Mittwoch, 19. März 2025

[Reiheninterview] Silver Centauri von Anja Dannenberg

 

 
Dilogieinterview

Nach dem Autoreninterview drückt mir Anja ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich die Bücher der Autorin „Silver Centauri 1 & 2“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch drei Hauptfiguren aus dem Buch und setzen sich zu uns.

Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
Faith: Hallo, ich bin Faith Crownrose, eine Angestellte von Silver Centauri. Eigentlich bin ich nur zum Institut gekommen, um meinen Vater kennenzulernen. Ich wusste nicht einmal, dass hier Mutanten hergestellt werden. Durch Melina habe ich hier einen Job als Pflegerin bekommen. Allerdings fällt mir diese Arbeit ganz schön schwer. Vor allem, wenn meine Patienten Raubtiermutanten sind … Ach so! Ich bin übrigens die Protagonistin der Geschichte. Zumindest eine davon. Der andere Protagonist ist Li…, ich meine FEL4-142. Meine Storyline ist ja nicht gerade leicht, aber mit FEL4-142 würde ich absolut nicht tauschen wollen.
FEL4-142: Hmm. *Schaut kurz auf und putzt sich dann weiter das Handgelenk mit der Zunge*
Melina: Dreist von dir, Faith, mich bei der Aufzählung der Protagonisten auszulassen. Nun gut, meine Erzählstimme beschränkt sich bisher tatsächlich nur auf den Prolog. Aber das könnte sich durch zukünftige Bücher der Autorin bald ändern. Außerdem muss ich keine eigenen Kapitel haben, um den Verlauf der Handlung maßgeblich zu beeinflussen. *kichert* Das ist wohl einer der Vorzüge, die man als wichtigste Antagonistin der Geschichte besitzt. Ach, und falls Ihnen das noch nicht zu Ohren gekommen ist: ich bin eine der drei führenden Köpfe Silver Centauris – die Institutsleiterin. Die anderen beiden sind Mr. Counter und Faiths Vater, der Finanzleiter.
Herzlich Willkommen, Faith, FEL4-142 und Melina. Wollen wir das Interview nun zu fünft machen?
Faith: gerne!
FEL4-142: *putzt sich desinteressiert weiter*
Melina: Worauf warten Sie? Ich habe nicht ewig Zeit.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden. Faith, FEL4-142 und Melina haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Buch: Ich bin ein absolutes Herzensprojekt der Autorin, deren Wunsch es ist, Menschen zu mehr Respekt gegenüber Tiere anzuregen. FEL4-142 erinnert auch nach seiner Mutierung mental immer noch stark an ein Tier. Trotzdem soll es Lesern möglich sein, mit ihm mitzufühlen und mitzuleiden. Immer wieder werfe ich die Frage auf, wie groß der Unterschied zwischen Mensch und Tier tatsächlich ist bzw. ob es überhaupt gerechtfertigt ist, Menschen als etwas höheres anzusehen.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten genau so?
Faith: ehrlich gesagt glaube ich, die Autorin lässt uns gerne leiden. Vielleicht hilft ihr das ja, ihre eigenen Gefühle zu verarbeiten. Aber ob das wirklich funktioniert? Hmm… Ich weiß nicht.
FEL4-142: *schaut auf und zieht irritiert die Augenbrauen zusammen*
Melina: Die Autorin hat offensichtlich einen Hang zum Sadismus – da sind wir uns ähnlich. Und ja, ich hasse sie für das, was sie mir angetan hat. Aber wäre ich jetzt in ihren Schuhen, würde ich die Hauptrollen im Buch noch grausamer behandeln.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Faith: O ja, es gibt eine Stelle im Buch. Aber die … *schaut zu FEL4-142 und läuft rot an* … ist ein wenig persönlich und wäre wahrscheinlich ein großer Spoiler.
FEL4-142: Ja. Ich zeige Fey das Loch in der Kuppel.
Melina: Ach, plötzlich sprichst du, ja? *schaut abfällig auf FEL4-142 und schüttelt den Kopf*. Ich genieße ja die Szene am meisten, in der ich Mr. Counter, unseren werten Institutsleiter, zur Weißglut getrieben habe. Einfach herrlich. Ich hätte seinen Gesichtsausdruck noch ewig auskosten können.
Wisst ihr wie viel Anja tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?
