Dienstag, 25. Mai 2021

[Autoreninterview] Diana Lapescara

 Autoreninterview

Diana Lapescara


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Diana Lapescara. Ich habe Stahlbau studiert und als Ingenieurin gearbeitet. Doch später sattelte ich um und war viele Jahre als selbstständige Immobilienfachwirtin tätig. Das heißt, ich war selbst und ständig für Kunden da. Auch an den Wochenenden oder Feiertagen. Mit der Pensionierung meines Mannes reifte bei uns der Entschluss, wir gehen in den Süden. Da mein Mann Italiener ist, lag es nahe, in seine Heimat zu ziehen, um dort den wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Jetzt sind es schon fast sieben Jahre und ich bereue keinen Tag, hier zu sein. Ich lebe mit meinem Mann am Sporn des Stiefels in Apulien. Wenn ich auf meiner Terrasse stehe, kann ich das Meer sehen. In unserem Garten fühle ich mich wie im Paradies. Wenn ich darüber erzähle, komme ich ins Schwärmen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich denke, schon als Kind habe ich gern gelesen und geschrieben. Leider habe ich das Hobby während meines Berufslebens nicht so intensiv betrieben und war umso mehr begeistert, jetzt endlich Zeit dafür zu haben.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Es ist mein erster Roman „Aurora und das Geheimnis des Meeres“, den ich mit viel Herzblut über Jahre geschrieben habe. Es handelt von einem jungen Mädchen, das in den Ferien in ihre Heimat ankommt und sich darüber freut, ihren Freund, den Fischer Giovanni, wiederzusehen. Doch als sie erfährt, dass das Boot gekentert ist, läuft sie ziellos umher und kommt an die Klippe, wo sich beide immer trafen. Sie rutscht ab und fällt in die Tiefe, wird gerettet, aber mit der Diagnose Wachkoma. Es ereignen sich einige seltsame Dinge und der kauzige Kommissar Struzelli ermittelt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja. Ich habe eine ganze Palette an Kurzgeschichten über Italien geschrieben und bin gerade daran, diese in ein neues Buch zu packen. Sie sind mitunter lustig, traurig oder regen zum Nachdenken an. Jedoch ohne den Zeigefinger zu erheben. Auch selbst erlebte Episoden sind dabei.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Da ich nicht mehr beruflich tätig bin, habe ich jetzt logischerweise mehr Freizeit. Aber es kommen immer genügend andere Dinge dazu, wie Haus und Garten. Natürlich liebe ich es, zu schreiben. In den letzten Jahren habe ich an den unmöglichsten Orten geschrieben. Mal am Meer, im Straßencafé auf der Parkbank usw. Ich mag es, direkt am Setting zu sein, um die Atmosphäre gleich mit einzufangen. Durch Corona wurde mir dieser Part leider unterdrückt, da es in den Zonen ROT und ORANGE nicht erlaubt war, den Ort zu verlassen. Das Meer war tabu und Bars und Restaurants hatten geschlossen. Seit kurzem hat die Regierung die Lockerung veranlasst und fast ganz Italien in die Zone GELB umgewandelt. Langsam normalisiert sich das Leben bei uns wieder. Wir haben wieder mehr Freiheiten und hoffen darauf, dass es so bleibt.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich lese alles Mögliche. Außer Horror, Gewalt und Erotik sind nicht so mein Fall. Ich mag Nora Roberts, Elizabeth George, Katherine Webb, Aly Cha und natürlich auch Bücher meiner Kolleginnen wie Kate Novella, Sandra Cugier und anderen. Ich freue mich ebenso, über deren Erfolg, die ehrgeizig Stunde um Stunde am PC verbringen und so tolle Bücher hervorbringen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Gerne. Im Winter bevorzuge ich mein kleines Büro. Da bin ich ungestört und habe einen Schreibtisch mit Pinnwand an der meist die Protagonisten und der