Sonntag, 25. April 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Zeitreise mit den Nepomuks - Bei den Rätern von Heidi Troi

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute ist ein komischer Tag 😊 Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Heidi Troi, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Zeitreise mit den Nepomuks“ von Heidi Troi. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Ich hab immer Zeit. Die meiste Zeit lieg ich ja nur rum und warte drauf, dass mich jemand liest. Daher freue ich mich sehr über die Abwechslung und das Gespräch mit dir.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin ein Buch aus Südtirol und für Kinder ab 8 am interessantesten. Am interessantesten für Kinder, die in Süd-, Nord- oder Osttirol oder in der Schweiz wohnen oder hier Urlaub gemacht haben. Mir mir könnt ihr nicht nur in eurer Fantasie in diese Region reisen, sondern ihr könnt auch ihre Geschichte erleben – in spannenden Abenteuern. Am Ende der Geschichte verrate ich euch dann auch immer, wo ihr Spuren dieser Geschichtsepoche bestaunen, betasten oder beschnuppern könnt.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
So wie ich die Autorin Heidi Troi und die Illustratorin Evi Gasser kenne, tauchen sie ganz gern selbst in diese Zeiten ein – zumindest in ihrer Fantasie. Sie gehen beide mit offenen Augen durch ihre Heimat und staunen über die Zeugnisse aus der Vergangenheit. Radspuren, die sich über die Jahrhunderte in Felsen eingegraben haben, Steine, in die seltsame Muster geritzt sind und solche Dinge, lassen die beiden darüber nachdenken, was sich da wohl für Geschichten abgespielt haben könnten. Ich finde, sie haben ganz gut auf meine Charaktere aufgepasst.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Meine Lieblingsstelle ist die, wo die Nepomuk-Kinder ihre in der Vergangenheit, und zwar diesmal in der Zeit der Räter, ankommen. Nach einem Strudel aus Farben, der gar nicht so angenehm war, schlagen sie auf einer Lichtung auf einem Hügel auf und wissen erst einmal gar nicht, wo sie da gelandet sind. Bis ihnen langsam bestimmte Landmarken bekannt vorkommen. Die Berge zum Beispiel. Erst langsam verstehen sie, dass sie gar nicht woanders, sondern wann-anders gelandet sind. Und da ist es auch schon zu spät …
Weißt du wie viel Heidi tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Wer Heidi kennt, der weiß, dass immer ganz viel von ihr in jedem von den Charakteren drinsteckt. Sie ist manchmal genauso besserwisserisch wie Theresia, praktisch veranlagt wie Nicholas, hat seltsame Träume wie Maria und manchmal auch ein bisschen Angst wie Chris. Und manchmal kann sie auch so grantig wie Joris Vater, der Räterhäuptling sein.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Oh, das möchte ich machen! Ich bin der Chris, das kleinste Nepomuk-Kind und ich bin ganz sicher ihr Liebling. Daher kenne ich sie auch am besten. Also: Wenn die Heidi schreibt, vergisst sie die Zeit um sich. Wir sehen ihr zu, wie sie die Wörter in ihren PC tippt, nachdenken muss sie nur ganz selten. Meistens flüstern wir ihr dann ins Ohr, dass sie mal Pause machen und einen Spaziergang machen soll. Über dem ganzen Schreiben vergisst sie nämlich alles andere – auch, dass ein Spaziergang gesund wäre für sie. Sehr gern liest die Heidi auch und noch lieber lacht sie. Und manchmal macht sie so verrückte Sachen. Da verkleidet sie sich und sitzt wieder vor dem PC und spielt mit anderen Leuten vor ihren PCs Theater. Meistens geht es um Mord und Totschlag. Krimidinner nennt sie das. Ja, da sollte man dazusagen, dass Heidi eigentlich auch Krimiautorin ist. Für Erwachsene. Das Zeug les ich aber lieber noch nicht. Sie hat einen Mann und drei große Kinder und eines dieser Kinder, Benni, hat sie gebettelt, dass sie das Buch über uns schreibt. Stellt euch vor, sonst gäbe es uns vielleicht nicht einmal … Zum Glück hat er das getan. Und hoffentlich schreibt sie weiter. Ich möchte nämlich noch ganz viele Abenteuer in der Geschichte erleben.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
In Brixen gibt es zwei Nepomuk-Statuen. Der Heilige Nepomuk soll die Stadt vor Hochwasser und Überflutung schützen und da hat er in Brixen allerhand zu tun, weil sich hier nämlich zwei Flüsse treffen. Die Heidi hat in den letzten Jahren immer wieder kurze Drehbücher für Kinderfilmprojekt im Theaterpädagogischen Zentrum Brixen geschrieben: „Das Detektivbüro Nepomuk“. Und dieser Name hat ihr so gut gefallen, dass sie ihn für dieses Buch übernommen hat. Ich hab da zwar nicht viel Mitspracherecht gehabt, aber wozu auch: Mir gefällt er.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover finde ich super! Evi Gasser macht überhaupt tolle Bücher und hat mir so ein hübsches Kleid verpasst, dass ich ganz überwältigt war. Mir gefällt das leuchtende Grün und die vier Nepomuks, die da von oben auf den wilden Räter schauen. Nein, ich bin richtig glücklich damit.
Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Ja, die Plätze gibt es tatsächlich alle. Sie sind nur etwas weiter voneinander entfernt, als es in der Geschichte vielleicht den Anschein hat.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren. 
Theresia nickte. Es war, wie sie vermutet hatte. Sie saßen ganz schön in der Patsche.
»Das heißt, wir sitzen hier fest?«, fragte Chris.
»Wenn nicht ein Wunder geschieht«, sagte Nikolas verzagt. Sie waren gefangen. Irgendwas zwischen zwei- und dreitausend Jahren vor ihrer Geburt ...
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.

Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.