Dienstag, 17. Dezember 2024

[Schnipseltime] Remoire - Echos der Vergessenen von Lumen Milites

 

In ihrem Traum rannte Seraphine und wirbelte Aschewolken auf. Alles um sie herum war verbrannt und es stank nach Tod. Irgendjemand verfolgte sie? Was es auch war, es trieb Seraphine immer weiter in die unendliche Dunkelheit der Wüste vor sich hinein. Die Erde bebte und sie verspürte furchtbare Angst.
»Lauf, Seraphine, lauf!« Eine wohlbekannte Stimme erklang in ihrem Ohr. Vor ihr tauchte eine Gestalt auf. Ein kleines Mädchen, mit langen schneeweißen Locken, das ein altmodisches bodenlanges Gewand trug und ihr den Rücken zukehrte. Seraphine hatte sie noch nie zuvor gesehen, doch wusste sie ganz genau, wer dieses Kind war und spürte Erleichterung.

»Seray!«, rief sie völlig außer Atem. Die Kleidung des Mädchens war grau von der vielen Asche und auch ihr weißes Haar war von Schmutz und blutverkrusteten roten Strähnen durchzogen. Auf ihrem Kopf thronte ein halb verwelkter Kranz aus blauen Blumen. Seraphine lief bei dem verstörenden Anblick ein Schauer über den Rücken.
Die Kleine sprach, ohne sich umzudrehen. »Du kannst mich sehen? Unsere Verbindung wird stärker.«
Erneut bebte die Erde und der Boden bröckelte. Feine Risse zogen sich wie Narben unter ihren Füßen entlang und bestärkten in Seraphine den Drang zu fliehen. Die Angst umklammerte eisern ihr Herz.

»Wir haben keine Zeit! Siehst du denn nicht was geschieht? Unsere Welt stirbt!«
Das weißhaarige Mädchen seufzte resigniert. »Das ist nur ein Albtraum Seraphine, aber ja, ich spüre es auch. Es ist genauso wie damals. Aber es ist nicht das Ende, das dich in solche Panik versetzt, sondern der drohende Verrat. Je stärker deine Verbindung zu mir und den anderen Seelen des Paktes wird, desto mehr spürst du auch ihre Absichten.« Die Risse wurden größer und Seraphine widerstand dem Drang Seray einfach bei der Hand zu packen und mitzuziehen. Panik drohte sie zu überwältigen und wurde nur von diesem unglaublichen Verlangen fortzulaufen überschattet. Doch sie durfte nicht gehen, nicht, ehe sie endlich die Wahrheit über Seray und den Pakt erfahren hatte. Ohne jede Vernunft schrie sie gegen das bedrohliche Dröhnen an, das aus der Erde ertönte. »Bitte, sag mir, was damals geschehen ist, und sei es nur, damit ich denselben Fehler nicht wiederhole!«
Serays Worte waren so deutlich zu hören, als würde sie ihr direkt ins Ohr flüstern. »Du bist noch nicht bereit für die Wahrheit. Deswegen musst du jetzt fliehen. Laufen, immer weiter laufen, wie es dir dein Instinkt befiehlt. Hoffentlich wirst du irgendwann lernen, hinter die Schatten zu sehen.«
Der Boden tat sich auf. Der komplette Landstrich fiel in sich zusammen und zog eine Kluft zwischen sie und Seray. Seraphine wollte hinüberspringen, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht länger. Hilflos musste sie mitansehen, wie die Erde sie Stück für Stück voneinander trennte. Seraphine warf Seray einen entsetzten Blick zu, aber das Mädchen stand immer noch da wie angewurzelt, den Rücken ihr zugewandt, furchtlos im Angesicht der Zerstörung. »Du bist einem Verräter in die Falle getappt. Demselben Verräter, der auch mein Ende besiegelte. Du musst das Dorf verlassen, solange du kannst.«
Seraphine wollte schreien, aber ihre Stimme versagte.
»Er ist kein schlechter Mann und will nur seinen Bruder beschützen, genau wie vor tausend Jahren. Oh wie sehr weinte er damals um uns, als er erkannte, was er angerichtet hatte. Er schwor, es wieder gut zu machen und die Schuld zu begleichen. Er will ihn um jeden Preis retten, doch er kann nicht mehr länger warten.«
Der Traum begann ihr zu entgleiten. Seraphine spürte, wie die Realität nach ihr griff. Sie lockte mit der Versuchung der Angst zu entrinnen. »Damals war er ein Kind des Mondes, doch heute ist er der Sohn eines ähnlich mächtigen Wesens. Seine Augen sind so blau wie ein wolkenloser Himmel. Seraphine! Flieh! Flieh aus dem Dorf! Es ist noch zu früh für ein Wiedersehen.«


