Dienstag, 21. Juni 2022

[Autoreninterview] Juliane Schiesel

Autoreninterview
Juliane Schiesel


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Juliane Schiesel, ich bin 37 Jahre alt und wohne in dem schönen Halle. Wenn ich nicht gerade Endzeit-Geschichten plane, arbeite ich als Grundschulsekretärin. Ich habe eine kleine Schwäche für Zombies und deswegen taucht mindestens das Wort in allen meinen Geschichten auf, wenn schon keine Zombies selbst darin herumtorkeln.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Vor 12 Jahren gab es einen großen Umbruch in meinem Privatleben. Ich hatte damals viel Zeit und wenig Geld, und hab mich auf „BookRix“ rumgetrieben. Dort fand ich eine Autorin, die mir die damalige Zeit besser gemacht hat und irgendwann dachte ich, das möchte ich auch! Endzeit macht jetzt vielleicht nichts besser :-D , aber ich kann für kurze Zeit die Lesenden unterhalten. Und das ist ja auch viel Wert.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bis jetzt sind einige Kurzgeschichten in Anthologien in diversen Verlagen von mir erschienen. „Verfluchte Städte“ im Verlag der Schatten, „Das Dimensionstor“ im Amrun Verlag, „A Night on the rocks“ im Alea Libris Verlag. Überall Tod & Verderben.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich arbeite gerade an einem Zombie-Road-Trip, der durch Deutschland geht. Diesmal tauchen wirklich Zombies auf.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich lese viel, außerdem bin ich Film- und Seriensüchtig. Das Kino ist mein zweiter Wohnort. :-D Ich bin aber auch gern draußen oder spiele Brettspiele.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Auf jeden Fall! Wahnsinnig gerne lese ich die Bücher von Tanja Rast, Michaela Harich, Jennifer Jancke, Ally J. Stone uvm… Lesetechnisch lese ich auch ziemlich alles, außer trockene Historik.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Meine Wohnung ist recht klein, deswegen schreibe ich meistens an meinem Esstisch. Meine Ideen entstehen meistens ganz klassisch noch auf dem Papier und erst wenn ich den Plot und die Figuren wirklich zusammenhabe, geht das Schreiben am Laptop los.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Nachdem recht früh meine Tochter auf dem Weg zur Schule ist, nutze ich noch eine Stunde zum Schreiben, bevor ich zu meiner Arbeit fahre. Nach dem Brotjob kommen dann alltägliche Dinge und gegen Abend ist dann nochmal Schreibzeit. Manchmal verschiebt sich das, aber da ich meistens auf Papier schreibe, bin ich nicht an einen Ort gebunden und kann meine Schreibzeit von überall erledigen.
(Eigentlich alles ziemlich langweilig. :-D )
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese fast alles. Ich komme schwer an Krimis oder Thriller ran und auch historischen Geschichten kann ich nur wenig abgewinnen.
Beim Schreiben bin ich gern im Genre der Endzeit unterwegs. Apokalypse, Zombies, alles was dazu gehört. Allerdings erscheint Anfang nächsten Jahres ein Romance-Buch von mir. Man soll ja alles mal ausprobieren.^^
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ein Lieblingszitat habe ich tatsächlich nicht. Es gibt so viele gute, schlaue Sätze, die je nach Situation mehr oder weniger passen. Genauso ist es in meinen Büchern.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Hm, gute Frage. Eigentlich nicht. Ich finde sie alle sehr spannend, aufgrund ihrer Geschichte und würde gerne viele mal besuchen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich denke, dass ich kritikfähig bin, wenn sie gut rübergebracht wird. Wenn ich das Gefühl habe, die Person greift mich persönlich an, bin ich weniger fähig, die Kritik gut wegzustecken. Aber es ist leichter geworden, seitdem ich veröffentlichte.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich bewundere alle Selfpublisher, die wirklich von der Idee bis zum fertigen Buch alles selbst machen. Ich gebe allerdings einige Schritte einfach gerne ab und hab gern einen Verlag im Rücken, der da einfach bestimmte Dinge übernimmt. Ich fühle mich einfach sicherer.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich freue mich, dass ich heute hier mich selbst ein wenig vorstellen durfte. Das Endzeit-Genre hat manchmal so einen „schmutzigen“ Ruf, aber verdient auf jeden Fall eine Chance. Oftmals steckt viel mehr zwischen den Seiten, als im ersten Moment erkannt wird.

Montag, 20. Juni 2022

[Buchvorstellung einmal anders] The unknown Witches - Greifenwacht von Lara Kalenborn

 



Buchvorstellung einmal anders


Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Lara Kalenborn, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „The unknown Witches - Greifenwacht“ von Lara Kalenborn. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Lara auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊

Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Lara: Das ist eine tolle Idee, ich bin gespannt, zu hören, was „The unknown Witches“ so zu erzählen hat.
Buch: kichert nur
Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Lara: Super gerne, danke, dass du uns eingeladen hast.
Buch: Ja, das ist echt toll. Mein erstes Interview! Total aufregend.
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Buch: Ja, gerne. Also, ich bin romantisch. Das zu allererst. Mich kann man ab 12 Jahren lesen, aber ich werde eigentlich von allen Altersklassen gerne in die Hand genommen, solange Fantasy gemocht wird. In mir stecken mystische Wesen und eine versteckt lebende Hexengesellschaft, die ihre Magie nicht so gerne preisgeben will. Außerdem besucht man mit mir die Highschool und kann mit mir in das Gefühlsleben von zwei 16-Jährigen abtauchen.
Lara: Familie und Freundschaft sind neben der Liebe große Themen der „Unknown Witches“.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Buch: Also, Lara hat immer an Stellen Fahrt aufgenommen, wo die soziale Interaktion besonders präsent war. Wenn Leo und Nona aufeinandergetroffen sind, da kam Lara dann so richtig in den Flow.
Lara: Das sehe ich auch so. Aber mir gefällt es auch besonders, Szenen zu schreiben, in der die Magie so richtig zum Tragen kommt. Wo einfach das fantastische Knistern erlebt werden kann. Da blühe ich als Autorin dann total auf.
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Buch: Ich mag ehrlich gesagt meinen Anfang total gerne, weil man da direkt in die Welt der Highschool eintaucht:
Die Luft in einer Eishalle ist mit nichts zu vergleichen. Kalt auf den Wangen, dumpf in den Lungen und in unserem Fall mit Popcornduft durchzogen.
Obwohl heute Samstag ist, hat sich die gesamte Schule versammelt. Heute spielt unsere Eishockeymannschaft, die Grizzlys. Das Spiel ist wichtig, weil es das erste in dieser Saison gegen unsere Erzfeinde ist und so tobt die Halle bereits. Das Team steht auf dem Eis und läuft sich ein. Obwohl meine Freunde um mich herumsitzen und mich immer wieder in ihre Späße miteinbeziehen, habe ich nur Augen für ihn.
Leo Labelle.
Er ist als letzter aus der Kabine gekommen und hält sich auch jetzt von seinen Mitspielern fern. Und doch wirkt es so, als würde sich alles nur um ihn drehen. Jeder auf dem Eis scheint mit ihm in Resonanz zu gehen, einen Bogen zu fahren, sobald er sich nähert, und jeder behält ihn im Blick. Genau wie ich. Ich weiß nicht, was es ist, aber dieser Junge löst ein Kribbeln in meiner Magengegend aus, das manchmal tiefer hinabsinkt. Und dann werde ich ganz unruhig, will mich ihm nähern und gleichzeitig vor ihm fliehen.
„Ja, Tanner!“, jubelt meine beste Freundin Jamie neben mir los und winkt dem Torwart unseres Teams zu.
Tanner gehört zu unserer Clique und ist mit seinen sechzehn Jahren schon der beste Keeper, den die Highschool von Sunny Tree Tops je gesehen hat. Wir sind super stolz auf ihn. Und so eise ich mich von Leos düster-magnetischer Wirkung los und rufe ebenfalls: „Yeah, Tanner! Wir lieben dich!“
Meine Freunde stimmen mit ein und so heben wir schon mal das Banner hoch, das uns als größte Support-Gruppe für ihn outet. ‚Tanner, du bist der Größte‘ steht darauf.
Mitten im Hüpfen und Jubeln höre ich das eindringliche Piepsen meines Handys. Geschickt fische ich es aus meiner Jackentasche heraus und lese die Nachricht, die Mom mir gesendet hat: ‚Hallo Schatz, bestimmt feiert ihr gerade. Ich wollte dir trotzdem kurz Bescheid geben, dass Falafel nicht zum Nachmittagssnack erschienen ist. Mach dir aber keine Gedanken und genieße das Spiel. Go, Grizzlys!‘
Sofort werde ich von Sorgen durchzuckt. Mein Kater Falafel ist tollpatschig und bringt sich mit Vorliebe in lebensgefährliche Situationen. Dass er eine Norwegische Waldkatze ist, verhindert leider nicht, dass er sich im Forst hinter unserem Haus ständig verläuft oder sich nicht mehr von Bäumen heruntertraut, wenn er einmal hinaufgeklettert ist.
„Was ist los, Baby?“, fragt Jamie und sieht mich aufmerksam an. Sie hat sich das Gesicht in unseren Schulfarben grün und braun angemalt, was mich trotz der bedrückenden Nachricht schmunzeln lässt.
„Ich muss Falafel suchen gehen“, bringe ich zerknirscht hervor.
„Nein! Bleib doch noch fürs Spiel!“, ruft sie und faltet flehend die Hände vor meiner Nase.
Jamie und ich sind schon seit dem Kindergarten beste Freundinnen. Während ich die anderen aus unserer Clique über alles liebe, fühlt Jamie sich wie ein Teil von mir an. Sie ist mehr als eine Freundin, mehr als eine Schwester. Sie ist ich und ich bin sie.
„Tut mir leid, aber du weißt, wenn er für die Nachmittagskekse nicht auftaucht, stimmt etwas nicht.“
„Dann komme ich mit und helfe dir beim Suchen!“, sagt Jamie und will schon ihre Tasche greifen. „Es wird ja auch bald dunkel.“
