Sonntag, 23. Oktober 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Lichterglanz und Herzensglück von Sandra Pulletz

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Autorin Sandra Pulletz, um mit ihr über ihr neuestes Buch „Lichterglanz und Herzensglück“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Hallihallo! Lieben Dank für diese Möglichkeit!
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Bei „Lichterglanz und Herzensglück“ handelt es sich um eine irische Weihnachtsromance. Hazel soll Weihnachten bei ihrer Familie an der Küste verbringen, hat aber keine große Lust dazu, da die Familientreffen immer etwas ausarten. Zudem hat Hazel das Studium abgebrochen, ohne davon ihren Eltern zu erzählen … Das lastet auf ihren Schultern so sehr, dass sie ständig kleine Notlügen erfinden muss. Einige Tage vor Weihnachten erhält sie eine schlechte Nachricht und stürzt deshalb auf dem Gehsteig. Jamie bemerkt das Unglück und eilt ihr zu Hilfe …
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Gerne mag ich natürlich schöne Szenen zu schreiben bei schwierigen leidet man als Autor einfach immer mit :D Aber die gehören nun mal dazu.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Diese hier zum Beispiel:
»Was?« Hazel war nahe dran, die Fassung zu verlieren. Verstand sie ihren alten Herrn richtig? Jamie sollte in ihrem Zimmer übernachten? Das war ihr zu viel des Guten.
:D
Wie viel echte Sandra steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Oh, leider nicht so viel … :D
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Als fleißig, beständig am Arbeiten, spontan und immer am Nörgeln, wenn etwas nicht so klappt wie es soll :D
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Der stand diesmal schon lange vorher fest, da ich das Cover schon sehr frühzeitig bestellt habe 😉
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Nein, ich mag es so wie es ist!
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
»Ich auch. Wir haben beide unser Herzensglück gefunden und noch so viel mehr.« - Weil es einfach so schön romantisch ist!
Danke für das Gespräch.
Ich danke dir herzlich!

Freitag, 21. Oktober 2022

[Schnipseltime] DarkBloodline 1 - Tochter der Nacht von Tanya Carpenter

 


Mir war die Situation noch viel unangenehmer als Franklin. Hinzu kam das Gefühl, mich in etwas hineingedrängt zu haben. Dass Armand ungeachtet der Nacht, die wir zusammen verbracht hatten, nicht zu mir gehörte.

»Ich will euch beiden nicht im Weg stehen«, murmelte ich daher in das angespannte Schweigen hinein. »Du musst auf mich nicht eifersüchtig sein, Franklin. Ich werde dir Armand nicht wegnehmen.« Armands lautes Lachen tat mir weh. Wütend drehte ich mich zu ihm um. »Ich wüsste nicht, was es da zu lachen gibt«, fauchte ich. »Du kannst schließlich nicht uns beide haben.«

Noch immer grinsend sah mich Armand mit hochgezogener Augenbraue an. »Ach! Ist das so, ja?« Er blickte zu Franklin und dann wieder zu mir. Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht, und sein Ausdruck wurde eisig. Von dem zärtlichen Liebhaber, der mich gestern verführt hatte, war nichts mehr zu sehen. »Jetzt hör mir mal gut zu, Melissa, da es dir im Moment nur um sexuelle Beziehungen zu gehen scheint, obwohl es weitaus wichtigere Dinge gäbe, um die du dir Gedanken machen solltest. Ich werde mich nicht zwischen euch beiden entscheiden. Franklin und ich standen uns nah, lange bevor du geboren wurdest. Daran wird sich nichts ändern. Wir schlafen nicht mehr miteinander, wenn es das ist, was dich stört. Unsere Liebe ist platonisch, lebt von Gesprächen, von Vertrauen, von einer Verbindung, die so tief ist, dass du davon noch nichts verstehst. Aber erstens sollte dir inzwischen klar sein, dass ich nicht monogam lebe, da die Lust Teil meiner Jagd ist, mit der ich mich am Leben erhalte.« Seine Stimme wurde härter, seine Miene verdunkelte sich. »Und zweitens, selbst wenn Franklin und ich noch zusammen wären, könntest du nichts daran ändern. Ich müsste nicht wählen. Ich könnte euch beide haben, und keiner von euch könnte mir widerstehen. Das weiß Franklin, und du weißt es auch. Ich habe dir nie etwas vorgemacht, was meine Natur angeht. Du wusstest, worauf du dich einlässt, und du wolltest es.«

