Donnerstag, 19. Januar 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Lyrén Saga - Winter von Elin P. Mortensen

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Mira, Ananda, Theodora und Rávná aus „Lyrén Saga 1 - Winter“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Theodora: „Gerne!“
Ananda lächelt fein und neigt den Kopf.
Rávná sitzt ganz vorne auf dem Stuhl. Ihre Augen glänzen. „Wie spannend!“
Mira nickt fast unmerklich. Ihr Gesicht verrät keine Gefühlsregung.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Die vier blicken sich kurz an, dann ergreift Theodora das Wort. „Ich bin Theodora, die Königin von Lyrén.“
Sobald die Königin verstummt, platzt Rávná heraus: „Ich bin Rávná, Tochter von Jáská. Ich komme aus dem Norden von Lyrén und will Schildmaid werden, wenn ich groß bin!“
Die drei anderen wechseln einen amüsierten Blick. Dann blickt Ananda Mira fragend an. Als Mira still bleibt, räuspert sich Ananda und stellt sich als nächstes vor: „Ich bin Ananda, Waldfrau und Magierin. Ich lebe seit vielen Jahren allein im Wald und diene der Waldgöttin.“
Schließlich spricht auch Mira: „Ich bin Mira, Aspirantin für die Hirde der Königin.“ Ein Seitenblick geht zu Theodora. „Seit zwei Jahren bereite ich mich in Kongshavn auf die Prüfung vor und hoffe, sie zu bestehen.“ Nach einer Pause fügt sie hinzu: „Ananda ist meine Mutter.“ Ihr gequältes Lächeln scheint Ananda nicht zu entgehen, denn ein Schatten gleitet über ihr Gesicht.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Diesmal schweigt Theodora, und Rávná runzelt nur die Stirn. Gemeinsam mit Mira sehen die beiden Ananda abwartend an. Die nickt und atmet einmal tief ein und aus, bevor sie antwortet: „Das Buch handelt von einem mächtigen Artefakt, das die Rettung oder den Untergang unseres Landes, ja des ganzen Kontinentes bedeuten kann. Das Schicksal führt uns vier zusammen. Uns fällt die Aufgabe zu, das Artefakt vor Woltan, dem Ersten Reiter der Hirde Ihrer Majestät zu schützen.“ Bei diesen Worten nickt die Waldfrau Theodora zu. „Dabei geht leider sehr viel schief, nicht zuletzt wegen meiner eigenen schweren Fehler.“
Miras Kopf fliegt herum. Zum ersten Mal sieht sie Ananda direkt an. Unglauben und Erstaunen stehen ihr ins Gesicht geschrieben. Aber sie sagt nichts, und Ananda scheint es nicht zu bemerken. Theodora blickt betreten zur Seite. In Rávnás weit aufgerissenen Augen glitzern Tränen. „Ich verzeihe dir“, sagt sie leise. Ananda blickt auf und nickt Rávná zu. „Danke, mein Kind“, sagt sie leise. „Das bedeutet mir viel!“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Bevor jemand ein Wort sagen kann, legt Rávná schon los: „Ha, das glaube ich schon!“ Alle lachen, und die gedrückte Stimmung im Raum hellt sich etwas auf.
Mira wird wieder ernst. „Ich glaube nicht. Ich denke, sie leidet mit uns“, nimmt sie die Autorin in Schutz.
Theodora meldet sich zu Wort: „Eine gute Geschichte braucht eben Widerstand. Wie auch ein gutes Leben.“
„Weise Worte“, pflichtet Ananda bei.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Wieder ist Rávná am schnellsten: „Die Abfahrt im nördlichen Gebirge! Und das Albenfeuer! Und das Julfest!“, sprudelt sie hervor.
Theodora runzelt die Stirn und sagt dann leise: „Ich bin sehr froh, dass ich dich kennenlernen darf, Rávná.“
Ananda denkt kurz nach, dann erklärt sie: „Das Gespräch mit Mira in der Höhle. Auch wenn ich wünschte, ich hätte noch mehr gesagt…“
Mira wirft ihrer Mutter einen raschen Blick zu und schnaubt leise. Dann hellt sich ihr Gesicht auf: „Die ersten Szenen mit Leia. Und die Skifahrt mitten in der Nacht. Auch wenn sie nicht wie geplant endet… „
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
„Oh, ganz viel.“ Diesmal ist Ananda am schnellsten. „Viele der Szenen im Wald hat sie selbst so oder ähnlich selbst erlebt. Von uns denke ich vor allem in mir, aber auch in Mira und sogar in Rávná, obwohl das natürlich schon lange zurückliegt.“
Theodora nickt. „Ja, das denke ich auch. Aber auch Woltan hat einiges von Elin. Nur ich bin glaube ich eher eine Art Gegenstück. So wie auch Leia. Obwohl, in meiner Unabhängigkeit und meinem Hang zum Ausprobieren von neuen Methoden ähnele ich Elin doch auch wieder.“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Jetzt meldet sich Mira zu Wort: „Sie ist ja schon ziemlich alt. Aber ihre jüngeren Ichs leben in ihr weiter, deshalb fühle ich mich gut von ihr verstanden. Wie geht es dir, Rávná?“
Rávná hatte gedankenverloren mit den Hornknöpfen an ihrer Kofte gespielt und sieht überrascht auf, als ihr Name fällt. Sie wird rot: „Was war die Frage?“
Theodora blickt sie tadelnd an, wiederholt aber die Frage.
