Buchvorstellung einmal anders
Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Vivien Hausmann und Cayden Evans aus „Im Regen so fern“ und deren Autorin Eva Maria Höreth.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ja klar, Eva war eine tolle Co Autorin, die mir sehr geholfen hat, unsere Geschichte zu Papier zu bringen. Sie hat ja schon einige Bücher geschrieben, während es für mich das erste war und ich wirklich gar keine Ahnung hatte, wie aus meinen Notizen ein Roman werden sollte.Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.Hi, ich bin Vivien Hausmann. Was meinst du mit, du hast dich mit der Autorin unterhalten? Ich bin die Autorin von „Im Regen so nah und fern“, ich habe die Bücher geschrieben. Schließlich ist es meine Geschichte. Ursprünglich habe ich nicht vorgehabt sie zu veröffentlichen, es waren nur private Notizen in meinem Tagebuch.Und natürlich ist es auch meine Geschichte. Ich bin Cayden Evans, der gutaussehende Protagonist. Ich gebe zu, dass ich im ersten Teil vielleicht nicht ganz mit fairen Mitteln gespielt habe, aber in der Liebe und im Krieg sind alle Mittel erlaubt, oder?
Das ist unsere Geschichte, wie wir nach allem, was passiert ist zusammengekommen sind – und es ist eine Menge passiert – angefangen bei dem Unfall, bei dem meine Schwester Melanie gestorben ist. Wir haben uns gefunden, dann wieder verloren und schließlich nach zehn Jahren wieder gefunden- diesmal für immer. Jetzt kann uns nichts mehr trennen.Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?Ist nicht auch das Leben voller Stolpersteine? Würde immer alles glatt gehen, wäre es ja langweilig und das würde keiner lesen wollen. Um es mit den Worten meiner Protagonisten zu sagen:»In der Liebe sollte man niemals den einfachsten Weg gehen. Schließlich geht es um dein Herz und wenn man den schwierigen Weg wählt, wird man am Ende dafür belohnt.«»Steine, Sackgassen und Umwege sind also die Sache wert?«
Wie viel echte Eva Maria steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?Es ist eine Szene gleich am Anfang, wie die beiden sich wieder begegnen. Meine Lektorin fand sie zu kitschig, aber ich mag sie so, wie sie ist.Automatisch steuert mein Körper mich durch die U-Bahn Station und schwemmt mich mit den anderen New Yorkern raus auf die Straße. Ein Blick in den Himmel genügt. Es regnet. Das typische Wetter für einen Juni in New York. Schnell spanne ich meinen Schirm auf und eile weiter. Ich stehe an der roten Ampel und starre auf die Pfützen auf dem Asphalt, die langsam immer größer werden. Die Lichter der Stadt spiegeln sich darin bis ein vorbeifahrendes Auto die Silhouette der Metropole verzerrt. Als es grün wird, sehe ich gar nicht auf, sondern folge dem Strom der Leute. Die Straßen sind voll, wie immer in dieser Stadt. Ich haste über die Straße, als mein Absatz plötzlich abbricht, ich ins Wanken gerate und drohe hinzufallen. Alles läuft in Zeitlupe ab. Ich sehe mich schon nach hinten in die Pfützen fallen, meinen beigen Mantel ruinieren, genauso wie meinen Regenschirm, der nach hinten kippt und den ich krampfhaft festhalte. Doch da spüre ich, wie zwei Hände mich packen: Einer am Oberarm, einer an der Hüfte. Und mich vor dem Aufprall auf dem Asphalt auffangen. Ehe ich mich versehe, liege ich filmreif in den Armen eines Fremden, während einige Regentropfen mein Gesicht liebkosen. Ich sehe auf und meinem Retter ins Gesicht. Mein Herz stolpert, doch niemand ist da, um es aufzufangen. Blinzelnd, um meine Augen vor dem Regen abzuschirmen, muss ich zweimal hinschauen, um mich zu vergewissern, dass ich nicht träume. Es sind die gleichen Augen, das gleiche Gesicht, dass ich monatelang vor mir sah, wenn ich die Augen schloss. Das gleiche Gesicht wie damals, als wir uns im Regen so nah waren. Und das ich seit zehn Jahren nicht mehr gesehen habe. Es gehört Cayden Evans.
Ich denke, irgendetwas von einem selbst steckt immer in den eigenen Büchern und sei es nur eine kleine Eigenart, wie Vergesslich- oder Unpünktlichkeit.Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
sympathisch, humorvoll, Kreativ, sensibel, mitfühlend,Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel kam relativ schnell, nachdem klar war, dass es was mit Regen sein soll.Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Beide Cover sind wunderschön geworden. Wir hatten überhaupt keinerlei Vorstellung davon, wie sie aussehen könnten, aber die ersten Entwürfe haben sofort überzeugt.Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Vielen Dank für das GesprächVivien: Nur schwer kann ich mich auf irgendetwas anderes konzentrieren, als sein Mund, der an meinem Hals verharrt und den heißen Atemhauch, der meine Halsbeuge kitzelt. Doch bevor seine Lippen mich berühren, bringe ich »Ich kann das nicht« hervor. Ich schüttele kraftlos den Kopf. Ihn zurückzustoßen, schon wieder, fühlt sich an wie zehn Kilo schwere Steine wegzuräumen. Ich öffne meine Augen, warte darauf, dass Cayden sich zurück zieht, doch er verharrt noch immer in meiner Nähe. Er schluckt schwer und senkt seine Augenlider. Beinahe kann ich sein Herz brechen hören, während meines noch immer wie wild pocht und mein Brustkorb sich angestrengt hebt und senkt. Ich will ihm nicht weh tun, nicht schon wieder, aber ich kann das nicht.»Ich kann nicht hier bleiben. In deiner Nähe. Du bringst schon wieder mein ganzes Leben durcheinander.«Cayden: Er macht einen weiteren Schritt auf mich zu, so dass die Weinflasche zwischen uns der einzige Puffer ist. Der Geruch seines After Shaves steigt mir in die Nase und benebelt mich. Cayden beugt sich zu mir rüber und im ersten Moment denke ich, dass er mich küssen will. Mein Puls beginnt zu rasen, wie ein Rennpferd auf der Pferderennbahn. Seine Finger fahren über meinen Arm hinauf zu meinen Haaren. Als sie auf meinen nackten Hals treffen, läuft ein heißer Schauer durch mich hindurch. Er streicht meine Haare zur Seite und beugt sich an mein Ohr. »Ich würde dich jetzt gerne küssen. Mich zurückzuhalten ist so schwer, dass es mir körperliche Schmerzen bereitet. Und ich spüre, dass du es auch willst.«
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.