Samstag, 25. Februar 2023

[Autoreninterview] Yana Svelush

Autoreninterview
Yana Svelush

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, ich bin Yana, also genau genommen schreibe ich unter dem Pseudonym Yana Svelush. Kreativ zu sein ist für mich ein Bedürfnis, ich probiere da auch immer wieder gern Neues aus. Die große Schwierigkeit besteht für mich meist darin, genug für alles zu finden, was ich gern in so einen Tag stecken würde – Spoiler: ich bräuchte deutlich mehr als 24 Stunden.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Worte waren schon früh ein Zuhause für mich, ich schreibe im Grunde seit meiner Teenagerzeit, hatte es jedoch durch das Leben eine Weile lang verloren. Vorletztes Jahr überrollte mich dann plötzlich die Sehnsucht nach dem Schreiben wie eine Welle. Und diesmal traute ich mich an das Gesamtpaket, also nicht nur für mich zu schreiben, sondern auch als Autorin zu veröffentlichen und präsent zu sein, z. B. auf Bookstagram.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher sind zwei Gedichtbände und ein Roman von mir erschienen.
»Herz überlebt – DARK« und »Herz erlebt – LOVE« enthalten jeweils 120 Gedichte unterteilt in verschiedene Kapitel und Themen. Der Dark-Band befasst sich u. a. mit Selbstzweifeln, Depression und der Gesellschaft. Der Love-Band beleuchtet alle Facetten der Liebe und geht dabei viel auf Toxizität, Trennungen und Neuanfänge ein. Als kleine Besonderheit befinden sich professionelle Vertonungen in den Büchern, die die Stimmung noch einmal auf eine ganz andere Art einfangen. Außerdem bilden die Buchrücken zusammen ein Herz im Regal.
»Heartbleeding Rose – wenn Liebe keine Grenzen kennt« ist als Dark Romance, Thriller und Urban Fantasy Genre-Mix Ende 2022 erschienen und schickt die Lesenden auf die Gefühlsachterbahn von Anjali de la Rose, mitten hinein in die Aufs und Abs einer emotionalen Abhängigkeit. Neben vielen Themen zwischen den Zeilen beschäftigt sich der Roman mit dem großen Thema der toxischen Beziehungen – und auf wie viele Arten sie vorkommen können.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
In meinem Kopf sind gerade zwei Werke, an denen ich mal mehr oder weniger arbeite. Für mich ist das immer eine gewisse Jonglierarbeit, alles unter einen Hut zu kriegen. Anfang des Jahres wollte ich mich außerdem noch hauptsächlich der Sichtbarkeit meines Romans widmen, da das ein echtes Herzensbuch ist – so wie die Gedichtbände auch – und so wie ich im Grunde an jedes neue Buch herangehen mag, mit vollem Herz und Seele und vor allem auch mit Zeit.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Wenn ich mal so richtig frei habe, mache ich gern nichts, also wirklich nichts. Am liebsten bin ich dann einen Tag in der Sauna und für niemanden zu erreichen, muss nicht reden, nichts machen und kann einfach die Seele baumeln lassen. In meinen täglichen Auszeiten lese ich gern (am liebsten in Buddyreads), koche oder backe und – wenn es mein Schreibtisch zulässt – nähe ich zwischendurch, Buchhüllen z.B. :D
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Es gibt eine Autorin, bei der ich blind nach den Büchern greifen kann, das ist Anna Rush (@annarush_autorin). Sie kannte ich bereits vor meiner Instagram-Präsenz und bin manchmal immer noch in Fangirl-Momenten gefangen, wenn wir ganz normal miteinander schreiben und uns austauschen. Dann habe ich gerade über #bookstagram so viele SP-Bücher entdeckt, deren Autor:innen ich unmöglich alle aufzählen kann, die ich nicht mehr in meinem Regal missen möchte. In meinem Buch habe ich hinten sogar fünf thematisch passende Empfehlungen aufgenommen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Wer neugierig ist, welche Bücher mich zuletzt begeistert haben, kann mich gern jederzeit anschreiben und wir tauschen uns aus. Ich liebe das :)
