Samstag, 25. Juni 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Zeitreise mit den Nepomuks. Zu König Laurin und seinem Rosengarten von Heidi Troi


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute ist ein komischer Tag 😊 Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Heidi Troi, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Zeitreise mit den Nepomuks 3“ von Heidi Troi. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Ich liege ja die meiste Zeit herum und warte darauf, dass mich jemand in die Hand nimmt. Daher gilt mein Dank dir! Ich freu mich auf ein bisschen Abwechslung in meinem Tag.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin ein richtig hübsches Buch, Hardcover, mit 120 Seiten, die viele Illustrationen von Evi Gasser enthalten. Auf meinen Seiten wird die dritte Zeitreise der vier Nepomuks erzählt, die diesmal ins dunkle Zeitalter geht oder anders in die Zeit von König Laurin und seinem Rosengarten. Da gibt es nämlich eine Sage aus den Dolomiten, in der auch ein Ritter aus den deutschen Heldensagen auftaucht: Dietrich von Bern. Als das römische Reich zerbrach, zogen wilde Völker durch Europa und durch Südtirol und zerstörten ganz viel von dem, was da war. Mitten in diese Zeit reisen die vier Kinder und dort treffen sie einen Jungen, Laurin, der sich beim König beschweren will … Zusammen mit ihm erleben sie ein sehr spannendes Abenteuer und retten sogar eine Königstochter vor einem nicht so schönen Schicksal. Sie soll nämlich Dietrich von Bern heiraten und der gefällt ihr gar nicht …
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ich habe das Gefühl, meine Autorin mag ihre Charaktere sehr. Daher wirft sie ihnen allerhand Prügel in den Weg. Und dann schenkt sie ihnen wieder Humor, damit sie diese Prügel mit Leichtigkeit aus dem Weg räumen können. Was ich an dem Buch toll finde: Im ersten Band mussten die Kinder Mut beweisen, im zweiten Band mussten sie Köpfchen beweisen und im dritten Band geht es ein bisschen um die Liebe. Schließlich spielt die Geschichte auch in einem Rosengarten … Immer geht es um Freundschaft und darum, dass man gemeinsam die größten Probleme lösen kann.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Meine Lieblingsstelle ist tatsächlich die, in der wieder eines der Rätsel der Geschichte gelöst wird. König Laurin wird ja in der Sage in seinem Rosengarten entdeckt und das obwohl er eine Tarnkappe hat. Die Rosen verraten ihn, weil sie sich bewegen, als er sich durchschlängelt … Die Nepomuks kommen natürlich in dieselbe Situation - schließlich muss sich ja die Geschichte wiederholen -, aber statt dass der Ritter Dietrich den Zwergenkönig Laurin gefangen nimmt, passiert etwas ganz anderes …
Weißt du wie viel Heidi tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Ich bin überzeugt, dass unbewusst ganz viel von Heidi in ihren Geschichten steckt. Schließlich gibt sie den Charakteren ihre eigenen Gedanken, legt ihnen ihre Worte in den Mund und auch wenn das, was sie sagen und denken, super zu den Protagonisten passt, wird jemand, der Heidi kennt, sie darin erkennen. Auf jeden Fall liebt es Heidi, sich mit Geschichte zu beschäftigen und dass sie mit den Nepomuks in die Vergangenheit reisen kann, gefällt ihr sehr.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Buch: Tja, also die Nepomuks strapazieren meine Seiten manchmal schon … Auf was für Ideen die kommen! Und die Wörter, die sie manchmal verwenden.
Chris: He, wenn wir Schimpfwörter verwenden, dann sind das immer super kreative Schimpfwörter. Die sind sozusagen Literatur.
Buch: Literatur, ja ja … Dann ist es wohl auch Literatur, wenn ihr euch im Schlamm wälzt, wie in dieser Geschichte. Da haben ja sogar meine Seiten etwas davon abbekommen.
Chris: Ach was, ein bisschen Dreck tut niemandem weh. Außerdem achtet sonst schon Theresia drauf, dass wir es nicht zu wild treiben.
Theresia: Ja, genau. Jemand muss das ja tun. Ihr habt den Kopf voller Unfug.
Nicholas: Na ja … Es kann halt nicht jeder so eine Spaßbremse sein wie du.
Theresia: Spaßbremse? Von wegen! Ich bin vernünftig. Und wenn ich nicht wäre, würdet ihr Kopf und Kragen riskieren, ohne auch nur darüber nachzudenken.
Maria: Ich finde, das stimmt. Aber sei mal ehrlich, Theresia: Findest du nicht auch, dass wir tolle Abenteuer erleben? Stellt dir mal vor, wenn wir das nicht täten, könnte Heidi nicht darüber schreiben.
Theresia: Da hast du auch wieder recht.
Buch: Und um das Ganze abzuschließen: Wenn Heidi nicht darüber schriebe, dann gäbe es mich nicht. Darum bin ich mal froh, dass die Nepomuks solche Draufgänger sind. Liebe Draufgänger …
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der Titel der Reihe steht ja schon länger fest. Beim Titel des Buches war sich die Autorin unschlüssig und sie ist es heute noch … Ursprünglich hieß es „In die Zeit der Völkerwanderung“. Das fand aber die Lektorin wenig griffig. Sie überlegten noch herum, ob man den Titel „Ins dunkle Zeitalter“ verwenden sollte, aber auch das sagt Kindern vielleicht nicht viel. Darum ist es „Zu König Laurin und seinem Rosengarten“ geworden. Den König Laurin kennen in Südtirol alle Kinder und für die deutschen Leserinnen und Leser ist das sicher ein schöner Titel.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Beim Cover hatten wir auch eine kleine Ungewissheit. Evi Gasser hat es ja entworfen, als die Geschichte noch nicht stand. Da König Laurin ein Zwergenkönig ist, hat sie ihm einen Bart gemalt. In der Geschichte ist er aber noch ein kleiner Junge. Bevor das Buch in Druck ging haben wir noch herumprobiert, ob der Zwergenkönig den Bart vielleicht doch noch verlieren soll, aber eine Abstimmung hat ergeben, dass alle den bärtigen Zwergenkönig nett finden. Schließlich kommen Zwerge ja bereits mit Bart zur Welt, oder nicht?
War deine „Geburt“ einfach oder spießte sich auch ab und zu mal was?
Es spießte sich … Von der Entscheidung zum Druck stieg der Papierpreis um etwa 30 Prozent. Unsere Autorin hat daher wirklich lang herumüberlegt, ob sie sich das Buch wirklich leisten kann, hat sich dann aber doch dazu entschieden und hofft inzwischen auf die Förderung der Südtiroler Landesregierung … Das Buch soll nämlich vorerst für die Kinder gleich teuer bleiben.
Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Die Schauplätze gibt es wirklich. Sowohl den Ausgangspunkt, der immer in der Stadt Brixen ist und zwar in deren ältestem Stadtteil Stufels. Auch die Burg des Königs an der Etsch hat es gegeben. Das ist ein Hügel im Südtiroler Unterland, Castelfeder, wo man immer noch Mauerreste einer Burg aus der Zeit der Langobarden bewundern kann. Na ja, und der Rosengarten in ein Berg, an dessen Fuß wunderschöne Alpenrosen blühen.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren. 
Laurin nickte nur und sie betrachteten schweigend das Alpenglühen. Irgendwann flüsterte er: »Ich will nicht weg von hier.«
Theresia nickte. Sie verstand ihn so gut. Hier war es so traumhaft schön. Und auch wenn es nicht schön gewesen wäre: Kein Mensch sollte jemals aus seiner Heimat vertrieben werden.
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.

Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

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