Freitag, 17. Februar 2023

[Autoreninterview] D. K. Berg

Autoreninterview
D.K. Berg

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Gern. Hi, ich bin D. K. Berg, seit September 2022 frischegebackene Romanautorin aber auch Kulturwissenschaftlerin, Pressereferentin und Falknerin. Außerdem bin ich verheiratet und habe zwei Söhne. Ich Nulle dieses Jahr und fühle mich nur halb so alt.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Geschrieben oder auch gelesen habe ich am Anfang der Schulzeit nicht gern. Meine Rechtschreibung hat immer wieder zu wünschen übriggelassen. Aber Geschichten ausdenken, darin war ich gut und irgendwann habe ich sie als Jugendliche angefangen aufzuschreiben. Der Rechtschreibschwäche zum Trotz. Allerdings hatten diese Geschichten alle eines gemeinsam: Sie brachen nach relativ kurzer Zeit ab und blieben unvollendet. Dafür wurde ich im Lesen und Schreiben aber immer sicherer. Meine LRS wuchs sich aus (meine Kinder hatten da nicht so viel Glück) und ich ergriff nach meinem Studium der Kulturwissenschaften den Beruf der Pressereferentin, der sich ausschließlich ums Schreiben drehte. Aber auf einer völlig anderen Ebene. Das Geschichtenschreiben hat mich nie richtig losgelassen und 2013 begann meine Reise mit der Dürre-Trilogie.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Erschienen von der Dürre-Trilogie ist der erste Band: „Dürre – Schatten der Vergangenheit.“
Eine SciFi Geschichte über den 16Jährigen Jack, der als junges Computergenie auf einem öden Getreidemond ohne Technik auskommen muss. Das Leben auf der Farm seines Onkels ist sehr schwierig und wird durch eine Menge Familiengeheimnisse verkompliziert. Ein Schüleraustausch gibt Hoffnung, zurück auf seinen eigentlichen Heimatplaneten zurückzukehren. Aber… ob das so eine gute Idee ist? Als Jugendbuch konzipiert ist er aber auch für Erwachsene gut lesbar. Und ja, es ist SciFi… aber sehr light und ohne glibbrige Aliens oder fulminante Weltraumschlachten.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich habe die Dürre-Trilogie komplett fertig geschrieben und beim Tribus-Verlag unter Vertrag. Mit „Arabesque – Für Dich tanzt mein Herz“ ist eine weitere Geschichte fertig, muss aber noch mal überarbeitet werden. Es ist ein völlig anderes Genre und spielt im hier und jetzt.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freizeit? Was’n das? Nein, im Ernst. Ich bin durch meine vielen Tätigkeiten ziemlich eingespannt. Ich höre gern Hörspiele (nein, keine Hörbücher), die kann ich auch gut während meiner Autorfahrten hören. Ich singe sehr gern, war früher sowohl im Chor als auch als Rockröhre und Frontfrau von zwei Rockbands aktiv, aber mit den Kindern und dem ganzen anderem Rest ist das irgendwann nach hintenübergefallen. Abends im Bett lese ich meistens noch was. Am liebsten über Underdogs, die sich durchs Leben beißen müssen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ja, eigentlich drei:
Diana Gabaldon mit ihrer Outlander-Reihe…
Rebecca Gablé mit der Warringham-Saga
Ken Follet mit die Säulen der Erde
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich brauche meinen Schreibtisch und einen Computer. Laptop ist für mich keine wirkliche Option und wird nur genutzt, wenn es nicht anders geht. Ich brauche einen vernünftigen Bildschirm, der groß genug ist, dass ich auch alles sehen kann.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ohje… also… Der Wecker klingelt, es ist 07:00 Uhr. Ich brauche rund eine halbe Stunde um wach zu werden. Mein Mann und mein Ältester sind dann schon weg zur Arbeit, bzw. Schule. Ich wecke den Jüngsten schubse ihn gegen 08:00 Uhr richtig Schule und schnappe mir dann den Hund und fahre in die Falknerei. Von unseren aktuell 14 Vögeln muss ich vier aus ihrem Häuschen holen, die anderen sind in Volieren untergebracht. Ich schaue bei allen nach dem Rechten, räume dort auf, füttere Hühner und Gänse und nehme mir dann meinen Wüstenbussard Notos und bringe ihn, nachdem ich ihn gewogen habe, zum Auto. Den Hund nehme ich entweder dann mit oder ich bringe ihn noch schnell nach