Aber ich wiegle ab. „Keinesfalls. Bleib hier und erzähl mir später, wie wir die Wooden Guards geschlagen haben, ja?! Und bis zur Dunkelheit bin ich längst zurück.“
„Bist du dir sicher?“, hakt Jamie nach.
„Ja, meistens finde ich den kleinen Pechvogel ja total schnell und kann ihn aus irgendeinem Loch ziehen. Ich rufe dich dann an und frage, wo ihr seid, ja?!“
Jamie überlegt noch, aber dann fährt Clark Streisand dicht an der Absperrung vorbei und zwinkert meiner besten Freundin zu.
Weil ich sie so gut kenne, sehe ich, dass ihr Herz sofort höherschlägt. Clark, der Kapitän unserer Grizzlys, hat Jamie zwar noch nicht nach einem Date gefragt, aber eigentlich ist für jeden sichtbar, dass zwischen den beiden die Funken fliegen.
Ich küsse Jamies Hand, weil ich keine Farbe an den Lippen haben will, drücke sie und winke den anderen kurz zu.
„Wohin gehst du, Nona?“, ruft Tiffi und schaut mich aus seinen Welpenaugen verstört an.
„Ich muss Falafel suchen. Aber ich komme später wieder und dann feiern wir zusammen den Sieg.“
Damit will ich verschwinden, doch jemand tritt in meinen Weg. Wolf. Seit unserer Geburt kennen wir uns und so sehe ich auch bei ihm sofort, wenn ihn etwas quält. „Du gehst allein?“
Ich zucke mit den Achseln. „Mache ich doch so oft. Ich kenne den Wald wie meine Westentasche. Da ist wirklich nichts dabei!“
„Ich muss auf Fiona warten. Sonst würde ich dich begleiten.“ In seinen goldbrauen Augen schimmert Besorgnis auf.
Schnell nicke ich. „Kein Problem. Sag Fi schöne Grüße von mir. Wir sehen uns dann alle später. Wollten wir bei Tanner feiern?“
Wolf nickt und geht nur unwillig aus meinem Weg. „Dann pass auf dich auf.“
„Mache ich.“
Bevor ich die Eishalle verlasse, schaue ich noch einmal zurück. Leo steht am Rand und hält seinen Helm in der Hand. Er schüttelt sein schulterlanges blondes Haar nach hinten und will seinen Kopfschutz wieder aufsetzen, doch da treffen sich unsere Blicke. Er verharrt. Doch ich stürze hastig durch die Tür.
Himmel, diese Augen!
Ich renne über den Gehweg und keuche wild. Die Blitze, die der Blick zwischen Leo und mir ausgelöst hat, zischen durch meine Nervenbahnen und lösen ein Hunger in mir aus, den ich nicht zuordnen kann. Erstaunt über meine starke Reaktion auf Leo schüttle ich den Kopf.
Wo soll das noch hinführen, Nona?, frage ich mich und setze meine Füße noch etwas schneller voreinander.
Weißt du wie viel Lara tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Buch: Beim Geschrieben werden hatte ich das Gefühl, dass Lara sich in jedem Charakter ein bisschen wiedererkannt hat. Sie ist vielleicht manchmal so schüchtern wie Nona, so freiheitssuchend wie Leo und so optimistisch wie Jamie.
Lara: Ja, es ist wie immer gewesen. Am Anfang steckte sehr viel von mir in den Figuren, aber mit jeder Seite haben sie sich zu eigenen Charakteren entwickelt und sich von mir entfernt 😊
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben? 
Buch: Lara ist ein ziemlicher Workaholic. Wenn ich schon müde war und die Buchdeckel schließen wollte, hat sie noch weiter an mir herumgezuppelt. Besonders lustig fand ich die Momente, wo sie im Sitzen eingeschlafen ist mit den Händen auf der Tastatur. Im Großen und Ganzen war ich aber vor allem davon beeindruckt, wie viel sie gegessen und getrunken hat, beim Schreiben meines Inhalts.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Buch: Der stand schon fest, als ich das Licht der Welt erblickt habe. Allerdings war da der Haupttitel noch „Greifenwacht“ und „The unknown Witches“ der Untertitel, aber das hat Lara zum Glück nach einem Gespräch mit Janina von @buch_und_tee_ umgedreht.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Buch: Ich bin total glücklich mit mir selbst. Denn vorne trage ich Nona und hinten Leo auf mir. Ich könnte wirklich nicht zufriedener sein!
Lara: Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick bei diesem Cover. Ich wusste, es muss dieses sein. Nach einigen Gesprächen mit Freundinnen habe ich mich direkt am selben Tag der Entdeckung noch für den Kauf entschieden und es keine Sekunde bereut.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Wir treffen auf. Der Boden fühlt sich an wie aus Beton gegossen. Mein Kopf wird von rasendem Schmerz erfüllt. Avocado liegt nahe neben mir. Er keucht und wimmert.
Seine wunderschönen Facetten-Augen verdrehen sich. Ich berühre seinen hellgelben Schnabel, der überraschend warm ist.
„Schon gut“, flüstere ich.
Dann verliere ich das Bewusstsein.
Die Leute, die an uns vorbeigehen, sehen uns schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
„Gerne irgendwann wieder, liebe Claudia.“
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
„Ich danke dir, Dia, schön, dass wir uns nun schon so lange kennen.“
Als Lara weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.

