Dienstag, 15. April 2025

[Autoreninterview] Mary Stormhouse


Autoreninterview
Mary Stormhouse

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Das ist von allen die schwierigste Frage. Ich bin Mary und in meinem Freundeskreis dafür bekannt, dass ich pro Tag mehr tue, als es zeitlich eigentlich möglich wäre, was mir den Spitznamen “Fast Forward Girl” eingebracht hat. “Mary macht’s” ist bei uns auch ein geflügeltes Wort. Zum einen, weil ich immer etwas mache und mich nie langweile. Zum anderen, weil man sich darauf verlassen kann, dass ich unterstütze, wenn jemand mich braucht. Ich liebe tolle Geschichten, Video Games wie Mass Effect und Baldur’s Gate, in denen ich durch eigene Entscheidungen die Story beeinflussen kann und habe so ziemlich jedes schräge Hobby mal ausprobiert. Einer der glücklichsten Tage meines Lebens war, als mein Sohn mich fragte, ob wir nicht zusammen Doctor Who - eine meiner liebsten Scifi-Serien - anschauen können.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Der Klassiker: Ich habe Geschichten schon immer geliebt und auch selbst früh welche erzählt und dann aufgeschrieben. Weil ich das Schreiben generell liebe, bin ich als pragmatischer Mensch dann in der Werbung gelandet, bevor ich 2022 mein erstes Buch geschrieben und veröffentlicht habe.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein Debüt “Titanias Töchter” ist Contemporary Fantasy inspiriert von Shakespeares Mittsommernachtstraum und spielt an einer Feenschule in Spanien. “Draußen” ist mein Solarpunk-Roman, der 2024 mit dem SERAPH für den besten Independent Titel ausgezeichnet wurde und von Nalani handelt, die aus einer virtuellen Welt plötzlich mit “Draußen” konfrontiert ist. Mein Fantasy-Heist Roman ”The Olympian Job” handelt von der Trickstergöttin Makani, die den größten Heist Neu-Olymps plant und ihrer menschlichen Halbschwester Kaimana.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja! Sogar an zwei. Das eine ist meine Space Opera, die ein Selfpublishing Projekt ist und daher immer wieder nach hinten rutscht. Das andere ist das nächste Buch für den WunderZeilen Verlag, das voraussichtlich im Januar 2026 erscheint und der erste Teil einer Dilogie ist. Schauplatz ist die Erde in einem Kampf zwischen Himmel und Hölle. Aber mehr darf ich nicht verraten. 🤫
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Muahahaha. Freizeit. 😃 … Also theoretisch schreibe ich in meiner Freizeit. Aber wenn ich mir wirklich eine Auszeit gönne, dann zocke ich (Baldur’s Gate 3) oder zeichne. Und wenn ich ganz verrückt drauf bin, jogge ich im Wald. Und natürlich verbringe ich Zeit mit meiner Familie. Aber dafür ist immer Zeit.<3
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Schwierig, da nur einen zu nennen. Theresa Hannig und Aiki Mira stehen bei mir ganz weit vorne. Tolle Menschen und großartige Autorinnen. Aber natürlich auch meine Kolleginnen aus dem WunderZeilen Verlag: Juliet May, Vinachia Burke, Fanny Remus und Vero Carver. Und ich merke jetzt schon, dass ich gerne noch mehr nennen würde. Ein aktuelles Lieblingsbuch von mir ist “Die Magie goldgewebter Herzen” von Eleanor Bardilac.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Tatsächlich habe ich zwei Arbeitsplätze: Den, wo das Internetkabel liegt und mein fester Rechner steht und dann mein Inspirationsarbeitsplatz, wo ich vor allem plane, plotte und vorbereite. Dafür brauche ich “kreative” Stimmung. An meinem Rechner wird dann, wenn in meinem Kopf alles steht, “nur” noch runtergeschrieben. 🙂
(Und da ich einen Sohn habe, kriecht das Playmobil immer mal in meinen Arbeitsbereich. :-D)
