Buchvorstellung einmal anders
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Alexander Herzog dreht genervt sein Handy zwischen den Fingern. „Warum sollen wir uns unterstützen? Wird das hier so ein Mitmach-Ding? Boah, M! Schleif mich nie wieder zu solchen Terminen!“ „Beruhige Dich, Schätzchen“, knurrt Mortissimo und ignoriert den stechenden Blick Alexanders.Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
„Gerne. Hi, ich bin Jennifer Gruber, aber meine Freunde nennen mich ehrlich gesagt nur Jen. Was wollt Ihr über mich wissen? Die Basics vielleicht? Ich bin gebürtige Ostfriesin und lebte viele Jahre in München. Um genau zu sein, bis Alexander in mein Leben trat. Ostfriesland und München ist eine Gemeinsamkeit von mir und Mortissimo. Wir stehen uns deswegen auch sehr nah.“ „Das Ihr Euch nah steht, wird noch mein Untergang“, murrt Alexander. „Also gut, ich bin Alexander Herzog, gebürtiger Deutscher und lebe in meiner Wahlheimat der Schweiz. Die Restrukturierung und profitable Sanierung von Unternehmen ist mein fast vollständiger Lebensinhalt. Dieses Business hat mich zum erfolgreichsten und einflussreichsten Geschäftsmann weltweit gemacht. Ein Umstand, dem meine Lebensgefährtin Frau Gruber leider nicht wirklich viel abgewinnen kann.“Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?„Das ist mein Job“, ruft Mortissimo freudig aus. „Du möchtest wenige Sätze? Ich gebe Dir ein Wort: Anders.“ „Also das ist nun doch ein wenig zu wenig. Führst Du das bitte aus?“ „Oh Gott, jetzt geht’s los“, murmelt Alexander augenrollend. Mortissimo knufft ihm leicht in die Seite und beginnt: „Häusliche Gewalt ist nicht nur eines der zentralen Themen für das Geschehen innerhalb des Romans, sondern auch im realen Leben vieler Menschen traurige Realität und damit von höchster gesellschaftlicher und politischer Relevanz. Leider überwiegen Scham, Ohnmacht, Kraftlosigkeit oder die Demütigung häufig, sodass die Rettung einzig von außen wirksam sein kann. Bleibt diese jedoch aus diversen Gründen, wie zum Beispiel dem Wegschauen aus, dreht sich das Rad aus emotionaler und physischer Gewalt unaufhörlich weiter.Nicht so jedoch im Fall von Jennifer Gruber, denn Alexander möchte ihr helfen, dem Leben und den damit verbundenen Herausforderungen mit Stärke begegnen zu können. Selbstverständlich nimmt er sich dieser Aufgabe auf seine ganz eigene und besondere Art und Weise an.“
„Ich LIEBE schwierige Situationen. Mein innerer Teufel feiert dann immer ein kleines Freudenfest. Zuckerbrot und Peitsche kenne ich auch noch aus meiner Zeit in München und was soll ich sagen? Hat es mich umgebracht? Nein. Es hat mich härter und widerstandsfähiger gemacht.“ „Und deswegen muss ich jetzt leiden, danke!“, knurrt Jennifer. „Du musst wegen mir nicht leiden. Du leidest, weil Du durch Deine eigenen Entscheidungen an Deine Grenzen gebracht wirst. Alexander ist ein guter Mann. Du musst nur mit ihm an einem Strang ziehen, Liebes.“Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
„Es gibt unglaublich viele Lieblingsstellen im Buch, ich kann mich da gar nicht festlegen.“ „Es kommt auch immer darauf an, mit welchem Prota man sympathisiert.“ „Genau. Und auf speziell diese Hintergrundanalysen und weiterführenden Gespräche konzentriere ich mich in meinen Leserunden. Der/die Leser bekommen dann von mir immer den speziellen Mortissimo-Touch.“Wie viel echte M.-G. steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
„Boah. Sehr viel. Diese Reihe ist nicht umsonst mein Herzensprojekt. Jennifer Gruber könnte meine Zwillingsschwester sein, auch wenn man mir das mitunter nicht glauben mag. Die Härte, die Gewalt, die ich thematisiere, kommt auch keineswegs nur aus meiner Phantasie. Einige Erlebnisse basieren auf der Realität. Jennifers Hund Napoleon zum Beispiel, er ist meiner eigenen Dogge nachempfunden. Und da ist noch so viel mehr, aber das sprenge den Rahmen.“Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
„Ein sadistisches Miststück!“, ruft Jennifer eilig aus. „Na na na, Fräulein. Reiß Dich zusammen“, warnt Alexander sie dunkel. „Mortissimo ist mit unglaublich viel Leidenschaft und Herzblut dabei. Ihr Streben nach »Einzigartigkeit« ist sehr auffallend und das triggert wiederum ihre kreative Ader. Mitunter stecken wir echt in einem Teufelskreislauf, weil ihre Eingebung plötzlich den gesamten Plott wieder über den Haufen wirft.“Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?
„Der Titel stand bereits fest, bevor auch nur ein Wort geschrieben war. Es sprach mir aus der Seele, genauso wie das Cover.“Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
„Da gibt es von uns allen ein klares »zufrieden«! Wie heißt es doch so schön? Sex sells… und Alexanders Körper muss sich nicht verstecken“, lacht Jennifer. „Zumindest nicht zu dem Zeitpunkt des Shootings. Heute müssten wir doch unsere Photoshop-Künste etwas intensiver bemühen, um die ganzen Narben zu verstecken.“ „Narben, für die Du verantwortlich bist, Kleines.“ “Touché.“Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Vielen Dank für das GesprächMortissimo: „Körperliche Wunden heilen, doch die Seele bleibt für immer zerstört.“ Dieses Zitat vergessen leider viel zu viele Leser/Leserinnen im Verlauf der Reihe. Doch der Schaden bleibt irreparabel, egal wie viel rosarot ich vorher einbaue.Jennifer: „Bruderherz, Jennifer hat den unbefriedigten Drang nach Hause zu kommen. Ihr Wille ist ungebrochen. Sie kämpft jeden einzelnen Tag für diese Chance.“ Liebe kennt Grenzen. Innere Grenzen. Man kann keinen Menschen in seinen Grundfesten verändern, sondern allerhöchstens unterdrücken und einsperren. Für seine persönliche Freiheit muss man kämpfen, jeden Tag.Alexander: „Es ist besser, wenn man seinen Anweisungen folge leistet, glauben Sie mir.“ Ein Zitat meiner Mitarbeiterin, die mich viel zu gut kennt. Zwar bin ich kein Monster, aber Empathie ist offen gesagt nicht meine Stärke. Meine Arbeit lastet mich vollkommen aus, ich muss alles planen und kontrollieren. Wer hier nicht spurt, den bringe ich auf Spur. Ob er will oder nicht. Beherzigt also den Rat und macht es euch selbst nicht unnötig schwer.
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