[Buchvorstellung einmal anders] Remoire - Echos der Vergessenen von Lumen Milites


Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Lumen ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Remoire – Echos der Vergessenen“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Ich würde ja sagen, dass ich einen vollen Terminkalender habe, aber das wäre eine glatte Lüge. Insofern freut es MICH, dass du heute mit mir sprichst. Man kommt schließlich nicht oft dazu mit der Außenwelt zu kommunizieren.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Moment…du denkst ich bin das Buch? Ähm, ich meine, ja natürlich. Ich BIN das Buch. Seht mich an, meine vielen Seiten-okay lassen wir das. Mal sehen. Remoire ist die Geschichte einer ziemlich verkorksten Familie und dem Ende der Welt. Eigentlich geht es um Seraphine, dem Mädchen, das ein Ende herbeiführen soll, aber die Show wird ihr ziemlich vom eigentlichen Bösewicht gestohlen. Die beiden verbinden eine Menge Geheimnisse und obwohl sie sich eigentlich hassen, werden sie früher oder später zusammenarbeiten müssen oder gemeinsam drauf gehen.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ha, das ist einfach. Sie liebt das Drama und vor allem liebt sie es ihren Antagonisten zu quälen. Der hat nicht umsonst eine tragic Backstory vom Feinsten. Lumen mag es ihre Figuren in schwierige emotionale Situationen zu schreiben, aber auch ab und an ein paar schlagfertige Dialoge zwischen den Charakteren. Romantisch darf es auf keinen Fall werden, aber sie mag Familienszenen auch sehr gern.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Tatsächlich mag ich das Ende am liebsten und möchte daher gar nicht so viel darüber erzählen. Doch sagen wir so…unsere liebe Protagonistin Seraphine kommt zunächst mit einem ziemlich Schwarz-Weiß Denken daher, dass sich im Verlauf der Geschichte langsam verliert. Insofern ist sie auch noch sehr schnell bereit Urteile zu Fällen und unserem maskierten Antagonisten ein schlimmes Verbrechen anzudichten. Am Ende fällt jedoch seine Maske und das mehr als nur auf eine Weise. Das bringt ihr Weltbild ziemlich ins Wanken, denn womöglich ist ihr Platz nicht auf der Seite der angeblichen „Guten“.
Weißt du wie viel Lumen tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Oh eine ganze Menge sogar. Die erste Idee für mich kam ihr schon mit elf. Sie ist mit der Geschichte erwachsen geworden und so ist viel aus ihrem Leben hineingeflossen. Ihre engste Beziehung hat sie eindeutig mit dem Antagonisten. Er ist ihre liebste Figur und komplexester Charakter. In ihm steckt viel von ihr, was sie in der Realität nie zeigen würde. Viel unterdrückte Wut und Kummer. Ihre blöden Witze lässt sie oft von Selena erzählen. Insgesamt kann man mich schon als ihr kleines Lebenswerk bezeichnen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Wenn die Charaktere Lumen kennen würden, wäre sie in ihren Augen wohl eine Sadistin. Ich seh das etwas anders. Sie liebt uns alle sehr und würde am liebsten nichts anderes tun, als in unserer Welt zu versinken. Sie ist ein Chaot, Meisterin des unstrukturierten Chaos und darin keine Lösungen zu Problemen, sondern Probleme zu Lösungen zu suchen. Sie mag es düster, aber gleichzeitig liebt sie Happy Ends und mag keine Konflikte. Krieg und Elend gehören für sie am besten nur zwischen Buchdeckel statt in die Realität.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Mein Name existiert schon seit bestimmt fünfzehn Jahren. Remoire ist eine Wortschöpfung aus dem lateinischen „memoria“ (Erinnerung) und „mors“ (Tod) mit der Vorsilbe „Re“, was für etwas Wiederkehrendes oder Wiederholendes steht und leicht französischem Einschlag. Man könnte es also mit „wiederholende Erinnerung“ übersetzen, was im direkten Zusammenhang mit der Handlung steht. Außerdem ist es der Name einer bestimmten Figur…MEIN…ähm ich meine das darf ich noch nicht verraten.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ich bin sehr zufrieden und mag vor allem die Farben gern, welche die Stimmung meiner Meinung nach gut einfangen. Mein einziger Kritikpunkt wäre womöglich, dass man meinen Namen dreigeteilt nicht so gut lesen kann. Aber ich bin kreative Aussprachen sowieso längst gewöhnt.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Mein Lieblingszitat ist der letzte Satz des Buches, den hier aber niemand verstehen würde und der losgelöst auch ziemlich langweilig klingt. Er entfaltet erst seine Wirkung, wenn man die ganze Geschichte gelesen hat. An zweiter Stelle ist allerdings direkt der Anfang. Denn es ist der Beginn von etwas Neuem.
»Ein gebrochenes Versprechen, ein gebrochenes Herz – doch welcher Verrat mag der Größere sein? Warst du es, der schließlich genau das wurde, was er geschworen hatte niemals zu sein? Oder war ich es, weil ich dir vorenthielt, was dich hätte retten können?«
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

