Autoreninterview
Eric Fisher
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Wie bist du zum Schreiben gekommen?Hinter dem Namen Eric Fisher steckt nicht etwa ein britischer Serienmörder oder ein dänisches Krimitalent, sondern einfach ich – ein Typ mit einem Hang zu Happy Ends, einer Schwäche für Wortspiele und einer stillen Hommage an meine Großmutter Erika Fischer im Gepäck.Geboren wurde ich 1979 in Bremerhaven – und auch wenn ich seit über 20 Jahren in NRW lebe, bleibe ich im Herzen doch immer ein norddeutscher Jung. Klar, direkt, aber mit ’nem weichen Kern.Wenn ich nicht gerade an Geschichten feile, die ein bisschen Chaos, viel Gefühl und garantiert ein Happy End enthalten, beschäftige ich mich mit allem, was zwischen Spiritualität und Wissenschaft funkt. Serien, Filme, ein bisschen Zocken – und immer der Versuch, irgendwann auch mal wieder regelmäßig zu lesen.An meiner Seite: Charlie – Kater, Mitbewohner, bester Kumpel und Chef im Haus.Wenn er nicht gerade miaut, spielt oder charmant um Aufmerksamkeit bettelt, plant er vermutlich bereits die nächste Leckerli-Verhandlung mit mir. Spoiler: Er gewinnt immer.Mein innerer Monk sorgt derweil dafür, dass die Kaffeetasse stets links steht, die Bücher akkurat sortiert sind (Romane nach Autor, Sachbücher nach Thema) und Notizzettel nur dann Ruhe geben, wenn sie exakt so liegen, wie sie liegen müssen: chaotisch geordnet.Früher war ich regelmäßig auf Facebook unterwegs – Posts, Kommentare, mittendrin statt nur dabei. Instagram lief eher so nebenbei mit, zum Gucken, Stöbern und Staunen.Aber in den letzten Jahren hat sich mein Alltag verändert. Seit über einem Jahr arbeite ich im Schichtdienst – zwischen 9 und 23 Uhr. Und ganz ehrlich: Da bleibt nicht mehr viel Energie übrig für Likes, Stories und Hashtags.Wie gern wäre ich jetzt wieder mittendrin, besonders wenn die liebe Claudia mein Buch vorstellt oder irgendwo jemand ein Zitat teilt, das ich selbst fast vergessen hatte. Oder eine neue Veröffentlichung bekannter/befreundeter Autoren. Aber plötzlich wieder aufzutauchen, nur weil ein neues Buch da ist? Das fühlt sich für mich ein bisschen an wie so ein Charakter, der in Folge 8 einer Serie auftaucht und sagt: »Hallo, ich war die ganze Zeit im Off, jetzt kauf mein Buch.«Peinlich. Und nicht mein Stil.Deshalb sage ich es lieber direkt: Ich freue mich riesig über eure Unterstützung – wirklich! Es tut mir leid, dass ich nicht persönlich dabei sein kann – auch wenn es mich innerlich zerreißt. Wirklich. Aber glaubt mir: Ich bin da. Vielleicht nicht mittendrin – aber ganz sicher im Herzen. Nur eben meistens still. Und mit sehr müden Augen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?Schon als Kind oder Teenager spukten mir ständig Geschichten durch den Kopf – voller Gefühle, verrückter Ideen und Figuren, die unbedingt auf Papier wollten. Die meisten haben es allerdings nur bis in meine Schublade geschafft. Manche nicht mal so weit – die sind unterwegs verloren gegangen, vermutlich auf der Suche nach einem besseren Autor.Aber dann kam diese eine Geschichte. Sie ließ mich nicht mehr los, wurde immer lauter, lebendiger, herzlicher. Also fing ich an zu schreiben – erst Notizen, dann Szenen, irgendwann Kapitel für Kapitel. Und plötzlich war da ein Buch.Beim Schreiben habe ich etwas entdeckt, das sich einfach richtig angefühlt hat. Wie ein inneres »Ja, genau das ist meins«. Dieses Gefühl hat mich zu Eric Fisher gemacht.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?1. »Ein Fall von Sehnsucht« ist ein modernes Märchen für alle, die an die große Liebe glauben – sanft, romantisch und mit einem Hauch von Zauber.2. »Ein Fall von Abenteuer« erzählt davon, wie die Schatten der Vergangenheit manchmal erst den Weg ins Licht weisen – und wie das Glück oft dort wartet, wo man es nicht vermutet.3. »Micah – Engel der letzten Stunde« ist die Geschichte eines Engels, der Herzen berührt, wenn alles verloren scheint – und still seine Flügel um die Seele legt.4. »Immer wieder Julia« zeigt, dass erste Lieben nie ganz verschwinden – besonders, wenn sie Jahre später immer noch für Herzklopfen sorgen.5. »Alex und ich« entstand, weil Leserinnen mich immer wieder fragten, wann ich endlich einen »schwulen« Liebesroman schreibe – gesagt, getan, mit Herz, Witz und einem Happy End.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?Ja, ich arbeite tatsächlich an einer neuen Geschichte – diesmal mit einem Hauch Fantasy. Viel will ich noch nicht verraten, denn wer weiß schon, wie lange es dauert, bis alles so steht, wie es soll?Aber einen kleinen Einblick in den Plot gibt’s:Tom steckt mitten in Selbstzweifeln und Alltagschaos, als plötzlich sein spiritueller Sidekick auftaucht – bunt, frech und absolut nicht zu ignorieren. Diese schillernde Erscheinung wirbelt nicht nur Toms Leben durcheinander, sondern zwingt ihn auch, sich seinen Ängsten zu stellen und das Chaos als Teil des Ganzen zu begreifen.Mit einer ordentlichen Portion Herz und einer Prise schrägen Humors begleiten die Sidekicks ihre Helden durch peinliche Dates, unerwartete Erkenntnisse und die großen Fragen des Lebens. Und am Ende merkt Tom: Liebe und Chaos gehören zusammen – und manchmal beginnt die Magie genau dort, wo man stolpert.
