Freitag, 21. Mai 2021

[Autoreninterview] Inge Brendler

 Autoreninterview

Inge Brendler


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Wer bin ich – das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Zum Glück erlaubt es unsere Zeit, dass man sich immer wieder neu erfinden kann. Ich habe schon viele verschiedene Dinge in meinem Leben gemacht und werde noch viele tun. Was mich ausmacht, ist die Fähigkeit mich zu verändern. Gerade jetzt ist unter anderem die Schriftstellerei dran. Und das Mama sein. Ich habe zwei kleine Kinder und vor allem für sie möchte ich schreiben.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Autorin zu sein war bereits als Kind mein Wunsch. Aber es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich diesen verwirklicht habe. Ich behaupte mal, dass alle Umwege nötig waren, um dort hinzukommen, wo ich nun bin. Geschichten hatte ich schon immer genug zu erzählen, ich habe mich nur nicht getraut.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Erschienen ist noch keines, allerdings wird meine erste Geschichte im Sommer 2022 in einem Verlag erscheinen. Ich freue mich schon sehr darauf! Es ist eine Geschickte über Musik und die Suche nach dem richtigen Platz im Leben.
„Von Viren und Menschen“ ist meine zweite Geschichte, aber die erste, die veröffentlicht wurde.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Nein, denn mir fehlt die Zeit. In meinem Kopf schlummern bereits eine neue Geschichte und eine Idee, aber die müssen noch etwas warten. In meinem Schreibtisch schlummert eine fertige Geschichte, die ich als nächstes veröffentlichen werde.
Hauptberuflich leite ich eine Firma, so dass die Zeit immer knapp ist.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Meine Freizeit ist für meine Kinder reserviert. Ausnahmslos. Mit denen wird’s nie langweilig!
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe viele Lieblingsbücher, nicht nur das eine. Aus jedem habe ich ein Idee oder einen Gedanken behalten und mir zu eigen gemacht. Und immer wieder passiert es, dass ich mich in einer entsprechenden Lebenssituation daran erinnere. Dann bin ich dem Autor dankbar und habe das Gefühl, dass er mir etwas beigebracht hat.
Einen Lieblingsautoren habe ich nicht. Die schreibende Person interessiert mich weniger, als das Buch selbst und dessen Botschaft.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Nachts, spät, wenn alle schlafen, alle Hausarbeit erledigt ist, alle geschäftlichen Emails beantwortet sind und ich ganz allein an meinem klitzekleinen Schreibtisch in meinem klitzekleinen Arbeitszimmer nur beim Schein des Computerbildschirms mit mir und meinen Gedanken ganz alleine bin. Dann kann ich so richtig eintauchen in meine Geschichten, mich in meine Protagonisten einfühlen und einfach runterschreiben, was in meinem Kopf schon fertig ist.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Aufstehen, Kinder anziehen, Kinder in die Kita bringen, Wohnung aufräumen.
Dann arbeiten, organisieren, vermitteln, telefonieren, Emails schreiben, mehr telefonieren, Termine machen, Termine wahrnehmen, und noch mehr telefonieren.
Kinder wieder abholen, mit Kindern spielen, Abendessen kochen, Kinder bettfertig machen, Kinder ins Bett bringen und vorlesen.
Küche putzen, wieder die Wohnung aufräumen, Wäsche machen, viel gähnen, noch ein paar Emails beantworten.
Und wenn ich dann noch Zeit und Lust und Gehirnschmalz haben, dann schreibe ich.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen sind es zeitgenössische Romane, oder auch Sachbücher für Laien geschrieben. Was ich nicht mag sind Krimis und Biografien.
Beim Schreiben sind es Kinderbücher, weil mich die fantastische Welt der Kindergehirne immer wieder umwirft.
Wenn ich mal alt und weise bin und ganz viel Zeit habe, dann werde ich einen Roman für Erwachsene schreibe. Ich weiß auch schon über was.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Nein, ein solches Zitat habe ich nicht. Ich denke, dass sich ein solches auch mit jeder Lebenssituation ändern würde und sollte, denn es gibt meiner Meinung nach keines, was in jeder Lebenssituation standhalten kann.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ja, Russland. Weil ich die Liebe meines Lebens in Russland getroffen habe und mich Land und Kultur nicht loslassen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Nein, leider kann ich nicht sehr gut mit Kritik umgehen. Ich nehme Kritik zu persönlich. Aber ich arbeite daran und bin schon viel besser geworden. Wenn jemandem mein Buch nicht gefällt, finde ich das aber völlig ok. Ich verstehe, dass mein Ansatz diese Pandemie zu verstehen, zu verarbeiten und meinen Kindern zu erklären nicht für jeden funktionieren kann.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Zunächst wollte ich den Prozess kennenlernen und verstehen, wie aus einer Idee in meinem Kopf ein Buch in meinen Händen wird. Es hat riesengroßen Spaß gemacht, diesen Prozess zu erlernen und umzusetzen. Es ist aber auch viel Arbeit und ein großer Zeitaufwand.
Außerdem möchte ich Marketing lernen. Nun habe ich also mein Buch – aber wie finde ich dafür Leser? Das Lernpotenzial enorm. Und auch das macht mir großen Spaß!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.