Samstag, 26. Februar 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Elinor und der Duke von Felicity D'Or

 



Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Felicity ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Elinor und der Duke“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.

Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Das wird lustig!
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Vielen Dank für die Einladung!
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin eine turbulente Romantikkomödie mit sinnlichen Elementen. Nicht nur, weil wir alle in der Julihitze schwitzen, sondern auch weil dieser Jack so verflixt sexy ist. Dabei will Elinor mit so arroganten Aristokraten nichts zu tun haben… schwüle Sommernächte, Nacktbaden im Meer, und ständig durchkreuzt der Kerl ihre Pläne.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Die Autorin hat meine Charaktere ganz schön gequält bis sie ihr Happy End erhalten. Manchmal könnte ich mitheulen und manchmal auf sie einschlagen, aber am Ende ist alles sooo schön, da ist das schnell vergessen.
Die Autorin möchte genau das: dass die Leser*innen mitfiebern und mitleiden aber auch das Glück der Protagonisten fühlen. Manchmal muss man den Charakteren da schon was aufbürden. Jede Geschichte, egal ob locker und leicht oder düster und abenteuerlich hat ihre eigene Dynamik.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
hier treffen die Protagonisten am Strand aufeinander.
Er stand an einen zwei Mann hohen Felsen gelehnt und beobachtete sie. „Sie haben eine Pause nötig, Miss Harding! Ich habe gesagt, dass ich Sie zurückbegleite, und die anderen schon mal vorausgesandt.“
Das war nicht gut. Sie und er alleine an einem Strand. Was beabsichtigte er? Hatte sie vor Kurzem nicht noch gedacht, dass er zu sehr Gentleman sei, um sie zu kompromittieren? Sollte sich nur der Hauch eines Gerüchtes verbreiten, dass sie mit einem so hohen Aristokraten tändelte, so wäre es aus und vorbei mit Elinors Plänen. Außerdem – was fiel ihm ein zu entscheiden, wann sie eine Pause benötigte?
„Danke. Sie müssen nicht auf mich warten“, entgegnete sie ihm daher mit einem Winken ihrer Hand, das andeutete, dass seine Anwesenheit unerwünscht war. „Ich komme sofort.“
Er blieb völlig ungerührt. Sie hatte nicht wirklich geglaubt, dass ihn das verjagen würde, weshalb sie mit einem Seufzer ein paar Schritte durch das kühle Nass watete. Elinor hoffte, dass er ihr nicht ins Wasser folgen würde, um seine maßgeschneiderten Stiefel nicht zu ruinieren. Sie hob den Saum ihres Kleides ein wenig weiter.
„Sie sollten sich wieder ankleiden“, erklärte er. Ein seltsamer Ton hatte sich in seine Stimme geschlichen.
Elinor winkte noch mal. „Erst wenn Sie fort sind, Lamberth!“
Er machte keine Anstalten zu gehen, sah nur auf ihre vom Wasser umspülten Füße. Sie spürte, wie Röte über ihren Körper kroch. Darum ging es ihm? Damen zeigten keine Haut, aber Gentlemen verfolgten Ladys nicht, wenn diese ihre Ruhe haben wollten. Jetzt reichte es ihr. „Ich hätte mir denken können, dass Sie es auf meine Knöchel abgesehen haben.“
„Wie kommen Sie darauf, dass ich mich mit Knöcheln zufriedengeben würde, wenn ein derart wohlgeformtes Paar Beine daran hängt.“ Er griff nach ihren Strümpfen und Schuhen, die vor ihm auf einem Steinblock lagen, und sah sie erwartungsvoll an.
So würdevoll wie möglich lief Elinor an ihm vorbei zu einem Felsen, auf dem sie sitzen konnte, ohne ihr Tageskleid zu beschmutzen. „Reichen Sie mir die Strümpfe?“ Sie streckte eine Hand aus.
„Reichen Sie mir Ihr Bein?“
Schachmatt.
Weißt du wie viel Felicity tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Das Buch hat keine Ahnung. ;-)
Ich mag selbstbewusste Heldinnen, die nach ihrem Glück greifen. Vermutlich weil ich selbst ein ‚Macher‘ bin.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Jack: Elinor ist stur und selbstsicher und sinnlich. Eine Mischung, die mich in den Wahnsinn treibt. So eine soll mein braver Neffe heiraten? Sie würde ihn komplett unter dem Pantoffel haben. Nicht mit mir.
Elinor: Solchen Aristokraten wie Jack muss mal jemand sagen, dass es nicht immer nur nach ihrem Willen geht. Die arme Frau, die der mal heiratet – aber er hat ja der Ehe abgeschworen. Ein Glück!
Neffe: Wenn mein Onkel nicht bald eine passende Gattin findet, dann muss ich nachts klammheimlich auswandern. Ich will kein Duke sein, sondern auf Expedition gehen. Elinor wäre perfekt für ihn, weil sie sich nichts gefallen lässt, aber er steht immer nur da und schaut finster. Ein hoffnungsloser Fall.
Celia, Elinors Cousine: Elinors Plan, sich einen fügsamen Gatten zu wählen, ist so unromantisch. Ich wünschte, sie würde sich verlieben. Aber die Kandidaten, die sie eingeladen hat sind doch nichts für sie!
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der Titel war plötzlich da und wir lieben ihn.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Meine Autorin wollte ein sinnliches Bild für das Cover und ich bin total begeistert. Es passt so gut zur Geschichte.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Seit er aus der Kutsche gestiegen war, reizte sie ihn, und zwar in jeder Hinsicht. So etwas hatte er noch nie erlebt. Sie war eine Mischung aus Aphrodisiakum und einem Dorn in seinem Fuß.
Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Die Freude ist ganz meinerseits. Schön, dass ich auch mal gefragt wurde. Ich bin schließlich die Hauptperson hier.
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
Herzlichen Dank meinerseits für dieses etwas andere Interview.

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