Autoreninterview
Ava J. Thompson
Wie bist du zum Schreiben gekommen?Gerne, mein Name ist Ava und ich bin Autorin aus Leidenschaft. Deshalb vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meinen Büchern arbeite. Meine Protagonisten durchleben praktisch alle Höhen und Tiefen, die das Leben bereithält, liegen mir aber gleichzeitig so sehr am Herzen, dass (den meisten) ein Happy End garantiert ist.Zuhause bin ich in einer kleinen Stadt im Westmünsterland, wo ich mit meinem Mann und unseren beiden Havanesern ein recht beschauliches Leben führe.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?Die Anfänge liegen in der Jugend. Erst füllte ich handschriftlich Schulhefte, dann schenkten mir meine Eltern zum 14. Geburtstag eine Schreibmaschine. Ab da ging es richtig los.Mein Traum war es, das Schreiben zum Beruf zu machen. Aber das Leben hatte andere Pläne.Die Zeit war anscheinend noch nicht reif. Auch wenn es sich blöd anhört und einen wahnsinnig positiven Blick braucht, um es so zu sehen, aber am Ende half mir Corona, meinen Traum von einem eigenen Buch zu erfüllen. Erst knockte es mich komplett aus und dann wurde das Leben nie wieder dasselbe. Aber ich habe mich aufgerafft und konzentriere mich von da an auf das, was mir möglich ist. Schreiben.
Da wäre die Reihe „Sehnsucht nach …“, deren vierter und letzter Band jetzt erscheint. Es ist eine Familiensaga mit charismatischen Charakteren, die oft ganz nah am Abgrund wandeln, um sich ihre Sehnsüchte zu erfüllen. Dazu gibt es einen eigenständigen Roman. Eine Art Prequel, das die Lebensgeschichte eines Nebencharakters beschreibt. Außerdem ist letzten Sommer meine Autobiografie erschienen, die einen sehr speziellen Teil meines Lebens mit der Öffentlichkeit teilt.Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich bin bereits mitten drin, eine neue Familiensaga zu schreiben. Diese ist im Mafiamilieu angesiedelt, trägt den Haupttitel „Die Schuldigen“ und wird aus fünf Teilen bestehen. Die Leser erwartet die Geschichte von Matteo und Howard, die seit ihrem fünften Lebensjahr befreundet sind. Als Howard herausfindet, dass Matteo ein Mafiaerbe ist, fasziniert es ihn mehr als es sollte. Er möchte für die Mafia arbeiten, aber Matteo lässt das nicht zu. Bis ein Abend in einem Club alles ändert.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Die Zeit neben dem Schreiben gehört vor allem meiner Familie. Im Sommer werkele ich gern in unserem Schrebergarten, wo wir Obst und Gemüse anbauen. Im Winter ist Chillzeit auf dem Sofa, da mutiere ich dann neben dem Lesen zum Serienjunkie. Zudem reise unheimlich gern, bevorzugt allein – vor allem wenn es Fernreisen angeht. Verbinde das dann mit Recherchen für meine Bücher.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?Ich lese eigentlich Querbeet. Manchmal sogar Dark Romance zur Entspannung 😉. Immer wieder auch Bücher, die sich mit Einzelschicksalen im Dritten Reich auseinandersetzen.Was Autoren angeht möchte ich John Grisham nennen. Liegt an meiner Vergangenheit, in der ich viel mit Straftätern und damit zwangsläufig mit dem Strafrecht in den USA zu tun hatte. Bücher, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind: „Die Nachtigall“ von Kristin Hannah, „Ein Stein für Danny Fischer“ von Harold Robbins und auch „Von Mäusen und Menschen“ von John Steinbeck
Die letzten zwei Jahre bestand mein Arbeitsplatz aus meinem Bett mit einem Laptop und im Sommer war es eine Liege unter einem Sonnenschirm in unserem Garten.Vor einigen Wochen habe ich mir einen kleinen Arbeitsplatz eingerichtet.

Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Lesen nach dem Aufwachen. Dann eine große Runde mit den Hundis. Danach wartet die Hausarbeit oder Einkaufen – sowas eben. Nach dem Frühstück gegen elf mache ich mich abermals an die Arbeit. Schreiben, meistens Überarbeiten, dazwischen kümmere ich mich um meine Social Media Accounts. Danach folgt die zweite Hunderunde. Nach dieser arbeite ich noch etwas, bevor es daran geht, das Abendessen zu kochen. Danach ist meistens Feierabend und es wird gechillt. Nach der letzten Hunderunde lesen ich dann noch ein oder zwei Stündchen.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?Wichtiger als das Genre ist mir, dass es mich ziemlich zügig in die Geschichte zieht. Es muss recht schnell ein Prota auf der Bildfläche erscheinen, den ich mag. Denn nur dann interessiert mich, was aus ihr/ihm wird. Ich möchte mit den Protas lachen und weinen, am besten alle Gefühlen rauf und runter durchleben.Beim Schreiben läuft es bei mir eigentlich immer auf eine Familiensaga heraus. Liegt womöglich daran, dass ich meine Protas mit viel Leidenschaft entwickle, ihren Charakter möglichst tiefgründig gestalte, was dazu führt, dass sie eine umfassende Backgroundstory erhalten. Und dann bin ich mittendrin im Drama und die Protas beginnen, ein Eigenleben zu entwickeln.
Hast du ein Lieblingsland und warum?Es zählt nicht, was man dir nimmt, sondern das, was du aus dem machst, was dir bleibt. Ich habe das mal irgendwo auf Englisch gelesen und es passte damals besonders gut und heute eigentlich auch.Sehr gut gefällt mir auch das folgende Zitat von Paul Coelho: Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer wolltest. Tu sie jetzt.Aus meinen Büchern fällt mir spontan nichts ein, was meine Arbeit beschreibt, aber vielleicht ein wenig meine Einstellung.Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.Es ist zu früh zum Aufgeben.Und zum Freigeben.
Da kommt nur eines infrage, die USA. Wenngleich es eine Zeit gab, in der uns eine Art Hassliebe verband, überwiegt inzwischen die Liebe. Ich war so oft dort, habe viele Orte und Menschen kennengelernt, dass es für mich immer ein wenig wie nach Hause kommen ist. Kein Wunder, dass dort all meine Bücher spielen (zumindest zu einem großen Teil). Auch meine Expertise für die Art meiner Geschichten, liegt eindeutig dort.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Mit guten Argumenten kann man mich stets überzeugen und ich scheue mich nicht zuzugeben, wenn ich falsch liege oder lag. Überzeugen mich die Argumente allerdings nicht, stehe ich zu meiner Überzeugung.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich habe mich ganz bewusst fürs Selfpublishing entschieden und keines meiner Bücher einem Verlag angeboten. Grund ist, dass ich nicht unbedingt ein Teamplayer bin. Besonders, wenn es sich um einen Teil von mir handelt – und das trifft auf meine Bücher zu – behalte ich gern die Kontrolle.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Bitte verliert niemals die Freude am Lesen. Bücher sind das Tor zu fremden Welten und ich wünschen jedem, die Fähigkeit und den Willen, sich darauf einzulassen. Der Lohn sind Stunden, in denen das eigenen Leben mit seinen Anstrengungen und Problemen in den Hintergrund tritt und man sich entspannt und neue Kraft sammelt.
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