Schnipsel 1 aus Teil
1:
Vor Wut schnaubend lasse ich mich auf meinen Stuhl fallen.
Meine Güte, er ist einfach ein riesengroßes, selbstgefälliges Arschloch!
Superheiß, supersexy, superarrogant, superignorant … Argh! Der Typ stresst mich
jetzt schon und das nach fünf Minuten. Plötzlich ertönt das leise Ping, das
eine interne Nachricht ankündigt. Ich schließe kurz die Augen, atme tief durch
und denke an die Worte, die meine Oma immer sagte: „Isch resch misch nit
uff!“ Mit zwei Mausklicken öffne ich die Nachricht:
9:00 Uhr Briefing
Großes Konferenzzimmer
Absender: Jonas
Miller
Also jetzt doch? Mein Gott, von den Launen dieses Mannes
bekommt man ja ein Schleudertrauma.
„Okay,
aber jetzt mal ein anderes Thema. Wie ist denn dein neuer Chef so? Ist er so
eine Sahneschnitte, wie alle gesagt haben? Naaa... erzähl schon!“ Sie schaut
mich mit einem breiten Lächeln an.
Ich rolle
genervt mit den Augen und lasse mich in die Kissen des Sofas fallen.
„Ach,
komm schon, Ivy. Lass mich nicht verhungern. Ich will alles wissen.“ Vany sieht
mich flehend an.
„Okay,
okay ... Also, in der ersten Stunde hätte ich ihn am liebsten erwürgt. Der hat
sich aufgeführt wie der letzte Idiot. Großkotzig und arrogant bis zum geht
nicht mehr. Richtig schlimm. Ich musste ihm wohl erst beweisen, dass ich was
drauf habe. Nach dem Meeting hat er mich dann in sein Büro gerufen. Da hat er
sich dann entschuldigt und gemeint, dass ich ihn beeindruckt hätte. Und dann
kam der Anruf aus dem Krankenhaus. Er hat mir einen Wagen mit Fahrer zur
Verfügung gestellt. Das war wirklich nett. Und er hat mich Ivy genannt ...“
Unwillkürlich umspielt ein kleines Lächeln meine Lippen, als ich daran denke.
„Oh, ich
kenne dieses Lächeln. Er gefällt dir! Wie sieht er aus?“ Vany stützt ihr Kinn
auf ihre Hand und sieht mich erwartungsvoll an.
„Er ist
groß, gut gebaut und muskulös. Er hat etwas längeres, braunes Haar und graue
Augen“, erzähle ich.
Plötzlich sitzt Vany kerzengerade neben mir und starrt mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Oh ... mein ... Gott! Er sieht aus wie Christian Grey. Dein neuer CEO Boss ist ein Christian Grey-Klon! Weißt du was das bedeutet? Du könntest dir einen Mr. Grey angeln.“ Vany dreht sich zu mir und fasst mich an den Schultern.
Schnipsel
1 aus Teil 2
Ich werde
aus meinen Gedanken gerissen, als ich das Getrappel von Fionas Stöckelschuhen
den Büroflur entlanghallen höre. „Oh, Ivy ... stets überpünktlich. So korrekt
wie immer“, sagt Fiona schnippisch, als sie vor meinem Schreibtisch stehen
bleibt.
„Sag mal,
Fiona, bist du eigentlich ein Papagei?“, frage ich und schürze dabei meine Lippen.
„Ein
Papagei?“ Sie sieht mich verwirrt an.
„Na, ein
Papagei, der sagt auch immer nur ein und denselben Satz, dem man ihm
beigebracht hat. Du bist auch so. Jeden Morgen höre ich immer denselben Satz
von dir, wie von einem Papagei, der nichts anderes kann.“
„Ich bin
kein Papagei! Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Seit du mit dem Boss
vögelst, glaubst du wohl, du wärst etwas Besseres. Dabei bist du nur ganz
gewöhnlich! Genau, gewöhnlich! Langweilig!“ Wütend deutet sie mit dem Finger
auf mich. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich rückwärts vom Stuhl gefallen.
„Wenn man
mit dem Finger auf andere Leute zeigt, zeigen immer drei auf einen selbst.
Wusstest du das?“ Unwillkürlich muss ich lachen und beiße mir auf die Lippe, um
es zu unterdrücken.
„Du ... du
bist langweilig. Langweilig und öde! Ich kann mir nicht erklären, wie du dir
Herrn Miller angeln konntest!“ Sie steht vor meinem Schreibtisch und mustert
mich mit bösen Blicken.
Schnipsel 2 Teil 2
. „Du
weißt schon, dass Jay nicht der ist, für den du ihn hältst?“ Ihr Blick ist
jetzt süffisant und sie mustert mich abschätzend von oben bis unten.
Ich hasse
es, wenn sie ihn Jay nennt. „Ich weiß ganz genau, wer Jonas ist“, gebe
ich mürrisch zurück.
„Nun, das
bezweifle ich“, sagt Martina und lacht auf. „Ich kenne ihn, jeden Winkel seines
Körpers. Und ich weiß, was er will. Und du passt nicht in sein
Beuteschema. Er will gefordert werden. Er braucht das. Und du kannst ihm das
nicht geben“, meint Martina und fährt dabei mit einem Finger über den Rand
meines Schreibtisches.
Schnipsel
1 Teil 3
Ich hasse sie! Ja, ich weiß, das sage ich oft, aber ich kann es nicht oft genug
betonen. Ich ... hasse ... sie! Punkt. Und das wird sich auch nie
ändern. Martina ist eine manipulative, eiskalte Schlange. Und wenn man ihr
einen Kopf abschlägt, dann wachsen dort zwei neue.
„Geht’s wieder?“, fragt Jonas
und sieht sie besorgt an, als er sie stützt.
„Ich glaube, ich muss mich
etwas hinlegen. Hast du noch das Sofa in deinem Büro?“, säuselt sie extra
theatralisch und fasst sich mit einer Hand an ihre Stirn, als hätte sie Fieber.
Echt jetzt? Sie will sich in seinem Büro hinlegen? Da geht er ja wohl nicht drauf
ein.
„Na klar, das ist kein
Problem“, gibt Jonas zurück.
Und, er tut es doch. Oh,
Jonas. Erkennst du es denn wirklich nicht?
„Oh, Ivy, nimmst du bitte
meine Schuhe“, flüstert sie schwach und zieht ihre Pumps aus. Mit einer Hand
hält sie sie mir entgegen und lässt sie dann zu Boden fallen, bevor ich sie
erreiche. Na super ... „Ups. Sorry, mein Fehler“, flötet sie, während
Jonas sie hochhebt und in Richtung des Aufzugs trägt.
Widerwillig bücke ich mich, hebe ihre stinkenden Schuhe vom Boden auf und folge den beiden zähneknirschend in den Fahrstuhl. Oh Herrgott, ist das ein Test? Willst du mich testen? Übellaunig trotte ich den beiden im Flur zu Jonas‘ Büro hinterher, immer noch Martinas Schuhe in der Hand haltend. Was mache ich eigentlich hier?
Schnipsel 2 Teil 3
Mein Herz. Meine Liebe. Sie gehören ganz ihm. Mit jeder
Faser meines Körpers und meiner Seele liebe ich diesen Menschen so sehr. Ich
drehe mich zu ihm und sehe die Rinnsale der Tränen, die bis zu seinem Kinn
reichen. Vorsichtig küsse ich sie weg. „Du wirst immer mein Anker sein,
versprochen“, flüstere ich und lege meine Stirn an seinen Hals.
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