Ich schluckte. Natürlich hatte er recht. Aber ich war noch immer trotzig. Mir lag auf der Zunge, dass die Jagd etwas anderes sei, doch er kam mir zuvor. »Wenn du in mir einen Engel sehen willst, liegst du falsch. Je suis désolé. Ich bin ein Geschöpf der Nacht, und meine Seele ist dunkel wie sie. Ich bin kalt und grausam, ich töte und nehme mir rücksichtslos, was ich haben will. Du hast es selbst vor wenigen Minuten gesehen. Also akzeptiere endlich, was ich bin, denn genau das liebst du. Dieses dunkle Geschöpf, das sich dir in jener ersten Nacht näherte. Geheimnisvoll, gefährlich, tödlich. So tödlich, dass es deinen beiden Henkerinnen das Herz aus der Brust gerissen hat, um dich zu retten. Hier ist kein Platz für romantische Mädchenfantasien. Du bist kein Kind mehr.«

 

[Buchvorstellung einmal anders] Dark Bloodline 1 - Tochter der Nacht von Tanya Carpenter

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Melissa und Armand aus „Tochter der Nacht – Dark Bloodline 1“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Melissa: Sehr gerne. Und wahhh, ich bin so aufgeregt.
Armand (höflich lächelnd): Es ist mir ein Vergnügen.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Melissa: Ich heiße Melissa Ravenwood und bin am 13. September 1974 geboren. Durch die Blutlinien meiner Eltern bin ich das, was man eine Hexe nennt, wobei meine Fähigkeiten derzeit noch recht begrenzt sind. Aber meine Lehrerin Camille macht mir Hoffnung, dass ich schon noch lernen werde, sie zu beherrschen. Bis vor Kurzem schien mein Leben vollkommen in Ordnung. Bis ich entdecken musste, dass es auf einer großen Lüge aufgebaut ist. Und obwohl Armand etwa zeitgleich in mein Leben getreten ist, hat er damit nichts zu tun. Jetzt versuche ich gerade, im Orden der Ashera ein neues Leben aufzubauen. Aber so leicht, wie ich mir das vorgestellt habe, ist es leider nicht.
Armand: Ich bin Armand de Toulourbét, adliger Herkunft und wurde Mitte des 18. Jahrhunderts in Frankreich geboren. Meine zweite Geburt – nämlich die in die Nacht – erfolgte in der Zeit der französischen Revolution. Mit meinem sterblichen Leben und allem, was damit zu tun hatte, habe ich zwangsläufig gebrochen, denn so etwas lässt sich nur schwer mit der Natur des Vampirs vereinbaren. Melissas Mutter und ich hatten eine gemeinsame Freundin. Dadurch haben sich unsere Lebenswege gekreuzt. Und ich gestehe, ich fühle mich für diese bezaubernde aber ausgesprochen dickköpfige junge Dame verantwortlich.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Melissa: Es ist der Auftakt einer siebenteiligen Serie und daher im Vergleich zu den Folgebänden sicher noch etwas ruhig. Wobei ich sagen muss, von mir aus hätten es auch ein paar Dramen weniger sein können, denn irgendwie stehe ich immer mittendrin, wenn etwas Schreckliches passiert und so viele behaupten, dass das Teil eines großen Schicksals wäre, das mir noch bevorsteht. Ich will es lieber gar nicht wissen.
Armand: Tochter der Nacht ist eine Geschichte des Wandels und des Aufbruchs. Für Melissa verändert sich sehr viel und ich tue mein Bestes, um ihr zur Seite zu stehen. Aber ich kann nun mal auch nicht aus meiner Haut. Ich bin ein Vampir und gewisse Dinge gehören für mich zum Leben einfach dazu. Wo wir gerade schon dabei sind, hättest du vielleicht Lust, mich heute Abend zum Dinner zu begleiten, liebe Claudia? *lächelt charmant*
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Melissa: Ich hoffe nicht. Sonst müsste ich bei ihr eine sehr sadistische Ader vermuten.
