Autoreninterview
Daniela Heinen
Mein Name ist Daniela, ich bin 46 Jahre alt und Mutter von drei leiblichen Kindern und einem Bonussohn.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe mit ca. 10 Jahren begonnen, Tagebuch zu schreiben und bin in der Pubertät dazu übergegangen, Kurzgeschichten und vor allem Gedichte zu schreiben. Ideen für Kinderbücher hatte ich schon länger, es hat aber viele Jahre gedauert, bis ich den Mut gefunden habe, sie zu schreiben.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Bisher habe ich erst ein Buch mit meinen Gedichten veröffentlicht. Es heißt „Hinter den kleinen Dingen: Existentielle Verse aus dem Alltag heraus“. Ein schmaler Band mit meiner Lyrik. Ich schreibe nicht in Reimform, dafür aber über alles, was mir in den Sinn kommt und was mich bewegt.Außerdem wurde eine Geschichte von mir in der Anthologie „Autonomy: Selbstbestimmung und Familie“ veröffentlicht, einem Buch, dessen Erlöse komplett an ProFamilia gespendet werden.
Ich habe bereits ein weiteres Kinderbuch fertig, das 2025 erscheinen wird und arbeite gerade an einem Kinderbuch mit tierischen Protagonisten.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich lese gerne, kann aber auch stundenlang am PC spielen. In den kalten Monaten häkle ich und habe mir vor Kurzem stricken beigebracht. Meine liebste Freizeitbeschäftigung ist aber das Spielen mit den Kindern. Mindestens einmal pro Woche machen wir einen Familienspieletag und spielen Brett-, Würfel- und Kartenspiele zusammen.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Mein liebstes Kinderbuch ist „Krabat“, von Otfried Preußler. Aber ich liebe auch die Bücher von Roald Dahl sehr. Im Erwachsenenbereich habe ich keine Lieblingsbücher. Ich lese Bücher selten ein zweites Mal, weil ich sie nach dem Lesen meist weiterschenke. Als Lieblingsautoren würde ich zur Zeit Peter Härtling und Ewald Arenz nennen, aber das ist bei mir nicht in Stein gemeißelt.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Aufgrund einer Erkrankung muss ich meine Beine so viel wie möglich ausstrecken, darum schreibe ich auf meinem Bett. Ich habe einen tragbaren Tisch, den ich über meine Beine stelle, und darauf kommt dann mein Laptop. Meine Ideen notiere ich aber überall und sammle sie auf dem IPad.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Gewöhnlich stehe ich um 5:50 Uhr auf und sorge dafür, dass nach und nach alle Kinder pünktlich das Haus verlassen. Danach mache ich Hausarbeit oder schreibe und habe regelmäßige Termine bei der Physiotherapeutin. Die Nachmittage sind flexibel, je nachdem, was bei den Kindern ansteht und ob/wie sie mich brauchen. Schlafen gehe ich meist zwischen 22 und 23 Uhr, ich lese aber vorher immer noch ein paar Seiten.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?Mein Lieblingsgenre beim Schreiben sind Kinderbücher. Ich schreibe eher realistisch, baue aber gerne auch einen Haus Fantasy mit ein. Und ich schreibe viel über neurodiverse Themen wie ADHS oder Autismus.Beim Lesen mag ich grundsätzlich Krimis und Thriller am liebsten, lese aber eigentlich alles, bei dem mich der Klappentext überzeugt. Nur Fantasy, Liebesromane, Horror und New Adult mag ich nicht.
Nein, ein Lieblingszitat habe ich nicht. Aber ich versuche jeden Tag, der beste Mensch zu sein, der ich an diesem Tag innerhalb meiner Möglichkeiten sein kann – für andere, aber auch für mich selbst.Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich war noch nie außerhalb Deutschlands (außer als junge Erwachsene mal auf Mallorca), aber wenn ich die Möglichkeit hätte zu reisen, wäre Italien ein Herzenswunsch (wahrscheinlich 8 Jahren Lateinunterricht in der Schule geschuldet). Außerdem würde ich gerne einmal nach Dänemark reisen, weil es mich fasziniert, dass man dort sowohl an die Nord- als auch an die Ostsee reisen kann.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ja, ich bin ein kritikfähiger Mensch. Aber nur bei konstruktiver Kritik. Ist die Kritik persönlich gemeint, bin ich schnell verletzt. Aber grundsätzlich habe ich im Laufe meines Lebens gelernt, dass Kritik mich immer zum Nachdenken anregt und mich darum meist weiterbringt.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich beobachte viel. Und in den letzten Jahren ist es mir immer wieder negativ aufgefallen, dass gerade im Kinderbuchbereich viele Bücher verlegt werden, die wirklich der größte Mist sind und die häufig Botschaften transportieren, mit denen ich nicht konformgehen kann. In einem Verlag, der das tut, möchte ich gar nicht veröffentlicht werden. Außerdem ist mir durch den Kontakt mit anderen Autor:innen klar geworden, dass ich nicht bereit bin, meine Bücher so zu verändern, wie ein Lektor:in oder ein Verlag es möchte. Ich möchte solche Dinge wie den Titel oder auch die Illustratoren selbst bestimmen dürfen. Und ich möchte nicht die Themen bedienen, die die Verlage gerade für passend oder aktuell halten, sondern die Geschichten schreiben, die mir am Herzen liegen und von denen ich sicher bin, dass sie den Kindern gefallen werden.
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