Autoreninterview
Sarah Jane
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo. Ich bin Sarah Jane (was mein Autorenpseudonym ist und irgendwie auch nicht, da es tatsächlich meine beiden echten Vornamen sind), bin 1986 geboren und komme aus dem südwestlichsten Teil von Baden-Württemberg. Hier wohne ich mit meinen zwei Katzen und arbeite hauptberuflich als Erzieherin. Ich bin große Musikliebhaberin und ein rundum kreativer Mensch. Schreiben, Fotografieren, Zeichnen oder digitale Artworks – ich probiere mich gern in verschiedenen Richtungen aus.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das war im Jahr 2006. Ich war damals Teil eines Fan-Forums einer finnischen Band und bin dort zum ersten Mal mit Fanfictions in Berührung gekommen. Etwas, das ich selbst ausprobieren musste. Ganz ehrlich, die ersten Geschichten waren stilistisch eine Katastrophe und haben dazu jedes erdenkliche Klischee bedient. Aber damit hat es eben angefangen. Inzwischen habe ich zum Glück viel dazugelernt. Vor allem aber ist das Schreiben zu einem befreienden Ventil neben dem Arbeitsalltag geworden.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Bis jetzt noch keines. Am 4. April 2025 wird mein Debütroman, „Fame – Das Echo des Ruhms“ erscheinen, der Auftakt einer dramatischen Romance-Reihe mit einer Prise Thrill. Sie erzählt die Geschiche von Maskenbildnerin Aleen Shepherd, die durch ihre Arbeit am Filmset eines Seriendrehs dem Hauptdarsteller näherkommt – wodurch sie unfreiwillig in die Öffentlichkeit gerät. Fortan muss sie sich mit der Presse und den aufgebrachten Fans auseinandersetzen.Vor meinem Debütroman habe ich es im Jahr 2012 mit einer Kurzgeschichte in eine Anthologie geschafft. Es war ein Schreibwettbewerb zum Thema „Das Fremde in mir“. Die Geschichte, die ich eingereicht habe, hieß „Fassade der Schändung“ und gehörte der Sparte Psychologischer Horror an. Etwas, was ich nie davor geschrieben habe und eigentlich auch nicht schreibe. Gerade deshalb war es aber eine spannende Erfahrung.
Aktuell konzentriere ich mich noch auf die „Fame“-Reihe. Der zweite Band steht in der Rohfassung, muss also noch überarbeitet werden. Für den dritten steht der Plot. Mein Ziel ist es, diesen möglichst bald fertig zu schreiben.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Tatsächlich nimmt die Arbeit an dieser Veröffentlichung aktuell fast meine gesamte Freizeit ein. Aber wenn Zeit da ist, lese ich gern mal ein Buch, schaue einen guten Film oder eine Serie, fahre Fahrrad oder werde in irgend einer Weise kreativ.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Meine Lieblingsautorin ist Diana Gabaldon. Ihre „Outlander“-Reihe hat mich im Jahr 2020 erst richtig zur Leserin gemacht. Ohne diese Bücher, würde ich heute vermutlich nicht an einer Buchveröffentlichung arbeiten. Denn sie haben mich nach einer 10-Jährigen Pause zum Schreiben zurückgebracht. Inzwischen habe ich aber auch hier auf Instagram so viele tolle Selfpublisher gefunden. Julie Aydens Bücher verschlinge ich zum Beispiel aktuell.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe eigentlich immer in meinem Wohnzimmer am Laptop. Dort habe ich nebenher je nachdem Musik laufen oder es herrscht auch mal Stille. Im Sommer zieht es mich hin und wieder nach draußen auf die Terrasse. Aber das wichtigste Schreibtool bleibt mein Handy. Dort in der Notizfunktion, notiere ich auf die Schnelle und nur ganz grob spontane Szenenideen, die ich später am Laptop ausarbeite.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?An einem normalen Wochentag, stehe ich um 5:20 Uhr auf, frühstücke und mache mich fertig für die Arbeit. 7:15 Uhr ist Arbeitsbeginn im Kindergarten. Je nach Wochentag ist um 17 Uhr, 16 Uhr oder 14 Uhr Feierabend. Danach werden übliche nötige Routinen abgearbeitet, wie der Wocheneinkauf, der Haushalt, Abendessen kochen etc.. Den restlichen Abend verbringe ich je meistens mit Arbeiten fürs Buch, Überarbeiten meines Manuskripts, Content für Instagram produzieren und Ähnlichem. Ist Zeit übrig, was selten der Fall ist inzwischen, wird noch etwas gelesen oder (ganz selten) TV geguckt.Die Wochenenden laufen relaxter an. Dort nehme ich mir Zeit um auszuschlafen, spät zu frühstücken und anschließenden langen Schreibsessions. Ich schreibe hauptsächlich am Wochenende, weil ich unter der Woche nicht mehr den Absprung finde, um rechtzeitig schlafen zu gehen.