Armand: Nun ja, bleiben wir realistisch. Sie hat letztlich keine Wahl. Die Geschichte ist bereits geschehen und wir erzählen sie ihr nur. Aber da wir uns sehr nahestehen, weiß ich, wie sie mit jedem einzelnen von uns leidet. Sogar mit den bösen Figuren. Manchmal sogar besonders mit denen.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Melissa: So verrückt es klingt, ich liebe die Reise in die Totenwelt, weil ich dort meine Mutter wiedersehen durfte. Und natürlich hat mir die erste Begegnung mit Osira, meiner Totemwölfin gefallen. Sie ist mein ständiger Begleiter und wird im Verlauf der Serie auch immer präsenter. Ich glaube, sie braucht einfach eine Weile, um Vertrauen zu den Lesern zu fassen und sich mehr zu zeigen. Aber sie ist sehr klug, mutig und manchmal auch witzig.
Armand: Du sagst immer, sie sei dein Gewissen. Ein harter Job. Meine Lieblingsstellen sind vor allem die ersten Begegnungen mit Melissa. Dieses Umeinanderkreisen und sich kennenlernen, war sehr aufregend. Selbst für einen zweihundert Jahre alten Vampir wie mich. Und eine sehr delikate Stelle, die ich hier aber nicht näher erläutern möchte. Wir können gerne unter vier Augen mal darüber reden…
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Melissa: Ich fürchte, wir sind uns in manchen Dingen viel zu ähnlich.
Armand: Das fürchte ich auch. Aber ich habe generell Mitgefühl mit jedem Autoren und mit Tanya im Besonderen. Ich glaube, das psychologische Profil der multiplen Persönlichkeitsspaltung begleitet jeden Schriftsteller mehr oder weniger ausgeprägt. Das kann im Alltag zuweilen problematisch werden.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Melissa: Ich hoffe, ich darf das jetzt hier so sagen, aber sie ist genau wie ich eine Hexe. Jedenfalls wandelt sie ebenfalls auf den Pfaden der Göttin. Und sie liebt die Natur und die Stille. Ist eher in sich gekehrt.
Armand: introvertiert, auf jeden Fall. Leicht misanthropisch. Aber auch das trifft wohl auf die meisten Autoren zu. Sonst würde man die Einsamkeit des Schreibprozesses wohl nur schwer ertragen. Andererseits ist sie ein Workaholic, und das ist manchmal sehr ungesund.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Armand: Wir reden ja hier über ein Re-Release. Die Serie gab es ab 2007 ja schon einmal und ich meine 2012 wurde sie dann beendet und der Verlag hat die Recht an Tanya zurückgegeben. Der erste Band hat jetzt einen ähnlichen Titel, die Folgebände orientieren sich ein wenig, aber diesmal sollten sie eine gewisse Einheitlichkeit bieten, weshalb sie alle auf Nacht enden. Der Serientitel wurde von Ruf des Blutes zu Dark Bloodline geändert, was meiner Meinung nach auch viel besser passt, denn es geht schließlich im Kern um eine bzw. zwei Blutlinien.
Melissa: Und ich weiß, dass es noch eine winzig kleine Hommage an jemanden ist, der ihr mal sehr nahestand und als Serientitel Blutsbande vorgeschlagen hatte.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Melissa: Ich darf mich wohl nicht beschweren. *lach* Besser hätte man mich kaum in Szene setzen können.
Armand: Absolut, du siehst bezaubernd aus. Eine Mischung aus Unschuld und Dunkelheit. Auch der Hintergrund und die Effekte sind sehr gelungen. Inklusive der Fledermäuse. Tja, und was das Haus angeht … man könnte fast glauben, Fenja Wächter wäre nach London gereist und hätte Gorlem Manor fotografiert.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Melissa:
Armand (sieht Melissa tief in die Augen) : Vergib mir, was ich bin.
Melissa: „Wenn Franklin wüsste, was du jetzt weißt, würde es ihn frühzeitig ins Grab bringen.“ Das sagt Athaír, und da ich heute weiß, dass es um weit mehr ging, als das, was ich in dem Moment dachte, finde ich, ist der Satz sehr treffend.
Danke für das Gespräch
Melissa: Ich danke dir für deine Zeit.
Armand: Und wie war das noch gleich? Ich meine wegen dem Dinner?

