Mittwoch, 30. Oktober 2024

[Autoreninterview] Kathrin Stoll - Kritzelpause


Autoreninterview
Kathrin Stoll

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo :) Mein Name ist Kathrin Stoll und ich bin Autorin/Illustratorin und Mutter. Vor kurzem habe ich mein erstes Kinderbuch "Magus der Magische: Hawell’mug und Hexenwerk" veröffentlicht. Es ist der erste Teil meiner geplanten Kinderbuchreihe "Kritzelpause" und handelt um einen Waisenjungen, der gerne einmal ein echter Hexenmeister werden will. Aber bis dahin hat er noch viel zu lernen und wie sein erstes Lernabenteuer aussieht, kann man im Buch selbst nachlesen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht und habe früh angefangen Fanfiction zu meinen Lieblingsanimes zu schreiben (Hunter X Hunter, Digimon, Dragonball uvm). Doch das reichte mir bald nicht mehr. Irgendwann fing ich an eine eigene Geschichte zu schreiben, die ich allerdings nie veröffentlichte. Stattdessen wurde ich durch eine Internetbekanntschaft an das Online-Rollenspiel rangeführt, wo man einen Charakter erschafft und dessen Geschichte gemeinsam im Chatverfahren mit den anderen Charakteren anderer Spieler ausspielt. Das mache ich heute noch und um mein Lieblingshobby meinen Sohn etwas näher zu bringen, begann ich damit kinderfreundliche Geschichten zu meinen Charakteren zu verfassen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher ist nur "Magus der Magische: Hawell’mug und Hexenwerk" von mir erschienen. Wie oben schon gesagt, geht es darum, dass der junge Mann ein Hexenmeister werden will. In seiner Welt darf man aber ohne Lehrkraft keinen Zauber praktizieren oder üben. Doch Magus ist ein kleiner Rebell und mit seinem besten Freund Jurii versucht er dennoch ein Zauberritual abzuhalten. Wie er dann mit den Konsequenzen seiner Tat umgeht und ob der Zauber gelingt, möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten ;)
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Tatsächlich habe ich noch einige Geschichten zu erzählen und auch schon das nächste Manuskript bereits angefangen. Der vorübergehende Projektname ist "Von Dunkelheit ins Licht" und es wird um Themen wie FoundFamily und Glücksfindung gehen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Oh, Freizeit ist ein Luxusgut für mich :D Aber wenn ich sie mal habe, dann nutze ich sie oftmals für das Online-RP, was ich eben schon genannt habe. Ganz davon ab spiele ich gerne Computerspiele und schaue Serien/Filme mit meinen Mann. Auch Fotografie und Bildbearbeitung mache ich gerne, aber dafür fehlt mir mit Kind, Buchveröffentlichung und Haushalt ein wenig die Zeit.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Grundsätzlich bin ich ein großer Wolfgang Hohlbein-Fan. Ich habe damals mit seiner Nautilus-Reihe angefangen richtig ins Lesen einzusteigen. Aber Momentan lese ich auch unsagbar gerne Rick Riordans Percy Jackson-Bücher. Ich liebe seinen lockeren Schreibstil. Von den beiden abgesehen, lese ich momentan viel querbeet. Es gibt sehr viele Selfpublisher, die es zu unterstützen gilt :)
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Wenn es ums Schreiben geht, sitze ich am liebsten an meinen Schreibtisch. Leider steht der noch bei uns im Schlafzimmer und ich träume regelrecht von einem eigenen Arbeitszimmer. Was das Zeichnen angeht, setze ich mich dafür am liebsten auf unser Sofa und breite alles um mich aus. Auch wenn diese Art zu Arbeiten nicht sehr Rücken/Nacken-freundlich ist :D
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
In der Woche stehe ich meistens um kurz nach sechs auf. Ich wecke meine beiden Morgenmuffel (meinen Mann und meinen Sohn) und wir frühstücken und machen uns fertig für den Tag. Ab 7.45 Uhr bringe ich meinen Sohn dann in die Kita. Dann setze ich mich meistens an die Arbeit, die Kritzelpause mit sich bringt: Social Media planen, Manuskripte schreiben/überarbeiten, Werbemittel gestalten etc. Wenn mir der Kopf dann zu sehr brummt, schalte ich ab und mache mir eine Serie an oder ich erledige den Haushalt. Ab 12 Uhr ist dann Mittag angesagt, wo ich für mich und meinen Mann ein paar Brote schmiere (Wenn er zuhause arbeitet, heißt das). Dann arbeite ich noch ein wenig weiter an den Kritzelpausethemen und um 15 Uhr hole ich dann meinen Jungen wieder zu Fuß aus der Kita ab. Mit ihm kann dann so ziemlich alles passieren. Meistens lesen wir viele Kinderbücher oder spielen mit seinen Sachen. Um 18 Uhr gibt es Abendessen, danach schauen wir noch ein oder zwei kindgerechte Serienfolgen und ab 20-21 Uhr machen wir uns alle gemeinsam bettfertig. Wenn der Kleine im Bett schläft, schauen ich und mein Mann noch eventuell eine Serie oder lesen und dann ist der Tag um 22 Uhr spätestens vorüber.