Dienstag, 8. Juni 2021

[Autoreninterview] Petra Liebkind

 Autoreninterview

Petra Liebkind

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, Claudia!
Meine große Leidenschaft – nach dem Schreiben – ist Kung Fu. Tatsächlich bin ich selbst eine Kung Fu Mama gewesen und einige meiner ersten Erfahrungen im Training habe ich im Roman einfließen lassen. Vor allem die vielen Muskelkater! Die waren höllisch – aber auch irgendwie gut. Man ist so stolz auf sich, das Training geschafft zu haben. :)
Unter dem Pseudonym „Petra Liebkind“ zeige ich der Welt seit Mai meine sanfte Seite. Davor habe ich Kriminalromane und Romantikthriller unter meinem Namen Petra K. Gungl im Gmeiner Verlag veröffentlicht. Mein Brotberuf war die Juristerei, die ich vor einigen Jahren zugunsten des Schreibens an den Nagel gehängt habe.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Mein erstes „Buch“ habe ich mit 6 Jahren geschrieben, im „Pixi“-Format. Es war eine klassische Love-Story zwischen Kater Karlo und einer Mieze. Tja, damals durften Männer noch Haare haben. ;)
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Da wäre mal die „Diabolische“ Serie um Agnes Feder – „Diabolische List“ + „Diabolisches Spiel“ (der dritte Teil steht in den Startlöchern). Die junge Juristin arbeitet in einem Wiener Wunschbaby-Institut, wo Mitarbeiter unter mysteriösen Umständen sterben. Agnes‘ Ex-Freund ist der polizeiliche Ermittler, ein eifersüchtiger Kerl, der sie zwingt, für ihn zu spionieren und sie damit in Gefahr bringt. Ausgerechnet in dieser Situation verliebt sich Agnes in den Anwalt Siebert Thal, was sie in Teufels Küche bringt.
Teil 2, „Diabolisches Spiel“, ist ebenfalls ein abgeschlossener Fall für Agnes Feder und spielt in London. Bei Medikamententests sterben Probanden und Agnes will herausfinden, welche Machenschaften hinter dieser Tragödie stecken.
In „Tannenglühen“ zeigt die Strafverteidigerin Franziska Ferstl, dass sie es mit 60 immer noch mit der Russenmafia und dem alten Adel aufnehmen kann, um ihren besten Freund aus der Untersuchungshaft zu bekommen. Womit sie allerdings nicht rechnet, ist, wieviel ihr diese Freundschaft tatsächlich abverlangt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell habe ich viel Freude an meiner Kurzgeschichte für die Krimisammlung zum 25. Jubiläum der Mörderischen Schwestern: „Tour de Mord“ (Benevento Verlag), die im September erscheinen wird. Außerdem gilt es ein Drehbuchprojekt fertig zu machen und auch noch die Arbeit am dritten Teil der „Diabolischen“ Serie um Agnes Feder. Das Marketing der beiden Neuerscheinungen „Kung Fu Mama“ und „In 18 Morden um die Welt“ (Hg.: Fenna Williams/Petra K. Gungl) will auch getan werden. Mir wird nie langweilig. ;)
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich bin ein totaler Familienmensch und verbringe viel Zeit mit meinen Lieben. Ganz wichtig ist für mich das Kung Fu – Training, das hält nicht nur körperlich fit, sondern ist auch ein idealer geistiger Ausgleich, weil es Meditation in Bewegung ist.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Es gibt Bücher für jede Gemütslage – und je nach dem greife ich zu unterschiedlichen Genres und AutorInnen. Vom Jugendbuch, literarische Romane, Romance bis Thriller oder Klassiker.
Margaret Atwood finde ich großartig. (Der Report der Magd, Die Zeuginnen) Und eben habe ich Fenna Williams spannenden neuen Krimi „Viele Erben verderben das Sterben“ gelesen und mich nach Venedig entführen lassen!
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Von meinem Schreibtisch habe ich Aussicht ins Grüne. Ich mag es beim Schreiben den Blick schweifen zu lassen. Glücklicherweise kann man genauso gut am Küchentisch schreiben, was sich gerade jetzt im Lockdown gezeigt hat, wo wir innerhalb der Familie ständig wegen diverser Videokonferenzen Zimmer getauscht haben. :)
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Morgens starten wir gemeinsam unseren Tag mit einem guten Frühstück. Wenn alle weg sind, beginnt meine Schreibzeit und endet, sobald die Truppe heimkehrt. Ein super Tag ist es, wenn ich am Abend Kung Fu trainiere oder mit meinem Schatz ins Theater gehe.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese je nach Gemütslage quer durch alle Genres – meide allerdings detailliert dargestellte Gewalt, insbesondere an Frauen. Das brauche ich nicht.
„Kung Fu Mama“ ist mein erstes Werk in der Sparte „heitere Romanze“ und ich habe es sehr genossen, keine meiner Figuren abzumurksen! Da hänge ich gern eine Fortsetzung dran. :)
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein Lebensmotto: Zieh die Sandalen erst aus, wenn du am Fluss bist. – Das passt einfach immer!
Für die Arbeit – da würde ich aus Kung Fu Mama zitieren: „Und weil sie erkannt hatte, dass es Freunde und Hilfe gab, solange man weitermachte und an sich glaubte.“ :)
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Da gibt es keine Rangfolge bei mir. Ich liebe Europa - England, Frankreich, Italien – z.B. hatte ich einen unvergesslichen Aufenthalt in Hamburg und Helgoland…
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Konstruktive Kritik ist sehr wichtig, weil man daran wachsen kann. Durch die Außensicht gewinnt man neue Einblicke. Dafür bin ich immer sehr dankbar, auch weil ich weiß, dass diese Aufrichtigkeit dem Kritiker meist nicht leichtfällt.
Es ist allerdings für das eigene Selbstvertrauen notwendig, unterscheiden zu können, ob die Kritik aus seriöser Quelle stammt. Manche Menschen wollen einfach gemein sein und dich verletzen. Gibt’s eben auch.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Als ich mit meinem ersten Roman auf Verlagssuche ging, war Selfpublishing noch verrufen. Die Selfpublisher haben tolle Arbeit geleistet und sich verdient etabliert. Mittlerweile schreckt mich diese Alternative keineswegs mehr. AutorInnen haben dadurch die Möglichkeit abwägen, welche Form des Publizierens für sie die meisten Vorteile bringt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn Euch ein Buch besonders gefallen hat, teilt Eure Begeisterung mit anderen. Lesen sollte immer in Mode sein – es erweitert unseren Horizont, beflügelt unser Denken und steigert die Kommunikationsfähigkeit.

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