Buchvorstellung einmal anders
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „sie zu lieben“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊
Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Na klar, endlich spricht mal jemand anders mit mir!Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
In mir gibt es ganz viele Freundschaften, die auch mal auf harte Proben gestellt werden. Meistens, weil Menschen so schlecht darin sind, über ihre Gefühle zu sprechen. Es wird aber auch richtig leidenschaftlich, die Liebe ist ganz groß dabei. Aber das Leben macht es den Charakteren natürlich schwer.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ohne düstere Zeiten gibt nun mal wenig Plot. Meine Autorin ist immer nah an den Gefühlen der Figuren, deshalb freut sie sich immer ein bisschen mehr, wenn es ihnen gut geht.Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Tatsächlich mag ich es sehr, wie Lillys (erweiterte) Familie miteinander umgeht: „Drin wurde sie von der ganzen Meute liebevoll begrüßt. Die bestand hauptsächlich aus Männern mittleren Alters sowie Lillys Tante. Außerdem die einzige Schulfreundin, die noch im Leben ihres Vaters war, Regina. Lilly wurde ganz warm ums Herz. […] Es hielten schon alle Sektgläser in der Hand. Ihre Tante reichte Lilly eines. Dann sangen sie. Sehr schief. Ihr Vater stand verlegen herum und freute sich sichtlich.“Weißt du wie viel Sibylle tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Autorinnen schreiben sich ja immer mit in ihre Texte, allein durch ihren Blick auf die Welt. Aber in diese Figuren hat sie durchaus einige ihrer Eigenschaften gegeben. Sie sind aber gut verteilt, sodass keine Figur sie komplett widerspiegelt.Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Sie würden sagen, dass in ihrem Kopf ganz schön viel los ist! Aber auch, dass sie sich bei immer wohlfühlen. Sie wissen, dass sie auch in den schlimmen Momenten bei ihnen ist.Tara mischt sich ein: Dafür werde ich dann bei ihr sein, wenn sie wieder mal nach Japan fliegt! Das wird super!
Mein Arbeitstitel war „loving her“. Den hatte dann aber eine Fernsehserie. Sibylle hat sich dann gedacht, dass sie deutsche Titel vielleicht sowieso lieber mag und den Arbeitstitel dann sozusagen übersetzt. Mir gefällt das Unvollständige daran.Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Nein, es ist wunderschön! Der erste Entwurf war noch zu rosa, aber jetzt mit den Farben der lesbischen Flagge fühle ich mich rundum wohl.Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Das ist auch das vom Klappentext, weil es so schön dramatisch klingt: „Sie war Lillys Lächeln verfallen, hatte dieser Frau ihr Herz geschenkt. Schon spürte sie den ersten Riss. Wenn sie nicht aufpasste, würde es entzweibrechen.“Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«
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