Donnerstag, 3. Februar 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Bestienbändigerin von Nia Hauser

 



Buchvorstellung einmal anders

Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Nia Hauser, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Bestienbändigerin“ von Nia Hauser. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Hallo Claudia. Ich rede sehr gerne mit dir, wo du doch so viel Zeit damit verbringst, in mir und meinen Verwandten zu lesen.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin das fünfte Geschwisterbuch in Nias Thelis-Reihe. Obwohl man uns auch unabhängig genießen kann, gibt es dieses Mal für Fans viele Begegnungen mit alten Bekannten.
Ehrlich gesagt rumort es ganz schön in mir. Viele Konflikte werden ausgetragen. Gräben gegraben. So, wie es manchmal schmerzt, möchte ich nicht in der Haut meines nächsten Geschwisterchens stecken.
Auch reisen wir wieder quer durch die Welt, besuchen die Städte des Südens und natürlich die geheimnisvollen Dschungeltempel.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ach, die lieben Charaktere haben es nicht leicht. Sie müssen sich Gefahren und der Dunkelheit in ihrem Inneren stellen. Nia schmerzt es, denn viele stehen ihr nahe, wie gute Freunde. Aber auch sie kann das Schicksal nicht stoppen.
Dafür liebt Nia es um so mehr, wenn sie Zeit für Zärtlichkeiten oder wilde Lust schaffen kann. Auch wenn sich manche meiner Bewohner:innen dabei etwas mehr Privatsphäre wünschen würden. Nia schaut schon sehr genau zu, wenn es zur Sache geht. *kichert verlegen*
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Oh, da ist eine, die ist wirklich lustig. Aber ich habe Angst, zu spoilern. Warte, ich nehme etwas anderes: das Wiedersehen mit Ália und ihren Begleitern.
Sie müssen untertauchen und Ália opfert ihr wundervolles, feuerrotes Haar und ihren adeligen Namen, um sich und die anderen zu schützen. Wirklich glücklich ist sie mit dem Ergebnis nicht, schließlich sieht sie, nach eigener Einschätzung, jetzt aus wie ein „Stallbursche“.
Hätte sich eben nicht die Haare von einer Soldatin schneiden lassen sollen.
Weißt du wie viel Nia tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Wir sind Nias Traum. Und manchmal auch ihr Albtraum, hihi.
Sie lebt in Thelis und Thelis in ihr. Ganz besonders spürt man es in den Charakteren, da hast du Recht. Manchmal glaube ich sogar, sie wandelt selbst in mir, aber dann bemerke ich meinen Irrtum schnell. Saery, Kris und die anderen sind ganz anders als Nia. Mutiger. Wilder. Und doch, in ihnen brennt das Feuer und das Verlangen nach Freiheit und Selbstbestimmung. Dann sehe ich unsere liebe Erschafferin ganz deutlich in ihnen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Ich habe schon so viel erzählt. Lass uns meine Bewohner:innen fragen.
Kris: Uff. Nia. Danke nochmal, dass du immer nur meine unmöglichen Kämpfe zeigst, und nicht die glorreichen, einfachen Siege.
Krelli: Nun, nun. Also zeigt sie alle, ja?
Saery: Ihr habt nun wirklich kein Recht, euch zu beschweren! Sie weiß genau, wie sehr ich es hasse, mich zu unterwerfen. Und doch gibt sie mir Macht, nur um sie kurz darauf wieder zu entreißen.
Maki: Saery, zeig etwas mehr Dankbarkeit. Ohne das Siegel wären wir uns vielleicht nie so nahe gekommen.
Ália: Alles ist doch besser, als in unseren alten Leben zu verrotten. Nia gibt uns die Chance, uns zu beweisen. Und ihre schmutzigsten Einfälle liebe ich ganz besonders. *errötet*
Xan Dir: Pah. Menschen. Yugo. Quras. Ihr seht alle nur euer kleines, unbedeutendes Schicksal. Das Reich wird euch zurück auf den wahren Weg führen. Auch eure kleine Nia kann euch nicht davor bewahren, wieder dem Lebenden Gott zu dienen.
*Schweigen und wütende Blicke*
Nia: Äh, Claudia? Nächste Frage?
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Ach, mit den Titeln ist das immer so eine Sache. Erst gibt es einen hässlichen Arbeitstitel, mit dem wir Geschwister uns aufziehen. Selbst, nachdem der richtige Titel da ist. Ich hatte sogar noch Glück, eine von uns hieß lange nur „Halle“. Als wenn man darin turnen könnte. *kichert*
Wenn dann alles steht, rattert Nia die Titel durch, die zur fertigen Geschichte passen. Ich bilde mir gerne ein, sie hat meinen Ruf gehört, als „Bestienbändigerin“ im Raum stand. Er gefällt mir prima, und ich mag die Figur, die gemeint ist, wirklich gern.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Oh nein, es ist traumhaft. Ich passe gut zu meinen Geschwistern und habe doch eine eigene Note. Es zeigt den Lesenden, dass sie wie immer mit kämpferischen Protagonist:innen, Sinnlichkeit und heißen Szenen rechnen können.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren. 
Ich mag dieses hier, aus dem Gespräch von Elisa und Ália nach dem Frisurmassaker:
„Mir gefällt nicht, wie Ivar auf dich abfärbt. Eine Prinzessin sollte nicht ‚Titten‘ sagen.“
„Eine Prinzessin sollte Titten haben. Und lange, wallende Haare. Ich bin jetzt ein Stallbursche mit Mädchengesicht, da werde ich auch fluchen.“
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.

Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

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