Plot stehen. Daneben der Drucker. Ohne, undenkbar. Hinter mir ist ein Bücherregal und an den Wänden einige Bilder, die ich vor Jahren selbst gemalt habe. Manchmal inspirieren sie mich auch. Im Frühling zieht es uns in den Garten. Auf der Terrasse sitze ich gern im Schatten von Bäumen und ich schreibe am Laptop. Dabei atme ich den Duft der Orangenbäume und der Blumen ein. Ich höre das Bimmeln der Kuhglocken auf den angrenzenden Weiden und das Singen der Vögel. Aber wie oben schon erwähnt, schreibe ich auch gern ganz zwanglos nur mit einem Stift in ein Heft an verschiedenen Orten, um auch den Duft und das Umfeld in mich aufzunehmen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Unser Morgenritual ist ein ausgedehntes Frühstück. Danach schreibe ich etwas. Meist zieht es uns in den Garten. Man muss bedenken, wir leben im Süden und das bedeutet, wir können das ganze Jahr pflanzen und ernten. Drei bis viermal sind keine Seltenheit in unserer Region. Vorigen Monat gab es noch wilden Spargel, den wir in den Bergen gesammelt haben.
Am Abend und wenn mein Mann Fußball schaut, dann ziehe ich mich gern zurück und lese oder schreibe ich.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich mag Belletristik und auch Krimis oder Thriller. Allerdings nicht zu blutig. Auch historische Romane finde ich gut und lese sie hin und wieder gern.
Mein Italienroman „Aurora und das Geheimnis des Meeres“ ist eine Mischung aus Krimi und Liebesgeschichte. Die Kurzgeschichten sind unteranderen Erzählungen. Auch Kindergeschichten habe ich in der Schublade.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Nimm das Leben wie es kommt und mach das Beste draus.
Meine Mama hat immer früher jedem gesagt: „Bleib gesund.“ Heute sagt es jeder.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ja, natürlich mein Italien. Aber ich liebe auch Japan und würde gern einmal dort hinreisen. Als ich meinen Mann kennenlernte, wollte er wissen, wo ich gern einmal Urlaub machen möchte. Ich sagte: „Japan.“ Er schaute mich mit erhobenen Augenbrauen an und fragte: „Warum?“
„Wegen der Kirschblüte“, gab ich zur Antwort.
Er darauf: „Ich habe vier Kirschbäume im Garten. Da brauchst du nicht nach Japan.“ Und der Urlaub war gestrichen. Basta. Typisch Italiener 😉
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Nun ja. Ich glaube Kritik ist immer ein zweischneidiges Schwert. Wenn sie berechtigt ist, muss ich erst einmal gut durchatmen, den Groll hinunterschlucken und dann nach einer Weile nehme ich mir die Kritik noch einmal vor. Meist erkenne ich dann auch, dass sie berechtigt war und ändere.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Nun ja. Ich habe einige Verlage und es waren nicht wenige angeschrieben und nach Wochen und Monaten entweder eine Absage oder überhaupt nichts bekommen. Stimmt nicht ganz. Es kamen auch Zusagen, die mir offerierten, dass mein Buch so hammermäßig gut sei, dass sie mein Manuskript sofort veröffentlichen wollten. Es kostet mich nur mal eben 4000 bis 10000€. Diese Zeit hat mich fast ein ganzes Jahr gekostet. Dann habe ich mich bei Facebook umgehört und schwupp, hatte ich einige Freundinnen, die mich sehr gut unterstützten. Sie haben mich an die unsichtbare Hand genommen und mich durch die große Welt Amazoniens geführt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Natürlich bin ich noch keine große Schriftstellerin und habe gerade einmal angefangen, meine kleinen Schritte zu gehen. Ich würde mich riesig freuen, wenn man mein Buch lesen würde, da ich so viel Herzblut in dieses hineingegeben habe. Ich freue mich über Rezensionen.

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