Sonntag, 23. Mai 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Nixen - Sie kommen aus der Tiefe von Mathias Schwappach

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Castus Crane, um mit ihm über das Buch „Nixen – Sie kommen aus der Tiefe“ zu sprechen. 

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Als ob ich nicht schon genug zu tun hätte. Aber was tut man nicht alles, um diese brotlosen Autoren mitzuziehen. Einfach mal was Ordentliches lernen und wirklich arbeiten, dann muss man sich nicht mit so einem Quatsch über Wasser halten. Also los, bringen wir‘s hinter uns.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Lesen die denn keine Zeitung? Meinetwegen: Mein Name ist Castus Crane. Ich bin sowohl Hauptanteilseigner als auch Vorstandsvorsitzender von Crane Industries. Hauptsächlich sind wir ein Energiekonzern, widmen uns aber – über die Förderung fossiler Brennstoffe hinaus -auch dem Abbau und der Aufbereitung seltener Erden und Rohstoffe. Das ist heutzutage oft etwas lästig, weil mancher Politiker die Notwendigkeit dessen, was wir tun, verkennt und sich lieber in Gesetzen und realitätsfernen Fantasien verwirklicht. Artenschutz, Klimaschutz, Umweltschutz – mal ehrlich, als ob uns das jetzt noch was bringt. Wir müssen die Industrie und die Technologie voranbringen, davon leben und profitieren wir alle.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Richtig erkannt, eigentlich ist es MEIN Buch. Dieses unnötige Beiwerk mit den Nixen oder der CIA hätte man sich sparen können. Wie die Weltwirtschaft funktioniert und wie man wirklich Geld verdient, das ist bei Weitem interessanter. Und nichts anderes tue ich in dieser Geschichte. Ich mache meinen Job, ich spüre wertvolle Bodenschätze auf und mache sie der Industrie und der Menschheit nutzbar – mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln. Wenn ich damit irgendwelchen Tiefsee-Viechern zu nahe komme, sorry, dann ist das deren Pech. Der Ozean ist groß, sollen sie halt woanders hingehen. Dass sie aber mich und meine Flotte draußen auf dem Indischen Ozean angreifen, ist nicht akzeptabel – und wird entsprechend beantwortet. Dass es zu einem Showdown kommt, ist unausweichlich.
Glaubst du macht es dem Autor mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Schwierige Situationen gibt es nicht. Es gibt nur Herausforderungen, die je nach ihrer Ausgangslage manchmal etwas mehr Opferbereitschaft erfordern. Und dann sollte man zusehen, dass man nicht selbst zu den „Opfern“ zählt, die erbracht werden müssen, sondern derjenige ist, der dadurch profitiert. Was den Autor angeht: Ich schätze ihn so ein, dass sein Leben ziemlich lahm ist und er deshalb Gefallen daran findet, besagte Herausforderungen für die Personen in seinem Roman besonders hoch anzusetzen. Das hat dann zwangsläufig viele schwierige und düstere Situationen zur Folge.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Oh ja. Das ist ziemlich zu Beginn, Kapitel 5 glaube ich, als für uns noch alles relativ normal abläuft. Es gab zwar einen kleinen Rückschlag bei einem Projekt im Landesinneren des Northern Territory – dem sind wir jedoch schnell Herr geworden, haben die Störfaktoren beseitigt und wären eigentlich bereit gewesen, uns wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wenn dann nicht diese blöden Nixen dazwischen gepfuscht hätten, dann hätte es ein richtig gutes Buch werden können.
Was glaubst du, wie viel Mathias steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Ich behaupte jetzt mal, in mir gar nichts. Aber ich vermute, dass in dieser Maya und ihrem Vater schon auch der eine oder andere Charakterzug von dem Schwappach mit eingeflossen ist. Das würde auch erklären, warum ich sie alle drei nicht besonders mag.
Wie würdest du deinen Autor beschreiben?
Er gehört zu denen, die nicht einsehen, dass ein Zweck oftmals die Mittel heiligt. Für ihn muss alles immer nach einer gewissen Moral und mit Anstand ablaufen. Ein hoffnungsloser Idealist: Aber das funktioniert eben in diese Welt nicht immer. Bei mir würde er sicher keinen Job kriegen – aber vermutlich ist er genau deshalb jetzt auch „nur“ ein Autor. (lacht)
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel stand, soweit ich das weiß, schon von Anfang an fest. Ganz am Ende kam dann noch der Untertitel hinzu, aber mich hat dazu leider keiner befragt.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ich habe bei Titel und Cover das Gefühl, dass beides diese Nixen viel zu sehr in den Vordergrund rückt – wo doch eigentlich ich stehen sollte. Ich bin kein hässlicher Typ und ich weiß, wie man Dinge verkauft – also wäre ein Bild von mir auf dem Titel sicherlich besser gewesen. Aber wenn man halt von diesen Nixen so sehr bezaubert ist … lassen wir das.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
„Die Zeit des Redens ist vorbei. Jetzt wird Geld verdient.“ – Castus Crane
Danke für das Gespräch.
Ich würde ja sagen: Jederzeit gerne wieder. Aber das wäre gelogen.

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