Freizeit ist bei mir ein rares Gut – das Schreiben passiert oft nebenbei, irgendwo zwischen Alltag und Inspiration. Wenn ich dann doch mal eine ruhige Minute habe, lese ich gern, schaue Filme oder lasse mich von Serien berieseln – natürlich rein beruflich *räusper*, auf der Suche nach neuen Ideen. Meistens bin ich ohnehin gedanklich schon wieder bei der nächsten Geschichte, die sich irgendwo in meinem Kopf versteckt und entdeckt werden will.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?Oh ja, ich habe definitiv Lieblingsautorinnen – und zwar solche, mit denen ich sehr gerne Lesestunden verbringe. An erster Stelle steht Franziska Erhard: Sie ist eine der herausragendsten Autorinnen überhaupt. Ihre Bücher stehen bei mir nicht nur im Regal, sondern auch digital auf dem Reader – quasi doppelt geliebt.International haben es mir Lori Nelson Spielman (USA) und Mhairi McFarlane (Schottland) angetan. Ich bin eher zufällig über ihre Bücher gestolpert – und dann sofort hängengeblieben, weil ihre Geschichten einfach mitreißend, gefühlvoll und wunderbar geschrieben sind.Generell greife ich zu Geschichten mit Happy End – nicht, weil ich das Drama scheue, sondern weil das echte Leben oft schon genug davon mitbringt. Ein gutes Buch darf mich zum Lächeln bringen, zum Seufzen – und mir das sichere Gefühl geben, dass am Ende alles gut wird.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?Ganz unspektakulär: mein Schreibtisch. Dort entsteht der Großteil meiner Geschichten – zumindest dann, wenn ich ihn zwischen all den Zetteln, Stiften und Notizen überhaupt noch finde. Zeigen würde ich ihn euch lieber nicht … euch zuliebe! Das blanke Chaos, das dort herrscht, ist nämlich nicht fototauglich, sondern eher ein Fall für eine kreative Intervention.Im Sommer wechsle ich gern nach draußen – dann ganz klassisch mit Zettel und Stift, statt Ladekabel und Bildschirm. Mein innerer Monk ist dabei erstaunlich zufrieden, obwohl mein »inneres Genie« sich am kreativen Durcheinander erfreut. Eine fragile Balance – aber irgendwie funktioniert sie.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?Ein ganz normaler Tag bei mir? Uff – was ist das überhaupt?Der Tag startet jedenfalls mit meinem Hauptjob im Kundenservice. Danach wartet der Haushalt auf mich, denn Wäsche und Geschirr machen leider keine Pause.Mittendrin meldet sich der Kater – mit einem Blick, der irgendwo zwischen Dackelblick und Erpressung liegt. Und mal ehrlich: Wer könnte da Nein sagen?Am Abend gönne ich mir dann – wenn möglich – ein bisschen Freizeit; mal eine Serie, ein Film oder eine kleine Zockerrunde mit einem Freund.Und wenn andere schlafen, beginnt mein kreatives Zeitfenster: Zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens tauche ich ab in meine Geschichten – dann ist es still genug, damit die Fantasie laut werden kann.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?Beim Schreiben schlägt mein Herz ganz klar für Liebesromane – mit Gefühl, Humor und einem Happy End, das man sich beim Lesen verdient hat. Allerdings reizt mich auch das Krimi-Genre. Ich vermute nur, dass selbst da am Ende irgendwie die Liebe gewinnen würde … ganz ungeplant natürlich.Auch beim Lesen greife ich bevorzugt zu Liebesromanen – da fühle ich mich einfach zuhause. Ab und zu darf es aber auch etwas Historisches sein, gern mit mittelalterlichem Flair à la Ken Follett. Und ich liebe es, wenn’s spannend wird! Leider finde ich keine richtig gute, moderne Variante von Miss Marple oder Hercule Poirot – dabei wäre das genau mein Ding: klug, charmant und mit einem überraschenden Twist.
