[Reiheninterview] Bettys Reisemärchen von Betty van Birnhelm

 

Reihenvorstellung

Heute treffe ich mich mit der Guten Menschin von Anderswo, um mit ihr über die Reihe „Bettys Reisemärchen“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über die Reihe zu reden.

Klar, kein Thema. Jetzt wo die Reihe der Reisemärchen abgeschlossen ist, habe ich Zeit ohne Ende und ich will einen Teil davon gerne mit dir teilen.

Kannst du uns die Reihe, bestehend aus den Teilen Komm mit über die Grenzen der Zeitenwelt, Komm mit zu den Portalen der Zeitenwelt und Komm mit zu den Weisen der Zeitenwelt mit wenigen Worten vorstellen?

Die Geschichten spielen allesamt in einer Fantasiewelt, der Zeitenwelt und sind Erzählungen mit skurrilen Figuren und Ideen, Wortspielen zum Schmunzeln und Lachen, aber auch Stellen, an denen tatsächlich Ernsthaftigkeit durchschimmert.

Und ich freue mich, in allen drei Geschichten mitspielen zu können. Auch, wenn ich mich da erst durchboxen musste. In der ersten Episode hat Betty mich ganz schön zappeln lassen, bis ich mich endlich zeigen konnte.

Ihr Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubst du? Fällt es der Autorin leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?

Ich hätte gerne die einfachen und lustigen Zeiten. Aber die Autorin hat von Anfang an nicht auf mich gehört und dann fängt das Ganze in Episode 1 doch glatt mit meiner »Entführung« an. In Episode 2 werde ich vertrieben und in der 3. Episode – da hatte ich es mir endlich ein wenig gemütlich gemacht – da muss ich schon wieder auf eine dieser gefährlichen und skurrilen Reisen gehen.

Hast du Lieblingsstellen in der Reihe, die du uns gerne vorstellen würdest?

Oh ja. An meiner absoluten Lieblingsstelle muss ich immer mit meinen Tränen ringen. Sie ist aber auch zu rührselig. Ich weiß gar nicht, was da in die Autorin gefahren ist:

Es passiert in der ersten Episode und hat etwas mit einem kleinen goldenen Taschentuch zu tun. Die Froschkönigin trägt es immer bei sich, damit sie es bei ganz besonderen Momenten parat hat. Und da gibt es eine Situation, in der sie der Prinzessin mit dem Kürbis ihr Taschentuch ausleiht. Schluchz.

Weißt du wie viel echte Betty in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter steckt?

Ja.

Was, du möchtest mehr wissen?

Da muss ich erst in meinem Protagonistenvertrag nachsehen, ob ich berechtigt bin, hierüber zu reden.

Momente später: Nein, tut mir leid. Wenn ich zu viel preisgebe, werde ich umbenannt. In die Quasselstrippe von Überall.

Wie würdest du als Protagonist/in die Autorin beschreiben?

Ach, sie weiß so viel und ist so kreativ. Aber manchmal übertreibt sie es. Da musste ich doch wahrhaftig mit einer Ladung Nörgelnder Narzissen über das riesige Blumenmeer. Aber das ist noch gar nichts, die Prinzessin mit dem Kürbis hat mir von einem Flug auf einer Badezimmermatte erzählt. Wer kommt den bloß auf so was?

Weißt du, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder habt ihr Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?

Am Anfang war das … Ach, das ist etwas anderes. Also am Anfang gab es eine Geschichte. Die Geschichte, in der ich verschwunden bin und nach mir gesucht wurde.

Allerdings war ich ja nicht von vornherein auf der Zeitenwelt und ich habe bei der Autorin solange gequengelt, bis sie die Geschichte mit den Portalöffnungen geschrieben hat. Doch leider hat sie mich direkt zu Anfang vertreiben lassen und auf diese unsägliche Reise nach Trallalanzia geschickt. Und am Ende der Reihe sollte ich gar die Verantwortung für die Öffnung der Portale zur Erde tragen. Oder die Zuständigkeit?

Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?

Der erste Buchtitel hat etwas mit sich ringen lassen. Der Weg zu ihm war beschwerlich. Betty hatte viele Ideen, zum Beispiel:

Alarm im Gartencenter, eine Reise, zwei Liebesgeschichten, drei Frauen und vier Grenzen oder Flugfernkuss nimm mich mit auf die Reise, Fratulien, es fliegt ein Kuss nach Salamien und zurück.

Die konnten sich aber alle nicht durchsetzen. Betty wollte etwas dynamisches, etwas mit Bewegung: Komm mit … ! Komm jetzt endlich! Lies das jetzt, sofort!

Die Titel der anderen Episoden waren da schon etwas williger und standen zu Beginn der Geschichten vor der Tür. Betty musste nur nachsehen, wer denn da geklingelt bzw. angeklopft hat.

Wer ist denn der Coverdesigner?

Die Cover der einzelnen Bücher stammen vom lieben Renee Rott von Dream Design – Cover and Art. Das Cover des E-Book Bundles habe ich selbst entworfen. Dafür durfte ich die Einzelcover und das Bild von Betty (die Birne) verwenden. Und damit habe ich dann gebastelt, denn das mache ich sehr gerne. Auch meine Buchtrailer stammen alle von mir. Nur dumm, dass diese Arbeiten soviel Zeit verschlingen. Aber mit einer guten Tagesplanung bleibt zwischen der Zeit mit dem Durchausgeliebten und den Telefon-Spamern doch noch genügend Zeit übrig. 😉

Bist du mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdest du nachträglich noch etwas ändern wollen?

Ich bin mit den Covern sehr zufrieden. Auch, wenn ich zu Anfang am liebsten Walter Moers mit ihnen und mit zusätzlichen Bildern beauftragt hätte. Aber der nimmt vermutlich gar keine Auftragsarbeiten an. Glaube ich. Wahrscheinlich. (Und kennt ihr das, wenn euer Kontoauszug mit euch redet? 😉)

Zum Abschluss würden mich noch deine Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.

Ja, gerne. Manche Texte hätten sogar von mir stammen können, so zum Beispiel:

»Nicht alle Lasten, die wir im Leben mit uns herumschleppen, sind für andere sichtbar. Manchmal sehen wir sie sogar selbst nicht.«

Und dann gibt es die Stellen, bei denen Assoziationen hervorgerufen werden könnten, so zum Beispiel:

»Es ist nur der Intervention der Partei der Neugierigen (PDN) sowie der Neugierigen Partei (NGP) zu verdanken, dass letztendlich alle Bedenken bedenkenlos unbedacht blieben.«

Oder die, die etwas über das Leben auf der Zeitenwelt aussagen:

»So gab es viele Kurse über das praktizierte Ignorieren: Ignorieren für Anfänger, Fortgeschrittene und Konversationsignorieren.«

Danke für das Gespräch.