Mittwoch, 7. September 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Schattensommer von Sarah Alihodzic

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Artemis, um mit ihr über das Buch „Schattensommer“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten. 

Da ich noch nicht volljährig bin, hatte ich keine andere Wahl, als dem Treffen zuzustimmen. Es ist aber nicht so, dass ich gerne über das Buch oder den Sommer des Grauens rede.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Das müsste ich gerade noch hinkriegen. Ich bin Artemis, zehn Jahre alt und lebe mit meinen Eltern und meiner kleinen Schwester in St. Leon-Rot, dem Ort, an dem auch die Autorin wohnt. Wenn es danach geht, sollten wir umziehen.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.

In meinem Buch wird der schlimmste Sommer meines Lebens beschrieben. Alles beginnt damit, dass ich den Sommerurlaub mit meiner Cousine und meinen Großeltern in Schweden verbringe. Zurück zu Hause erwarten meine Eltern mich nicht nur mit Neuigkeiten, sondern auch mit einer neugeborenen Schwester im Arm. Niemand hat mich vorher gefragt, ob ich ein Geschwisterchen möchte, ansonsten hätte ich da bereits vehement widersprochen. Die einzige Lösung, die für mich in Betracht kommt, ist die, das Baby wieder loszuwerden. Dadurch ziehe ich jedoch nicht nur die Wut meiner Eltern auf mich, sondern noch etwas Größeres. Dunkleres. Einer bosnischen Sage nach werden Kinder, die ihre Geschwister schlecht behandeln, von einem Schattenmann heimgesucht. Schon bald stellt sich heraus, dass an der Geschichte mehr dran ist, als mir lieb ist, und ich muss einen Weg finden, die Gestalt loszuwerden, bevor sie zu einer ernsthaften Gefahr wird.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?

Angeblich wurde ich von ihrer Tochter inspiriert und sie hat mich dennoch durch die Hölle dieses Buches gehen lassen. Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht mit ihr und das meine ich nicht im positiven Sinne. Sie liebt es eindeutig, mir das Leben so schwer wie möglich zu machen.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?

(wird rot und schaut auf den Boden) Naja, ... es gibt da so eine Szene mit meinem besten Freund Richard, in der wir uns küssen, die war schon sehr schön. Leider hielt der Moment nicht lange an.
Was glaubst du, wie viel Sarah steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?

Ich denke, dass einige Personen, die in dem Buch vorkommen und Erlebnisse, die ich dort hatte, von ihrem eigenen Leben inspiriert wurden. Ich meine, jetzt mal im Ernst: wer denkt sich schon so etwas Krankes selbst aus?
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?

Im Laufe der Geschichte habe ich gelernt, der eigenen Familie nicht zu vertrauen und da ich nicht nur der Tochter der Autorin ähnle, sondern auch quasi ihre literarische Tochter bin, gehört sie zur Familie. Neben der fehlenden Vertrauenswürdigkeit, unterstelle ich ihr auch einfach mal, eine Sadistin zu sein, ansonsten kann ich mir nicht erklären, wie es zu so viel Leid in meinem Buch gekommen ist. Außerdem scheint sie sich wohl für psychologische Themen und Religion zu interessieren.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?

Leider hatte ich kein Mitspracherecht an irgendetwas, das diese Geschichte angeht, ansonsten wäre sie ganz anders ausgegangen. Ich weiß aber, dass der erste Titel des Buches „Die Schemen der Veränderung“ hieß. Darunter kann sich aber nun wirklich niemand etwas vorstellen. Ausnahmsweise hat die Autorin mit der Entscheidung für den neuen Titel mal eine gute Wahl getroffen, aber verraten Sie ihr nicht, dass ich das gesagt habe.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?

Wenn es nach mir ginge, hätte ich dieses Ungeheuer von Schattenmann, das in mein Zimmer hinaufstarrt, verbannt. Den will nun wirklich keiner sehen. Ansonsten gefällt es mir. Ich meine, unser Haus bei Nacht sieht schon ganz cool aus. Und ist Ihnen aufgefallen, dass mein Hund Otto auf dem Dach sitzt? Die Details sind echt großartig.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?

Nach allem, was passiert ist, denke ich an etwas, das mein Vater zu mir gesagt hat. „Wahre Liebe ist frei von Forderungen und Erwartungen. Sie sollte stets aus der Fülle heraus erfolgen und nicht aus der Leere, indem sie an Bedingungen wie die Religionszugehörigkeit geknüpft ist.“
Danke für das Gespräch.

Ich danke Ihnen dafür, dass das Gespräch nun offenbar vorbei ist und wir nicht auf die ganzen schrecklichen Details eingehen müssen, die im Buch passiert sind.

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