Hast du ein Lieblingsland und warum?Ja, definitiv! Ich glaube fest daran, dass man im Menschen immer zuerst das Gute sehen sollte. Diese Haltung erinnert an ein Zitat des Dalai Lama: »Versuchen wir, das Beste eines jeden Menschen zu erkennen, den anderen im bestmöglichen Licht zu sehen. Diese Einstellung erzeugt sofort ein Gefühl der Nähe, eine Art Geneigtheit, eine Verbindung.«Diese Sichtweise prägt nicht nur mein Leben, sondern auch meine Geschichten.Beim Schreiben begleitet mich ein Zitat, das oft Oscar Wilde zugeschrieben wird: »Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.«Es spiegelt meine Überzeugung wider, dass jede Geschichte – und vielleicht auch das Leben selbst – auf ein gutes Ende zusteuert. In meinen Liebesromanen ist das Happy End daher kein Zufall, sondern ein Versprechen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?Lieblingsland? Äh … nein. Aber ja. Doch. Nee. Also … vielleicht schon ein bisschen. Eigentlich nicht.Ich muss zugeben: Ich kenne nicht mal ganz Deutschland – aber das ist meine Heimat. Das Land, das meine Wurzeln festhält, ganz egal, wohin es mich gedanklich (oder irgendwann auch mal körperlich) treibt.Aber dann gibt es da dieses »Irgendwas« mit Großbritannien. Besonders eine bestimmte Gegend – irgendwo nordwestlich von London. Keine Ahnung warum, aber da zieht es mich hin, als würde ein Teil von mir sagen: Du kennst den Ort. Du warst schon mal da. Vielleicht in einem früheren Leben.Ich war noch nie dort, aber es steht ganz oben auf meiner Wunschliste – und wer weiß: Vielleicht finde ich dort nicht nur Fish & Chips, sondern auch ein Stückchen von mir selbst.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?Ja, ich würde sagen, ich bin kritikfähig. Wenn Testleser mir ein Manuskript förmlich um die Ohren hauen, breche ich nicht in Tränen aus – ich sammle die Textschnipsel ein, sortiere sie neu und überarbeite die Geschichte.Ich glaube fest daran: Wer nicht bereit ist, sich infrage stellen zu lassen, kann auch nicht über sich hinauswachsen. Und genau das ist beim Schreiben wie im Leben wichtig.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?Tatsächlich war ich schon einmal mit einem Sachbuch bei einem Verlag. Heute bin ich ganz froh, dass die Rechte wieder bei mir liegen – so kann ich es irgendwann selbst veröffentlichen, ganz in meinem Tempo.Was Verlage und Agenturen betrifft: Ich habe einfach nicht die Geduld, monatelang auf eine Antwort zu warten … sofern überhaupt eine kommt. Und ohne bekannten Namen gleicht es fast einem Sechser im Lotto, dort genommen zu werden. Es geht oft nur noch um Reichweite, Klickzahlen und Vermarktbarkeit – die Qualität rutscht da leider schnell auf Platz zwei.Als Selfpublisher habe ich mehr Freiheiten – aber eben auch die volle Verantwortung. Leserinnen und Leser erwarten zu Recht Qualität, und genau das will ich liefern. Korrektorat, Lektorat und ein gutes Cover kosten allerdings einiges, also lasse ich mir viel Zeit, bis eine Geschichte bereit ist, das Licht der Welt zu erblicken.Der Sechser im Lotto wäre trotzdem willkommen. Nur so – falls das Universum gerade mitliest.
Bleibt eurem Ziel treu – egal, was euch auf dem Weg begegnet. Ihr habt einen Traum? Dann haltet daran fest wie ein Kater an seiner Lieblingsdecke. Der Weg dorthin kann steinig, düster oder schlichtweg nervig sein (inklusive Umleitungen, Selbstzweifeln und der Frage »Warum tu ich mir das überhaupt an?«). Aber wenn ihr euer Ziel erreicht habt, werdet ihr merken: Der Weg hat euch stärker gemacht.Meine Güte … das klingt jetzt fast schon philosophisch, oder?Als Autor – und als Leser – bleibt mir am Ende nur eines zu sagen: Danke!Danke, dass ihr lest, fühlt, mitfiebert, lacht, flucht, blättert – und damit unsere Geschichten erst zum Leben erweckt.Ohne euch wären wir nur Leute mit vielen Ideen und leeren Seiten. Ihr seid wichtiger als jede Tinte, jedes Wort – und ja, sogar wichtiger als der finale Kuss auf Seite 327.
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