»Glaubst du denn
wirklich, dass alles verloren ist? Hast du denn niemanden, der dich
unterstützen kann?«, wollte ich wissen und bekam eine unglaubliche Wut auf den
Exfreund. Wie feige konnte man bitte sein, seine schwangere Freundin einfach im
Stich zu lassen?
Quinn schüttelte
den Kopf. Dann lachte sie und barg ihr Gesicht in ihren Händen, bevor sie mich
wieder ansah. »Ich weiß gar nicht, wieso ich dir das überhaupt erzähle. Ich
kenne dich gar nicht. Du hast bestimmt Besseres zu tun, als dich mit einer
verheulten, schwangeren Kellnerin zu unterhalten.«
»Glaub mir, ich
bin froh, gerade nicht wieder zurückzumüssen. Außerdem scheint mir, dass du dir
das alles einfach mal von der Seele reden musst.« Außerdem war es eine schöne
Abwechslung zu all den langweiligen Gesprächen, die mich drinnen erwarteten.
Das Gebettel um noch mehr Spenden und Sponsoren. Ich fragte mich, wieso mein
Vater nicht meinen Bruder auf diese Veranstaltung geschickt hatte.
Wahrscheinlich hatte er einfach nur Spaß daran, mich damit zu quälen.
»Gut möglich.«
»Damit du auch
ein bisschen mehr über mich weißt als nur meinen Vornamen: Ich bin
fünfunddreißig und muss zu meiner Schande gestehen, dass ich auf die Backstreet
Boys und N*Sync stehe.«
Lachend hielt
sich Quinn eine Hand vor den Mund. »Wirklich?«
»Ich sage es mal
so: Ich kann die Songs nicht nur singen, ich performe sie auch.«
Quinn bekam sich
vor Lachen gar nicht mehr ein. Ihr Lachen war geradezu ansteckend und wie Musik
in meinen Ohren. Als ihr diesmal Tränen kamen, waren es Freudentränen.
»Danke.«
Sie schenkte mir
ein warmes und ehrliches Lächeln, legte eine Hand auf meinen Arm, strich kurz
darüber. Sie schien sich dann wieder zu besinnen, denn sie zog die Hand schnell
wieder weg. Eigentlich schade, denn die Berührung hatte sich gut angefühlt.
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