Faith: ich glaube, in mir steckt am meisten von der Autorin. Und soviel ich weiß, findet sie das furchtbar. *zuckt mit den Achseln* Aber was kann man dagegen machen? Sie schreibt eben, was sie kennt. Außerdem bin ich kein Spiegelbild der Autorin. Ich bin in einigen Hinsichten unsicherer, in anderen wiederum direkter als Anja. Unser Ehrgeiz ist einer unserer großen Gemeinsamkeiten, auch wenn wir sehr unterschiedliche Gründe dafür haben.
FEL4-142: Nicht viel. Sie weiß, was ich fühle. Das ist alles.
Melina: in mir steckt mehr von Anja, als sie sich eingestehen möchte. Oder wer weiß, vielleicht steht sie ja auch dazu. Ich bin wohl das Ergebnis angestauter Wut und Verbitterung. Hätte Anja dasselbe erlebt wie ich, wäre sie vielleicht mein Ebenbild geworden.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Faith: Hmm… ich hab die Nebenfiguren tatsächlich nie wirklich als Nebenfiguren betrachtet. Für mich sind das alles echte Menschen – oder echte Mutanten – mit einem eigenen Leben, eigenen Wünschen und eigenen Beweggründen. Das macht sie auch so schwer einzuschätzen … und an einem von ihnen hab ich mich sehr verbrannt.
FEL4-142: *gähnt und entblößt spitze Fangzähne*
Melina: *kichert* Dass Mr. Counter nur eine Nebenfigur in der Geschichte ist, muss ich ihn bei Gelegenheit mal erzählen. Aber letztendlich ist jede Person in meinem Leben nur eine Nebenfigur. FEL4-142 und Faith sind da keine Ausnahme. Es könnte mir nicht gleichgültiger sein, was mit ihnen passiert.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Faith: Wenn ich mich richtig erinnere, stand der Titel im selben Moment fest, als sich die Autorin für den Namen des Forschungsinstituts entschied.
Melina: Unsinn! Mein Vater hat den Namen des Forschungsinstitut zum Zeitpunkt der Gründung mit Bedacht ausgewählt. Dass die Autorin diesen Namen zum Titel ernannt hat, war lediglich ein Marketingschachzug, um das Genre des Buchs auf den ersten Blick ersichtlich zu machen.
Faith: *Schielt kurz zu Melina* was den Untertitel angeht … *schaut zu FEL4-142* Ich liebe ihn. Er könnte nicht besser gewählt sein. Ganz klar bezieht sich die Autorin mit „Feline Seele“ und „Felines Herz“ auf FEL4-142. Und in gewisser Weise ist er wohl die wichtigste Person in dieser Geschichte.
FEL4-142: *erwidert verwundert Faiths Blick und blinzelt*
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Faith: also ich bin absolut zufrieden. Die Autorin hat beide Cover selbst gestaltet und dabei ihre präzisen Vorstellungen einfließen lassen. Und wenn ich ehrlich bin: ich bin total verliebt in den oberen Teil der beiden Cover. *Läuft rot an* Aber ich bin auch etwas voreingenommen. *Linst verstohlen zu FEL4-142 und dämpft die Stimme* Er weiß es nicht, aber unter den Lesern hat er einige treue Fans gewonnen. Ich glaube, diesen Fans gefällt das Cover ebenso.
Melina: *zuckt mit den Achseln* Ja, die Cover passen gut zu der Geschichte. Sie entsprechen nicht wirklich mein Geschmack, aber mir gefällt das Burgunderrot des zweiten Bandes. *Lächelt gefährlich* Ich glaube, zu dieser Farbwahl hat meine verstärkte Rolle in Band 2 beigetragen.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Faith: das ist schwierig. Ich glaube, mir gefällt die Stelle am besten, wo Linus mir aus seinem früheren Leben als Katze erzählt. Oder seine Antwort, als ich ihn gefragt habe, ob er mit Katzen sprechen kann. Was war deine Antwort nochmal? „Du auch. Du kannst. Mit mir.“
FEL4-142: *sieht Faith an und schweigt*
Melina: Was für ein belangloses Zitat. Da wiederhole ich doch lieber meine eigenen Worte: „Ausbeuten oder ausgebeutet werden – das ist das Leben. Menschen, Mutanten, Tiere – es ist überall das gleiche. Dein Vater hat das verinnerlicht. Und eines Tages wirst du es ebenso erkennen.“
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den dreien, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

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