Montag, 2. Mai 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Der Zorn des Schattenkönigs von Monika Loerchner



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Daniel, Arabella, Stone, David und Nicole aus „Der Zorn des Schattenkönigs“ und deren Autorin Monika Loerchner.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Daniel: „Wir werden sehen.“
David: „Im Grunde gern, aber ich habe nicht viel Zeit. Ich muss bald wieder los.“
Arabella: „Ich helfe, wo ich kann.“
Nicole: „Danke, aber ich denke, jeder kann für sich selbst sprechen. Wir sind ja alle schon groß, nicht wahr?“
Stone: „Ja, äh, David, heißt das, du reist schon wieder ab?“
Monika: „Immer gern! 😊“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit sie auch wissen mit wem wir es zu tun haben?
Daniel: „Mein Name ist Daniel, ich bin der amtierende Schattenkönig. Wer über die Mauer will, egal, in welches Land, muss an mir vorbei. Ich sorge dafür, dass die Gesetze der Mauer eingehalten werden. Wenn du sonst noch etwas über mich wissen möchtest – tja, dann stell dich hinten an. Ich kenne mich ja nicht mal selbst.“
David: „Mein Name ist David Merkur. Ich bin Händler, lebe in Gottesland und bin viel unterwegs. Manchmal denke ich, zu viel.“
Arabella: „Ich bin Arabella Ruhr, bin 24 Jahre alt, wohne in Freiland und habe leider schon viel zu oft Magie angewandt. Trotzdem bin ich noch sehr aufrecht für mein Alter. Darauf bin ich stolz.“
Nicole: „Ich bin eine Kämpferin, wie man sieht. Der Rest geht dich nichts an.“
Stone: „Mein Name ist Stone Anairin und ich bin 22 und ich bin Tischler und meine beste Freundin heißt Miriam und… entschuldige bitte, David, aber wie lange bist du denn dann weg?“
Monika: „Ich bin die Autorin dieses Buches. Ich bin 39 Jahre alt, bin verheiratet, habe zwei Kinder, einen Hund und mindestens vier schlechte Angewohnheiten.“
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Daniel: „Es geht um Identität und Pflicht.“
David: „Es geht um… Ich weiß es nicht. Vielleicht um Veränderungen. Endlich.“
Arabella: „Es geht um Rache. Gerechtigkeit. Hoffnung.“
Nicole: „Ernsthaft? Ich bin Kämpferin, keine Nonne, die den ganzen Tag über irgendwelchen Schriftrollen hockt und jedes einzelne Wort analysiert!“
Stone: „Es geht um... ja also so genau weiß ich das eigentlich nicht. Ich meine, ich… ach.“
Monika: Die Geschichte spielt in einem fiktiven Reich, das in zwei Länder unterteilt ist. Im Norden gibt es Magie. Diese kann von jedem ab seinem 19. Lebensjahr genutzt werden. Man kann damit nicht-lebendige Dinge erschaffen, sich aber auch Fähigkeiten verleihen, wie etwa zu fliegen. Der Preis der Magie ist aber hoch: je mehr Magie man benutzt, desto mehr Schatten drücken einen Richtung Boden. „Aufrichtig“ zu sein ist hier also im wahrsten Sinne des Wortes eine hohe Tugend. Die Menschen sind vollkommen frei, leben aber auch mit der ständigen Versuchung.
Im Süden dagegen gibt es keine Magie und die Menschen leben nach den Gesetzen des Wachsamen Gottes. Der lässt sie im Leben allerlei Mühsal erdulden, verspricht ihnen aber dafür ein ewiges Leben nach ihrem Tod.
Die Menschen des Magiereiches betrachten den Wachsamen Gott als bloße Erfindung und Mittel, die Menschen zu unterdrücken; die Südländer sehen in der Magie etwas Böses.
In diesem Setting kommt es dann zu einigen unerwarteten Ereignissen, die der Leser anhand verschiedener Protagonisten in beiden Ländern verfolgen kann.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Monika: „Die schichte Wahrheit lautet, dass ich einfach und schön meistens langweilig finde. So geht es aber den meisten Menschen. Selbst eine romantische Liebesgeschichte wird doch erst richtig spannend, wenn es ein Drama gibt.
Über Absicht oder nicht könnte man streiten. Tatsächlich ergibt sich aber vieles, wenn man die Charaktere sauber und tief entwickelt. Dann kennt man seine Protagonisten und weiß ganz genau, wie sie in einer bestimmten Situation reagieren würden. Damit es spannend wird, reißt man sie aus ihrer Komfortzone und setzt sie einer Situation aus, in der sie sich absolut nicht wohlfühlen oder provoziert werden. Der Rest ergibt sich fast von allein.
Und ja, ich liebe es.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Daniel: „Ich verstehe die Frage nicht. Du tust, als hätte uns etwas – eine Macht, das Schicksal, der Wachsame Gott, wer oder was auch immer – in diese Welt gesetzt, um Spaß zu haben. Denkst du das? Das Leben ist nicht so. Wach endlich auf!“
David: „Eine Lieblingsstelle... Tut mir leid, ich bin noch müde von meiner letzten Reise. Ich muss auch bald wieder los… Ich meine, ich habe Freunde, aber… Nein, tut mir leid, mir fällt dazu nichts ein.“
Arabella: „Es hat sich so gut angefühlt, als ich... Diese Macht, diese Wut in mir und dann… Aber nein, das möchte ich hier nicht erzählen. Es war falsch, was ich getan habe! Doch in dem Moment… Aber nein, alles, was danach kam… Halt, warte! Da gibt es doch diese eine Stelle, als Hunter… Aber das darf ich, fürchte ich, nicht verraten, sonst bekomme ich Ärger mit Monika. Tut mir leid.“
Nicole: „Eine Lieblingsstelle? Sowas wie Händchen halten und uns zu lustiger Musik im Kreis drehen oder was? Ehrlich, meine Liebe, ich glaube, du siehst die Dinge etwas schräg!“
Stone: „Also ja, natürlich, da gab es viele! Zum Beispiel, als David und ich–“
Monika: „Psst! Nicht verraten!“
Stone: „Oh. In Ordnung. Äh. `Tschuldigung.“
Wie viel echte Monika steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Monika: „Wenn etwas von mir in den Charakteren stecken würde, müsste ich ja mürrisch und verschlossen sein wie Daniel, gequält und getrieben wie David, verzweifelt und doch voller Hoffnung wie Arabella, kämpferisch und direkt wie Nicole und schüchtern, aber beherzt wie Stone, und das alles gleichzeitig! Ich ja weiß nicht, wie es dir geht, aber für mich klingt das nach einem ganz normalen Dienstag.“
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Daniel: „Sie respektiert die Regeln.“
David: „Sie arbeitet zu viel.“
Arabella: „Sie liebt ihre Familie.“
Nicole: „Sie kann kämpfen, wenn es sein muss.“
Stone: „Sie ist seit 22 Jahren mit ihrem Mann zusammen. Das finde ich schön. So etwas wünsche ich mir auch.“
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?
Daniel: „Das Amt des Schattenkönigs ist wichtig. Es ist größer als jede Person, die es bekleidet. Ohne den Schattenkönig würde alles aus den Fugen geraten. Chaos würde regieren. Es macht also Sinn, das Buch so zu nennen. Obwohl ich selbstverständlich nicht zornig bin. Persönliche Gefühle haben auf der Mauer nichts verloren.“
David: „Der König der Schatten. Der Magieschatten. Darum dreht sich alles im Norden. Hier unten im Süden vertrauen die Menschen auf den Wachsamen Gott. Wieso wurde das Buch nicht nach ihm benannt?“
Arabella: „Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber wir Freiländer haben mit eurem Gott nichts zu tun. Weder glauben wir an ihn, noch wollen wir gezwungen werden, unser Leben unter die Vormundschaft derjenigen zu stellen, die meinen, in seinem Namen zu sprechen. Nein danke. Wir sind frei. Also wieso sollte das Buch nach eurem Gott benannt werden?“
Nicole: „Zorn ist ein Gefühl, das ich gut kenne.“
Arabella: „Ich auch.“
Nicole: „Von daher geht das für mich in Ordnung.“
Stone: „Ja, was soll ich dazu sagen? Es ist ja nicht meine Sache, mir einen Titel auszudenken, also… David, du packst schon?“
Monika: „Ich liebe den Titel. Und seine grammatikalische Konstruktion. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, ich würde damit mehr Menschen ansprechen, wenn wir das Buch ‚Dem Schattenkönig sein Zorn‘ genannt hätten. 😉“
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Daniel: „Mir persönlich ist es zu bunt und fröhlich. Andere mögen anderer Meinung sein.“
David: „Es fällt auf, das ist wichtig, wenn man etwas verkaufen möchte.“
Arabella: „Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Es tut mir leid, aber da habe ich wirklich Wichtigeres zu tun! Ich halte mich sowieso nicht gern mit Äußerlichkeiten auf. Wichtig ist doch das, was drinsteckt, oder?“
Nicole: „Macht, was ihr wollt!“
Stone: „Ich finde, es sieht schön aus.“
Monika: „Es hat BÄM! Ich liebe es!“
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Daniel:
„Was denkst du – wird Gott ihnen verzeihen?“
„Das hoffe ich, Tristan, das hoffe ich von Herzen. Ich meine, welchen Sinn hätte das alles sonst?“

