Mittwoch, 5. Februar 2025

[Autoreninterview] Anjie Bray


Autoreninterview
Anjie Bray


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist ein Pseudonym, er kommt aber meinem echten ziemlich nahe. Ich wurde Anfang der 80er geboren und bin in Berlin aufgewachsen. Nachdem ich meinen Traumjob in der Touristik- und Eventbranche familienbedingt aufgeben musste, arbeite ich heute im öffentlichen Dienst des Landes Berlin. Ich bin verheiratet und lebe mit Mann und Sohn vor den Toren der Hauptstadt. Das Schreiben ist mein kreativer Ausgleich zum Job. Neben dem Schreiben liebe ich vor allem Kaffee, Family Time und das Reisen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
2020 hat uns allen viel abverlangt. Neben der herrschenden Pandemie verlor ich im November eine der wichtigsten Bezugspersonen in meinem Leben. Da lesen als Ventil, um mich abzulenken und um das alles zu verarbeiten, nicht mehr reichte, suchte ich etwas Neues. Dabei bin in einer App auf die Communityseite mit von Lesern veröffentlichten Geschichten gestoßen. Es gab richtig gute und grottenschlechte. Ich habe es einfach gewagt, angefangen eine Geschichte zu veröffentlichen, ohne Ahnung vom Schreiben zu haben. Mit jedem Kapitel, mit jedem Kommentar habe ich dazugelernt und die ständig wachsende und begeisterte Leserschaft bestärkte mich darin, den Wunsch nach einem eigenen Buch voranzutreiben.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Es gibt diverse Geschichten aus den Bereichen (Spicy) Romance, Romantasy und Drama in der Chapters App. Sie haben eins gemeinsam: Happy Ends, egal wie steinig der Weg wird. Ich kann nicht ohne. Ein Teil der Geschichten zeigt ein vertauschtes Rollenbild, z.B. ist sie die CEO, die ihn von der Straße holt oder sie verliebt sich in den besten Freund ihres Sohnes.
Anfang Januar 2025 erschien mein erster Roman „Der Gigolo – La vie est belle“ im Lovemoon Verlag. Dieses Buch vereint Romance, Spice und eine Portion Drama.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, es sind sogar mehrere. La vie est belle bekommt ein zweites Band, welches unabhängig zum ersten lesbar ist. Im zweiten Werk geht es um ein junges Mädchen, dass sich nichts weiter als ein zu Hause und Liebe wünscht. Und dann steht die Verfeinerung von Projekt OASG an, ein romantischer Roman, der im März 26 ebenfalls im Lovemoon Verlag erscheinen wird.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Neben hauptsächlich schreiben und Bücher lesen, bin ich begeisterte Testleserin. Ansonsten mag ich kleine Ausflüge in die Umgebung genauso wie große Reisen. Und dann gibt es noch den Garten, mein Erdbeerhochbeet ist mein ganzer Stolz.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich bin ein großer Fan von Jane Austen. Ich liebe ihre Werke. Ansonsten bin ich dabei und entdecke nach und nach die tollen großartigen Autor:innen, die es hier in der Buchbubble gibt, egal ob sie über einen Verlag oder im Self-Publishing veröffentlicht haben.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich sitze oft in der Küche am Laptop und wenn der fehlt, weil mein Kind ihn in Beschlag nimmt, dann sitze ich am großen Rechner im Arbeitszimmer. Immer an meiner Seite ist mein „schlaues Buch“ – da kommt alles rein, was mir so einfällt. Der Plot zu „La vie est belle 2“ ist am Strand in Dänemark entstanden und meine Notizfunktion im Handy quillt über mit Schreib- und Sprachnachrichten. Ich habe keine festen Schreibrituale. Wenn es mich überkommt, dann finde ich meistens einen Weg, es auf irgendeine Art und Weise festzuhalten.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich fange um 06.00 Uhr an zu arbeiten, meistens aus dem Home Office heraus. Danach ist die Tagesgestaltung abhängig vom Schichtdienstplan meines Mannes. Mein Sohn ist mittlerweile in einem Alter, wo er mich nicht mehr rund um die Uhr braucht und so finde fast täglich ein kleines Zeitfenster, um mich dem Schreiben und allem, was dazugehört, zu widmen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich bin durch und durch Romantikerin, egal ob beim Lesen oder Schreiben. Dabei darf es beim Lesen genauso schnulzig wie dark zugehen, aber auch ein gutes Drama catcht mich. Beim Schreiben liebe ich die Kombination aus romantisch, mal mit mehr oder weniger Spice, eine gehörige Portion Drama zum Luftanhalten und einige schmunzelnde Elemente.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Eines meiner Lieblingszitate im Leben:
Nimm deine Träume als Antrieb, deine Wünsche als Wegweiser und folge dem kleinen Kompass in deinem Herzen.
Ein Zitat was meine Arbeit bzw. das Schreiben beschreibt:
„Wenn du die große Liebe gefunden hast und sie in deinem Herzen trägst, kannst du alles meistern. Aber viele vergessen, dass Liebe nicht nur Sonnenschein bedeutet. Liebe heißt, an sich zu arbeiten, Tag für Tag.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich bin seit langer Zeit ein großer USA – Fan, nicht zuletzt dem geschuldet, dass ich dort eine zeitlang wohnen durfte. Nur hatte ich mit Anfang Zwanzig nicht den Mut, meine Familie hier zu verlassen, um dort neu anzufangen. Zum Glück teilt mein Mann diese Leidenschaft, sodass es uns gern dorthin verschlägt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Mal mehr, mal weniger, das ist ganz von meiner Tagesform abhängig. An schlechten Tagen ziehe ich mich zurück. Grundsätzlich habe ich gelernt, zuerst eine Nacht darüber zu schlafen, bevor ich mir Gedanken mache. Meistens sehe ich dann klarer und weiß für mich selbst einzuschätzen, ob die Kritik berechtigt ist oder nicht. Auch wenn sie keiner gern hört, so ist sie, sofern sie konstruktiv ist, ein guter Anhaltspunkt, an sich zu wachsen.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Nachdem die ersten Bewerbungen bei verschiedenen Verlagen gescheitert sind, hatte ich den Entschluss gefasst ins SP zu gehen. Projekt OASG sollte mein Debüt werden und ich habe mit Hochdruck daran gearbeitet, denn an einen Verlagserfolg glaubte ich zu dem Zeitpunkt nicht. Das dann doch eine Zusage kam, und dann gleich für beide Projekte, war sehr überraschend. Das heißt aber nicht, dass ich SP generell ausschließe. Meine Reise hat erst angefangen, sie wird auf jeden Fall weitergehen, egal ob Verlag oder SP. Es gibt so viele tolle Beispiele in der Buchbubble, die gezeigt haben, dass SP ebenfalls zum Erfolg führen kann.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Hört nie auf, an eure Träume zu glauben, auch wenn der Weg dahin nicht immer leicht ist. Manchen Herausforderungen muss man sich stellen und manchmal muss einen Schritt zurückgehen, um voranzukommen.

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