Sonntag, 19. Juni 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Das Juwel von Tanara von Marlies Lüer






Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Dara, Gunno, Shondra und Frell aus „Das Juwel von Tanara“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Gerne doch! Wir tun fast alles für unser Buch.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Dara: Momentan verbringe ich viel Zeit beim Stadtschreiber und staube Bücher ab, ordne sie und achte darauf, wo er seine Lesebrille liegen lässt. Die sucht er ständig, der alte Knabe. Ich mag ihn. Vor allem bringt er mir das Lesen bei. Aber, das ist nicht das, was mich ausmacht. Eigentlich bin ich die Tochter einer Priesterin und lebte früher auf einer Vulkaninsel. Bis dann das Unvorstellbare geschah ….
Gunno: Äh, wenn ich hier mal unterbrechen darf? Dara bringt es fertig und erzählt die ganze Geschichte unserer Reise. Also, wir Jungs sind auch noch da. Ich heiße Gunno und bin ein Gaukler und Totenbeschwörer. Nicht freiwillig, ehrlich nicht! Ich habe die verdammte Flöte gefunden und werde sie nicht mehr los. Und Dara, die habe ich auch gefunden. Im Wald. Die lag da so und hat sich nicht mehr gerührt. Ich dachte schon, sie wäre …
Shondra: War sie nicht. Erst später. AU! Dara, warum haust du mich? Ach so, ich nehme was vorweg. Tut mir leid. Ich bin eben nur ein dummer Nachtwolftöter und Ziehsohn eines Erzzauberers. Ich bin nicht so zartfühlend wie ihr. Jedenfalls kann ich ehrlich sagen, ICH habe die BEIDEN gefunden. Ja. So war das.
Frell: Nun, ich bin Frell, Oberster Wächter der Insel Isla-Kell und Daras Leibwächter. Damals jedenfalls, als die Geschichte begann. Und vor allem bin ich hier der einzige Erwachsene. Also, im Sinne von „älter und reif“, lebenserfahren. Als solcher kann ich der Leserschaft versichern, dass sich das Lesen der Serie lohnt. Was wir alle erlebt und durchgemacht haben, geht auf keine Dokdokhaut. Nun, ihr würdet wohl eher sagen: Auf keine Kuhhaut. Darum bin ich auch so froh, dass unsere Autorin, die Delani, nicht auf Pergament schreibt wie der Stadtschreiber hier im Ort, sondern in diesen merkwürdigen Apparat, von dem sie uns erzählt hat. Aber so richtig glauben kann ich das nicht. Mir mangelt es an Vorstellungskraft dafür. Ich bin mehr so der Mann fürs Grobe.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
(Sie streiten erstmal, wer den Anfang machen darf und wer das Schlusswort bekommt. Vor allem darüber, wer einen zweiten Satz sagen darf, da sie ja nur vier Personen sind, aber fünf Sätze erwartet werden)
Dara: Es ist die Geschichte einer ganz besonderen jungen Frau (also ICH), die ihre Heimat verliert und in großer Gefahr war. Gunno: Es ist auch die Geschichte derer, die Dara auf ihrer Reise begleiten. Shondra: Freundschaft ist ein großes Thema, leider auch Verrat. Frell: Manchmal müssen alte Strukturen vergehen, ehe etwas Neues, Besseres entstehen kann. Talumir: Gestattet mir, den fünften Satz beizusteuern: Alles braucht eine Mitte, ein Zentrum. Und das war ich. Eigentlich ging es die ganze Zeit um mich. Mehr oder weniger.
Alle: Du hast 4 Sätze gesagt! Jetzt sind es neun, du redseliger (xxx), du! Shondra flüstert: Die xxx stehen für ein Wort, das den Lesern zu viel verraten hätte. Ist doch besser so, nicht alles gleich zu verraten, oder?
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß, euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Ob es ihr Spaß machte, können wir nicht sagen. Sie schweigt sich aus, was das angeht. Jedenfalls hat sie ein Talent dafür. Wenigstens kann man bei ihr sicher sein, dass letztlich alles gut wird. Egal, wie schlimm es vorher gewesen ist. Eigentlich ist das ihr Lebensmotto.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Dara: Als Talumir das erste Mal singt!
Gunno: Als Dara sich mir an den Hals geworfen hat. Au! Hau mich nicht. Ist doch wahr, oder hast du das schon vergessen? Ja, schon gut, es ist nichts zwischen uns passiert!
Frell: Ist nicht dein Ernst, Gunno! Hat Dara wirklich …? Äh, was? Ach so, nein, das wäre nun wirklich nicht meine Lieblingsstelle. Das war viel mehr die Stelle im Badehaus, als die Meeris weggelaufen sind und ich hinterher, frisch aus der Badewanne und noch dampfend, und dann steht da plötzlich Dara vor mir, die ich tot geglaubt hatte. Das war der glücklichste Moment meines Lebens. Allerdings auch ein peinlicher. Warum? Lest doch selbst!
Shondra: Ich weiß nicht so recht. Mit Glück und Frohsinn habe ich es nicht so. Aber als ich Tarky von seiner Kette befreit habe – da war es mir so richtig warm ums Herz. Das war das Schönste, was ich je getan habe.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Frell: Die Frage werde ich beantworten, weil ich der Autorin im Alter näher bin als diese Halbstarken hier. Na ja, ich könnte allerdings ihr Sohn sein vom Alter her, aber egal, ihr versteht schon, was ich meine. Ihr Wesen liegt zwischen den Zeilen, es ist das Gerüst, das Gewebe, das die Geschichte zusammenhält. Und letztlich hat alles ein gutes Ende gefunden. Jeder von uns hat an Reife gewonnen. Jeder hat seinen unverzichtbaren Anteil am Geschehen. Ich möchte meinen, sie hat keinen von uns bevorzugt oder benachteiligt. Wie seht ihr das?
(zustimmendes Gemurmel)
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Nicht das, was man eine coole Socke nennen würde – sie ist eher wie ein warmer Sommertag mit Obstkuchen und Grillengezirpe auf der Wiese, untermalt von Vogelgezwitscher und einer lauen Brise, die die Haut erfrischt. Man fühlt sich bei ihr wohl, so als Buchfigur.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Der stand fest, so weit wir wissen. Wir haben das auch nie angezweifelt. Das Juwel von Tanara ist der Dreh- und Angelpunkt. Aber gewiss nicht das, was die Leser sich normalerweise unter einem Juwel vorstellen.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ein Cover, was ist das denn? Weißt du, Claudia, sowas gab es zu unserer Zeit noch gar nicht. Das komische Wort da – nie gehört!
Danke für das Gespräch

