Buchvorstellung einmal anders
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Das Kindermädchen der Mafia“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
OhjaHallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Aber immer gerne dochKannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin eine Geschichte die aufweist wie wichtig es ist jedem eine Chance zu geben und das nicht immer alles so ist wie es auf den ersten Blick erscheint.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Das Geschehen im Buch haucht mir leben ein, es verschafft eine Verbindung zum Leser und entführt diesen auf eine gewagte Reise die so manches Auge feucht werden lässtHabt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Weißt du wie viel N.J.Steiner tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?Unschlüssig betrachte ich die große Eingangstür, mein Finger schwebt soeben zur Klingel, als die Tür aufgerissen wird und ein riesiges Abbild von Dimitri vor mir steht, nur mit viel mehr Muskeln und weniger Haaren. Seine Haare sind kurz rasiert und an den Seiten kahlgeschoren, eine Tätowierung zieht sich an seinem Hals hoch und seine Handrücken sind ebenso tätowiert.»Was zur…?«, knurrt er mich an und schiebt sich mit seiner vollen Mülltüte an mir vorbei. Dem Geruch nach zu urteilen, hätte diese schön länger herausgemusst.»Ich wollte mich auf die Stelle bewerben«, rufe ich ihm hinterher und beeile mich, ihm nachzulaufen, doch bei meinen Worten bleibt er stehen, sodass ich gegen seinen breiten Rücken pralle.Schnell rücke ich ein Stück ab und versuche das angenehme Gefühl unter meinen Fingern, als sie seine Muskeln berührt haben zu vergessen.»Die Stelle?« Er dreht sich herum.»Für den Club, als Bar …«, beginne ich, doch er lässt seinen Blick über mich gleiten und macht einen Schritt auf mich, was mich verstummen lässt.»Wie gut kennst du dich mit Kindern aus?«»Was?«, frage ich verwirrt.»Kinder, Babys, Säuglinge«, faucht er ungehalten und wedelt mit seinen Händen durch die Luft.Wenn er sich aufregt, wird sein russischer Akzent stärker, was mich dazu bringt, ihn einfach nur zu betrachten, statt eine patzige Erwiderung von mir zu geben.»Ich habe früher als Babysitter gearbeitet«, antworte ich immer noch verwirrt.»Du hast den Job«, murrt er und packt meinen Arm, um mich zum Haus zu ziehen.»Aber ich habe doch noch gar nicht Probe gearbeitet?«»Das kannst du jetzt tun.«»In Ihrem Haus?«Er schenkt mir ein Grinsen und stößt mich hinein, er führt mich zu einer Art Büro und deutet mit einem kurzen Kopfnicken in eine Ecke am Fenster. Mein Blick schwenkt herüber und trifft auf eine helle Babywiege.»Ich verstehe nicht«, stottere ich.»Ihr werdet euch perfekt verstehen, das ist Sila, ich muss los, ein paar Dinge klären.«Bevor ich verstehen oder auch nur ansatzweise reagieren kann, knallt die Haustür hinter ihm ins Schloss und ich stehe mit einem fremden Baby in einem fremden Haus. Ich gehe vorsichtig ein paar Schritte auf die Wiege zu und sehe hinein. Mein Herz klopft viel zu schnell, als mir beim Anblick des Neugeborenen tausend Fragen durch den Kopf schießen. Wo ist die Mutter? Was mache ich hier?Der kleine Sila lässt mir nicht viel Zeit zum Nachdenken und beginnt jämmerlich zu weinen.»Pscht, mein kleiner Engel, alles ist gut«, säusle ich leise und nehme ihn vorsichtig heraus. Seine kleine Faust schließt sich mit einem erstaunlich festen Griff um eine meiner langen Haarsträhnen und zieht daran.»Da hat aber jemand Kraft?«, frage ich leise, doch Sila hat keine Lust auf eine Unterhaltung und zeigt mir Stolz, was seine kleinen Lungen alles hergeben.Ich setze mich mit ihm auf den Drehstuhl im Büro und tue das Einzige, was bis jetzt bei allen Kindern geholfen hat. Ich singe ihm ein leises Lied vor und atme entspannt durch, als er sich endlich beruhigt.
Sie wird zu jedem Charakter und erlebt ihn hautnah mit, dass macht es ihr leichter die Emotionen zu spiegeln und einzubringen.Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Dima: Das ist doch völlig klar, wir sind nichts für schwache Nerven. Wer mit derben Ausdrücken oder einer direkten Konfrontation Probleme hat sollte das Buch zuklappen.Aria: Sei doch nicht wieder so ein Stoffel, Liebling.Dima: Ich leite ein komplettes Kartell, da werde ich ja wohl…Buch: Pscht ihr beiden, verratet doch nicht zu viel! Die beiden sind liebenswert, Aria ist unsicher und muss sich nicht nur Dima und seiner Art stellen, sondern auch herausfinden das ihre Vergangenheit nie so verlaufen ist wie sie denkt. Dima muss lernen, dass Gefühle nicht immer tödlich sind.
Der hat sich ergeben und ich habe ihn abgesegnetSeid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Nein das Cover sollte bunt sein und sich von den eher düsteren aus diesem Genre abhebenZum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Liebe lässt sich nicht bestimmen, sie kommt, wann und wie sie will und reißt dich erbarmungslos mit sich.Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Mir auch sonst interessiert sich zwar jeder was in mir steht, aber gefragt hat mich selbst dazu noch niemand.Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
Ich danke dir für diese neue schöne Erfahrung.
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