Donnerstag, 20. Oktober 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Ein Koffer voller Geld von Ramona Lopez

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Stella und ihrer Autorin, um mit ihnen über das Buch „Ein Koffer voller Geld“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Hallo zusammen und vielen Dank für diese Möglichkeit.
Es wäre toll, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen würdet, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
- Mein Name ist Stella. Ich bin in Hamburg geboren und aufgewachsen. Ich habe leider eine etwas schwierige Kindheit hinter mir und bin dadurch auf die schiefe Bahn geraten. Aber Ramona hat mir geholfen, meinen Weg zu finden.
- Mein Name ist Ramona. Ich bin 37 Jahre alt und komme aus Iserlohn. Ich habe bereits mit 10 Jahren angefangen kleine Geschichten und auch Gedichte zu schreiben und 2011 schaffte es mein erster Roman „the truth“ als eBook auf dem Markt. Mit der Zeit habe ich mich mit jedem Buch mehr gefunden und auch oftmals eigene Erlebnisse in meinen Büchern verarbeitet. Die meiste Zeit verbringe ich mit meinen beiden Kids und ich liebe es Mama zu sein :)
Beschreibt uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Der Koffer ist ein kleines Buch, was Hoffnung bringen soll. Es zeigt, dass man Situation nicht immer akzeptieren muss. Es gibt immer eine Möglichkeit sein Leben zu ändern. Stella macht sich einfach mit einem Koffer voller Geld auf den Weg in ihr neues Leben. Aber auch wenn es Angangs leicht scheint und sich gut anfühlt, holt ihre Vergangenheit sie schnell wieder ein.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat er dich richtig eingeschätzt?
Ich glaube durch schwierige Situationen, aber ich bin dadurch auch gewachsen und habe mehr Selbstsicherheit bekommen. Anfangs hatte ich meine Zweifel, aber irgendwie entwickelt es sich meistens doch zum Guten.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Ja, das ist die Situation als Stella ein zweites Mal abhauen möchte und dann aber im letzten Moment beschließt, sich ihren Ängsten zu stellen und der Liebe eine Chance zu geben.
Was glaubst du, wie viel ? steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter? Hat er alles gefunden oder gibt es da noch etwas verstecktes?
Es steckt meistens mehr Autor im Buch, als man Anfangs geplant hat. Meine Angst einer neuen Liebe die Chance zugeben, kommt in diesem Roman sehr zum Ausdruck. Und mein Wille, dass alles ein HappyEnd haben sollte, natürlich auch. :)
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Chaotisch und vielseitig. In manchen Situation war ich mir nicht sicher, in welche Richtung die Geschichte geht, aber Ramona findet immer wieder gut Möglichkeiten Details zu nutzen und einen dadurch auf eine Probe zu stellen. Manchmal hat sie mich damit ganz schön herausgefordert. :)
Ramona: Ich war mir an manchen Stellen auch noch nicht sicher, in welche Richtung es geht, aber jeder hat seinen Weg gefunden.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel stand schon vor Buchbeginn fest. Denn das was die wenigsten wissen war, dass die Buchidee wirklich in einer Werkstatt entwickelt wurde. Ramona hat auf ihr Auto gewartet und plötzlich kam eine Frau mit einem Koffer herein und plötzlich kamen die Ideen dazu.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Stella: „Das Cover gefällt mir sehr gut. Da es Mut macht und auch zeigt, dass es Hoffnung gibt. Der Koffer voller Geld spielt eine große Rolle in dem Buch.“
Ramona: „Die Idee zum Cover war schnell gefunden. Wir haben uns an einer Kirchen in Hagen Vorhalle getroffen und beim ersten Foto stand es schon fest. Ich finde auch, dass es viele Interpretationen geben kann. Es kann einen Abschluss zeigen oder doch einen Neuanfang. Es braucht ja auch viel Mut seiner Vergangenheit den Rücken zukehren. Doch ich könnte mir kein anderes Cover vorstellen.
Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
„Ich nahm meinen Koffer und sprang aus dem Zug. Schnell zerriss ich das Ticket und warf es in den Müll. Diese Entscheidung fühlte sich gut an.“ - Stella
„Meine Gedanken drehten sich immer und immer wieder um diese Zeit, zu lange war ich gefangen in diesem Hamsterrad. Aber jetzt hatte ich endlich die Chance, mein Leben in die Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen.“ - Ramona
Danke für das Gespräch.