[Autoreninterview] Lumen Milites


Autoreninterview
Lumen Milites

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hi ich bin Lumen und ich bin super schlecht im Vorstellen. Was kann man über mich erzählen...ähm ich schreibe seit 19 Jahren im Fantasy Bereich, bin außerdem Gamerin, gerne Testleserin und habe beim Schreiben eine Vorliebe für Tod & Verderben. Auch meine unheilige Vorliebe für Hemden und Antagonisten sowie meine total nachvollziehbare Abneigung gegen Socken in Büchern, soll sich schon rumgesprochen haben. Ansonsten organisiere ich gern Vorleseabende, schwelge im Elend meiner Figuren und liebe fantastische Welten. :)
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Wie wahrscheinlich bei vielen, sind meine ersten Geschichten bereits auf den Rückseiten von Französisch Vokabeltests und Mathe Hausaufgaben entstanden. Manchmal habe ich meine Lieblingsserien weiter gedichtet oder aber selbst pseudodramatische Ideen entwickelt, von denen mich die eine inzwischen schon fast 20 Jahren begleitet. Das meine Mutter selbst Bücher schreibt, wird auch einen Teil dazu beigetragen haben. Manchmal fällt der Apfel wohl wirklich nicht weit vom Stamm.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein High und Darkfantasy Debüt „Remoire-Echos der Vergessenen“ ist im März ´24 erschienen und ist der erste Teil einer Dilogie. Es ist die Geschichte von Seraphine, die eigentlich nur zurück zu ihrer Familie möchte und stattdessen in einen uralten Konflikt mit einem unsterblichen Monster gezogen wird. Gleichzeitig ist es aber auch die Geschichte des Namenlosen (aka. Das Monster) und die Frage um das Gute im angeblichen Bösen. Es ist eine klassische Heldenreise mit nicht ganz so klassischen Figuren und der ein oder anderen Wendung.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Band 2 von Remoire liegt zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Interviews hoffentlich bei den Testlesern. Nebenbei plotte ich fleißig an einem weiteren Buch in der Welt von Remoire, in dem ich unbedingt die komplette Geschichte meinen Antagonisten erzählen will sowie den ein oder anderen Handlungsstrang aus der Dilogie fortsetzen möchte. Ich nenne das Projekt liebevoll „Nicht-Band 3“
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Prokrastinieren! Also…das mach ich nicht am liebsten, aber darauf läuft es häufig hinaus. Ansonsten lese ich gern, spiele Videospiele (vor allem RPGs), schaue den ein oder anderen Streamer oder verbringe Zeit mit meinen Katzen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe nicht direkt Lieblingsautoren, aber ich lese unheimlich gern und seit 2020 vorrangig im deutschsprachigen Bereich, was ich nie bereut habe. Ich entdecke gern neue Autoren.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich bin so eine langweilige Schreibtischsitzerin und uff mein Schreibtisch ist oft das pure Chaos. Neben Krimskrams überall, türmen sich Charakterzeichnungen an den Wänden, denn evtl. hab ich ein leichtes Commission Suchtproblem. Ich sitze aber auch gern mal mit meinem Laptop irgendwo rum und bequatsche Ideen mit meiner lieben Autorenmama oder Schreibfreunden.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Der ist ziemlich langweilig, denn neben dem Schreiben hab ich noch einen Vollzeitjob den ich unter der Woche nachgehe. Ich gehöre nämlich zu der anscheinenden Minderheit Mensch, die Kinder mögen und arbeite mit ihnen. Wenn ich mal einen Schreibtag hab, ist der oft ziemlich unstrukturiert. Manchmal rolle ich mich im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Sofa oder Bett zusammen und versuche dann kopfüber zu enträtseln, was die Autorin (also ich) sich dabei gedacht hat.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich schreibe und lese gleichermaßen am liebsten Fantasy. Mein Soft Spot liegt dabei bei den düsteren Aspekten sowie der High Fantasy. Wenn tragische Bösewichte darin vorkommen, lass ich mich jedoch quasi für alles begeistern.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Im Zweifelsfall immer nein“ ist mein Motto in beängstigenden Situationen, klingt aber so ausgeschrieben irgendwie ziemlich demotiviert. Dabei bin ich eigentlich ein eher quirliger Mensch. „Wenn sie sterben würde, dann aufrecht und nicht kriechend im Staub.“ – Fällt mir spontan als Zitat in Bezug auf meine Arbeit ein. Denn für meine Geschichten möchte ich kämpfen.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nicht wirklich, aber wenn ich entscheiden müsste wäre es wahrscheinlich Italien, da ich schon einige Male dort war und es immer sehr genossen habe. Kultur, Sprache und Essen sind dabei nur einige Punkte die mir gefallen. Auch bin ich ein Fan der vielen historischen Stätten.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich würde schon sagen, dass ich versuche Kritik anzunehmen und umzusetzen, allerdings bin ich auch sehr sensibel und fühle mich schnell verletzt und traurig, wenn mich jemand kritisiert. Daran versuche ich zu arbeiten.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich war dem Selfpublishing nie abgeneigt, wollte es aber zunächst beim Verlag versuchen. So hat es sich ergeben und ich bin Dankbar für die Expertise und die viele Arbeit die mein Verlag einbringt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Hypebücher und Publikums Verlage sind cool, aber schaut unbedingt auch bei den vielen Selfpublishern und Kleinverlagen vorbei. Das sage ich nicht mal aus Eigennutz. Ich habe so viele Kolleg*innen die unglaublich fantastische Geschichten schreiben und die eine deutlich größere Leserschaft verdient hätten. Glaubt nicht den Vorurteilen. Hier könnt ihr wahre Schätze abseits des Mainstreams finden!

