Buchvorstellung einmal anders
Nach dem Autoreninterview drückt mir Aila ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Ein Ork zum Weihnachtsfest“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.Aila: „Ja gerne. Das klingt witzig.“Buch: „Vorausgesetzt, du hast nur Gutes über mich zu berichten.“Aila:“ Du bist mein Buch. Warum sollte ich etwas anderes als nur Gutes über dich berichten?“Buch: „Na ja, also ich hätte schon einiges zu sagen, das nicht nur schmeichelhaft ist.“Aila:“ So? Na toll. Lass hören.“
Aila: „Ich freue mich sehr, dass du dir all die Mühe machst, mehr über uns zu erfahren. Ich danke dir, meine Liebe.“Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Buch: „Ich hab mir sagen lassen, ich sei ein bisschen was Besonderes. Von meiner Art soll es in deutscher Sprache noch nicht so viele geben. Ich erzähle die Geschichte von den Orks, die zum Schutz der Waldgebiete in die Städte kommen sollten, um mit den Menschen zu leben. Das ist manchmal witzig, manchmal schwierig. Für die Orks und die Menschen. Bei mir geht es darum, wie man Situationen anpackt, die einem Angst machen; was einem im Leben wichtig ist, dass man manchmal über den eigenen Schatten springen muss und natürlich geht es auch um die Bedeutung von Weihnachten, ich bin schließlich ein Winterroman.“In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt, die Figuren durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Buch: „Man findet sich schnell in meine Szenen ein. Da ist man quasi sofort mittendrin. Ich finde das nett, sonst wäre ich viel dicker geworden, und das nur wegen unwichtiger Dinge. Die Figuren zu quälen, fällt der lieben Aila, denke ich, nicht besonders schwer. Zum Glück bin ich ein Weihnachtsroman und vertrage nur ein geringes Maß an Dramatik. Wer möchte an Weihnachten schon Tote sehen, wenn man sich gut fühlen will? Ich denke, meine Autorin weiß, dass am Ende ein fröhliches Happy End auf uns alle wartet, das macht ihr Mut.“Aila: „Aaaw, das hast du aber schön gesagt.“
Weißt du wie viel Aila tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?Aila: „Ich mag eigentlich alle Szenen. Sie sind mir richtig ans Herz gewachsen.“Buch: „Ich mag die Szenen in der Ork-Disco. Da bekomme ich wenigstens mal einen leckeren Cocktail zu trinken und kann in orkischer Sprache so richtig losgrunzen. Hahaha, ja, das macht Spaß!“Aila: „Es ist ja Romance. Am romantischsten finde ich tatsächlich die Szene hinten auf der Ladefläche des Transporters, kurz nachdem Jenni und Tom den kleinen Wolf abgeholt haben. Als sie da im Halbdunkel sitzen und sich ansehen. Na, ihr werdet euch eure eigene Meinung bilden.“
Wie würdest du oder ihr Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?Buch: „Aila liebt alles das, was man auf meinem virtuellen Papier lesen kann. Sie liebt Weihnachten und Tiere und gutes Essen und wenn Freunde zusammenhalten. Sie liebt außerdem diese Aufregung, wenn Madame und Monsieur einander verfallen sind und sie liebt auch GROSSE, STARKE MÄNNER MIT GROSSEN-„Aila: „Hey!“Buch: „Was? Willst du mal auf Seite 200 nachlesen oder auf Seite 250?“Aila: „Nein, danke, die DETAILS kenne ich!“Buch: „Na bitte! Es hörte sich gerade so an, als wolltest du mir widersprechen? Das wäre äußerst unklug. Ich weiß schließlich ganz genau, was du da auf meine Seiten gekritzelt hast!“Aila: „Kannst ja die Augen zumachen, wenn´s dich stört.“ Die Autorin zwinkert.Buch: „Augen zumachen? Geht’s noch? Ich muss diese Bettgymnastik jedes Mal ERZÄHLEN!“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Jenni: „Aila ist ein sehr liebenswerter Mensch. Sie möchte für uns Charaktere nur das Beste. Dass wir alle glücklich sind. Für mich war die Geschichte ein richtiges Abenteuer.“Tamgrul: „Und für mich erst. Ja, sie hat ein gutes Fingerspitzengefühl, das orkische Leben zu beschreiben. Allerdings hätte sie mir die unsägliche Szene mit Sonja ersparen können. Aber da ist wohl der Ehrgeiz mit ihr durchgegangen. Ich bin ihr jedenfalls dankbar dafür, dass sie mir so tolle Menschen wie Lu und Lu zur Seite gestellt hat.“Irina: „Aila hat eine romantische Ader, ich bin sehr gespannt, wie sie die Geschichte von Grimfang und mir erzählen wird.“Matrok: „Und sie mag Süßkram, das kommt mir sehr zugute, denn ich backe so gern. Und vielleicht sieht sie ja eine Chance für mich und … Idril? Der Sturkopf treibt mich noch zur Weißglut.“Bommel: „Meaaauuuw! Und wenn Aila nicht so tierlieb wäre, dann würde ich wahrscheinlich heute noch alte Burger-Boxen im Hinterhof von Restaurants plündern.“Akkash: „Ja, sie hat ein großes Herz. Aila lässt keinen zurück. Ich war früher ein Erzfeind der Horde Gruul und selbst für mich versucht sie, eine neue Familie zu finden. Ausgerechnet in Toms Horde will sie mich einbinden. Wer weiß, ob das gelingt. Aber es rührt mich sehr.“Sonja: „Ich fand die Autorin ziemlich gemein, schließlich hat sie mich ganz schön harsch dargestellt. Kein Wunder, dass Jennis Gefährte mich schrecklich findet. Sogar als Kettenhund hat er mich beschimpft. Dabei wollte ich doch nur meine Freundin schützen, so wie er unsere Firma schützt und seine Horde. Und na ja … so wie Aila mich gezeichnet hat, tauge ich nicht gerade dazu, die Liebe meines Lebens zu finden. Aber vielleicht unterschätze ich sie. Ich hoffe es. Bei wem ich mein Lebensglück finden sollte, ist mir allerdings schleierhaft.“
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?Aila: „Der Titel war schon sehr früh am Anfang klar. Es sollte um Orks gehen und ein Weihnachtsroman werden. Die Geschichte sollte süß und romantisch sein. Da gab es für mich nicht viel nachzudenken.“Buch: „Mich hat man ja nicht gefragt. Aila hat mir einfach diesen Titel verpasst. Ich hatte zu Beginn keine Vorstellung, was das werden sollte. Aber als ich das Cover gesehen habe, war alles sehr stimmig.“
Buch und Aila gleichzeitig: „Das Cover ist mega!“Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«Buch: „Als Tom sagt: `Gute Nacht, Winzling.´ Da schlummere ich immer ein.“Aila: „Als Jenni sagt: `Gute Nacht, großer Mann.´ Ich mag es, wenn die Figuren sich necken.“
Buch: „Ich danke dir dafür, dass du mich hast zu Wort kommen lassen! Ich meine, ich rede ja sowieso die ganze Zeit, sobald man mich aufschlägt. Aber niemand stellt mir Fragen. Das war wirklich toll!“Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
Aila: „Von Herzen gerne.“
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