Mittwoch, 19. Oktober 2022

[Schnipseltime] Nachtwesen und Schattengeschöpfe - Schlimmer geht immer von Sabine Reifenstahl

 

Ungewollt werde ich an den letzten Mann erinnert, der mir dermaßen gefiel, dass ich ihm Unsterblichkeit schenkte. Ich hatte mir ein bisschen Zweisamkeit erhofft, einen Gefährten, der mit mir die Ewigkeit überdauert.

Doch wozu nutzte er meine Gabe?

Im 15. Jahrhundert verbreitete er Angst und Schrecken, spießte Tausende auf Pfähle, um ihnen beim Sterben zuzuschauen. Vlad Tepes trank literweise Blut und gründete ein Geschlecht lichtscheuer Nachkommen, durchweg unleidliche Zeitgenossen. Ihre Eigenart, beim Abgang rosafarben zu glitzern, tröstet kaum über ihre Untaten hinweg. Dennoch muss ich zugegen, der Anblick, wenn sie funkelnd zu Staub zerfallen, ist spektakulär.

Warum ausgerechnet Draculas Erben so aufsehenerregend abtreten, bleibt ein Mysterium. Doch da ich mich schuldig fühle an der Existenz pink glitzernder Vampire, die sich wie Rockstars feiern lassen, sehe ich es als Pflicht an, ihren Lebensgeist auszusaugen. Ihre schimmernden Rückstände erinnern mich jedes Mal daran, nie wieder zu lieben.

»He, was is’ nu’? Du hast mir was versprochen!«

Mit seinem dünnen Stimmchen reißt Digger mich aus den Grübeleien. Angewidert mustere ich, was er mir stolz präsentiert und seufze. Wäre ich ein Huhn, würde mich das Würmchen reizen. Aber ich bin eine viertausend Jahre junge Frau mit genauen Vorstellungen von Freudenspendern und Lustkillern.

Die Lippen zum gezwungenen Lächeln verzogen, trete ich an den Vampir heran und lasse die Hand abwärts gleiten. Dabei vermeide ich es bewusst, die beklagenswert unspektakuläre Männlichkeit zu berühren, und bette die Finger stattdessen auf seinen. Schlagartig erstarre ich.

Der Bursche bewegt seine Rechte unverkennbar und bespaßt sich selbst.

»Nicht so ungeduldig«, weise ich ihn zurecht und verrolle innerlich die Augen. In all den Jahren kam mir so was noch nicht unter. Und ich bin schon vielen Glitzervampiren mit übergroßem Ego begegnet.

Beim Klang meiner Stimme zuckt Digger erschrocken zurück. In seiner Miene blitzt Panik auf. Vermutlich erinnert er sich an die Mythen von der Seelentrinkerin, wie seinesgleichen mich nennt. Als ob diese Individuen eine Seele besäßen. Von Verstand ganz zu schweigen. Ich bin eine Lamie!

