Mittwoch, 26. Mai 2021

[Autoreninterview] Elisabeth von Sydow

 Autoreninterview

Elisabeth von Sydow

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Wahrscheinlich müsste ich an dieser Stelle eher mein Gehirn vorstellen, das all diese Charaktere und Geschichten fabriziert. Es ist für mich selbst zeitweise unerklärlich, wie mein Verstand auf diese Ideen kommt und mein Herz das passende Gefühl dazu gibt. Somit dürfte es fast schon unbedeutend sein, dass ich Kommunikationswissenschaftlerin und Redakteurin bin. Ebenfalls überflüssig zu erwähnen ist, dass ich einen Faible fürs Tippsen habe.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich würde sagen, das Schreiben ist eher zu mir gekommen. Klingt jetzt vielleicht spiritueller als es tatsächlich ist. Ich kann mich daran erinnern, dass ich bereits in der Grundschule an einem Schreibwettbewerb teilgenommen habe und bei Aufsätzen in der Schule immer glänzen konnte – was man von den naturwissenschaftlichen Fächern nicht behaupten kann.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Die Erlkönigin“ ist mein zweiter veröffentlichter Roman. Im letzten Sommer kam „Und leise rieselt der Schnee am 21. November“ bei Amazon raus. Die Geschichte von Ebha und Ref ist traurig und tiefberührend. Es geht um Ebha, eine junge Frau, die an einer unheilbaren Krankheit leidet. In dem Versuch ihr das Leben zu retten, hat Ebhas Schwester ihr einen Teil ihrer Leber gespendet und ist bei der OP selbst verstorbenen. Zwei Jahre nach dem tragischen Unglück trifft Ebha zum ersten Mal auf Ref, den Mann ihrer verstorbenen Schwester. Die Begegnung der beiden zieht eine aufwühlende Zeit voller Trauer, Wut, Schuld, aber auch Liebe nach sich.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Anfang des Jahres habe ich erst das Manuskript für meine neuste Geschichte beendet. Insgesamt warten auf meinem Laptop aktuell vier unveröffentlichte Romane auf ihren großen Auftritt. :)
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben, schreiben, schreiben und dazwischen gehe ich reiten.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Eindeutig die Harry Potter Bücher von J. K. Rowling. Damit bin ich quasi aufgewachsen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Wenn ich Romane schreibe, habe ich eigentlich keinen festen Arbeitsplatz wie beim Verfassen redaktioneller Texte. Da ich meistens abends schreibe, tue ich das oft auf der Couch oder am Esstisch mit etwas Schoki.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Normal ist im Moment gar nichts. Wir versuchen alle, den Spagat zwischen Arbeit/Home Office, Home Schooling und Bespaßen irgendwie zu stemmen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen bin ich recht frei, es muss was Besonderes sein und mich fesseln, egal ob Fantasy, Thriller oder Romanze. Ich selbst schreibe romantische Geschichten mit „Twist“. Ich liebe Wendungen, Drehungen und Verwirrungen. Der Leser soll ja schließlich was vom Lesen haben.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich versuche nach dem Zitat zu leben und zu handeln: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume.
Tatsächlich findet sich in „Die Erlkönigin“ eine Passage, die recht passend ist – nicht nur für meine Arbeit, sondern auch für meine Einstellung zum Leben: Nichts kann so schlecht sein, dass es nicht auch etwas Gutes in sich trägt. Niemand kann so nichtig sein, dass man ihn vergessen will. Weder die Guten noch die Schlechten. Weder die Netten noch die Nervigen. Und schon gar nicht diejenigen, die einem so viel zum Erinnern geben.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich habe mein Herz an Finnland verloren. Wegen der Natur, den herzlichen Menschen dort und den vielen Rockbands, die in den 2000ern ihre Hochzeit hatten und denen ich meine gesamte Teenagerzeit gewidmet habe.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Konstruktive Kritik setze ich gut um und ist mir für meine Weiterentwicklung auch wichtig. Wenn mir Kritik zu persönlich wird, kann ich schon mal in den Angriffsmodus schalten.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Die Verlagswelt in Deutschland ist sehr „verkopft“ und bietet für junge und unbekannte Autoren kaum Möglichkeiten, einen Fuß in die Verlagstür zu bekommen. Ich habe von Verlagen oft gehört, dass ich gut schreibe, meine Geschichten aber nicht massentauglich und zu speziell sind. Mittlerweile bin ich als Selfpublisher sehr glücklich. Man kann sein eigenes Ding machen und muss sich nicht den Paradigmen der Verlagswelt unterordnen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Nehmt ein gutes Buch, macht es euch bequem, vielleicht mit etwas Schokolade und einem guten Wein, und legt die Beine hoch. Ein perfekter Moment, um abzuschalten und aus dem stressigen und in Zeiten wie diesen belastenden Alltag zu fliehen.

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