„Ach so“, sagt Rávná und legt die Stirn in Falten. „Ja, ich glaube schon, dass sie mich ganz gut versteht.“
Ananda wirft ein: „Ich glaube, so war die Interview-Frage nicht gemeint. Ich würde sagen, sie ist eher ungeduldig und hat hier und da einen Hang zur Perfektion. Und sie ist im Grunde froh, dass sie nicht mit uns tauschen muss. Weil sie ihre Bequemlichkeit sehr schätzt. Auch wenn das in jungen Jahren anders war.“
Miras Gesicht hat sich bei Ananadas Berichtigung verschlossen. Ihr Mund bildet einen Strich. Sie sagt nichts mehr.
Theodora versucht, die Situation zu retten: „Jedenfalls hat sie sich uns ja ausgedacht, also können wir ihr dankbar sein.“
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Jetzt grinsen alle vier, wenn Mira auch Anandas Blick ausweicht und lieber Rávná anschaut.
„Oh je, das war eine schwere Geburt“, erklärt Theodora. „Es sollte nordisch klingen, und nicht zu leicht zu verwechseln sein.“
Mira nickt. „Man sollte bei der Suche im Internet nicht mehrere Treffer bekommen, die nichts mit dem Buch zu tun haben.“
Ananda nickt und fügt hinzu: „Und natürlich sollte es klar sein, dass es sich um eine Geschichte handelt, in der Magie eine Rolle spielt. Es gab mehrere Arbeitstitel.“
„Aber keiner erfüllte alle Bedingungen. Oder war kurz genug.“ Ravna kichert.
„Ich finde aber, dass es die Mühe wert war. Der Titel Lyrén Saga gefällt mir sehr gut“, wirft Theodora ein.
„Klar magst du ihn“, antwortet Mira. „Solange der Name deines Königreiches darin vorkommt.“
Theodora lacht glockenhell. Die anderen fallen ein, stimmen der Königin aber zu.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
„Ich finde das Cover einfach wunderbar!“, ruft Rávná. „Das Albenfeuer ist ja eine meiner Lieblingsstellen!“
„Mir gefällt es auch sehr gut. Die wilde Natur und der unbarmherzige Winter spielen eine wichtige Rolle, da passt es gut, dass sie viel Platz einnehmen.“
„Ich finde es etwas schade, dass Kongshavn und das Schloss nicht darauf sind“, wirft Theodora ein.
Die anderen lachen und Ananda neckt: „Es fällt dir eben schwer, wenn du und deine Hauptstadt nicht im Mittelpunkt stehen.“
„Sag doch gleich, dass du es blöd findest, dass du nicht drauf bist!“, ruft Rávná mit einem entwaffnenden Grinsen auf dem Gesicht.
„Jetzt ist es aber gut.“ Der Königin ist anzumerken, dass sie es nicht gewohnt ist, mit so wenig Respekt behandelt zu werden. Sie ist sichtlich ungehalten.
Rasch entschuldigen sich Ananda, Mira und Rávná bei ihr.
„Schon gut“, sagt Theodora versöhnlich. Offenbar verraucht ihr Zorn so schnell, wie er sich entzündet hat.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Jetzt wird es lange still.
Ananda spricht als erstes: „Eigentlich nicht. Vielleicht eins von Mira: „Erzähl mir etwas Neues.“ Ich finde es großartig, dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Mehr kann ich hier nicht verraten.“
Mira wirft ihr einen raschen Blick zu. Wieder wird es still.
Schließlich kichert Rávná. „Ich finde es klasse, dass Woltan „Jævla Hæstkuk“ herausrutscht! Ein echt nordlyrisches Schimpfwort!“
Theodora blickt sie streng an. „Die Übersetzung sparen wir uns hier aber, Rávná!“
Rávná schaut schuldbewusst drein, flüstert dann aber: „Die steht in einem Post von Elin, wenn jemand neugierig ist“, zwinkert mit einem Auge und legt den Finger an den Mund.
Theodora muss es gehört haben, wählt aber offensichtlich, stattdessen die Frage zu beantworten: „Mein Lieblingszitat stammt von mir selbst.“
Mira und Rávná stecken die Köpfe zusammen und kichern.
Theodora fährt ungerührt fort: „Es geht so: ‚Jul ist eine Zeit des Friedens und der Versöhnung.‘ Ich mag die Julfeierlichkeiten sehr, und dieser Teil hat mir immer am besten gefallen. Auch wenn ich in dem Fall wohl besser daran getan hätte, mich darüber hinwegzusetzen. Aber es würde hier zu weit gehen, das zu erklären.“
Jetzt schauen die drei, die gesprochen haben, Mira erwartungsvoll an. Sie schaut aus dem Fenster. „Es wird dunkel. Wir sollten uns auf den Rückweg machen.“
Danke für das Gespräch

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