Dilogie Interview
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um mit mir über die Reihe zu reden.
Könnt ihr uns die Dilogie, bestehend aus den Teilen „Offroad – Seven Days“ und „Offroad – Seven Nights“ mit wenigen Worten vorstellen?Mathias: Hallo Claudia, wir freuen uns sehr, dass du uns zu deinem Buchtag eingeladen hast.Tjare: Dem kann ich mich nur anschließen, es wird Zeit, ein wenig über unsere Geschichte zu plaudern.
Ihr Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubt ihr? Fällt es der Autorin leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?Mathias: Mit wenigen Worten wird schwierig. Eigentlich wollten wir alle nur eins: Eine geile Rallye fahren. In sieben Tagen, durch sieben Länder. Das ist ein jährlich wiederkehrendes Ereignis und ich bin mit meinem Team zum fünften Mal dabei. Es ist eine actionreiche Strecke, wir entdecken jedes Jahr neue Ecken in Europa. Generell diese Woche zehrt an den Kräften, schweißt aber auch den Freundeskreis zusammen. Denn es gibt neben den Strecken und Routen eben auch ganz viel tolle Zeit, die wir gemeinsam verbringen, die Tage Revue passieren lassen und uns schlicht freimachen vom Arbeitsalltag. Es ist eine grandiose Auszeit für alle, die Herausforderungen – und natürlich auch Autofahren – lieben.Tjare: Als gelernter Mechaniker war das damals für mich gar keine Frage, als ich von der Rallye erfuhr, dass ich ein Team mobilisieren würde, um daran teilzunehmen. Freiheit und Spaß stehen dabei für mich im Vordergrund. Es ist eine Herausforderung und für mich speziell ein Wegkommen von zu Hause – wenigstens sieben Tage lang. Die Routen sind so geplant, dass wir sehr viel malerische Landschaft sehen und immer mal wieder an Gewässern wie Seen und Meeren unser Tagesziel erreichen und eine geile Tagestour begießen können. Ziel ist es, mit einem Wagen, der im Einkauf nicht mehr als 300 Euro gekostet hat, von Stuttgart nach Lissabon zu kommen. Nicht wenige Pkw bleiben auf der Strecke liegen und das macht es einfach sehr spannend. Teamgeist ist gefragt.
Habt ihr Lieblingsstellen in der Reihe, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Tjare: Sie hat uns schon sehr leiden lassen aber es war auch durchdacht, denn sie wusste, dass ich einfach noch nicht so weit war, mich selbst zu finden. Das hätte so weitreichende Konsequenzen gehabt, so weit war ich in meinem Denken noch nicht.Mathias: Und trotzdem hat sie uns schöne Momente geschenkt, dafür bin ich ihr dankbar. Davon konnte ich wenigstens zehren und hatte etwas zum Festhalten im Herzen. Tjare ist einfach ein wunderbarer Mann und ich liebe ihn sehr. Mir war von Anfang an klar, dass seine Gründe, mich von sich zu stoßen, viel tiefgreifender sind, als von außen angenommen. Zum Glück hat er an sich gearbeitet – und ich an mir. Denn auch für mich war es eine sehr lehrreiche Zeit mit ihm offroad zu sein.
Wisst ihr wie viel echte Elisa in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter steckt?Mathias: Oh ja, ich sag nur Aussichtsplattform vor Marseille oder die Nacht in Pamplona. Ich werde diese beiden Orte nie wieder vergessen. Vor allem nicht, was dort geschehen ist.Tjare lacht leise: Der Hase hatte Entzugserscheinungen. Mir sind diese Orte auch in bester Erinnerung. Tief im Herzen eingeschlossen habe ich allerdings die Szene, in der Mathias mit meinem Hund bei Sonnenaufgang auf einem Kamm am Grand Paradiso stand. Da wusste ich instinktiv, das ist mein Mann!
Tjare: Sie redet nicht so gern darüber aber ich weiß, dass sie einige Bücher geschrieben hat, in der viel von ihr steckt.Wie würdet ihr als Protagonisten die Autorin beschreiben?
Wisst ihr, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder habt ihr Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?Mathias: Ich denke, Elisa hat uns sehr geschickt und mit viel Einfühlungsvermögen auf unserem Weg begleitet. Dafür bin ich ihr dankbar. Sie zu durchleuchten würde mir wenig bringen, obwohl ich mich sehr gern mit Menschen beschäftige. Sie schafft es zumindest, Konflikte zu greifen und aufzudröseln, selbst wenn sie diese erst mal provoziert hat. Da kommt ein bisschen Tjare durch, glaube ich, jetzt, wo ich das so sage … ja, das hat auf jeden Fall ein bisschen was von Tjare. (Tjare boxt Mathias spielerisch in die Seite)Tjare: Vermutlich steckt von Elisa mehr in mir als in Mathias. Mathias ist ein sehr sensibler, harmoniebedürftiger Mann und dafür liebe ich ihn über alles.
Mathias: Angelegt war es als ein Buch. Eigentlich als eines, mit einem Co-Autor, doch der ist aufgrund zeitlichen Engpasses abgesprungen. Elisa hat versucht, unsere beiden Sichten in einem Roman aufzugreifen und ihr wurde schnell klar, dass das nicht reicht und sie uns als Charakter nicht so gut beleuchten kann oder zu schnell, zu viel verraten muss. Daher ist sie umgeschwenkt und relativ schnell war klar, es wird zwei Rallyes geben und natürlich war dann auch klar, dass die zweite von Tjare erzählt wird. Das war für sie gar keine Frage. Iron Man hatte einfach zu viel zu erzählen und musste zu Wort kommen.Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Tjare: Es waren die Arbeitstitel. Da sich Elisa mit Titelfindung sehr schwer tut, hat sie diese kurzerhand mit einem Untertitel versehen und so entstanden die Titel für die Dilogie. Ich finde, sie sind sehr passend.Wer ist denn der Coverdesigner?
Tjare: Elisa gestaltet ihre Cover unter Ratschlägen mit Designer selbst.Seid ihr mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Mathias: Ich mag sie sehr, vor allem hat sie uns als Figuren gut getroffen.Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Danke für das Gespräch.Mathias: Da gibt es einige. Um mal eines zu nennen:»Deine Zeit, Tjare, dein Tempo. Was du willst, wie du es willst. Ich passe mich dir an.« Denn das ist genau das, was Tjare brauchte. Ein bisschen Kontrolle über uns und unsere Handlungen, weil er mit mir eben Land betreten hat, das er erst mal erkunden musste.Tjare: Ich denke, dieser Satz hier, am Anfang der zweiten Rallye, war sehr entscheidend dafür, ob und wie Mathias auf mich zugehen würde. Ich bin stolz auf mich, dass ich es sagen konnte. Für seine Sicherheit: »Ich möchte nichts zurückhalten, aber ich akzeptiere und verstehe deine Meinung. Wenn zwischen uns irgendwas laufen sollte, dann werde ich nicht zu Svenja zurückkehren, das scheint dir wichtig zu sein und es ist auch logisch. Dabei ist es ganz egal, ob das zwischen uns beiden bestehen bleibt oder nicht.«
Tjare: Wir haben zu danken. Schön, dass wir quatschen konnten.Mathias: Wenn mir vor zwei Jahren jemand gesagt hätte, Tjare säße heute neben mir, hätte ich es nicht für möglich gehalten. Unsere Geschichte ist schon etwas Besonderes. Danke für deine Zeit.
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