Buchvorstellung einmal anders
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch des Autors „Cash in de Täsch“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben dem Autor am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt der Autor wieder in den Raum und setzt sich zu uns.
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Warum nicht.Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Jeder zeit gern.Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich wurde geschrieben, weil mein Autor ein Fan von Antiquitäten und der Trödelshow Bares für Rares ist. Leider kommt dabei der Hauptprotagonist selbst ums Leben.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit dem Autor zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autor genau so?
Er tut sich manchmal dabei ganz schön schwer... (Sehe ich auch so, grins...)Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
„Hajo Richter war ein kleiner Mann mit einem unübersehbaren Schnauzbart. Wenn er lachte, lagen seine Augen in einer einzigen Lachfältchenlandschaft. Dann sah er aus, wie der gute Onkel von nebenan. Doch er konnte auch ganz anders. Jetzt lächelte er nicht und Recardo hatte den grimmigen Teil des Trödelchefs schon oft genug miterlebt, um zu wissen, dass Ärger bevorstand. „Soll das etwa eine Rarität sein?“ fragte Hajo und in seiner Stimme lag so viel Dynamit, dass er ganz Köln in die Luft jagen konnte. Recardo, der seinerseits eher freundlich und höflicher Natur war, fragte zurück: „Welches der Stücke meinst du denn, Hotte?“ „Das hässliche Ding da auf deinem Tisch. „Das ist ein Wasserkrug aus der Biedermeierzeit.“ „Leck misch de Söck. Und ich dachte hellgrünes Porzellan sei passé?“ „Nur wenn sich kein Stempel darunter befindet.“ „Räum es weg. Davon bekomme ich Augenkrebs!“ Hajo blickte zur Wanduhr, die unerbittlich weiter tickte. „Und Du solltest dich dabei ein wenig beeilen, mein lieber Recardo. Es geht gleich los, wir fangen an...“ Er drehte seinem Experten den Rücken zu und winkte in die Kulissen. Der Regieassistent war der Auseinandersetzung aufmerksam gefolgt. Er atmete tief durch. „Junge, Junge, hoffentlich beruhigt er sich wieder.“ „Hoffentlich fällt er tot um“, erwiderte Recardo leise.Weißt du wie viel Peter tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Eine ganze Menge in Hauptkommissar Gereon, würde ich sagen.Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der Titel ist im Laufe des Schreibprozesses entstanden, als klar wurde, dass der Name Bares für Rares nicht verwendet werden durfte.Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ja, absolut. Das passt genau.Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Tschüss Winterspeck....Hallo Frühlingsrolle.Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Ich bedanke mich auch.Dann wende ich mich dem Autor zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
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