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Sowohl als auch Fantasy. Ich mag auch romantische oder historische Bücher lesen, aber meistens greif ich doch auf Fantasy zurück. Auch habe ich mal versucht, etwas anderes zu schreiben, aber oftmals vergeht mir doch die Lust daran.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Kein genaues. Wenn dann würde ich wohl etwas wählen, wie "Man lernt im Leben nie aus." Nicht sonderlich einfallsreich, aber dennoch wahr. Ich denke, es gibt in keinen Fach einen wirklichen Meister von etwas. Wir lernen immer wieder neue Dinge oder andere Wege kennen. Etwas, was wir vor zwanzig Jahren gelernt haben, kann heute schon wieder umstritten oder gar falsch sein. Ich denke, deswegen ist es wichtig, immer neugierig zu bleiben. So ist es auch bei mir. Vielleicht mag ich deswegen Magus so gerne. Er ist immer wissbegierig.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Irland, um ehrlich zu sein. Es ist mir einfach unsagbar sympathisch. Es gibt diese weite, hügelige Landschaft und dieses ungezähmte Wetter. Die Leute haben eine ähnlich raubeinige, offene Art wie in Norddeutschland, was ich gewohnt bin und einfach mag. Und dann ist da noch die keltische Kultur. Feen, Siths, Kelpies – Da kann man doch nur auf Inspiration treffen. Auch war meine erste bewusste Begegnung mit Hexen/Wicca in Irland. Zwar mehr in einer Art Museum, aber es war wirklich spannend. Fast gleich auf mit Irland ist bei mir aber Japan. Die Mischung aus Popkultur, Mythologie, Tradition und Technik finde ich sehr spannend. Leider habe ich noch keine Gelegenheit gehabt, Japan zu besuchen – Irland im Gegenzug dazu zwei mal bisher.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Also, früher war ich es auf jeden Fall gar nicht. Ich habe Ewigkeit gebraucht um zu verstehen, dass Kritik nicht immer etwas schlechtes ist, sondern einen auch weiter bringen kann. Allein dadurch muss ich immer ein wenig schlucken, wenn man mir gegenüber Kritik äußert. Aber ich arbeite daran und versuche grundsätzlich Kritik als eine Chance zur Verbesserung zu sehen. Mir ist nur wichtig, dass die Leute Kritik auch mit einer Erklärung und verständlichen Argumenten dafür einbringen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Das war für mich ziemlich klar. Ich habe nicht sonderlich viel Erfolg mit Bewerbungen in meinem Leben gehabt und bin diesem Prozess grundsätzlich ein wenig abgeneigt. Davon aber mal abgesehen, bin ich eben nicht nur Kinderbuchautorin, sondern auch Illustratorin. Als ich die Kritzelpause geplant habe, habe ich fast überall gelesen, dass Autoren nur ihre Manuskripte und keine passenden Illustrationen dazu einreichen sollen. Das wäre nichts für mich gewesen. Ich wollte das meine Geschichten in meinem Stil geschrieben und verbildlicht werden. Da lasse ich niemand anderen heran. Auch wenn Selfpublishing mehr Arbeit und teurer ist, sehe ich es als Chance mein Werk nach meinen Vorstellungen zu formen. Hier geht es um ein Projekt, wo mein Herzblut reingeht, da nehme ich die "Nachteile" des Selfpublishing gerne in Kauf.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
"Kauft. Mein. Buch!" - Nein, nein, dass wäre nun doch etwas zu direkt. Ich freue mich über jeden Leser, der mich und meine Geschichten unterstützt und wünsche ihn viel Spaß mit meinen Werken. Ich hoffe einfach, dass viele Kinder sich einen gemütlichen Moment mit ihren Lieben nehmen können, indem sie sich eines meiner Werke greifen und sich vorlesen lassen. Diese tollen Momente erlebe ich viel mit meinen Sohn und nichts anderes wünsche ich meinen Lesern: Einen schönen, verträumten Lesemoment.

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