Mittwoch, 22. Februar 2023

[Autoreninterview] Lisa Harley Lopez

Autoreninterview
Lisa Harley Lopez

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Lisa, 34-jähriger verheirateter Quirlkopf vom Niederrhein. In der echten Welt arbeite ich in der Buchhaltung, bin gelernte Floristin und leidenschaftliche Traumjägerin. Ich mag alles, in dem man sich kreativ austoben kann, steh auf kleine Abenteuer und schätze Leute mit einer guten Portion Humor. Neben Lesen und Schreiben liebe ich das Tanzen, bin gerne in der Natur und spiele Pen and Paper. Mein tierischer Begleiter ist mein Epilepsiewarnhund Mogli und zu Hause auch zwei Katzen. Mein Lieblingsessen ist Tortellinipizza.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das war wohl nur eine Frage der Zeit. Als Kind habe ich mir zusammen mit meinem Vater Geschichten ausgedacht, als Jugendliche im Bus Fanfiction oder eigene kleine Geschichten in ein Notizheft gekritzelt und schließlich mit einer Freundin eine erste längere Geschichte geschrieben. An einer weiteren habe ich mich in eine Sackgasse geschrieben und sie wartet bis heute darauf, dass ich sie da raushole. Sorry, Baby. Irgendwann …
Es folgte eine lange Schreibflaute, die sich unter anderem durch sehr, sehr viel Lesen auszeichnete, bis es mich am 17. September 2021 wie der Blitz traf. Mir kam eine Idee in den Sinn und der Wunsch, sie niederzuschreiben, flammte mit ungekannter Intensität in mir auf. Ich legte meine Lektüre zur Seite, ging nach oben und fing an. Einziger Anspruch: Diese Geschichte beende ich.
Tja, was soll ich sagen? Sie ist 260.000 Wörter stark geworden und aus ihr ist das Calypso-Universum entsprungen. Wenn alles klappt, werdet ihr sie als Band 3 der Calypso-Reihe lesen dürfen :)
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Calypso – Der blutige Traum vom Frieden ist mein Debüt. Bisher gibt es von mir nur die kleinen Geschichten auf meinen Instagram-Account zu lesen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Es gibt immer ein neues Werk ^^ Alsop ja, neben Kurzgeschichten zu mehreren Anthologien arbeite ich gerade an Band 2 aus dem Calypso-Universum. Band 1 steht schon bereit, um ins Lektorat zu hüpfen ♥ (Wer jetzt verwirrt ist: Calypso ist Band 0, denn es ist die Vorgeschichte zur eigentlichen Story. Ich weiß, ich bin komisch.)
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ähm … schreiben. Haha. Ich nutze fast jede freie Minute dazu und meine Schreibroutine ist mir heilig.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Mein Liebling ist die IZARA-Reihe. Meine Vorbilder sind Marie Grasshoff und Jay Kristoff.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Seit wir umgezogen sind, besitze ich endlich auch einen eigenen, festen Arbeitsplatz. Ich sitze am Fenster mit dem Rücken zur Bibliothek und auf der anderen Seite der Scheibe wippen die Zweige einer riesigen Birke auf und ab.
Auf dem Tisch, umgeben von leuchtender Tastatur, Mouse, Mouse-Pad und einem USB-Hub in Form eines blauen Roboters liegt mein goldener Laptop „Schleppi“. Warum golden? Schwarz und Weiß waren langweilig und Rot gab es nicht.
Rechts davon, neben dem zweiten Bildschirm, stehen ein Spathiphyllum (=eine Pflanze) und eins von diesen Leuchtebüchern, das meist von einer gelben Krake umschlungen wird.
Links von Schleppi lehnt ein lichterbeketteter Muschelkranz, dem man nicht ansieht, dass er mal Feuer gefangen hat. Dont’t ask.
