Ich war kaum zwei Kilometer im nahen
Wald gelaufen, als mir plötzlich ein aufgezäumtes und gesatteltes Pferd
entgegentrabte. Früher hatte ich mal viel mit Pferden zu tun, als unser Nachbar
welche hatte. Hin und wieder hatte ich diese versorgt, wenn er unterwegs war.
Leider hatte sich das mit meinem Auszug bei den Eltern verloren, das Studium
führte mich hierher.
Ich kletterte durch die Umzäunung
und trat mit ausgebreiteten Armen auf das Pferd zu. Tatsächlich wurde das Tier
langsamer und schaute mich aus seinen großen, braunen Augen aufmerksam an.
Aufgeregt schnaubte es, während ich nach den Zügeln griff und ihm sanft den
Hals streichelte.
„Na du, was machst du denn hier? Wo
ist denn dein Reiter?“, murmelte ich, obwohl mir sehr wohl bewusst war, dass
ich darauf keine Antwort bekommen würde.
Das Pferd schüttelte den Kopf,
schnaubte nochmal kräftig und scharrte mit dem linken Vorderhuf im Sand. Den
für einen Wald eher ungewöhnlichen Bodenbelag nahm ich in dem Moment erst
bewusst wahr. Ich befand mich auf einem Pfad, der rund um die Lichtung führte
und soweit ich sah, war diese sogar eingezäunt. Und doch lief das Pferd hier in
voller Ausrüstung herum. Merkwürdig.
Ein Stück weiter bemerkte ich
plötzlich auf der Sandspur, dass dort etwas Dunkelblaues auf dem Boden lag. Es
dauerte einige Sekunden, bis mir klar wurde, dass das die Person sein musste,
die eigentlich auf das Pferd gehörte.
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