Montag, 13. Juni 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Seelensucher 1 - Gefallen von Sybille Roth




Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Duncan und seiner Autorin, um mit ihnen über das Buch „Seelensucher 1 - Gefallen“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Duncan: Aber klar doch, Schätzchen.
Sybille: Hallo Claudia. Danke, dass wir hier sein dürfen.
Da ich gerade lange mit deiner Autorin gesprochen habe, wäre es toll, wenn du dich meinen Lesern vorstellen würdest, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Meine Freunde nennen mich Besserwisser und meine Feinde Söldner. Ich würde mich selbst als Überlebenskünstler bezeichnen. Im Buch bin ich der Mentor der Protagonistin – genau genommen hat sie alles Nützliche, was sie weiß, von mir gelernt.
Beschreibt uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Turbulent. Unter Umständen habe ich damit zu tun, dass es am Anfang ein bisschen aus dem Ruder läuft. Was allerdings danach geschieht, daran bin ich absolut unschuldig. Doch was will man erwarten, wenn man mit der entfremdeten Tochter des Bösewichts und einem ehemaligen Erzengel unterwegs ist? Ich sage nur so viel: Gut, dass sie mich dabeihatten.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat er dich richtig eingeschätzt?
Sie mag es, mich ins kalte Wasser zu schmeißen – teils wortwörtlich (böser Seitenblick). Insgesamt ist sie aber eine Gute und mag uns alle gerne. Bei ihr wird es am Ende immer ein Happy End geben, davor geht es für uns allerdings durch einige Höhen und Tiefen.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Allerdings – diese hier. Ich liebe das Meer.
Gemeinsam blickten sie auf die dunkle, glitzernde Fläche des vor ihnen liegenden Meeres. Über ihnen stand der Mond klar und voll an einem wolkenlosen Nachthimmel.
„Unglaublich“, flüsterte Bobby.
Ausnahmsweise erwiderte Duncan nichts Anzügliches, sondern lediglich: „Ich weiß.“
Was glaubst du, wie viel Sybille steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter? Hat er alles gefunden oder gibt es da noch etwas verstecktes?
Ich glaube, sie lässt ihre innere Sau mit uns raus. Sybille ist eher introvertiert, während wir alle ziemlich extrovertiert sind.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Als fantasievoll. Und ja, sie ist, wie sie selbst sagt, sehr ungeduldig. Das ist manchmal etwas nervig, weil sie dann über das Ziel hinausschießt. Aber auch dafür bin ich da und kümmere mich ums Aufräumen, wenn sie uns beim Schreiben in die Scheiße geritten hat.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Keine Ahnung, gefragt wurde ich auf jeden Fall nicht. Da die Suche nach Seelen unsere tagtägliche Herausforderung ist, passt das schon. Und was das „Gefallen“ angeht: Ja, Gabriel hat seine Flügel aufgegeben. Dramatisch, schon klar. Soll mir recht sein.
Sybille: Wie großzügig von dir.
Duncan (zündete sich eine Kippe an): Aber gerne doch, Boss.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Duncan:
Gabriel hätte man für mein Empfinden weglassen können und durch mich ersetzen sollen. Ansonsten ist es okay. Bobby ist schon ein Hingucker.
Sybille:
Ich bin ein Fan von amerikanisch angehauchten Covern und immer noch sehr glücklich damit. Die Gestaltung zusammen mit meiner Designerin hat auch echt Spaß gemacht. Hierzu gibt’s auch einige kleine Reels auf meinem Kanal.
Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
Duncan:
„Gabriel, darf ich vorstellen: Das ist Zane, auch undankbarer kleiner Scheißer genannt. Zane, das ist Gabriel oder wie ich ihn zu nennen pflege: Magic Gabe!“
Sybille:
Bobby wusste, dass große Worte nicht vonnöten waren, denn das hier war für sie alle etwas ganz Besonderes. Irgendwie war es ihnen gelungen, in einem halben Jahr zu einer kleinen Gemeinschaft zusammenzuwachsen, die aufeinander bauen und sich gegenseitig stützen konnte.
Danke für das Gespräch.
Duncan:
Sehr gerne, Schätzchen. Hast du nachher noch etwas vor?
Sybille:
Ignoriere ihn einfach. Ich danke dir für dieses tolle Interview!

