Donnerstag, 8. Dezember 2022

[Schnipseltime] Falling for a Royal Christmas von Ivy J. Clare


 

„Schleichen Sie durch die Gänge?“

Ich zuckte zusammen und drehte mich ganz langsam auf meinen Absätzen um. „Tut mir leid, ich suche nur die Küche. Ich wollte mir einen Kaffee holen, doch Jules hat die Führung auf morgen verlegt.“ Nachdem ich die Verschwiegenheitserklärung unterschrieben hatte.

Der Prinz nickte und für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, dass sein Lächeln tatsächlich aufrichtig war anstatt aufgesetzt. Seine dunkelblauen Augen musterten mich, doch sein Gesicht verriet nicht, was er dachte. Ich konnte den Gedanken nicht verhindern, dass ich in diesen Augen versinken könnte. Meine eigenen grauen Augen waren so langweilig im Gegensatz zu seinen.

„Dann sollte ich Ihnen wohl den Weg zeigen. Nicht, dass Sie sich noch verlaufen.“ Seine Stimme klang weniger dunkel, viel netter. Wenn auch nur für einen kurzen Moment.

„Danke.“

Langsam kam er auf mich zu. Er streckte den Arm aus und deutete die Treppe hinunter.

Wir folgten dem Flur und als Bellamy eine Tür zu unserer Linken öffnete, standen wir tatsächlich in der Küche. Sie sah aus, wie man sich eine Großküche vorstellte: Arbeitsplatten in der Mitte und an den Wänden reihten sich Herde, Öfen, Geschirrspülmaschinen und Kühlschränke. Am anderen Ende des Raumes stand tatsächlich ein Kaffeevollautomat. Zu dieser Uhrzeit befand sich niemand mehr in der Küche.

„Brauchen Sie Hilfe?“, fragte er und trat nach mir ein. Scheinbar hatte er mein Zögern gespürt.

„Ich habe noch nie einen Kaffee mit einem Kaffeevollautomaten gekocht“, gab ich zu und doch lief ich langsam auf das riesige Ding zu. Immerhin hatte ich bereits hunderte Male dabei zugesehen, wie jemand anderes damit arbeitete.

Der Prinz folgte mir. Mit schnellen und geschickten Handgriffen brachte er nicht nur die Maschine zum Rattern, sondern hielt mir eine halbe Minute später einen dampfenden Kaffee entgegen.

„Danke sehr“, sagte ich und roch an der heißen Tasse. Zuhause gab es viele Cafés, die von sich behaupteten, dass sie den besten Kaffee verkauften – viele hatte ich sogar bereits ausprobiert -, doch keiner roch so gut wie dieser hier. Nach einem Nippen konnte ich es bestätigen: „Der Kaffee ist fantastisch!“

Ich wusste nicht warum, doch es hatte mich ein wenig aus der Bahn geworfen, dass er tatsächlich wusste, wie man Kaffee kochte. In den wenigen Artikeln, an die ich mich noch erinnern konnte, stand unter anderem, dass er mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden war und sich um nichts selbst kümmerte. Dumm von mir, das zu glauben.

Vorsichtig lehnte ich mich an den Tresen und sah den Prinzen an. Er hatte die Ärmel seines Anzughemdes hochgekrempelt und seine Augen glitten verspielt durch den Raum. „Wie kommt es, dass Sie Kaffee kochen können?“, fragte ich und hoffe, dass die Frage nicht unangebracht war.

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