Bevor er zur Flucht ansetzt, drücke ich ihm einen Kuss auf den kalten Mund. Seine Gegenwehr erlahmt augenblicklich.

Schlimmer geht immer!, bemerke ich schnaubend. Bestialischer Geruch umfängt mich, und ich schmecke abgestandenen Atem. Die Luft anzuhalten, nützt wenig.

Der Typ müffelt aus allen Poren. Für den Gestank gibt es keine Entschuldigung. Der Mythos, Vampiren hinge ein Hauch von Verwesung an, gründet auf derart ungewaschenen Subjekten wie dem hier. Digger scheint ein gestörtes Verhältnis zur Körperhygiene zu haben. Vielleicht fürchtet er, beim Duschen wie die böse Hexe des Westens aus dem Zauberer von Oz zu zerfließen. Meiner Erfahrung nach ist Wasser völlig ungefährlich, es sei denn, man schöpft es aus der Lethe oder dem Styx.

Erneut frage ich mich, was seine Groupies an diesem stinkenden Aussatz finden. Er ist weder hübsch anzusehen, noch riecht er gut. Und sein Gesang?

Jede Katze mauzt melodiöser, selbst wenn ihr jemand auf den Schwanz tritt.

Aus: Vampirflöten – Zwischen schalem Geschmack und Glitter


[Buchvorstellung einmal anders] Nachtwesen und Schattengeschöpfe - Schlimmer geht immer von Sabine Reifenstahl

 



Buchvorstellung einmal anders


Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Sabine Reifenstahl, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Nachtwesen und Schattengeschöpfe – Schlimmer geht immer“ von Sabine Reifenstahl. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Sabine auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊

Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
»Mal sehen, wie oft ich zu Wort komme«, schmollt das Buch.
Die Autorin zuckt die Schultern. »Nicht so vorlaut, sonst bekommst du einen pink glitzernden Mantel, ähm, Einband«, erwidert sie. »Entschuldige die Verspätung, liebe Claudia.“
Das Buch gibt mir Morsezeichen mit dem Bildschirm. »Schlimmer geht immer!«, wispert es.
Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
»Immer wieder gern. Ich gebe es zu, wie die meisten Autoren rede ich gern über meine Bücher.
Der Bildschirm des Kindles leuchtet zur Antwort nur auf.
1:0 für Sabine. Scheinbar steht ihr Buch nicht auf Smalltalk.
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
»In mir tummeln sich Monster und Schattengeschöpfe, verleihen alten Mythen neuen Glanz und erwecken noch unbekannte zum Leben. Meist zum Schmunzeln, manchmal zum Gruseln, es darf auch mitgefühlt werden.
Ein Werwolf wider Willen erlebt eine Verwandlung, ein Glitzervampir sein letztes Stündlein, Gevatter Tod hat seine liebe Not, einen Lebenskünstler zu entleiben. Fokalor, der Angsttrinker, steigt aus den Tiefen der Hölle auf und ein Serienkiller findet unerwartet seinen Meister. Am Ende wird ein Junge von einer Hexe verführt.«
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt, sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genauso?
Das Buch: »Ich habe das Gefühl, es bereitet Sabine diebisches Vergnügen, ihre Figuren zu quälen. Leicht kann ja jeder. Allerdings hat sie auch ein Faible für Happy Ends.«
»Das gute Ende müssen sich meine Protagonisten verdienen«, sagt Sabine. »Je mehr sie leiden, desto mehr wissen sie einen versöhnlichen Schluss zu schätzen. Bei einigen meiner Geschichten kommt es allerdings auf die Perspektive an, wer mit dem Ende happy ist.
Offen gesagt, überfällt mich manchmal das schlechte Gewissen, was ich meinen Figuren antue. Aber nur ganz kurz. Ewig Zuckerguss und Sahne wäre doch langweilig für die Leserinnen und Leser.«
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Das Buch: » Ich wünsche mich in meine einsame Gruft, wo ich die Nacht mit ein paar saftigen Knochen abwarten könnte, zuckele unglücklich durch den Wald und beiße mir auf die Unterlippe, um keine unachtsamen Worte auszustoßen. Das trug schon einmal bittere Früchte.
Wo soll ich mich verbergen? Hier gibt es weit und breit nichts. Wenn ich Pech habe, erschießt mich jemand, und ich erwache morgen mit einem mordsmäßigen Kater. Oder schlimmer, ich vergreife mich an der Hündin des Jägers. Meine humanoide Seite schüttelt sich bei der Vorstellung, doch die wilde winselt vor Vergnügen. Ein Hybridwesen zu sein, ist anstrengend, und die Unsterblichkeit bringt zusätzlichen Ärger.« (Aus: Wie man Monster bannt – Das Lied der Schwanenmaid)
Sabine: »Mit einem Schrei springt ein Kerl in langer Kutte hervor und schwingt ein bizarres Gerät.
Mein Vierbeiner klemmt den Schwanz ein und flüchtet spornstreichs heim.
Erfolglos rufe ich ihn und sehe dem sich eilig entfernenden hellen Hinterteil hinterher. Zum Glück wohnen wir am Dorfende, sodass ich mir um ihn keine Sorgen machen muss. Es ist nicht das erste Mal, dass er beschließt, mich mit meinem Glück und seiner Leine in der Hand stehen zu lassen.« Die Autorin grinst. »Das ist übrigens aus dem Leben gegriffen, nur heißt mein Hund nicht Attila. Na ja, und der Kerl ist auch frei erfunden. 😊“
Weißt du wie viel Sabine tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
»Das hat sie schon einmal selbst beantwortet. Mein erster Absatz lautet: Halloween, wie ich es hasse! Der Brauch schwappte über den Großen Teich, sein Ursprung liegt jedoch hier in Europa. Schlimmer geht immer, ist auch ein Spruch, den sie häufig gebraucht. Oder was meinst du, Schöpferin?«
»Hör schon auf zu schleimen, Schöpferin ist wirklich übertrieben. Aber du hast recht, mehr oder weniger steckt immer etwas von mir in den Figuren. Etwas mehr in Rosalind, allein wegen ihres Hündchens und der runden Hüften. Conor teilt meine Ansichten zu Halloween. In Josua finde ich mich nicht wirklich wieder, nein, da gibt es keine Parallelen.« Nachdenklich wiegt Sabine den Kopf. Vielleicht findet sie doch gerade Ähnlichkeiten zu ihrem Vampir von Berlin?
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
»Ziemlich zynisch«, meint Conor aus Wie man Monster bannt. »Allein die Tatsache, dass der Fluch von mir selbst heraufbeschworen wurde, ist typisch für sie.«
»Lass sie das lieber nicht hören«, mischt sich das Buch ein. „Ansonsten fällt ihr noch etwas Schlimmeres ein.«
»Stimmt, du willst doch nicht enden wie ich“, murmelt Josua aus Liebe auf den zweiten Blick.
»Ich finde, sie hat ein gutes Herz«, meint Rosalind aus Butterkuchen mit viel Sahne. »Mir hat sie was Nettes auf den Weg gelegt.«
»Wenn du das sagst«, erwidert das Buch grinsend. »Würde wohl nicht jeder als gute Partie bezeichnen.«
»Ich mag ihre schrägen Einfälle«, sagt eine große, sehr attraktive Frau und leckt sich die Lippen. »Eine Werwölfin, die ihr Rudel dazu zwingt, vegetarisch zu leben, nur um ihre Macht zu demonstrieren. Welcher Werwolf mag schon Rucola?«
»Ich kenne Sabine von euch allen am längsten«, sagt ein dunkelhaariger Riese mit auffallend grünen Augen.
»Sicher?«, fragt das Buch.
»Ganz sicher. Ich bin eine der ersten Figuren, die sie erdacht hat. Mir hat sie wohl auch das schwerste Schicksal auf den Leib geschrieben. Ich bin ein Monster, das nicht sterben kann. Und wenn ich der Frau, die ich liebe, zu nahe komme, verbrenne ich.
Dennoch sitze ich abends gern in Sabines Arbeitszimmer. Ich weiß, dass sie mit uns mitfühlt. Manches muss eben geschehen. Hätte sie mich nicht zu Frida geschickt, wäre ich heute nicht, wer ich bin, und ich hätte Enyo niemals kennengelernt. Zugegeben, sie ist eine Nervensäge, aber das ist etwas, was ich an unserer Autorin schätze: Ihre Figuren wirken lebendig, weil sie nicht perfekt sind, sondern Macken und Fehler haben. Und Sabine liebt uns dennoch.«
Die Autorin lächelt. »Da hast du recht, Warg, ich mag euch alle. Aber du bist mir fast am liebsten. Wenn mein Fantasyroman erschienen ist, wird es vielen so gehen. Aber ich denke, auch nach Verflucht mögen dich einige mehr und sind gespannt auf deine ganze Geschichte.«
»Das bezweifle ich. Wer mag schon ein Monster?«
»Wie oft denn noch, mein Lieber?«, antwortet Sabine. »Du bist kein Monster. Der Fluch hat dein Äußeres verändert, dennoch bist du treu und liebenswert.«
»Ich mag dich auch«, schließt sich das Buch an, ohne sich an jemand bestimmten zu wenden.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Nachtwesen und Schattengeschöpfe stand spontan, aber ich hieß anfangs mit Untertitel: Geschichten rund um Halloween. Passt zwar, aber ich möchte ja auch noch im Frühjahr gekauft werden. Daher heiße ich nun: Schlimmer geht immer.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ja, da sind wir uns einig. Das Cover passt zu den Geschichten.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
»Schlimmer geht immer«, sagen Buch und Autorin unisono und lachen.
»Wie im Leben so auch in den Geschichten«, fügt Sabine hinzu.
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und die Antworten« zuzuflüstern.
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
Als Sabine weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.

