Autoreninterview
Barbara Schwarzl
Hallo, meine lieben Leseratten. Ich heiße Barbara Schwarzl, bin Apothekerin und Autorin von Reisebüchern, psychologischen Romanen und Kurzgeschichten. In meinen Büchern dreht es sich meist ums Reisen: an Sehnsuchtsorte oder in die Untiefen der Seele. Neben der Pharmazie, neben Büchern und Reisen spielt unser Garten eine große Rolle in meinem Leben. Man könnte mich durchaus als Pflanzen-Messie bezeichnen.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
In der Schule schrieb ich die längsten Aufsätze und später die längsten Mails. Wie viele andere träumte auch ich als Kind, selbst einmal ein Buch zu schreiben. Vor mehr als zehn Jahren unterhielt ich mich mit einer Freundin über unsere Träume und was daraus geworden war. Wenige Stunden danach hatte ich eine erste Idee und alles nahm seinen Lauf.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?In meinem bebilderten Reisetagebuch „Reise quer durch Estland, Lettland und Litauen“ beschreibe ich unsere Baltikum-Reise.„Alles anders. Auf Umwegen angekommen“ ist ein Reiseroman über Venedig und die Normandie.„Spurensuche. Diagnose Schizophrenie“ ist ein Hybridbuch aus Roman und Sachbuch, das von einer jungen Frau handelt, die im Erwachsenenalter erfährt, dass ihr Vater die Familie nicht einfach verlassen, sondern als psychisch Kranker weggesperrt worden war.Im „Dreierblues“ lernen sich drei Personen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, im Krankenhaus kennen, freunden sich an und brechen zu einer abenteuerlichen Reise in die Dominikanische Republik auf.„Nicht ohne meine Schatulle“ handelt von zwei Geschwistern, die im Kindesalter von ihrem Stiefvater missbraucht und misshandelt worden sind und sich als Senioren noch immer nach Rache sehnen.
Ja, an einem Reisebuch über Venedig bin ich im Anfangsstadium. Es soll ein Buch von einer Reisenden für Reisende werden mit Tipps und ausgewählten Spaziergängen durch die Serenissima. Venedig ist einer meiner Sehnsuchtsorte und ich kenne die Stadt sehr gut. Leider komme ich gerade nicht so viel zum Schreiben, wie ich es mir wünschen würde.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ein gutes Buch lesen, schreiben, kleinere und größere Reisen unternehmen, gärtnern, wandern, ins Theater, Kino oder die Oper gehen, Zeit mit meiner Familie bzw. meinen Ersatzkindern verbringen und im Sommer schwimmen.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich lese gerne die Bücher von Ingrid Noll, Patrizia Highsmith, Jojo Moyes, Sebastian Fitzek uva.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?Die ersten Notizen mache ich mit der Hand und das kann überall sein. Im Sommer schreibe ich auf meinem Laptop auf der Terrasse, die von Beeten voll mit Rosen, Lilien, Lavendel, Eisenkraut, Schafgarbe, Phlox, Sonnenhut usw. sind. Erwähnte ich schon, dass ich ein Pflanzen-Messie bin? 😉Üblicherweise schreibe ich in meinem Arbeitszimmer an einem großen Schreibtisch, auf dem sich Notizen und Bücher türmen. Beim Schreiben kann ich in unseren Garten blicken. Die Fensterbänke zieren Blumentöpfe. In meinem Arbeitszimmer befinden sich – wie es sich für eine Autorin gehört – Bücherregale. An den Wänden hängen schöne Bilder. Eine blaue Ledercouch lädt zum Ausruhen und Lesen ein.Mein eigentlicher Arbeitsplatz ist eine Apotheke. Wie es dort aussieht, ist dir gewiss bekannt.
Ich verlasse frühmorgens das Haus, um in der Apotheke zu arbeiten und komme oft erst um 19.30 Uhr nach Hause. Danach plane ich meine Beiträge für meine Autorenseiten auf Facebook und Instagram oder erledige meine Post. An meinen freien Tagen widme ich mich der Haus- und Gartenarbeit. Zeit für das Schreiben ist oft erst ab Mitte des Nachmittags.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen eher Psychothriller und beim Schreiben Reisebücher und psychologische Romane.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele. (Cicero)Hast du ein Lieblingsland und warum?
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?Eindeutig Italien. Ich liebe die Sprache, die Mentalität, die Menschen, das Essen, einfach alles. Deswegen kenne ich es auch sehr gut und spreche recht passabel die Sprache.Frankreich zählt auch zu meinen Lieblingsländern, allerdings war ich aufgrund der Entfernung schon länger nicht mehr dort, weshalb mein Französisch einzurosten droht.
Ja, ich bin kritikfähig. Anders wäre mein Job als Apothekerin nicht zu meistern. Als Autorin ist es schwieriger mit Kritik umzugehen. Über Lob freue ich mich natürlich immer. Mit schlechten Kritiken ist es schwieriger umzugehen. Wenn diese sachlich vorgebracht werden, versuche ich daraus etwas zu lernen, um mich weiterzuentwickeln. Dann hatte der Ärger wenigstens Sinn.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
„Spurensuche. Diagnose Schizophrenie“ konnte ich bei einem kleinen Verlag unterbringen, was wiederum bedeutet, dass ich mich selbst für mein Buch einsetzen muss, damit es KäuferInnen bzw. LeserInnen findet. Für den „Dreierblues“ habe ich lange einen Verlag gesucht und aus heutiger Sicht viel Zeit verloren, die ich besser mit dem Schreiben zugebracht hätte. Ich schreibe Nischenbücher und diese sind schwieriger in Verlagen unterzubringen. Deswegen habe ich mich nach langem Zögern für das Selfpublishing entschieden. Ich versuche mich laufend zu verbessern und aus meinen Fehlern zu lernen. Der Vorteil des Selfpublishing ist, dass ich über alles selbst entscheiden kann, was wiederum bedeutet, dass ich meist Mädchen für alles bin.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lebt Eure Träume!
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