Hause. Je nach Zeitplan. Dann düse ich zu meinen Kunden, die ein Taubenproblem haben und sorge mit Notos vor Ort für Unruhe. Tauben, sie beunruhigt sind, brüten nicht mehr so ohne weiteres und so sinkt die Population. Dafür muss ich den Bussard noch nicht mal fliegen lassen. Es reicht, dass er irgendwo sitzt und gut zu sehen ist. Wenn meineTour zu Ende ist, komme ich wieder nach Hause, füttere (das korrekte Fachwort ist atzen) ich die Vögel, packe die vier Vögel wieder in ihre Häuschen und fahre nach Hause. Dort wartet dann der ganz normale Alltagswahnsinn auf mich: Haushalt, Wäsche, Kochen, Katzen und Hund versorgen (wenn meine Kinder das wieder mal vergessen haben). Mein Mann will was von mir und meine Kinder auch. Wenn dann alle drei im Bett sind (mein Mann muss, wie oben erwähnt, früh raus), habe ich Ruhe, um die Dinge am Computer zu machen. Steuer, Rechnungen schreiben und bezahlen, Futterbestellungen machen und solche Sachen. Und wenn DAS fertig ist, dann kommt das Marketing für mein Buch, die Interaktion mit den Lesern, das Produzieren von Schnipseln, Bloggen und anderen lustigen Dingen. Und wenn das auch erledigt ist… dann… dann habe ich vielleicht noch ein wenig Lust und tippe ein paar Zeilen am neuen Roman. Aber, das kommt derzeit nicht wirklich regelmäßig vor.
Ehrlich, ich ziehe den Hut vor jedem Schreibenden, der es schafft, Bücher zu schreiben und den Rest des Lebens unter einen Hut zu bekommen. Ich träume von einem sechswöchigen Aufenthalt in einem Kloster, nur ich, mein Computer und meine Phantasie. Zwischendurch essen, gelegentlich jemanden, der sich eine Szene anhört. Das wäre phantastisch.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Historische Romane und Psychothriller
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Einer meiner Leitsprüche ist: „Geht nicht, gibt’s nicht!
Zitat aus meinem Buch:
„Ich vertraue dir noch nicht genug, um dir alles zu erklären. Wie gesagt. Es ist kompliziert.“ (Jack aus Dürre – Schatten der Vergangenheit)
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Großbritannien. Ich war dort das allererste Mal, als ich drei war und dann immer mal wieder. Es ist wie nach Hause kommen. Nirgendwo hatte ich ein ähnliches Gefühl. Außer in Namibia. Das fühlt sich auch nach zuhause an. Aber ich denke, dass liegt an meinem Mann, der gebürtig aus Namibia stammt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Klar piekt Kritik immer. Und am wenigsten ertrage ich sie von meinem Mann. Je weiter der Mensch von mir emotional entfernt ist, umso besser kann ich damit umgehen und sie auch annehmen – sofern sie konstruktiv ist.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Weil ich das ganze Drumherum, also Lektorat, Korrektorat, Cover, Buchsatz, ISBN-Nummer und Kontakte zu mehr Buchplattformen als nur Amazon nicht kann. Es hätte mich vorab Unsummen gekostet. So ist es gut. Der Verlag kümmert sich um die Erschaffung des Buches. Und da ich zum Glück PR und Marketing mal studiert habe, kann ich mich um diese Sachen dann wieder ganz gut allein kümmern, weil hier der Verlag einfach zu klein ist, um mich im großen Stil zu promoten.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wir AutorInnen und die Leserschaft, das ist eine tolle Kombi. Wir mühen uns für die LeserInnen ab und erschaffen Welten, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Und die LeserInnen kommen ihrer Aufgabe nach: Sie lesen sie und finden Gefallen oder auch nicht.
Im Namen der AutorInnen bitte ich die LeserInnen: Teilt Eure Meinung mit und rezensiert das Buch! Und wenn es nur ein Stern ist, dann ist es nur ein Stern. Oder zwei, drei, vier oder fünf. Keiner muss niederschreiben, was am Buch denn nun so toll oder furchtbar war. Das ist großartig und für uns als SchreiberInnen auch hilfreich, aber nicht zwingend. Und wenn es nur beim „großen A“ ist. Wer regelmäßig dort kauft, kann dort auch Buchbewertungen dalassen, ohne das Buch dort gekauft zu haben. Unterstützt uns und andere LeserInnen durch Eure Meinung! Danke Euch!

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