Dienstag, 18. Oktober 2022

[Schnipseltime] Die Stille der Wölfe von Katja Rostowski


 

Ich konnte nicht antworten, konnte kaum noch atmen. Meine Beine gaben nach und ich landete auf den Knien. Die Pistole glitt aus meinen kraftlosen Fingern und die Welt begann sich zu drehen.

»Du bist ein schlauer, zäher Kerl. Ein Überlebenskünstler. Das hast du heute wieder bewiesen. Und ich finde das gehört belohnt, oder nicht?«

Belohnt? Ich starrte auf seine Schuhe und wusste nicht, ob ich lachen, weinen oder mir vor Angst in die Hose machen sollte.

Raffael beugte sich vor und schob sein Gesicht in mein Blickfeld. Seine toten Augen fanden meine. Ich hatte keine Chance, mich seinem Blick zu entziehen.

»Außerdem mag ich den Gedanken, wie die Angst dich lähmt, wenn du an mich denkst. Wenn du dich daran erinnerst, was meine Wölfe dir alles angetan haben, was sie alles mit dir tun könnten. Glaube nicht, dass dein neuer Alpha dich beschützen kann. Niemand kann das.«

Seine Hand legte sich bedrohlich um meine Kehle. »Denn egal, was für tolle Pläne du dir überlegst, egal bei wem du Schutz suchst. Wenn ich es will, werde ich dich finden und dich zurück in mein Rudel holen.«

Raffaels Mund schob sich dicht neben mein Ohr. »Denk daran, wenn du jemandem von mir erzählen willst.«

Seine Haare kitzelten mich an der Wange, während mich seine Worte unkontrolliert beben ließen.

Er löste die Finger von meinem Hals, musterte mich intensiv aus seinen leeren grünen Augen, bis mir der kalte Schweiß den Rücken hinab lief. Dann tätschelte er mich beinahe liebevoll an der Wange, bevor er sich aufrichtete. Wie betäubt beobachtete ich Raffael, wie er sich umdrehte und langsam zwischen den Bäumen verschwand. Erst als ich ihn nicht mehr hören konnte, drehte ich mich zur Seite und kotzte mir die Seele aus dem Leib.