Freitag, 3. Februar 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Die Macht des Avain von Tea Loewe


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Jü, Blekk und Ranjel aus „Die Macht des Avain“ und deren Autorin Tea Loewe.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Jü schaut unsicher auf Ranjel, nickt dann aber der Interviewerin zu. Die Autorin steht daneben und schüttelt den Kopf. „Das ist ein Interview. Da muss man auch reden.“
Blekk schnalzt mit der Zunge und stopft sich einen der Kekse vom Tisch in den Mund. „Ruhig Blut“, wirft er aus vollen Backen in den Raum. „Erft mal effen.“
Es wäre schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
„Ich bin Jü“, eröffnet eine junge Frau mit roten Haaren, die bis über die Schultern hängen. „Der Mann mit den vollen Backen könnte mein Vater sein, ist er aber nicht. Blekk ist mein großer Bruder.“
„Dein Vater? Ich bin nur 15 Jahre älter als du!“
„Das sieht man nicht so genau“, wirft Ranjel von der Seite ein, woraufhin Jü in schallendes Lachen ausbricht.
Blekk boxt ihm mit der Faust gegen die Schulter. „Du sei mal ganz still. Du arbeitest doch für die Shaterra, nicht ich.“
Die Autorin schreitet dazwischen. „Ich sehe schon, was man nicht selbst macht, verschwindet sofort im Chaos.“ Das sind also Jü – Protagonistin des Romans – ihr großer Bruder Blekk, dem sie deutlich wichtiger ist, als er manchmal so zeigt, und Ranjel, Wissenschaftler in den Reihen der Shattera.“
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
*alles redet durcheinander, bis die Autorin einschreitet und für Ordnung sorgt*
„Nach fünfzehn Jahren der Immunität“, sagt Jü, „komme ich auf die Erde zurück – was gar nicht so einfach ist, weil mir vorher auf dem Planeten Turva ziemliche nervige Steine in den Weg gelegt werden.“
„Ja“, ergänzt Blekk, und dann steht sie plötzlich vor meiner Tür und ich muss mich kümmern – dabei haben wir uns fünfzehn Jahre lang nicht gesehen.
„Zu allem Überfluss prallen wir Jü und ich auch ineinander.“
Jü straft Ranjel für diese Worte mit einem bitterbösen Blick. „Das war echt ein beschissener Moment.“
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
„Das frage ich mich aber auch“, murrt Blekk und greift noch einen Keks. „Erklär mir mal, was du da eigentlich so tust.“
Nun liegen auch Jüs und Ranjels Blicke auf der Autorin. Sie schluckt schwer. Mit trockenem Hals spricht es sich wirklich schwer. „Naja …“
„Kein Naja!“, grätscht Blekk dazwischen. „Freut uns ja, dass der Leser dadurch förmlich am Buch klebt, wir uns weiter entwickeln und die Spannung für Nervenkitzel sorgt, aber für uns ist es echt beschissen.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
„So einige, aber die würden alle spoilern.“
„Ich hätte eine“, sagt die Autorin. „Es ist eine Szene in der Jü und Blekk auf dem Dach eines Hauses sitzen und die Situation der Erde und ihrer Heimatstadt Lipz betrachten. Das wahre Ausmaß des Shaterra-Einflusses zeigt sich, gleichzeitig sind die beiden erstmals nach vielen Jahren so nah beieinander.“
Wie viel echte Tea steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Die Autorin lächelt. „Auf jeden Fall steckt meine Liebe zu Stargate SG1 in dem Roman.“
„Ach“, sagt Ranjel, „stimmt nicht. Wir bilden eine ganz eigene Geschichte. Das hat damit nichts zu tun und schöpft höchstens inspiratorisch an ein paar Kleinigkeiten, die eingefleischte Fans gerne suchen und diskutieren dürfen.“
„Meine roten Haare“, sagt Jü, „werden zu Teas Markenzeichen. Darin sind wir uns auf jeden Fall ähnlich. Außerdem haben wir beide schon Momente im Leben gehabt, in denen wir einen Ort gesucht haben, an dem wir uns beheimatet fühlen.“
„Ja“, stimmt die Autorin zu. „Aber du bist viel stärker als ich, was Auseinandersetzungen angeht. Du sagst, wenn dir etwas nicht passt.“
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
„Die ist ganz schön gnadenlos“, sagt Blekk mit noch immer vollem Mund. „Hat uns nicht mal ordentliches Essen dagelassen. Bei dir gibt’s wenigstens Kekse.“
Jü schmunzelt. „Du bist echt unmöglich, Blekk.“
„Ich weiß, aber da kann ich ja nix für. Hat alles Tea verbockt. Sitzt da vor ihrem Rechner und schmeißt uns von Gefahr zu Gefühl zu Gefahr. Wenn du mich fragst, dann ist DAS unmöglich.“
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr drei vielleicht sogar Mitspracherecht?
„Wir hatten ganz lange gemeinschaftlich einen anderen Titel stehen“, erklärt Ranjel, „nämlich: ‚Die All-Macht der Shaterra‘. Aber der Titel hat sich während der Verlagsüberarbeitung nicht gehalten.“
„Jupp“, sagt Blekk. „Tea ist beim ersten Gegenvorschlag sofort eingeknickt. Ts.“
„Ich bin nicht eingeknickt.“ Tea stemmt die Fäuste in die Hüften. „‘Die Macht des Avain‘ war ein richtig cooler Gegenvorschlag, und wir waren uns einig, dass der auf dem Cover auch viel besser wirkt.“
„Da muss ich ihr recht geben“, sagt Jü und stellt sich neben Tea.
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
„100%“, schallt es aus allen Mündern gleichzeitig.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
*kurzes Gerangel um das Buch auf dem Tisch, weil jeder erst mal eine Stelle raussuchen muss. Am Ende legen die Protagonisten es zurück, Blekk glättet eine Buchseite, weil sie einen Knick abbekommen hat, und schnappt sich den letzten Keks vom Teller.*
„Eigentlich wissen wir es doch ohne den Roman“, sagt Tea.
Jü nickt. „Ja. Ich sitze mit Blekk auf dem Dach und sage: ‚Das klingt ganz schön deprimierend.‘“
„‘Willkommen in meiner Welt‘, ergänzt Blekk und zieht Jü in eine Umarmung.
Ranjel hat als einziger das Buch nie in die Hand genommen. Er richtet sein altmodisches Brillengestell und sagt: „Wenn ich jeden Befehl hinterfragen würde, wäre ich längst tot.“
„Das ist dein Zitat?“, fragt Blekk. „Du hast ja Nerven. Wem sagst du das denn, und wann?“
Ranjel setzt ein Lächeln auf, bei dem man nicht sagen kann, ob es freundlich oder hinterhältig gemeint ist. „Das müsst ihr selbst rausfinden.“
Vielen Dank für das Gespräch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.