[Autoreninterview] Mario Gonsierowski

Autoreninterview

Mario Gonsierowski

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?

Mein Name ist Mario Gonsierowski wurde am 6. Juli 1956 in Wilkau-Haßlau, einer Kleinstadt in Sachsen, geboren. Ich lebe mit meiner Frau in Nandlstadt, einer Marktgemeinde in der Nähe von Freising.

Mein Leben wurde durch den Leistungssport bestimmt. Bereits mit 14 Jahren verließ ich das Elternhaus, ging auf ein Sportinternat und nahm den „klassischen“ Weg eines DDR-Sportlers. Dabei erzielte ich Erfolge bei Europa- und Weltmeisterschaft, nahm auch 1980 an den Olympischen Spielen teil.

In meiner Zeit als Sportsoldat absolvierte ich ein Studium am Lehrerinstitut in Frankfurt (Oder).

Nach meiner sportlichen Karriere blieb ich meinem Sport treu, war Junioren-Nationaltrainer und Cheftrainer im Armeesportklub Frankfurt (Oder). Nach der „Wende“ wurde der Sportdirektor des Deutschen Schützenbundes auf mich aufmerksam und vermittelte mich an den Bayerischen Sportschützenbund, bei dem ich von 1991 bis Frühjahr 2019 als Landestrainer der Gewehrschützen in den olympischen Disziplinen angestellt war. 2019 wechselte ich zum nationalen Verband und war als Bundesstützpunkttrainer tätig. Darüber hinaus war ich seit 2002 als Co-Bundestrainer tätig. Den größten Triumpf meiner Trainerlaufbahn feierte ich 2016 in Rio de Janeiro, als Sportler meiner Trainingsgruppe Olympia-Gold und zwei vierte Plätze erzielten (Barbara Engleder, Daniel Brodmeier).

Seit Juli´22 bin ich im Ruhestand.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Die Liebe zum Schreiben besteht schon immer. Bereits als Kind habe ich kleine Geschichten verfasst. In meinem Beruf hatte ich die Möglichkeit, in der konzeptionellen Arbeit meine Schreibfertigkeiten zu entwickeln. Publikationen in Fachzeitschriften (Deutsche- & Bayerische Schützenzeitung) bildeten die Grundlage für das Verfassen meiner Fachbücher. Aber trockene Fachtexte befriedigen nur bedingt meine Schreiblust. Für meine Lieblingsmenschen verfasste ich eine Reihe von Kurzgeschichten, in denen ich unsere Chaos-Urlaubs-Erlebnisse in Kishon-Manier zu Papier brachte und als Lohn ausgelassene Heiterkeit erntete. Aber in mir ruhte schon sehr, sehr lange der Traum, einen spannenden historischen Roman zu schreiben.

Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?

- „Trainingshilfen für das Gewehrschießen“ (Eigenverlag 1998)

- „Neue Trainingshilfen für das Gewehrschießen“ (Eigenverlag 2008) ,

Beide Bücher behandeln umfassend das leistungssportliche Gewehrschießen

- „Trainingsbuch“ (Verlag durch Fi. Holme 2003) ist Vorlage mit Anleitungen für die Trainingsdokumentation

- „Weidekrieg“ (BoD 2021)

Warum sind wir Menschen so wie wir sind? Was treibt uns an? Und wie lassen sich die Licht- und Schattenseiten des Menschseins erklären? Diesen Fragen stellte ich mich in meinem Roman, und ich habe dabei versucht, sie in einer spannenden sowie aktionsreichen Handlung zu thematisieren. Meine Geschichte spielt in der Vergangenheit, meine Antworten, die ich fand, sind brandaktuell!

Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?

Ja

Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?

Meine Frau hatte einen Leistungssportler geheiratet, der nach seiner Laufbahn in den Trainerjob wechselte. Sie war unzählige Tage allein und hatte auf mich, der sich in der Weltgeschichte herumtrieb, gewartet. Jetzt ist es für mich an der Zeit, etwas zurückzugeben. Sie steht im Mittelpunkt meiner Interessen, und alle Freizeit-Aktivitäten unternehmen wir zu zweit! Und erst dann kommt das Schreiben und Lesen…

Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?

Ich bin ein großer Fan von Bernhard Cornwell. Er ist mein absoluter Lieblingsschriftsteller! Darüber hinaus liebe ich auch die Romane von Ingrid Krane-Müschen, die unter ihrem Künstlernamen Rebecca Gablé bekannt ist.

Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?

Ich kann so ziemlich überall schreiben…

Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?

Früher hatte ich so gut wie jeden Tag gearbeitet. Jetzt bin ich vom Düsen-Jet auf die Pferdekutsche umgestiegen. Ich kann den Moment anhalten, ihn genießen und die Harmonie wahrnehmen. Ausschlafen, lange am Frühstückstisch verweilen, den Tagesplan vom Wetter abhängig machen und spontan etwas unternehmen. Meine Frau und ich sind eigentlich, außer bei Schmuddelwetter, jeden Tag unterwegs. Darüber hinaus versuche ich, jeden Tag ca. zwei Stunden zu schreiben. Und wenn das einmal nicht klappt, bleibe ich locker…

Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?

historische Romane, historische Romane und nun wage ich mich an einen zeitgenössischen…

Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?

„Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen.“ John Lennon

„Dread glaubte an das Gute, war aber vom Bösen im Menschen überzeugt. Das ist die Ursache für den ewigen Kampf zwischen den Extremen: Aufrichtigkeit gegen Niedertracht, Großzügigkeit gegen Gier, Hilfsbereitschaft gegen Egoismus, Friedfertigkeit gegen Gewalt.“ aus meinem Roman „Weidekrieg“

Hast du ein Lieblingsland und warum?

Auch wenn ich viel unterwegs war, viele Länder besucht und großartige Menschen kennen gelernt habe, ist mein Lieblingsland Deutschland. Dabei liebe ich besonders Ostfriesland!

Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?

Ich schätze konstruktive Kritik, auch wenn ich als sensibler Mensch nicht gerade scharf darauf bin.

Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?

Weil ich keinen Verlag gefunden hatte. Offensichtlich passt das Genre nicht in das Verlagsprogramm.

Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?

Das maße ich mir nicht an. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ich das Interesse für historische Romane, speziell für meinen wecken kann. Aber was Literatur betrifft, respektiere ich die persönlichen Interessen und Meinungen.