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Mein Haupt-Schreibplatz ist ein kleines Zimmer, das eigentlich keins werden sollte, das nun vollgestopft ist mit einem Regal bis unter die Decke, einem Schreibtisch, zigtausend Kilogramm Stoff (also Kleidungsstoffe, weil ich hier eben auch nähe) sowie Print-Merch on mass. Irgendwie lustig, dass in den Raum immer noch etwas reinpasst, obwohl ich ihn längst für voll halte. Hauptsache ich komme noch durch die Tür und an meinen Schreibtisch. :D
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Oh, ein ganz normaler Tag, das wird schwierig. Ein normaler Tag besteht bei mir meist aus Jonglierarbeit: Familie, Job, Autorinnen-Dasein und Hobbys, also irgendwie aus zu vielen Dingen, die ich mir vornehme, spontanen Änderungen, die ich eigentlich hasse, die mich aber lehren, flexibel zu bleiben, und Chaos. Mittlerweile versuche ich jeden Tag mindestens einmal »anzuhalten« und durchzuatmen, zu genießen, was ich habe, und auszublenden, was mich stresst. Das klappt mal mehr und mal weniger.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Oh, ich lese mittlerweile querbeet, liebe aber Reverse Harem und gute Dark Romance oder Romantic Thrill Bücher. Früher hab ich hauptsächlich Krimis und Thriller gelesen, für die mir derzeit oft die Nerven fehlt. Beim Schreiben möchte ich mich nicht auf ein Genre festlegen. Ich (be)schreibe nämlich meist irgendein Gefühl oder eine Botschaft und dadurch entsteht eine Geschichte, die sich zwingend an Genres hält. Mein Roman ist der beste Beweis dafür, denn er bedient gleich drei davon.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Das Zitat »Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren, die glücklich sind.« von Francis Bacon begegnet mir so oft und ich habe es schon seelenherztief gefühlt in einer eher dunklen Stunde, die dennoch voller Licht war.
Und aus meinen eigenen Büchern trifft es ein Zitat aus Heartbleeding Rose ganz gut: »Jeder Mensch hatte Liebe verdient.« Das ist irgendwie der Kern meines Handelns, meines Schreibens und mein Antrieb. Die Erinnerung daran, dass wir alle nur Menschen und – im tiefsten Seelengrund – auf der Suche nach Liebe sind.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Oh, das ist eine gute Frage, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Also nein, ich denke nicht.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich würde mich schon als kritikfähig einstufen. Dabei versuche ich Kritik erst einmal als das zu sehen, was sie ist: eine subjektive Wahrnehmung. Dann schlafe ich eine Nacht darüber und sortiere sie, überlege, ob und was ich daraus mitnehmen kann und will. Manches sind Vorlieben der Lesenden, die nicht zu meinen Vorstellungen passen, und manches sind wirklich Schwachstellen, die ich beim nächsten Mal besser machen möchte. Generell finde ich ehrliches Feedback unsagbar wertvoll und hilfreich, da ich mich nur so verbessern kann. Allein bei meinem Roman wollte ich nicht auf all die Meinungen verzichten, die ihn zu dem Buch gemacht haben, das es nun ist – und dass ich liebe.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich hatte das Cover bereits sehr früh, noch bevor die Geschichte komplett geschrieben war, und ich wusste einfach, das muss es sein. Generell sind meine eigenen Ansprüche an mich so hoch, dass ich Dinge gern selbst mache, denn dann kann ich immer nur auf mich böse sein, wenn es schief geht :D #perfektionismusistmist
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich hoffe, dass meine Bücher Herzen berühren und ein gewisses Nachdenken auslösen können. Dass sie ein bisschen Verständnis und Mitgefühl für andere erzeugen können. Und dass sie nach der letzten Seite nicht vergessen werden. Denn für mich sind Bücher nicht nur Unterhaltung, sondern auch irgendwie »Vorbilder«, »Wissensträger«, »Moralausloter«. Wir merken schnell, wenn etwas nicht passt, und haben dann die Chance herauszufinden, ob es daran liegt, dass WIRKLICH etwas nicht passt oder dass wir die Scheuklappen der Generation vor uns tragen. Bücher sind eine Chance, uns weiterzuentwickeln, und unglaublich kostbar.
Oder wie seht ihr das?

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