Buchvorstellung einmal anders
Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Freut mich sehr, mich mit dir über die Reiter zu unterhalten. :)Kannst du uns dein Buch in möglichst wenigen Sätzen beschreiben?
Im Lied der Reiter geht es darum, dass Handwerker sich gegen die rigiden Gesetze des Gottkönigs wehren und für ihre künstlerische Freiheit kämpfen. Zen Deruga ist Schmied und stößt nach ein paar tragischen Vorfällen auf die Legende der Reiter. Gleichzeitig kehren eine alte Freundin in die Stadt zurück und sein bester Freund hat die Seite gewechselt. Ich würde mal sagen, das Drama ist vorprogrammiert.Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter, sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Düster. Unbedingt düster. Kann gar nicht dunkel genug sein. :) Die sollen ja schließlich auch was für ihr Happy End tun.Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Es gibt zwei Stellen im Buch, wo die Protagonisten ganz bei sich sind. Einmal ist das eine Szene, in der geschmiedet wird, und ein andermal ist ein Glasbläser am Werk. Obwohl sich die Protagonisten in diesen Momenten eigentlich nur ihrem Handwerk widmen, kann man ihnen als Leser in diesen Momenten kaum näher sein. Ich mag diese beiden Szenen sehr. Allerdings würden sie hier den Rahmen sprengen.Wie viel echte M.C. steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
In allen Charakteren ein bisschen, würde ich sagen – wäre ja gelogen, wenn nicht. Doch nach der Raben Trilogie hatte ich einen Moment Angst, alles gesagt zu haben – was natürlich Schwachsinn war. Die Raben haben mich so lange begleitet, dass es schon eine Weile gebraucht hat, um mich von ihnen zu lösen. Ich erkannte plötzlich, dass mir die Welt wieder offenstand und ich mich künstlerisch voll austoben konnte. Es war, als hätte ich mir etwas erarbeitet. Der Gedanke, dass mir diese künstlerische Freiheit genommen werden könnte, hat zusammen mit Ray Bradburys “Fahrenheit 451” den Funken gezündet. Und so hatte ich die Idee mit den Reitern. Ein Buch basierend auf Ängsten. Tja … :)Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?Zen wüde sich die Worte sparen. :) Er ist zwar ein rechtschaffener Mann und sehr darauf bedacht, das Richtige zu tun. Aufgrund seiner Vergangenheit strengt er sich diesbezüglich besonders an und versucht, Probleme ohne Gewalt zu lösen. Aber ich bin mir sicher, bei mir würde er eine Ausnahme machen, und ich würde im Krankenhaus wieder zu mir kommen.Sailyn wäre da vernünftiger und würde mich – in der Hoffnung, an Informationen ranzukommen – wahrscheinlich in den höchsten Tönen loben. Dabei weiß ich ganz genau, dass sie mich für ein fieses, durchtriebenes und hinterhältiges Biest hält. Mir ist vollkommen klar, dass wir niemals beste Freundinnen sein werden. :)
Ich tu mich ja grundsätzlich schwer mit Titeln, aber der hier war eine Zangengeburt. :) Irgendwann hatte ich mal die Idee, eine K-Reihe zu machen – eine Reihe von Büchern, die im selben Universum spielen und bei denen alle Titel mit K beginnen. So sollte “Das Lied der Reiter” ursprünglich “Der Kern Koraktors” heißen. Aber es klang mir einfach zu hart. Und so habe ich mich schweren Herzens von der K-Reihe getrennt. :)Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Yup, zu 100% zufrieden. Da muss nichts nachgebessert werden. :)Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Danke für das Gespräch.»Und Magna brach die Wolken entzwei,Auf dass sie ritten ins finstere Land;Getragen von rot und fahl und weiß;Grollte der Zorn der Reiter;Einem Erdbeben gleich.«
Vielen Dank dir!
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