Ich lese und schreibe bevorzugt Romance mit einer ordentlichen Portion Dramatik. Es darf spannend sein, muss absolut keine Happy End-Garantie haben. Denn ich mag Enden, die nicht einfach Friede, Freude, Eierkuchen sind und stattdessen nachklingen.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Hast du ein Lieblingsland und warum?Ein Zitat, nach dem ich handle. Da fällt mir das ein, was als Dekostück an meiner Terrassenwand hängt. „Do more of what makes you happy.“ – Das ist es wohl, wonach ich seit mehr als zwei Jahren handle mit dem Plan ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen.Und ein Zitat aus meinem Buch, das meine Arbeit am besten beschreibt? Da nehme ich doch das hier. Weil es sehr genau zeigt, welcher Teil von Aleen auch in mir steckt – die, die immer zuerst für Ordnung sorgt und alles gleich erledigt, um nicht in Stress zu geraten:Ich nutzte die Chance, um mich kurz in den Caravan für die Maske zurückzuziehen. Ich wollte die Utensilien, die ich direkt am Set bei mir getragen hatte, wieder sicher verstauen und alles für den Nachmittagsdreh sortieren. So würde ich nach der Pause ohne Unterbrechung starten und unerwünschten Zeitdruck umgehen können. Erst als ich zufrieden auf meinen Arbeitsplatz blicken konnte, erlaubte ich es mir, mich zu den anderen zu gesellen.
Schottland. Wobei ich insgesamt eine Schwäche für nordische Länder habe; Finnland zum Beispiel. Aber nachdem ich letztes Jahr in Schottland war und dort eine „Outlander“-Rundreise gemacht habe, bin ich diesem Land verfallen und möchte unbedingt nochmal hin. Diesmal, um die „Drehorte“ meines eigenen Buches zu sehen.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
An und für sich, ja. Wobei ich zugeben muss, dass ich anfangs schon als schlucke. Aber wer tut das nicht? Ich brauche je nachdem eine Weile für mich, um die Kritik sacken zu lassen und annehmen zu können. Aber ich halte sie für wichtig und weiß auch, dass ich daraus profitiere. Darum bitte ich jeden um ehrliche Kritik.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Das war eine bewusste Entscheidung. Ehrlicherweise will ich aber auch sagen, dass ich ein paar Verlagsbewerbungen abgeschickt habe. Allerdings nur aus dem Grund, weil ich mir lange gesagt habe, du kannst dir doch nicht rausnehmen so viel für ein Hirngespinst zu investieren. Dinge wie Lektorat/Korrektorat sind teuer (zu recht, muss ich betonen). Ich hielt mich selbst für überheblich zu glauben, dass meine Geschichte das verdient hätte. Aber irgendwann habe ich eingesehen, dass es mein Weg ist. Denn ich habe mich nie damit wohlgefühlt, dass ein Verlag vielleicht über meinen Kopf hinweg Entscheidungen für Cover, Titel oder sogar Inhalt meines Buches treffen könnte.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Tut, was euch glücklich macht. Und auch wenn es manchmal ein langer Weg ist, brecht ihn nicht ab. Es lohnt sich für das zu Kämpfen, was man sich wünscht.
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