Montag, 16. Dezember 2024

[Schnipseltime] Ein Tannenbaum für Ben von Bettina Kiraly

 

Der Vater hält sich außerhalb meines Blickfeldes auf. Obwohl wir jede Menge Lampen aufgestellt haben, um späten Einkäufern einen Eindruck von den Bäumen zu ermöglichen, gibt es genug Schatten und dunkle Ecken, auf die mir die Sicht fehlt. Der Junge läuft weiter zu den Bäumen, die besser geeignet sind. Das Kind trägt eine dicke, blaue Jacke. Sein blau-weiß-roter Schal leuchtet zwischen den Zweigen hervor, hinter denen ich lauere.

„Dann nehmen wir den hier. Der geht nicht bis zur Decke.“ Die geringelten Handschuhe zeigen auf eine Nordmanntanne von zwei Metern Höhe.

„Ich weiß, du möchtest unbedingt so ein Riesending aufgestellt haben“, sagt sein Vater. „Für uns beide allein ist der allerdings zu groß.“

„Was kann ich denn dafür, dass Oma und Opa keine Zeit haben, uns zu besuchen?“, beschwert sich das Kind. „Wer mag denn ausgerechnet über Weihnachten eine Kreuzungsfahrt machen?“

„Kreuzfahrt“, korrigiert der Vater. „Deine Großeltern haben die Reise gewonnen. Natürlich werden sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Das dürfen wir ihnen nicht vorhalten. Wien im Winter kann zwar romantisch sein. Das Schneechaos erspart man sich allerdings gern. Wir beide machen einfach das Beste daraus. Eine Männerweihnacht. Klingt das nicht großartig?“

„Nein, überhaupt nicht“, sagt sein Sohn ehrlich.