[Autoreninterview] Sybille Roth

Autoreninterview
Sybille Roth


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Sybille, wurde 1980 im schönen Hessen geboren und lebe noch immer hier. Wenn ich mich mit drei Wörtern beschreiben müsste, würde ich sagen: Loyal, ungeduldig und verkopft.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Wie viele andere habe ich bereits als Teenager angefangen zu schreiben. Wiedererweckt wurde meine Leidenschaft mit dem Playstation Spiel Dragon Age 2 – Dazu habe ich vor 10 Jahren viel Fan Fiktion geschrieben, auf Deutsch und Englisch.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Seelensucher 1 – Gefallen – ist mein Debütroman. Die Urban Fantasy Geschichte spielt im Jahr 2065 nach dem Dritten Weltkrieg. Engel und Dämonen sind auf die Erde zurückgekehrt.
Roberta – Bobby –, die eine Anhängerin Luzifers war, hat sich von ihrem alten Leben abgewandt und liefert für Erzengel Gabriel Seelen aus. Als dieser seine Unsterblichkeit aufgibt, steht ihrer beider Leben Kopf und es geht eine wilde Abenteuerreise los.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich arbeite gerade an Seelensucher 2, das noch dieses Jahr erscheinen soll.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich zähle das Schreiben zu meinem Hobby, also gehört das definitiv zur Freizeitbeschäftigung. Ansonsten spiele ich gerne Playstation und schaue Filme/Serien auf Netflix und Co.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Meine großen Vorbilder sind Nalini Singh und Ilona Andrews. Die Urban Fantasy Romance Reihen der beiden sind großartig!
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Aktuell sitze ich im Bett und habe das Notebook auf meinen Knien – Das funktioniert oft erstaunlich gut. Ansonsten am Schreibtisch mit 2 Bildschirmen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Unter der Woche arbeite ich in meinem Job als Teamleiterin. Das mache ich aktuell immer noch primär im Home Office. Danach geht es dann ans Schreiben – Eine richtige Routine fehlt mir hier allerdings noch. Am Wochenende schreibe ich meistens samstags nachmittags/ abends und sonntags morgens.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Urban Fantasy/Fantasy Romance.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Aus dem Leben: „Wenn du nichts Nettes zu sagen hast, halt die Klappe!“ 😉
Aus meinen Büchern: „Warum konnte sie auch niemals zuhören?“ - So geht’s mir manchmal mit meinen Charakteren, wenn sie beim Schreiben etwas ganz anderes machen als geplant
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Deutschland. Ich liebe es hier zu leben und schätze die Sicherheit, die demokratischen Prinzipien und das soziale Netz sehr.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Auf der Arbeit bin ich sehr kritikfähig. Bei meinen Büchern muss ich es noch lernen, denn da nehme ich mir schnell viel zu Herzen, auch wenn ich weiß, dass Kritik nie böse gemeint ist – Zumindest konstruktive nicht.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich wollte, dass es schnell geht und alles genauso ist, wie ich es mir vorstelle. Daher hatte ich mich gar nicht erst bei Verlagen beworben, kann also nicht sagen, ob ich überhaupt in die engere Wahl gekommen wäre.
Einen Verlag zu haben, stelle ich mir aber ebenfalls toll vor, denn dort findet sich die Expertise, die mir ja noch fehlt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Mein Ziel ist es in jeder Geschichte, perfekt unperfekte Charaktere zu präsentieren, die auch mal Fehler machen und nicht jederzeit alles im Griff haben. Dementsprechend drunter und drüber kanns auch mal gehen – Schaut gerne vorbei!

Samstag, 11. Juni 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Im Regen so fern von Eva Maria Höreth

