
Buchvorstellung einmal anders
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.Melvin: Echt jetzt? Schlimm genug, dass der da mit am Tisch sitzt. [deutet auf Tom]Jackie: Vin, bitte.Tom: Lass gut sein, wir bekommen das schon hin. An mir soll es jedenfalls nicht liegen.Jackie: Vin!Melvin: Schon gut. Ziehen wir es durch.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.Melvin: Also im Grund genommen bin ich der Hauptprota. Ohne mich würde es diese ganze Reihe nicht geben. Wollte ich nur mal gesagt haben. Alles fing an, als ich mit achtzehn nach New York ging, um dort ein Rockstar zu werden. Und was soll ich euch sagen, ich habe es geschafft. Nur … dass es nicht so war, wie ich mir vorgestellt hatte. Heute weiß ich, dass die Familie wichtiger ist. Aber der da gehört nicht dazu!Jackie: Nehmt es ihm nicht übel, aber mein Bruder ist manchmal ein richtiger Sturkopf. Ich habe mir schon immer eine Familie gewünscht. Jemanden zum Liebhaben. Lange blieb mir das verwehrt und wenn ich ehrlich bin, habe ich mich oft selbst sabotiert. Aber da war ich noch schwach. Inzwischen habe ich meine Stärke entdeckt und gelernt zu kämpfen, um die Menschen, die mir wichtig sind.Tom: Mein Leben begann im Dreck. Nicht gewollt. Weggeworfen ohne einen Blick zurück. Ich kannte nichts anderes und habe viele Jahre lang nichts vermisst, also war zufrieden mit einem Leben ohne Gefühle. Dann traf ich sie und ich habe bis heute keine Ahnung, was sie in mir berührt hat. Es muss etwas ganz tief drin gewesen sein, sonst hätte ich nie etwas geändert.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?Ava: Es handelt sich um den finalen Band der Reihe „Sehnsucht nach …“ und daher ist dieses Buch unweigerlich mit den anderen verbunden.Melvin: Wäre ich nur in Alaska geblieben, dann hätte ich Jason nicht an der Backe. Wie kann er mein Sohn sein? Wir haben NICHTS gemeinsam. Und ich müsste ihn auch nicht unter meinem Dach ertragen. Sehne den Tag herbei, an dem er nach Australien zurückkehrt. Nur dass Jackie mitgeht, war nicht geplant und ich sorge mich um sie.Jackie: Ich fühle mich mit dem Schicksal versöhnt, das mir eine zweite große Liebe schenkt. Weshalb kapiert Vin nicht, dass Tom inzwischen ein anderer ist? Dass er Jason genauso lieblos behandelt, wie Mutter früher mich, ist für mich unerträglich. Als ich mit Tom nach Australien gehe, ahne ich nicht, wie hart das Schicksal ein weiteres Mal zuschlägt. Ohne Jason wäre ich untergegangen.
Ein wenig? Ich glaube ich quäle sie manchmal so stark, dass sie an ihre Grenzen gelangen. Mitunter sogar darüber hinaus. Und doch liebe ich sie tief und innig. Daher werden meine Protas auch in den allermeisten Fällen belohnt, wenn sie mal wieder eine Hürde übersprungen und an ihr gewachsen sind. Und darum geht es doch. Plätschert etwas seicht vor sich hin, wird es langweilig und Veränderung findet so langsam statt, dass die LeserInnen längst eingeschlafen sind oder davongelaufen. Deshalb braucht es Stürme, die auf Orkanstärke anwachsen. Das Erreichte fühlt sich danach umso befriedigender an.Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Wie viel echte Ava steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?Melvin: Ja klar, meine absolute Lieblingsstelle befindet sich im dritten Teil. Als ich in Alaska ankomme und diesen mintgrünen Truck in der Auffahrt sehe. In dem Moment weiß ich, dass sich alles Erlittene gelohnt hat. Im aktuellen Buch ist es der Moment, in dem ich zum ersten Mal den Song „Surferboy“ höre. Das ändert alles und stimmt schon, ich bin stur und brauch mitunter etwas länger.Jackie: Es ist der Moment, in dem ich verstehe, weshalb Tom so abweisend und verletzend reagiert hat, als ich ihm eine Neuigkeit verrate.Tom: Das tut mir jetzt noch leid, aber in dem Augenblick war ich komplett überfordert und verspürte solche Angst. Außerdem jede Buchstelle, in der Jackie und ich uns nahe sind. Und nicht zu vergessen, als ich erkenne, dass Mr. Henderson meine ganze Vergangenheit kennt und er mich noch immer so betrachtet wie ich jetzt bin. Schon gut, ich bin fertig. Aber seit all diese Gefühle in mir herumwuseln, überkommt es mich manchmal.