Ich empfinde Mitleid mit dem Kleinen. Dass er nicht sonderlich begeistert ist, kann ich nachvollziehen. Kindern ist dieser Weihnachtskram furchtbar wichtig. Das weiß sogar ich. Wenn ein Berg Geschenke unter einem Baum liegt, den sie bei mir gekauft haben, strahlen sie mit den Lichterketten um die Wette. Ein Teil ihrer Wünsche wird jedoch an diesem Tag nicht erfüllt, wenn nicht alle Familienangehörigen mit dabei sind.

Männerweihnacht. Dann feiert wohl die Mutter oder der zweite Vater des Kindes ebenfalls nicht mit den beiden. Ob sie oder er sich getrennt hat oder nicht mehr lebt? Beides muss für das arme Kind schwer zu verkraften sein.

„Nehmen wir den da“, schlägt der Vater vor. „Ich bezahle ihn jetzt, und wir holen ihn, nachdem wir das Buch besorgt haben, das ich dringend für meine Arbeit brauche.“

Ein Arm erscheint in meinem Sichtfeld und deutet auf einen Baum von nicht mal einem Meter Höhe. Ist das sein Ernst?

„Och, Papa. Der ist viel zu klein. Wir brauchen einen größeren.“

Ganz meine Meinung. Der Kleine muss auf genug verzichten.

Ob das der richtige Zeitpunkt ist, um in Erscheinung zu treten? Langsam pirsche ich mich an.

„Der reicht völlig aus“, behauptet der unsensible Papa.

„Diesen Baum sieht das Christkind doch nicht! Woher soll es wissen, wo es die Geschenke hinlegen soll?“ Der Junge klingt weinerlich.

Mann, das berührt sogar mein Herz, obwohl meine Schwester immer behauptet, ich würde keines besitzen. Noch kann ich den Vater des Kindes nicht erkennen. Neugierig mache ich einen weiteren Schritt vorwärts. Im Moment dreht er mir den Rücken zu und bemerkt nicht, dass ich bereits auf meine Chance lauere, ihm einen Baum zu verkaufen.

„Und für den großen reichen unsere Lichterketten nicht“, erklärt der Dad. Er wendet sich um, damit er die übrigen Exemplare in Augenschein nehmen kann.

Was für ein Leckerbissen! In seinem attraktiven Gesicht fallen mir sofort seine Augen auf. Obwohl sie auf etwas anderes gerichtet sind, kann ich erkennen, wie verblüffend hellblau sie sind. Ein dunkleres Blau am äußeren Rand der Iris verhindert, dass sie übernatürlich wirken. Die breiten Augenbrauen verstärken den Effekt noch. Ob er immer mit diesem Dreitagebart herumläuft? Oder war er heute Morgen bloß zu faul, ihn abzurasieren?

An meinen Bart lasse ich seit Jahren ja nur noch einen Fachmann. Der auffällige Rotton meiner Gesichtsbehaarung verhindert, dass man mein Gesicht für nichtssagender hält, als ich bin. Mein letzter Freund hatte ebenfalls einen kurz gestutzten Bart. Ich habe das Gefühl geliebt, wie seine Stoppeln über meine Haut gekratzt haben, wenn wir uns geküsst haben.

Seltsamer Gedankengang.