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Vivien Hausmann und Cayden Evans aus „Im Regen so fern“ und deren Autorin Eva Maria Höreth.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ja klar, Eva war eine tolle Co Autorin, die mir sehr geholfen hat, unsere Geschichte zu Papier zu bringen. Sie hat ja schon einige Bücher geschrieben, während es für mich das erste war und ich wirklich gar keine Ahnung hatte, wie aus meinen Notizen ein Roman werden sollte.
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Hi, ich bin Vivien Hausmann. Was meinst du mit, du hast dich mit der Autorin unterhalten? Ich bin die Autorin von „Im Regen so nah und fern“, ich habe die Bücher geschrieben. Schließlich ist es meine Geschichte. Ursprünglich habe ich nicht vorgehabt sie zu veröffentlichen, es waren nur private Notizen in meinem Tagebuch.
Und natürlich ist es auch meine Geschichte. Ich bin Cayden Evans, der gutaussehende Protagonist. Ich gebe zu, dass ich im ersten Teil vielleicht nicht ganz mit fairen Mitteln gespielt habe, aber in der Liebe und im Krieg sind alle Mittel erlaubt, oder?
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Das ist unsere Geschichte, wie wir nach allem, was passiert ist zusammengekommen sind – und es ist eine Menge passiert – angefangen bei dem Unfall, bei dem meine Schwester Melanie gestorben ist. Wir haben uns gefunden, dann wieder verloren und schließlich nach zehn Jahren wieder gefunden- diesmal für immer. Jetzt kann uns nichts mehr trennen.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Ist nicht auch das Leben voller Stolpersteine? Würde immer alles glatt gehen, wäre es ja langweilig und das würde keiner lesen wollen. Um es mit den Worten meiner Protagonisten zu sagen:
»In der Liebe sollte man niemals den einfachsten Weg gehen. Schließlich geht es um dein Herz und wenn man den schwierigen Weg wählt, wird man am Ende dafür belohnt.«
»Steine, Sackgassen und Umwege sind also die Sache wert?«
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Es ist eine Szene gleich am Anfang, wie die beiden sich wieder begegnen. Meine Lektorin fand sie zu kitschig, aber ich mag sie so, wie sie ist.
Automatisch steuert mein Körper mich durch die U-Bahn Station und schwemmt mich mit den anderen New Yorkern raus auf die Straße. Ein Blick in den Himmel genügt. Es regnet. Das typische Wetter für einen Juni in New York. Schnell spanne ich meinen Schirm auf und eile weiter. Ich stehe an der roten Ampel und starre auf die Pfützen auf dem Asphalt, die langsam immer größer werden. Die Lichter der Stadt spiegeln sich darin bis ein vorbeifahrendes Auto die Silhouette der Metropole verzerrt. Als es grün wird, sehe ich gar nicht auf, sondern folge dem Strom der Leute. Die Straßen sind voll, wie immer in dieser Stadt. Ich haste über die Straße, als mein Absatz plötzlich abbricht, ich ins Wanken gerate und drohe hinzufallen. Alles läuft in Zeitlupe ab. Ich sehe mich schon nach hinten in die Pfützen fallen, meinen beigen Mantel ruinieren, genauso wie meinen Regenschirm, der nach hinten kippt und den ich krampfhaft festhalte. Doch da spüre ich, wie zwei Hände mich packen: Einer am Oberarm, einer an der Hüfte. Und mich vor dem Aufprall auf dem Asphalt auffangen. Ehe ich mich versehe, liege ich filmreif in den Armen eines Fremden, während einige Regentropfen mein Gesicht liebkosen. Ich sehe auf und meinem Retter ins Gesicht. Mein Herz stolpert, doch niemand ist da, um es aufzufangen. Blinzelnd, um meine Augen vor dem Regen abzuschirmen, muss ich zweimal hinschauen, um mich zu vergewissern, dass ich nicht träume. Es sind die gleichen Augen, das gleiche Gesicht, dass ich monatelang vor mir sah, wenn ich die Augen schloss. Das gleiche Gesicht wie damals, als wir uns im Regen so nah waren. Und das ich seit zehn Jahren nicht mehr gesehen habe. Es gehört Cayden Evans.
Wie viel echte Eva Maria steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Ich denke, irgendetwas von einem selbst steckt immer in den eigenen Büchern und sei es nur eine kleine Eigenart, wie Vergesslich- oder Unpünktlichkeit.
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
sympathisch, humorvoll, Kreativ, sensibel, mitfühlend,
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel kam relativ schnell, nachdem klar war, dass es was mit Regen sein soll.
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Beide Cover sind wunderschön geworden. Wir hatten überhaupt keinerlei Vorstellung davon, wie sie aussehen könnten, aber die ersten Entwürfe haben sofort überzeugt.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Vivien: Nur schwer kann ich mich auf irgendetwas anderes konzentrieren, als sein Mund, der an meinem Hals verharrt und den heißen Atemhauch, der meine Halsbeuge kitzelt. Doch bevor seine Lippen mich berühren, bringe ich »Ich kann das nicht« hervor. Ich schüttele kraftlos den Kopf. Ihn zurückzustoßen, schon wieder, fühlt sich an wie zehn Kilo schwere Steine wegzuräumen. Ich öffne meine Augen, warte darauf, dass Cayden sich zurück zieht, doch er verharrt noch immer in meiner Nähe. Er schluckt schwer und senkt seine Augenlider. Beinahe kann ich sein Herz brechen hören, während meines noch immer wie wild pocht und mein Brustkorb sich angestrengt hebt und senkt. Ich will ihm nicht weh tun, nicht schon wieder, aber ich kann das nicht.
»Ich kann nicht hier bleiben. In deiner Nähe. Du bringst schon wieder mein ganzes Leben durcheinander.«
Cayden: Er macht einen weiteren Schritt auf mich zu, so dass die Weinflasche zwischen uns der einzige Puffer ist. Der Geruch seines After Shaves steigt mir in die Nase und benebelt mich. Cayden beugt sich zu mir rüber und im ersten Moment denke ich, dass er mich küssen will. Mein Puls beginnt zu rasen, wie ein Rennpferd auf der Pferderennbahn. Seine Finger fahren über meinen Arm hinauf zu meinen Haaren. Als sie auf meinen nackten Hals treffen, läuft ein heißer Schauer durch mich hindurch. Er streicht meine Haare zur Seite und beugt sich an mein Ohr. »Ich würde dich jetzt gerne küssen. Mich zurückzuhalten ist so schwer, dass es mir körperliche Schmerzen bereitet. Und ich spüre, dass du es auch willst.«
Vielen Dank für das Gespräch

