Sonntag, 27. November 2022

[Schnipseltime] Ein Mr. Grey für mich?-Reihe von Eliza Rain

 

  

Schnipsel  1 aus Teil 1:

Vor Wut schnaubend lasse ich mich auf meinen Stuhl fallen. Meine Güte, er ist einfach ein riesengroßes, selbstgefälliges Arschloch! Superheiß, supersexy, superarrogant, superignorant … Argh! Der Typ stresst mich jetzt schon und das nach fünf Minuten. Plötzlich ertönt das leise Ping, das eine interne Nachricht ankündigt. Ich schließe kurz die Augen, atme tief durch und denke an die Worte, die meine Oma immer sagte: „Isch resch misch nit uff!“  Mit zwei  Mausklicken öffne ich die Nachricht:

9:00 Uhr Briefing

Großes Konferenzzimmer

Absender:  Jonas Miller

Also jetzt doch? Mein Gott, von den Launen dieses Mannes bekommt man ja ein Schleudertrauma.


 Schnipsel 2 aus Teil 1

„Okay, aber jetzt mal ein anderes Thema. Wie ist denn dein neuer Chef so? Ist er so eine Sahneschnitte, wie alle gesagt haben? Naaa... erzähl schon!“ Sie schaut mich mit einem breiten Lächeln an.

Ich rolle genervt mit den Augen und lasse mich in die Kissen des Sofas fallen.

„Ach, komm schon, Ivy. Lass mich nicht verhungern. Ich will alles wissen.“ Vany sieht mich flehend an.

„Okay, okay ... Also, in der ersten Stunde hätte ich ihn am liebsten erwürgt. Der hat sich aufgeführt wie der letzte Idiot. Großkotzig und arrogant bis zum geht nicht mehr. Richtig schlimm. Ich musste ihm wohl erst beweisen, dass ich was drauf habe. Nach dem Meeting hat er mich dann in sein Büro gerufen. Da hat er sich dann entschuldigt und gemeint, dass ich ihn beeindruckt hätte. Und dann kam der Anruf aus dem Krankenhaus. Er hat mir einen Wagen mit Fahrer zur Verfügung gestellt. Das war wirklich nett. Und er hat mich Ivy genannt ...“ Unwillkürlich umspielt ein kleines Lächeln meine Lippen, als ich daran denke.

„Oh, ich kenne dieses Lächeln. Er gefällt dir! Wie sieht er aus?“ Vany stützt ihr Kinn auf ihre Hand und sieht mich erwartungsvoll an.

„Er ist groß, gut gebaut und muskulös. Er hat etwas längeres, braunes Haar und graue Augen“, erzähle ich.

Plötzlich sitzt Vany kerzengerade neben mir und starrt mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Oh ... mein ... Gott! Er sieht aus wie Christian Grey. Dein neuer CEO Boss ist ein Christian Grey-Klon! Weißt du was das  bedeutet? Du könntest dir einen Mr. Grey angeln.“ Vany dreht sich zu mir und fasst mich an den Schultern.

Schnipsel 1 aus Teil 2

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich das Getrappel von Fionas Stöckelschuhen den Büroflur entlanghallen höre. „Oh, Ivy ... stets überpünktlich. So korrekt wie immer“, sagt Fiona schnippisch, als sie vor meinem Schreibtisch stehen bleibt.

„Sag mal, Fiona, bist du eigentlich ein Papagei?“, frage ich und schürze dabei meine Lippen.

„Ein Papagei?“ Sie sieht mich verwirrt an.

„Na, ein Papagei, der sagt auch immer nur ein und denselben Satz, dem man ihm beigebracht hat. Du bist auch so. Jeden Morgen höre ich immer denselben Satz von dir, wie von einem Papagei, der nichts anderes kann.“

„Ich bin kein Papagei! Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Seit du mit dem Boss vögelst, glaubst du wohl, du wärst etwas Besseres. Dabei bist du nur ganz gewöhnlich! Genau, gewöhnlich! Langweilig!“ Wütend deutet sie mit dem Finger auf mich. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich rückwärts vom Stuhl gefallen.

„Wenn man mit dem Finger auf andere Leute zeigt, zeigen immer drei auf einen selbst. Wusstest du das?“ Unwillkürlich muss ich lachen und beiße mir auf die Lippe, um es zu unterdrücken.

„Du ... du bist langweilig. Langweilig und öde! Ich kann mir nicht erklären, wie du dir Herrn Miller angeln konntest!“ Sie steht vor meinem Schreibtisch und mustert mich mit bösen Blicken.


Schnipsel 2 Teil 2

. „Du weißt schon, dass Jay nicht der ist, für den du ihn hältst?“ Ihr Blick ist jetzt süffisant und sie mustert mich abschätzend von oben bis unten.

Ich hasse es, wenn sie ihn Jay nennt. „Ich weiß ganz genau, wer Jonas ist“, gebe ich mürrisch zurück.

„Nun, das bezweifle ich“, sagt Martina und lacht auf. „Ich kenne ihn, jeden Winkel seines Körpers. Und ich weiß, was er will. Und du passt nicht in sein Beuteschema. Er will gefordert werden. Er braucht das. Und du kannst ihm das nicht geben“, meint Martina und fährt dabei mit einem Finger über den Rand meines Schreibtisches.

Schnipsel 1 Teil 3

Ich hasse sie! Ja, ich weiß, das sage ich oft, aber ich kann es nicht oft genug betonen. Ich ... hasse ... sie! Punkt. Und das wird sich auch nie ändern. Martina ist eine manipulative, eiskalte Schlange. Und wenn man ihr einen Kopf abschlägt, dann wachsen dort zwei neue.

„Geht’s wieder?“, fragt Jonas und sieht sie besorgt an, als er sie stützt.

„Ich glaube, ich muss mich etwas hinlegen. Hast du noch das Sofa in deinem Büro?“, säuselt sie extra theatralisch und fasst sich mit einer Hand an ihre Stirn, als hätte sie Fieber.

Echt jetzt? Sie will sich in seinem Büro hinlegen? Da geht er ja wohl nicht drauf ein.

„Na klar, das ist kein Problem“, gibt Jonas zurück.

Und, er tut es doch. Oh, Jonas. Erkennst du es denn wirklich nicht?

„Oh, Ivy, nimmst du bitte meine Schuhe“, flüstert sie schwach und zieht ihre Pumps aus. Mit einer Hand hält sie sie mir entgegen und lässt sie dann zu Boden fallen, bevor ich sie erreiche. Na super ... „Ups. Sorry, mein Fehler“, flötet sie, während Jonas sie hochhebt und in Richtung des Aufzugs trägt.

Widerwillig bücke ich mich, hebe ihre stinkenden Schuhe vom Boden auf und folge den beiden zähneknirschend in den Fahrstuhl. Oh Herrgott, ist das ein Test? Willst du mich testen? Übellaunig trotte ich den beiden im Flur zu Jonas‘ Büro hinterher, immer noch Martinas Schuhe in der Hand haltend. Was mache ich eigentlich hier?

Schnipsel 2 Teil 3

Mein Herz. Meine Liebe. Sie gehören ganz ihm. Mit jeder Faser meines Körpers und meiner Seele liebe ich diesen Menschen so sehr. Ich drehe mich zu ihm und sehe die Rinnsale der Tränen, die bis zu seinem Kinn reichen. Vorsichtig küsse ich sie weg. „Du wirst immer mein Anker sein, versprochen“, flüstere ich und lege meine Stirn an seinen Hals.

 


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