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Mein Arbeitstag beginnt eigentlich immer am Vorabend, wo ich einmal prüfe, was ansteht und meine Tasks für den nächsten Tag festlege. Denn morgens brauche ich immer, um in die Gänge zu kommen, da ist es gut, wenn ich eine Liste habe. Normalerweise nehme ich mir erstmal Zeit, an meinem nächsten Romanprojekt zu arbeiten. Meist ein bis zwei Stunden. Und dann kommt das, was man machen muss: Brotjobs, Unterstützung für den WunderZeilen Verlag und Ehrenamtliches für die Schreibbubble und andere Bereiche, Haushalt, Abholen von der Kita usw. Wenn mein Sohn zuhause ist, spielen oder malen wir gemeinsam oder gehen in den Garten, bevor ich eine Stunde für mich einrichte. Ohne Bildschirm. Mit Lesen, Zeichnen, Joggen oder Gartenarbeit. Und abends mache ich dann, was am Tag liegengeblieben ist oder schreibe, wenn mein Kopf es noch hergibt.
Das ist aber ein sehr optimaler Tagesablauf, weil eigentlich immer was dazwischen kommt. :-D
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Das kommt unheimlich auf meine Stimmung an, was mir gerade gut tut. Beim Lesen würde ich aktuell sagen Solarpunk und Dystopien. Und beim Schreiben ist es aktuell eine Mischung aus Urban Fantasy und Dystopie/Utopie.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein Lieblingszitat stammt aus Doctor Who: “We’re all Stories in the End. Just make it a good one.”
Und ich glaube, die Art, wie ich an viele Sachen herangehe, beschreibt Makani aus “The Olympian Job gut: “ „Die Erde ist wie sie ist. Und ich glaube, wenn alle anpacken, dann können wir es wieder hinbekommen. Es wird nicht einfach. Aber Neu-Olymp ist ein Anfang.” Egal was passiert, Optimismus treibt mich an.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Zum einen Spanien, weil meine Familie aus diesem Land stammt und ich immer wieder große Sehnsucht dorthin habe. Zum anderen die USA. Dieses Land ist so vielseitig und die Weite der Landschaft ist etwas Besonderes. Leider schlägt sie politisch gerade einen traurigen Weg ein.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Das kommt sehr auf die Kritik an. Ist es berechtigte, konstruktive Kritik? Die brauche ich zum wachsen und um mich stetig zu verbessern. Was ich nicht mag, sind unqualifizierte Äußerungen oder auch Rezensionen, wo es einfach darum geht, andere Menschen runterzumachen. Da frage ich mich oft, wer dafür Zeit hat. Und zum Beispiel bei den Jobs für Agenturen nehme ich Kritik sehr leicht, weil ich damit seit Jahren lebe und es nicht meine Texte sind. Als mein Mann hingegen das erste Mal Feedback zu “Titanias Töchter” gab, hätte ich fast geheult. Nicht, dass es nicht qualifiziert war, aber manche Menschen verfügen über das Talent, nur die Sachen herauszustellen, an denen nachgebessert werden muss. Nicht die, die gut sind. Deshalb ist mir wichtig, wenn ich lektoriere auch die Highlights zu betonen. Niemand will nur hören, was noch nicht funktioniert.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich bin ja beides. Meine ersten Bücher sind im SP erschienen und weitere Herzensprojekte werden auch da erscheinen. Vor allem, weil ich schreibe, worauf ich Lust habe. Und gerade Science-Fiction verkauft sich nicht so gut in Deutschland, es sei denn, man hat viel Glück.
Und der WunderZeilen Verlag ist für mich eine Familie. Vinachia Burke, unsere Verlagskönigin, achtet sehr auf unsere Wünsche, gestaltet die Cover unserer Bücher liebevoll und in Absprache mit uns und achtet sehr auf besondere Geschichten. Da fühle ich mich einfach Zuhause.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich freue mich über jede Person, die meine Bücher liest und die von den Geschichten berührt wird, die ich erzähle.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.