Sonntag, 24. April 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Das Dunkel von Mirandor 1 von Olaf Raack




Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Lombar, um mit ihm über das Buch „Das Dunkel von Mirandor“ zu sprechen.


Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Was blieb mir denn anderes übrig? Es ist nicht so, dass der Tintenkleckser mir eine Wahl gelassen hätte. Im Gegenteil: Er hat mir äußerst schmerzhafte Konsequenzen in Aussicht gestellt, wenn ich hier nicht mitmache.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Also gut. Muss ich ja wohl. Ich bin Lombar Rift, ein Söldner, jemand der für Geld Blut vergießt, ein Niemand. Es widerstrebt mir, Befehle entgegenzunehmen, was mich wohl zu einem verdammt miesen Söldner macht. Aber wenn die Schlacht beginnt und mir Orks oder anderes Gewürm vor die Klinge springt, dann kenne ich kein Halten mehr. Trotzdem ist mir schleierhaft, was mich zum Protagonisten einer Buch-Reihe befähigt. Selbst ich würde mich vermutlich mit der geballten Faust begrüßen, wenn ich mich kennenlernen würde. Ich saufe, ich hure, ich schlafe wo ich stürze und vermutlich rieche ich nicht besser als man es unter dem Schurz eines Ogers erwarten würde.
Schon meine Mutter war der Auffassung, dass ich kaum zu mehr tauge, als auf etwas einzudreschen. Trotzdem hat sie mich geliebt. Ihr zu Ehren trägt mein Schwert ihren Namen. Brimholde ist meine treue Begleiterin.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Das ist recht einfach! Ein paar dämliche, spitzohrige Bastarde stechen den König meiner Heimat ab – was mir vollkommen egal ist, weil der Kerl ein ausgemachter Drecksack ist – und das Reich Ischklat droht im Chaos zu versinken. Durch puren Zufall gerate ich in die Angelegenheit hinein, werde aus meinem ausschweifenden Leben gerissen und an der Seite eines adligen Grünschnabels durch die Länder Mirandors gescheucht, um die Attentäter zu fangen. Eine verflixte Tortur kann ich dir sagen!
Glaubst du macht es dem Autor mehr Spaß, dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Dem Kerl? Das ist ein übler Sadist! Je düsterer und schwieriger, desto breiter sein schmieriges Grinsen. Ich habe in meinem Leben in so mancher Scheiße gesteckt, aber die Misthaufen, die dieser Schmierfink mir in den Weg schaufelt sind die Höhe. Keine Möglichkeit lässt er aus, um mich zu quälen, sich über mich lustig zu machen, mir die übelsten Gegner gegenüber zu stellen.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Ha! Die hätte ich sicher! Aber der feine Herr Autor schreibt wohl nicht so gerne schlüpfrige Szenen. Er steht nicht so auf Romantik und wenn er darüber schreiben würde, wäre es vermutlich eher Slapstick als prickelnd. Was immer das heißen mag.
Naja, zumindest komme ich nicht wirklich zum Zuge, aber ich vermute die Lieblingsszenen des Autors sind jene, in denen ich leide!
Was glaubst du, wie viel Olaf steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Er hat es geschrieben. Da wird eine ganze Menge von ihm drinstecken. Manchmal habe ich den Verdacht, dass ich all das bin, was er gerne wäre oder in Ansätzen ist. Olaf hat mir mal in einem sentimentalen Moment erzählt, dass alle Charaktere im Buch eine Facette von ihm in sich tragen. Wie sollte das sonst auch funktionieren? Ich stelle mir das tatsächlich auch schwer vor, über Leute zu schreiben, die einem charakterlich vollkommen fremd sind.
Wie würdest du deinen Autor beschreiben?
Ein Arsch, aber das darf ich nicht sagen. Ein Sadist, zumindest wenn es um mich geht, aber auch das habe ich schon gesagt. Hält sich im wahren Leben für total sozial. Arbeit mit Kindern, oder so. Die armen Bälger.
Als Autor ist er wohl sehr spontan und schmeißt mich ständig seinen Impulsen folgend in irgendwelche Goblinhöhlen, wo diese kleinen miesen Scheißer mir mit ihren spitzen Zähnchen die Haut vom Leib knuspern. Da lacht er dann, der alte sarkasmusliebende Zyniker.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Glaubst du, ich hätte es „Das Dunkel von Mirandor“ genannt? Das riecht doch schon nach Ärger. Ich hätte mit Sicherheit was Freundlicheres gewählt. Irgendwas, was nach einem nie endenden Gelage kling, vielleicht. Aber der feine Herr Autor hat den Titel auf die erste Seite geschmiert, bevor das erste Wort dastand. Danach war er nicht mehr gesprächsbereit.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Schild und Schwert passen zu meinem Leben. Dass er kein Wappen ausgewählt hat, passt auch zu mir, weil ich mich als Söldner keinem Fürsten oder König verpflichtet fühle. Dafür, dass er das Cover selbst gemacht hat, ist es ganz ok geworden. Aber vielleicht gibt es ja eine neue Auflage, wenn alle Teile erschienen sind.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
„ENDE“ – Da hört mein Leid nämlich auf! Vorerst, bis es in Band 2 weitergeht. Ansonsten gibt es sicher viele denkwürdige Aussagen, die ich im Buch getroffen habe, aber an die meisten erinnere ich mich nicht mehr, weil ich betrunken war.
Danke für das Gespräch.
Darf ich jetzt gehen? Endlich! Ich dachte schon, das hört nie auf. Dann danke ich auch!

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