David:
Also?
„Muss ich ihn finden.“
Wann?
„Sobald ich kann.“
Und wenn es dann zu spät ist?
„Dann bin ich verloren.“

Arabella:
„Du lässt nicht das Leben los, sondern nur den Teil, der sich weigert, das Hier und Jetzt zu akzeptieren. Das, woran du dich klammerst, ist schon lange vorbei, du willst es nur nicht wahrhaben. Lass es los, bevor es dich vergiftet. Jetzt.“

Nicole:
„Was wäre ich für ein Mann, der die Macht nutzt, aber die Verantwortung von sich weist?“

Stone:
„Geh ihm nach!“

Monika: Meine absolute Lieblingsstelle ist das Ende und das verrate ich natürlich nicht.
Vielen Dank für das Gespräch
Daniel: „Aber gewiss. Für Rückfragen, sofern sie mein Amt betreffen, stehe ich jederzeit zur Verfügung. Bleib aufrecht! Solltest du einmal Hilfe brauchen, kannst du dich gern an mich wenden. Ich weiß, dass die Leute sagen, meine Hilfe hätte ihren Preis und das stimmt. Doch ich werde nie so viel von dir verlangen, dass du mir nicht mehr in die Augen schauen kannst! Überleg es dir!“
David: „Ja. Ich weiß zwar nicht, wozu das jetzt nütze war, aber… nun gut, ich muss dann auch wieder los.“
Arabella: „Das habe ich gern getan. Auch, dass Monika meine Geschichte aufgeschrieben hat… Weißt du, das gibt mir Hoffnung, dass andere nicht meine Fehler wiederholen mögen.“
Nicole: „Man sieht sich.“
Stone: „Ja, danke, gern. Äh, David? Hast du noch einen Moment Zeit?“
Monika: „Immer wieder gern!“

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