[Buchvorstellung einmal anders] Ein Tannenbaum für Ben von Bettina Kiraly

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Niklas, Jakob und Ben aus „Ein Tannenbaum für Ben“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Niklas: Danke, dass wir überhaupt vorbeikommen dürfen. So kurz vor Weihnachten ist es für uns alle stressig. Es ist so viel zu erledigen.
Ben: Was denn? Das Wichtigste erledigt doch eh alles das Christkind.
Jakob: Wie schön wäre es, die Welt nur mit Kinderaugen zu sehen! Jedenfalls danke für die Einladung.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Niklas: Ich bin Niklas, alleinerziehender Vater, Witwer und Grafikdesigner.
Ben: Ich bin Papas Sohn.
Jakob: Was für eine Vorstellung! Ich heiße Jakob, bin saisonal Christbaumverkäufer, habe aber noch eine Menge anderer Berufe, um über die Runden zu kommen.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Niklas: In dem Buch erzählen wir von einer zufälligen Begegnung, die unser Leben auf den Kopf gestellt hat. Ben und ich haben uns eigentlich nicht gefreut, Weihnachten allein zu verbringen.
Ben: Aber dann haben wir Jakob kennengelernt, der viel mit uns unternimmt.
Jakob: Ich habe wohl auf den ersten Blick mein Herz an die beiden verloren.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Niklas: Ich hoffe doch, dass Bettina das nur getan hat, damit wir erkennen, was wirklich wichtig ist.
Ben: Wer ist Bettina?
Jakob: Das kann man nicht erklären. Komplizierter Erwachsenenkram.
Ben: Wieso sagt Papa das in letzter Zeit so oft? Ihr verhaltet euch so komisch.
Niklas: Das verstehst du vielleicht, wenn du ein wenig älter bist.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Jakob: Als die beiden vorbeigekommen sind, um einen Christbaum zu kaufen.
Niklas: Ich fand es schön, als wir alle zusammen Eislaufen waren.
Ben: Ich bin nur froh, dass ich den größeren Baum und viele Geschenke bekommen habe.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Ben: Also ich weiß immer noch nicht, worum genau es geht, aber mit einer fremden Frau habe ich vermutlich nicht viel gemeinsam.
Niklas: Nicht mit ihr, aber mit ihren Kindern vielleicht.
Ben: Sind die nett? Darf ich mit denen spielen?
Jakob: Die sind inzwischen deutlich älter als du. Aber zurück zur eigentlich Frage: Ich glaube, Bettina ist kein so großer Freigeist wie ich. Vielleicht wünscht sie sich, mehr so zu sein wie ich.
Niklas: Sie ist auf jedenfalls ähnlich zurückhaltend wie ich. Und kreativ sind wir auch beide.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Ben: Ist die Autorin die Frau, die immer vorbeigekommen ist, und mich seltsame Fragen zu Papa und Jakob gestellt hat? Die war ziemlich nett und hat mir immer Süßigkeiten mitgebracht. Schade, dass sie uns jetzt nicht mehr besucht.
Niklas: Ich würde sie gern wieder einmal zu uns einladen. Vielleicht würde es ihr gefallen zu hören, was aus uns geworden ist. Vielleicht hilft es, wenn sich ganz viele Leute unter dem Beitrag melden und um Neuigkeiten aus unserem Leben bitten.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Ben: Natürlich bin ich allein dafür verantwortlich! Ich meine, schließlich bin ich auch die wichtigste Person in dieser Geschichte.
Jakob: Da will ich gar nicht widersprechen. Trotzdem spielen dein Papa und ich zumindest eine kleine Rolle dabei. Für Bettina ist aber während des Schreibens festgestanden, dass du unbedingt Teil des Titels sein musst. Und da wir uns beim Christbaumkauf kennengelernt haben, musste es einfach dieser Titel sein.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ben: Da bin ich darauf! Jemand hat mich fotografiert, als wir den Christbaum eingekauft haben! Also mir gefällt das Buch total gut.
Niklas: Das überrascht mich nicht. Eigentlich wäre es aber auch ganz amüsant, wenn Jakob und ich auch darauf zu sehen wären.
Jakob: Ich muss nicht Teil des Covers sein. Mir genügt es, zu dieser wundervollen Geschichte zu gehören. Solange ich bei euch bleiben darf, können wir bei vielen Gelegenheiten weitere Fotos machen.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Ben: Überraschung. Papa macht sie mit echter Schokolade. Das ist hunderttrillionentausendmal besser als normaler Kakao.
Jakob: Jakob scheint es ernst zu meinen. Trotzdem hätte ich das Gefühl, ihn auszunutzen. Es würde alles verkomplizieren. Also unsere emotionale Beziehung.
Niklas: Keine Ahnung, was an Niklas so besonders ist, dass es ihm gelingen konnte, aus den gemeinsamen Stunden … mehr zu machen.
Danke für das Gespräch
Niklas: Nochmal danke, dass wir hier sein durften.
Ben: Es hat Spaß gemacht. Du bist wirklich nett!