Es gibt kleine Momente in der Reihe, in denen sich Ava zeigt. Um diese herauszufiltern, muss man mich sehr gut kennen. Was die Charaktere angeht, so findet sich etwas von meiner Sturheit in Melvin wieder, obwohl sie beim ihm wesentlich stärker ausgeprägt ist. Jackie besitzt genau wie ich die Fähigkeit und den Willen, niemals aufzugeben, wenn ihr etwas am Herzen liegt. Tom ist so herrlich unbedarft in manchen Situationen, wie ich früher einmal war. Bleibt Jason, der vierte Main-Prota. Er schafft es, in besonderen Situationen die richtigen Worte zu finden, um sein Gegenüber besser fühlen zu lassen. Eine Eigenschaft, die ich gern hätte.Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?Melvin: Sie wollte mich umbringen. Das sagt doch alles und zu der Zeit habe ich Ava leidenschaftlich gehasst. Es hat mich einiges an Überredungskünste gekostet, sie davon zu überzeugen, dass ich es verdiene, weiter Teil dieser Geschichte zu sein. Irgendwann ist sie eingeknickt und seitdem haben wir uns wieder lieb. (deutet mit den Händen ein Herz an)Jackie: Das mit Eric hätte anders ausgehen können. Ehrlich, Ava! Musste das wirklich sein? Auch sonst hatte ich es oft nicht leicht, ganz im Gegenteil. Aber ich bin nun mal von Ava erschaffen worden und nicht von einer Autorin, die Liebesromane schreibt. Bei ihr gibt es zwar auch eine ganze Menge Liebe, aber man sollte sich nie zu sicher fühlen, denn nebenbei schickt sie uns durch die Hölle. Trotzdem hat sie mir Tom gegeben und damit mit dem Schicksal versöhnt.Tom: Also ich find Ava Klasse. Dass sie Melvin nicht hat sterben lassen, war eine weise Entscheidung. Andernfalls hätte es mein Buch nie gegeben und dieses hier schon gar nicht. Am Anfang war ich nur ein Nebencharakter und jetzt sitze ich hier mit euch an einem Tisch. Danke, Ava!
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?Ava: Der Haupttitel „Sehnsucht nach …“ entstand, weil der ursprüngliche Arbeitstitel bereits vergeben war. Einen neuen Titel zu finden, war nicht einfach.Melvin: Ich habe ihr geholfen. Habe ihr so lange in den Ohren damit gelegen, wie sehr ich mich danach sehne, ein Rockstar zu werden, dass sie erkannt hat, dass es hier um Sehnsüchte geht. Und weil ich meinen Anteil gewürdigt sehen wollte, musste mein Name mit erscheinen. „Sehnsucht nach Ruhm – Melvin“ klingt doch super.Jackie: Vin hat das mal wieder an sich gerissen und ganz ehrlich, mir gefiel vom ersten Moment mein „Sehnsucht nach Liebe“. Das mein Name noch hinzukam, hat Ava entschieden, von wegen der Einheitlichkeit.Tom: Bei mir war Ava schneller als ich. Wie sehr ich mich nach Freiheit sehnte, wurde mir erst bewusst, als ich sie mir hart erkauft hatte. Aber hier geht es doch vor allem um Jason, unseren Junior. Eigentlich sollte er mit am Tisch sitzen, aber Ava hat entschieden, dass wir alten Hasen dieses Interview bestreiten. Ich jedenfalls finde seinen Titel „Sehnsucht nach Anerkennung – Jason“ sehr treffend. Von Jason weiß ich, dass er ihn auch mag, seit ihm das Licht aufgegangen ist, dass er sich genau diese Anerkennung wünscht.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.Jackie: Mir hätte gefallen, wir uns alle noch einmal auf dem letzten Band wiedergefunden hätten. Gemeinsam mit Jason natürlich.Tom: Meiner Meinung nach, hat sich Jason sein ganz persönliches Cover verdient.Melvin: Ich gebe es nicht gern zu, aber er hat recht. Dieses Buch erzählt die Geschichte des Jungen und so steht ihm auch ein eigenes Cover zu. Und es ist doch cool geworden. Oder?Jackie: Ihr habt ja recht.
Vielen Dank für das GesprächMelvin: »Lasagne! Natürlich. Warum nicht? Den faulen Nichtsnutz auch noch mit seinem Lieblingsessen verwöhnen. Soll er zusätzlich Geschenke bekommen fürs Schuleschwänzen?«Jackie: »Hör auf, Tom. Wir sind jetzt stark und freuen uns auf Tag 511.«Tom: »Ich habe nicht geahnt, dass man so glücklich sein kann. Es ist, als ob jede Faser in mir vor Freude jauchzt. Rede ich Blödsinn?«
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