Daneben kommen Windlichter, mein roter Sparfrosch, das Notizbuch mit dem alles angefangen hat und eine von diesen Leuchtetafeln mit Schrift. Auf dieser Tafel stehen bzw. liegen ein kleines 3D-Puzzle-Wölfchen und Schnuffelchen, mein Poptopus. Zwischen all dem liegen noch eine weitere Lichterkette (Man merkt, ich steh auf ineffizientes Licht.) und der übliche Schrummel, der zu einem Schreibtisch dazugehört. Über all dem hängen an der Wand ein buchiger Kalender mit wöchentlich wechselnden Buchzitaten und ein paar Ausschnitte und Kritzeleien, bei denen ich das Bedürfnis hatte, sie nicht wegzuwerfen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich fürchte, die Antwort ist ziemlich öde. Ich arbeite Vollzeit in einem Bürojob, stehe also früh auf und erledige im Homeoffice oder in Präsenz meine Aufgaben. Manchmal geht es abends noch zum Bootcamp oder ich treffe mich mit einer Freundin. Neben Haushalt und Spaziergängen mit meinem Hund verbringe ich dann noch Zeit mit meinem Schatz und dann gehts schon wieder ins Bett. Geschrieben wird mit Vorliebe morgens oder abends.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Egal, ob Lesen oder Schreiben. Es geht nichts über Fantasy und Science Fiction.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Was man nicht verstecken kann, muss man hervorheben ist (unter anderem) mein Motto. Man sollte zu seinen Flausen, Macken und Fehlern stehen und darf sie auch zeigen. Bestenfalls werden sie dann sogar als Stärke angesehen.
Mit Arbeit meinst du vermutlich das Schreiben. Das ist schwierig, aber am Ende komme ich immer zu dem einen zurück: Für euch, Leute. Und für mich.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich bin noch nicht sehr viel herumgekommen, aber ich fühle mich in den Niederlanden immer sehr wohl. Ich mag die Mentalität, die Menschen, die Weite und die Kraft, mit der sich dieses kleine Land gegen das Meer stemmt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich suche Kritik - die Anzahl meiner Testleser wird das bestätigen ^^* - und wenn man mich nicht komplett auf dem falschen Fuß erwischt, kann ich gut damit umgehen und sie gegebenenfalls umsetzen. Nichtdestotrotz werde ich mich über meine erste schlechte Rezi vermutlich mit einer Maxi-Packung Eis und Chips hinwegtrösten und mich bei meinem Schatz ausheulen, aber das ist okay.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Das ist eigentlich eine etwas längere Geschichte, aber ich versuche, sie auf Interview-Antwort-Größe zusammenzuschnüren: Zunächst habe ich nur für mich geschrieben und als ich erkannt habe, dass mir das nicht reicht, bin ich über die vielen Steine auf dem Weg zum Verlagsvertrag geklettert. Ich habe es nie bis zum Ende geschafft, aber eine sehr coole Antwort von einer Agentur bekommen. Sie haben mein Manuskript mit Bedauern abgelehnt und mir die Gründe detailliert aufgelistet. Was darin stand hat mir zu denken gegeben. Das wollen die Verlage? Aber … das will ich nicht. Ich will kein Drama-Pärchen, ich will nicht radikal kürzen, ich will meine Geschichten nicht mit Technik überladen. Auf einmal war Selfpublishing nicht mehr Plan B. Es war der Plan, der nach Freiheit und Selbstbestimmung duftet. Natürlich ist es anstrengend und stressig und kostet mich manchmal den letzten Nerv, aber ich bereue es nicht eine Sekunde, denn ich bin ja nicht allein ♥
Das war jetzt nicht ganz so kurz. Sorry…
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ja, das steht alles in meinen Büchern ;P
Aber um einen schrägen Spruch bin ich selten verlegen, also hab ich natürlich auch ’ne Glückskeksweisheit für euch: Seid mutig. Mit Mut schafft ihr es auch aus der tiefsten Schublade.

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