Sonntag, 15. Dezember 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Vollmondkind - Vertrauen finden von Kerry McKilroy

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Mond, um mit ihm über das Buch „Vollmondkind – Vertrauen finden“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Hallo, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich über jede Abwechslung. Normalerweise spreche ich ja nur mit Lucy, aber für euch mache ich heute mal eine Ausnahme.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Mein Name ist Mond. Ich denke, jeder kennt mich - zumindest vom Sehen. Über mich wurde schon immer geschrieben, spekuliert und fantasiert. Es gab sogar einzelne wagemutige Besucher, die ich allerdings gar nicht eingeladen hatte.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Schon immer gibt es die sogenannten Mondkinder, also Menschen mit besonderen Fähigkeiten und einer Portion Mondmagie. Lucy allerdings zählt zu den sehr seltenen, mächtigen Vollmondkindern. Ich begleite sie auf ihrem Weg und helfe ihr, sich mit ihren Fähigkeiten und ihrer Bestimmung auseinander zu setzen. Doch die Dunkelheit sieht uns nicht untätig zu und verfolgt ihre eigenen Ziele mit Lucy.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
meistens bin ich Teil der düsteren, bedrohlichen Situationen. Von mir wird erwartet, Licht ins Dunkle zu bringen. Leider klappt das nicht immer so wie gewünscht, aber ich kann schließlich nicht zaubern.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
jede Stelle, an der Lucy ihre Fähigkeiten entwickelt, lernt sich selbst zu vertrauen und sich mit dem Gedanken anfreundet, das mächtigste Vollmondkind aller Zeiten zu sein.
Was glaubst du, wie viel Kerry steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
auf jeden Fall steckt ihr ganzes Herzblut in der Vollmondkind Saga. Wenn man sie kennt, findet man überall in der Geschichte platzierte, persönliche Details.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Als Autorin will sie Lucy und Tristan beschützen und möchte dass es allen Mondkindern gut geht. Dabei verzweifelt sie manchmal daran, dass ich ihr nicht sofort alle Informationen geben kann, die sie bräuchte. Kerry ist unermüdlich. Sie feilt so lange an jeder Szene, bis wir alle zufrieden sind. Sie erforscht und entdeckt Dinge, die selbst mir neu sind, und findet immer eine Lösung, wenn die Lage schwierig wird.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Ich bin sozusagen der Namensgeber, das macht mich schon stolz. Vollmondkind stand sehr früh als Titel fest, die jeweiligen Ergänzungen pro Teil wurden erst kurz vor der Veröffentlichung von „Vertrauen finden“ entschieden.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ich liebe das Cover. Von allen Büchern, auf denen ein Bild von mir ist, sind die Cover der Vollmondkind Saga meine Favoriten.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
„Zu Vertrauen gehört unweigerlich auch Mut, sich auf etwas Unbekanntes einzulassen, und Stärke. Denn man muss stark sein, nicht nur wenn man enttäuscht wurde, sondern auch um zu beweisen, dass man des Vertrauens würdig ist, was andere in einen setzen.“
Danke für das Gespräch.
Es war mir ein Vergnügen. Danke, dass du Kerry hilfst, die Vollmondkind Saga bekannter zu machen.