[Autoreninterview] Eva Maria Höreth

Autoreninterview
Eva Maria Höreth

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Eva Maria Höreth und mein Mann und ich sind Eltern von zwei kleinen lebhaften Jungs. Außerdem leben in unserem Haushalt noch zwei Meerschweinchen. Ich habe welche, seit ich in der fünften Klasse eines von einer Freundin bekam, die Nachwuchs bei ihren Tieren hatte. Neben dem Schreiben interessiere ich mich noch für Fotografie. Außerdem bin ich ehrenamtlich Trainerin im Gerätturnen und stehe ab und an in der Turnhalle.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe Germanistik studiert. Hatte also schon immer was mit Büchern zu tun. Gegen Ende des Studiums wuchs in mir der Wunsch ein selbst geschriebenes Buch im Schrank stehen zu haben. Ich habe erst mit einem Krimi begonnen, aber das war nichts für mich. Denn ich bin nicht so der Planer beim Schreiben, sondern eher der Puzzler. Ich schreibe nicht linear, sondern einzelne Szenen unabhängig voneinander. Irgendwann kam mir dann die eine Szene in den Sinn, die zu „Moonwitch – Liebe zwischen Licht und Schatten“ führte. Ich schrieb nach der Arbeit, jahrelang und irgendwann war ich fertig und wollte das Manuskript veröffentlichen. Da habe ich Blut geleckt und konnte nicht mehr aufhören mit dem Schreiben.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Moonwitch – Liebe zwischen Licht und Schatten
Emily ist eine junge Mondhexe, die lernen muss ihre Kräfte zu beherrschen und ihre Nase in Haxenangelegenheiten steckt, die sie noch nichts angehen. Erst, wenn sie volljährig ist, darf sie an Versammlungen des Hexenrates teilnehmen. Außerdem hat sie noch ganz menschliche Probleme und muss ausgerechnet mit Finn MacSol, den sie nicht leiden kann ein Referat schreiben.
Moonwitch – Die dunkle Seite
Die Banngrenze, die Licht und Schattenwelt voneinander trennt, ist entzwei gebrochen und dunkle Schatten bedrohen East Harbour und seine Bewohner Die junge Mondhexe Emily steht zwischen den Welten und zwischen zwei Männern. Sie muss sich entscheiden, für den Krieg oder die Liebe.
Airwitch – Liebe zwischen Himmel und Erde erzählt die Geschichte von June Elair, die herausfindet, dass sie die Hexenkräfte ihrer verstorbenen Großmutter geerbt hat. Zwischen den Schwierigkeiten als Lufthexe mit den eigenen Fähigkeiten klar zu kommen und der ersten Liebe, findet sich June auf einmal in einem Krieg und zwei Männern wieder.
Im Regen so nah
Mein Leben bestand aus Schule und Arbeit, Arbeit und Schule. Aber das war okay. Ich wollte es so. Wenn ich behaupten würde, ich wüsste nicht, wann sich mein Leben nach dem Unfall erneut geändert hätte, würde ich lügen. Ich weiß noch genau, wann sich alles änderte. Im Sommer meines Abschlussjahres, als ich ihm begegnete: Cayden Evans. Im Regen.
Eines stand für mich unumstößlich fest, dass ich ihn hasste, weil er meine Schwester getötet hatte. Und doch war ich dabei mich in ihn zu verlieben.
Im Regen so fern
Wir waren uns im Regen so nah, doch nach jedem Sturm beginnt ein neuer Abschnitt. So ist es auch mit Cayden und mir. Zehn Jahre später setzt sich unsere Geschichte fort. Ich bin nicht mehr das naive Mädchen von damals und er nicht mehr der Bad Guy. Doch seine Augen sind noch immer dieselben dunklen Teiche, in denen ich zu ertrinken drohe. Ist es möglich, dass ich nach so langer Zeit noch etwas für ihn empfinde?
Manchmal reicht ein einziger Augenblick, um den Schatten der Vergangenheit wieder aufleben zu lassen oder in unserem Fall - ein einziger Regentropfen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja. Natürlich habe ich schon neue Ideen. Es wird auf jeden Fall eine weitere New Adult Romance geben, auch etwas im Bereich Young Adult. Und auch gerne mal wieder Fantasy. Ideen sind schon da, die muss ich erst mal sortieren. Außerdem fehlt noch Moonwitch 3.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freizeit – was ist das denn? Ich habe zwei kleine Jungs von 5 und 1.5 Jahren. 😊
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Lesen kommt im Moment leider zu kurz. Aber ich mag Dan Brown, Colleen Hoover. Auf dem e-reader lese ich gerade Marah Woolfs Angelus Saga und als Taschenbuch habe ich im Urlaub Cinder & Ella begonnen. Aber nicht zu Ende geschafft, was ich mir fest vorgenommen hatte. In Zukunft würde ich gerne wieder mehr lesen. Aber meist muss ich mich zwischen Lesen oder Schreiben entscheiden und letzteres gewinnt.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Also ich habe zwar einen Schreibtisch, aber meistens sitze ich abends auf der Couch und schreibe, während Netflix läuft oder am Esstisch, weil ich da den Überblick über die Kinder habe. Manchmal sitzen sie dann bei mir und malen und bauen Lego. Das geht dann ungefähr fünf Minuten gut. Sind die Kinder alle mal in der Betreuung, sollte ich wieder öfter an den Schreibtisch und konzentriert Schreiben, so der Plan.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Wir sind Langschläfer und stehen meist so gegen 8 Uhr auf, dann müssen wir uns spurten, um gegen neun in der Kita zu sein. Der Kleine geht nur drei Tage in die Krippe. Wenn beide Kinder außer Haus sind gibt es Tage, an denen ich mich zwinge nicht erst sauber zu machen oder die Wäsche wegzuräumen, sondern versuche einfach mal eine Stunde zu schreiben. Um 12 gibt’s Essen, um 14.30 Uhr hole ich den Großen aus dem Kindergarten. Nachmittags sind wir im Sommer oft im Garten, dann habe ich ein Notizbuch dabei, um ein paar Dinge festzuhalten. Ansonsten sind wir nachmittags bei verschiedenen Aktivitäten wie Kinderturnen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese auch Thriller oder Krimis, habe mich aber noch nicht daran getraut einen zu Schreiben, zuviel Plotterei. 😊 Am liebsten lese ich aber Liebesgeschichten oder Fantasy.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Schreibe wie ein Schmetterling und Lese, wie eine Biene.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
In jedem Land, in dem ich bisher war, hat es mir gut gefallen, aber ich war auch immer froh, wieder nach Hause gekommen zu sein. Allerdings muss ich sagen, dass mir Hawaii schon besonders in Erinnerung geblieben ist. Ich war dort vier Wochen in den Flitterwochen und habe vier ganz unterschiedliche Inseln kennen gelernt. Noch immer fasziniert mich dieses Land sehr.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Bis zu einem gewissen Punkt kann ich mit Kritik umgehen, aber sie muss nachvollziehbar sein. Meistens rege ich mich erst mal auf und muss lernen, eine Nacht drüber zu schlafen. Ich bin auf jeden Fall ein sehr nachtragender Mensch, der ein Gedächtnis wie ein Elefant hat.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ganz am Anfang, ungefähr 2012, habe ich durchaus versucht einen Verlag zu finden, weil ich noch gar nichts vom Selfpublishing wusste und das auch noch nicht so verbreitet war. Noch immer würde ich diese Seite gerne mal kennen lernen, einfach, um vergleichen zu können.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Seid mutig, traut euch etwas.