[Buchvorstellung einmal anders] Gestrandet von Yela Brodesser

 

Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Hannah, Fode, Michael, Aminata und Madu aus „Gestrandet“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.

„Bitteschön, das machen wir doch gerne“, sagt Hannah.

Fode zuckt mit den Schultern. „Pas de problème!“

Michael grinst. „Ich bin schon gespannt auf die Fragen!“

„Ich hoffe, ich kann alles beantworten“, sagt Aminata zweifelnd.

Madu schaut gelangweilt und murmelt: „Na, wenn`s unbedingt sein muss…“

Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?

Hi, ich bin Hannah, komme aus Wien und bin Ethnologiestudentin. Ich arbeite gerade an meiner Diplomarbeit und bin die Freundin von Fode, den ich auf meiner Reise nach Guinea kennen gelernt habe.

Bonjour, mein Name ist Fode, ich bin Perkussionist, komme aus Guinea Conakry und bin mit Hannah zusammen. Zur Zeit bin ich leider auf der Flucht, weil ich meine Heimat aus politischen Gründen verlassen musste.

Hallo, ich bin Michael aus Wien, der beste Freund von Hannah und verliebt in Aminata. Obwohl, das ist manchmal alles nicht so einfach…

Bonjour, je suis Aminata de Guinée Conakry! Ich bin mit Madu verheiratet, möchte mich aber von ihm trennen. Ich habe 4 Kinder, die ich über alles liebe und habe mich in Michael verliebt.

Guten Tag, ich bin Madu aus Guinea, Ehemann von Aminata, Vater von 4 Kindern, Liebhaber von Bintou. Derzeit bin ich arbeitslos und mich interessieren vor allem Frauen, Sex und Geld.

Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.

Hannah: Das Buch ist die Fortsetzung von Rote Erde, dem ersten Roman unserer Autorin, wo Fode und ich uns in Guinea kennen gelernt haben und er schlussendlich aus politischen Gründen das Land verlassen und in den Senegal fliehen musste.

Fode: Dann hat Hannah versucht, ein Visum nach Österreich für mich zu bekommen, aber das hat nicht geklappt. Also mache ich mich gemeinsam mit meinem Freund Diblou über Mali, Niger, Libyen und die Mittelmeerroute auf den Weg nach Europa.

Michael: Und ich reise nach Guinea, um Aminata dabei zu unterstützen, sich von ihrem gewalttätigen Ehemann zu trennen.

Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?

Hannah: Ja, das könnte schon sein! Aber sie versucht dann auch immer, uns wieder hinauszuhelfen.

Fode: Ja, vielleicht, aber ich glaube, in Wahrheit möchte sie nur das Beste für uns.

Michael: Oh ja, ich denke schon, dass ihr das manchmal Spaß macht!

Aminata: Nein, ich glaube nicht, dass sie uns absichtlich in diese Situationen stoßt. Es passiert einfach…

Madu: Oh, doch! Ich bin mir sicher, dass es ihr Spaß macht, mich immer wieder scheitern zu lassen.

Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?

Hannah: Ja, aber die darf ich nicht verraten!

Fode grinst ihr zu: Ich leider auch nicht.

Michael: Als Aminata mich zum ersten Mal in meinem Zimmer besucht. Und wie wir gemeinsam auf die Insel Room fahren.

Aminata (errötet): Ja, das sind auch meine Lieblingsstellen.

Madu: Lieblingsstelle ist gut, das Buch ist eine einzige Katastrophe für mich. Aber ja, vielleicht da, wo ich mein Geld aus dem Haus des Polizisten entwendet habe.

Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?

Hannah: Ich denke, in jedem von uns steckt etwas von ihr. In mir vielleicht am meisten.

Fode: Ja, das glaube ich auch.

Madu: Na ja, ich glaube, ich bin da eine Ausnahme!

Michael: Da könntest du recht haben!

Die anderen lachen.

Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?

Hannah: Also, sie ist sehr kommunikativ, begeisterungsfähig und hat eine blühende Fantasie…

Fode: Ja, sie denkt sich gerne Geschichten aus, die aber immer auch einen wahren Kern haben.

Michael: Und kritisch ist sie auch!

Aminata: Sie liebt Afrika und das Reisen…

Madu: Und sie liebt es mir eins auszuwischen!

Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?

Hannah: Ich glaube, der stand von Anfang an fest.

Fode: Ja, da hatten wir gar nichts mitzureden.

Michael: Nein, da sind wir gar nicht gefragt worden…

Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?

Hannah: Mir gefällt´s sehr gut.

Fode: Mir auch. Ursprünglich hätte ein Schiff drauf sollen, aber so ist es besser.

Michael: Ja, ist super so!

Aminata: Oui, c´est joli!

Madu: Geht so…

Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?

Hannah: „Sie spürte eine nie gekannte Kraft, ein Vertrauen in die Wellenbewegungen des Lebens, das dermaßen hart und doch auch so wundervoll sein konnte.“

Fode: „Ja, er würde es schaffen. Dieser Gedanke war jetzt ganz klar in seinem Kopf. Er fühlte sich zwar immer noch sterbenskrank, aber der Felsen da vorne gab ihm aus irgendeinem Grund Kraft. Er würde es schaffen. Und er würde Hannah wieder sehen. Das war alles, was er sich wünschte.“

Michael: „Er dachte an ihre erste Begegnung, als er mit dem Taxi vom Flughafen gekommen war und sich noch überhaupt nicht ausgekannt hatte in dieser fremden, großen Stadt. Sie hatte über seine Unsicherheit gelacht und sich über ihn lustig gemacht, doch er hatte vom ersten Moment an gespürt, dass sie ihn mochte.“

Aminata: „Michael saß gemütlich mit Aminata und den Kindern beim Abendessen und genoss die ungewohnt entspannte Stimmung. Alle waren heute gut aufgelegt und es wurde viel gescherzt und gelacht. So gelöst hatte er Aminata schon lange nicht erlebt und er konnte sich gar nicht sattsehen an ihren leuchtenden Augen, ihrem Lächeln und den geschmeidigen Bewegungen ihres schönen, muskulösen Körpers.“

Madu: „Da war etwas, es fühlte sich wie eine Plastiktüte an. Er zog daran und konnte sein Glück kaum fassen. Er hielt einen Sack mit Geld in der Hand. Seinem Geld!“

Danke für das Gespräch

„Danke auch!“, lächelte Hannah.

Fode: „Hat Spaß gemacht!“

Michael nickte. „Ja, war wirklich interessant!“

Aminata: „Merci beaucoup!“

Madu: „Ja, war gar nicht so schlecht.“