Dienstag, 20. April 2021

[Autoreninterview] Knud Hammerschmidt

 Autoreninterview

Knud Hammerschmidt

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich lebe in München, stamme ursprünglich aus dem Herzen des Ruhrgebiets, bin schon fast 20 x umgezogen und seit fast 26 Jahren mit ein und derselben wunderbaren Frau zusammen. Als Autor bin ich wohl ein Spätberufener 😉 ich gehöre der sogenannten Generation X an, was heißt, ich bin in den 80ern groß geworden. Mir machen eine Menge Dinge Freude, die kreativer Natur sind, sowie vieles was nicht unbedingt alterstypisch ist und ich bin in meinem Leben ganz gut herumgekommen. Außerdem bin ich ein leidenschaftlicher Jakobsweg -Fan.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe es einfach irgendwann mal als kreative Ausdrucksform ausprobieren wollen. Für mich selbst, beruflich oder auch für ein Nürnberger Stadtmagazin habe ich immer schon gern geschrieben. Es hat mir immer gefallen, mich schriftlich gut ausdrücken zu können.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben? 
„Das Lächeln am Rand der Welt“ ist mein erster Roman und erzählt drei ineinander verwobene Geschichten von Menschen, die durch Galicien wandern. Ich bin mir sicher, hier sind mir ein paar spannende Charaktere und ungewöhnliche Lebensgeschichten gelungen. Ein bekannter Münchener Regisseur hat gesagt, dass ihm meine feine Beobachtungsgabe gefällt. Davor, als allererste Fingerübung, habe ich mal ein amüsantes Kochbuch geschrieben. Nach meinem ersten Jakobsweg 2012 hatte ich das dringende Bedürfnis das alles in irgendeiner Form zu Papier zu bringen. Daraus wurde dann „Ohne Schmerz kein Halleluja“, eine unterhaltsame, nicht immer ganz ernst zu nehmende, Mischung aus Ratgeber und Tagebuch. Das habe ich dann drei Jahre später ins Englische übertragen, unter dem Titel „Dude looks like a Pilgrim“, was eine sehr spannende Erfahrung war.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich habe derzeit 2 Projekte. Einmal einen Roman, der in den wilden 80ern handelt und einen Band mit Shortstorys zum Thema Sommer. Der vorläufige Arbeitstitel ist „Seven Songs of Summer“ oder so ähnlich. Mein Thema, du merkst es sicher, sind Menschen. Menschen und das was sie tun und erleben und warum und wie sie sich entwickeln finde ich ungemein spannend. Darum sehe ich mich auch nicht wirklich als Genre-Schreiber.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Reisen, Wandern, mal ins Gym, Skateboardfahren, kochen, essen, schwimmen, Wein trinken, den Sommer genießen. Vor mich hin denken. Ich bin ein Sommermensch.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ja natürlich. Das sind eigentlich schon so viele, dass es schwer fällt, eine Auswahl zu treffen. Aber derzeit sind das z.B. Helge Timmerberg, Douglas Adams (immer wieder!), Terry Pratchett, Umberto Eco, Andrea Camillieri, P.G. Wodehouse, Ben Aaronovich, Ralf König…
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe ganz profan in meinem Arbeitszimmer, das man teilweise auch in meinen Lesungsvideos gut sehen kann. Z.B. bei Youtube oder FB
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
So wie bei jedem anderen Menschen auch, mit Aufwachen, Gähnen, die Realität des frühen Morgens verleugnen, Kaffee trinken und sich dem Leben stellen. Abends koche ich meist, dann etwas lesen, malen, Netflix & Chill. Also was man als Mensch halt so tut.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen variiert es. Von intelligenter Fantasy über phantasievolle SF (wie Alan Dean Foster z.B.) bis zu Cozy Krimis, Komödien, Gesellschaftsromanen und Büchern die sich jedem Genre entziehen. Schreiben: Ich habe es ja schon erwähnt: ich sehe mich am ehesten als Autor, der über Menschen schreibt, wenn es denn ein Genre sein muss, so passt wohl am besten der Gesellschaftsroman.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst?
„Genügt es denn nicht, dass ein Garten schön ist, ohne dass man unbedingt glauben muss, dass Feen darin hausen?“ — Douglas Adams
Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt? „Zynismus ist eigentlich nur ein anderes Wort dafür, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Gottseidank ist der Mensch ein ambivalentes Wesen, so dass man sowohl ein Zyniker als auch ein Optimist sein kann.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich habe einen Lieblingskontinent und das ist Asien. Ganz besonders Südostasien. Ich liebe Nachtmärkte, die Kultur, das Essen, die Menschen und natürlich die Strände.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kommt drauf an, was da kritisiert wird und mit welcher Absicht. Wenn ich das Gefühl habe, jemand krittelt an mir herum, um sich selbst zu erhöhen, kann ich ziemlich fuchsig werden.
Berechtigte Kritik, die sachlich und nachvollziehbar rüber kommt, finde ich teilweise durchaus bereichernd.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen? 
😉 Weil ich bislang noch keinen Verlag gefunden habe, der mich verlegen will. Und natürlich auch, um mich in aller Ruhe als Autor zu entwickeln. Ich gehe davon aus, das sich über kurz oder lang für das eine oder andere Buch ein passender Verlag findet.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ja! Die Bill & Ted Filme gehören in jede ordentliche DVD Sammlung, man sollte unbedingt mal Tucholsky gelesen haben und ab 30 ist ein altersgerechtes Verhalten ein Zeichen von Frühvergreisung.

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