[Autoreninterview] Kerry McKilroy


Autoreninterview
Kerry McKilroy

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Sehr gerne, vielen Dank. Mein Name ist Kerry McKilroy, zumindest als Autorin. Ich lebe mit meiner Familie im Rhein-Main-Gebiet. Im Alltagsleben habe ich sehr viel mit Zahlen und Statistiken zu tun.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Es mag vollkommen nach einem Klischee klingen, aber das Schreiben gehört zu mir, wie meine Sommersprossen. Allerdings war es lange Jahre nicht so offensichtlich, sondern hat eher unter der Oberfläche geschlummert und auf eine passende Gelegenheit gewartet. Diese kam im Jahr 2020. Plötzlich war Zeit zum Schreiben, Ideen gab es genug und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Dass ich jetzt aber tatsächlich mit Dir ein Autoren-Interview führen darf, ist meiner Familie zu verdanken. Meine Töchter und mein Mann haben mich so lange ermutigt, mein Buch zu veröffentlichen, bis ich den Schritt endlich gewagt habe.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Vollmondkind – Vertrauen finden“ ist mein Debütroman. Hier entdeckt Lucy, die Hauptfigur, dass sie zur Gemeinschaft der Mondkinder gehört. Ihr komplettes Leben wird auf den Kopf gestellt. Sie muss viel lernen und trifft zahlreiche neue Leute, die ihr nicht alle wohlgesonnen sind. Schnell stellt sie fest, dass Vertrauen finden leichter klingt als es ist.
„Vollmondkind – Schutz suchen“ erscheint am 15.Dezember . also heute – und ist der zweite Band. Wir begleiten Lucy und Tristan auf ihrer weiteren Reise mit den Mondkindern. Die beiden müssen noch viel lernen, was ihre Fähigkeiten und Lucys Bestimmung angeht. Doch die Dunkelheit schmiedet im Hintergrund bereits grausame Pläne. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit, ob Lucy und Tristan rechtzeitig lernen, wie sich sie schützen können.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Die Überarbeitung von Teil 3 läuft aktuell parallel zur Veröffentlichung von „Vollmondkind – Schutz suchen“. Hierzu kann ich aber noch nicht zu viel verraten, da müsst ihr noch ein wenig warten.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Im Sommer findet man mich so oft wie möglich im Garten, ich liebe es, wenn es um mich herum grünt und blüht. Außerdem fotografiere ich sehr gerne. Als Ausgleich zu meiner Zeit am Schreibtisch gehe ich regelmäßig spazieren und mache Yoga.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Auf jeden Fall, das kann man ja prima im Garten machen ;-) Ich habe die „Sieben Schwestern“-Reihe von Lucida Riley sehr genossen. Wenn es mehr Spannung und Action sein soll, greife ich zu David Baldacci, Tess Gerritsen oder Joy Fielding. Aber auch Nina Bilinszki, Kyra Groh oder Marah Woolff sind Teil meines Bücherregals.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe eigentlich überall, außer an meinem Schreibtisch, wo ich schon bei meinem Vollzeitjob sitze. Ich brauche den Ortswechsel, um im Kopf umschalten zu können von Zahlen zu Fantasy. Sobald es vom Wetter her passt, sitze ich auf der Terrasse. Im Winter kann es auch passieren, dass ich es mir auf der Couch gemütlich mache und dort schreibe.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich bin Frühaufsteher, mein Wecker geht werktags um 5:30 Uhr. Sobald die Kids aus dem Haus sind, fange ich an zu arbeiten. Ab ungefähr 15:00 Uhr übernimmt dann die Freizeitplanung die Regie, da steht täglich auch einiges auf dem Programm. Meine Abende enden in der Regel früh, ich bin auf jeden Fall Team „früher Vogel“. Zeit zum Schreiben gibt es unter der Woche kaum, aber an den Wochenenden kann ich mittlerweile ganz gut Freiräume schaffen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
wie man bei der Frage vorhin schon gesehen hat, lese ich sehr vielseitig und habe dort kein Lieblingsgenre. Beim Schreiben ist es auf jeden Fall Fantasy.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Don’t let them tell you that sky is the limit, when there are footprints on the moon” begleitet mich seit einigen Jahren und ich finde, es beschreibt sehr treffend, dass man sich nicht von den Grenzen anderer einschränken lassen sollte.
Aus „Vollmondkind – Vertrauen finden“ mag ich vor allem die Stelle: „Lass dich von niemandem klein reden und unterdrücken. Du kannst alles erreichen, was du willst, und du verdienst Respekt und Liebe. Gib dich nicht mit weniger zufrieden und höre in der Zwischenzeit auf dein Herz und deine Intuition. Sie werden dir helfen, Gut und Böse zu unterscheiden.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Vor einigen Jahren war ich mit meiner Familie in Spitzbergen und bin seitdem mit dem „Arctic Bug“ infiziert. Die imposante Natur hat mich genauso fasziniert wie die schon unwirklich Ruhe fernab von allem. Es ist ein Ort, wo die Menschen nur zu Gast sind, die Heimat der Eisbären, Gletscher und Rentiere.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
oh, das ist eine fiese Frage ;-) Ich denke, es kommt auf meine Tagesform an und auf die Person bzw. die Art und Weise, wie man die Kritik bei mir platziert. Da gibt es eine große Bandbreite an Kritikfähigkeit.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ehrlich gesagt wollte ich bis zum Schluss die Reißleine ziehen können, falls ich doch noch kalte Füße bekomme. Viel wichtiger war mir aber, dass ich auf diesem Weg das Tempo selbst bestimmen konnte und mir auch bei Cover und Buchsatz niemand reinreden konnte.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Gebt eure Träume niemals auf! Irgendwann ist der perfekte Zeitpunkt um sie wahr werden zu lassen.