
Buchvorstellung einmal anders
Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Simone Wolfe, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Marla 4 – Die Entscheidung“ von Simone Wolfe. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Simone auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Simone: Sehr gerne! Sorry, dass ich spät dran bin …Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Buch: In den Königreichen der Alben und der Menschen ist einiges los … aber für dich haben wir doch immer Zeit, liebe Claudia!Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Buch: Ich bin zwar Band 4, aber eigentlich schon das 5. Buch in der Marla-Reihe, denn es gibt da ja noch den Zwischenband 2.5. Marla hat längst gelernt, die Fesseln ihrer strengen menschlichen Erziehung abzulegen und fühlt sich bei den Alben sehr wohl. Allerdings sind ganz schreckliche Dinge geschehen, die Marla und ihre Gefährten in die Flucht zwingen. Es geht um hinterhältige Intrigen, Machtspiele, Rachegelüste und uralte Geheimnisse. Marla gerät ganz schön in Bedrängnis!In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Buch: Also langsam habe ich so das Gefühl, dass es Simone richtig Spaß macht, die Figuren vor schwierige Situationen zu stellen, nur um zu gucken, wie sie so damit umgehen können.Simone: In diesem Band geschehen tatsächlich viele sehr spannende und teilweise auch unschöne Dinge. Aber ich finde, mir ist da die perfekte Balance gelungen zwischen fesselnden Szenen und Wohlfühlmomenten zum Schmunzeln oder Schwelgen, in denen die Protagonisten und die Lesenden gleichermaßen einmal durchschnaufen dürfen. 😉
Klar, das wäre für mich eindeutig das Kapitel 15 mit dem äußerst passenden Namen „Possenspiele”. Der schnelle Schlagabtausch, die vorgetäuschten Rollen, die jede einzelne Person einnimmt, bis hin zu dem Punkt, dass die Gefährten selbst nicht mehr wissen, wer was eigentlich noch ernst mein und was vielleicht doch gelogen ist – herrlich!Weißt du wie viel Simone tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?Buch: Es stecken definitiv sehr viele von Simones Werten in Marla. Dinge wie der Wunsch nach Frieden und Gleichberechtigung, ihre Liebe für Gerechtigkeit oder die Abscheu für Falschheit und Lügen. Auch in den anderen Charakteren, gut wie böse, verarbeitet sie viele Eigenschaften, die sie im wahren Leben in Mitmenschen beobachtet.Simone: Dem kann ich nur zustimmen. Ich beobachte Menschen sehr gerne und habe meist auch eine gute Menschenkenntnis. Ich erkenne selbstloses Verhalten und Nächstenliebe, sehe aber leider auch immer wieder gehässiges Verhalten und Niederträchtigkeiten. Diese baue ich sehr gerne in die Geschichte ein.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Buch: Hmm … also Simone arbeitet ja schon sehr fleißig an den Geschichten, da vergeht eigentlich nie ein Tag, an dem sie nicht dran sitzt. Aber …Marla: Was heißt hier ‘aber’? Im Grunde kümmert sie sich doch sehr gut um uns, da können wir uns nicht beschweren.Buch: Ja, ja, um euch vielleicht schon. Aber dieses chaotische Hin- und Herspringen in den Kapiteln beim Schreiben! Kann das nicht gradlinig vonstatten gehen?Marla: Ich kann das schon verstehen, manchmal müssen bestimmte Szenen einfach raus aus dem Kopf. Das hat dann eben Vorrang.Buch: Ja, vielleicht … Aber warum werde ich eigentlich um meinen wohlverdienten Schlaf gebracht, nur weil Simone meint, sie müsse sich die Nächte um die Ohren schlagen?Rorek: Du wirst um den Schlaf gebracht?! Was sollen wir denn da erst sagen?Buch: Ja, ja, schon gut. Und im Endeffekt ist das immer noch besser, als wenn sie mich immer und überall mit hin schleppt. Mal schreibt sie im Wartezimmer, dann auf dem Boden sitzend irgendwo in der Turnhalle oder sonst wo. Sogar im Auto hat sie schon geschrieben! Und wenn ihr beim Spazierengehen mit dem Hund eine Idee kommt, dann macht sie auch noch Sprachaufnahmen auf dem Handy! Wer soll denn da noch mitkommen? Aber gut, ich will mich nicht beschweren. Ich freue mich über jede Minute, die sie mit mir verbringt.
Buch: Durch meine Vorgänger stand bereits im Vorfeld fest, dass dem Reihen-Titel ‘Marla’ noch ein abstraktes Nomen beigefügt wird. Dass ‘Die Entscheidung’ dabei der perfekte Titel wird, hat sich zwar erst während des Schreibens herauskristallisiert, aber dafür passt er jetzt umso besser!Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Buch: 100% zufrieden! Marla ist einfach so passend getroffen. Da hat der Schneider … ähm Cover Designer Mark Freier wieder ganze Arbeit geleistet.Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.Simone: Oh, ein einziges Lieblingszitat gibt es nicht, da sind so viele. Aber wie wäre es hiermit … wo aus einem unbeschwerten Moment ganz plötzlich blutiger Ernst wird:„Hast du mir gerade auf den Hintern gestarrt?“, fragte er grinsend, nachdem er sich die Hose übergestreift hatte.„Selbst schuld, wenn du dein Gesäß derart –“ Sie stutzte. Plötzlich kribbelte es unangenehm durch ihren Bauch. Das war ganz sicher nicht der Hunger, der sich meldete, das war – „Eine Gefahr droht!“
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
Danke für deine Zeit und deine Unterstützung, liebe Claudia!Als Simone weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.
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