Mittwoch, 26. Mai 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Die Erlkönigin von Elisabeth von Sydow

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Marne Chavel aus „Die Erlkönigin“ und deren Autorin Elisabeth von Sydow.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen und ergänzen?
Marne: Klar, das machen wir! Ich gebe mein Bestes. Immerhin wäre ich ohne meine Autorin gar nicht erst hier.
Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit deiner Autorin, deshalb wäre es schön, wenn du dich meinen Lesern vorstellen könntest.
Mein Name ist Marne Chavel, ich bin 28 Jahre alt und arbeite als Redakteurin bei dem Straßburger Politmagazin rasoir. Ich habe eine schwere und aufwühlende Zeit hinter mir. Mein kleiner Bruder Anton ist in die Fänge der skrupellosen Sekte élite geraten. Um ihn zu befreien, bin ich der selbsternannten Akademie der außergewöhnlichen Künste zum Schein beigetreten. Die Zeit in der Sekte hat ihre Spuren hinterlassen und eine Frau ausgespuckt, die mit Erinnerungslücken und seltsam zwielichtigen Gefühlen gegenüber eines noch zwielichtigeren Mannes zu kämpfen hat.
Ich habe einen großen Gerechtigkeitssinn sowie ein unglaubliches Gespür für Zwischenmenschliches – dafür muss ich mit großen Erinnerungslücken kämpfen, die ich nun versuche mithilfe eben jenes zwielichtigen Mannes – Benedikt Nott – zurückzubekommen.
Claudia: Könnt ihr uns das Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben, am besten ohne den Klappentext abzulesen, da man den auf allen Plattformen nachlesen kann?
Elisabeth: Ich würde sagen, das Buch ist eine dunkle Liebesgeschichte. Es zeigt die Grausamkeit auf, zu der Menschen fähig sind, aber auch eine große und sehr intensive Liebe, die berührt und Mut macht.
Marne: Aus meiner Sicht und mit meinen Erinnerungslücken würde ich sagen, dass das Buch sehr geheimnisvoll und teilweise etwas rätselhaft ist. Zudem ist es verwirrend intensiv – vor allem dann, wenn die Autorin mich auf Benedikt Nott treffen lässt. Dieser Mann hat solch durchdringende Augen, das könnt ihr euch nicht vorstellen.
Claudia: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? Und wie fühlst du dich als Protagonistin mit diesen Situationen?
Wenn ich es einfach und schön schreiben würde, wäre die Geschichte nach wenigen Seiten auserzählt und so trivial, dass der Leser sich nicht an sie erinnern würde. Natürlich bricht es mir das Herz, Marne so zu quälen. Andererseits ist es faszinierend und irgendwie auch befreiend, dass ich meine Charaktere Dinge tun lassen kann, die im wahren Leben so nicht möglich wären.
Claudia: Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern meines Blogs vorstellen wollt?
Elisabeth und Marne: Die haben wir, aber die können wir hier leider nicht vorstellen, weil sie zu viel verraten und vorweg nehmen würde.
Claudia: Wie viel echte Elisabeth steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Von mir stammen nur die Ideen, von meinem Charakter steckt in den Figuren aber so gut wie nichts. Manchmal sind meine weiblichen Charas eine Art Vorstellung, wie ich vielleicht gerne sein würde. Manchmal entspringen sie einfach meiner Fantasie und ich passe sie der jeweiligen Geschichte an.
Claudia: Wie würdest du als Protagonistin deine Autorin beschreiben?
Meine Autorin ist sehr tiefgründig und hat diese Gabe, Gefühle so niederzuschreiben, dass sie greifbar werden. Es gibt viele Passagen, die an meinem Herz zerren, die mich weinen, lachen und lieben lassen – und das allein durch die Macht der Worte.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet du als Hauptcharakter vielleicht sogar Mitspracherecht?
Elisabeth: Tatsächlich trug der Roman erst den Titel „Die Frau des Benedikt Nott“. Eines Tages saß ich mit meinem Mann auf einer Bank und er hat mir von einem Erlkönig erzählt (ein getarntes Auto, das noch nicht auf dem Markt ist). Da dachte sich mein Gehirn, dass die weibliche Variante davon perfekt als Titel für die Geschichte passen würde. „Die Erlkönigin“ ist dann doch prägnanter, knackiger und vielleicht ein bisschen geheimnisvoller als „Die Frau des Benedikt Nott“.
Claudia: Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Sind wir! Unserer Meinung nach spiegelt es den Inhalt des Buches perfekt wider. Es greift die wichtigen Elemente – Lavendel, dunkle Nebel und eine traurige und geheimnisvolle Schönheit – des Romans auf und verbindet diese zu einem stimmigen Gesamtbild.
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Beide: Das ist eindeutig der Trauspruch von Benedikt und seiner Frau: „Selbst, wenn der letzte Regentropfen fällt. Der letzte Tag Einzug hält. Und kein Sonnenstrahl euch mehr berührt, nicht mehr das Feuer eure Herzen schürt. Selbst am Tag nach dem Ende der Welt, wenn vom Himmel kein Stern mehr fällt. Selbst dann werdet ihr nicht aufhören, euch zu lieben. Denn dann seid ihr vereint für alle Zeit, bis zum Vergehen der Ewigkeit.“
Marne: Wobei der allerletzte Satz im Buch auch nicht schlecht ist. Aber den verraten wir hier lieber nicht.
Elisabeth: Bloß nicht!
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch

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