Autoreninterview
Stina Milner
Wie bist du zum Schreiben gekommen?Hi, ich bin Stina! Danke, dass ich heute hier sein darf!Zusammen mit meinem Mann und unseren beiden (mehr oder weniger) erwachsenen Kindern, zwei Katern und mehreren Bienenstöcken lebe ich in einem Dorf südlich von München. Ich stamme aus einer kreativen Familie, schon immer habe ich gern gelesen, gemalt und Klavier gespielt. Seit drei Jahren bin ich nun auch Autorin, damit habe ich mir einen lang gehegten Traum erfüllt.
Über das Lesen! Schon als Kind habe ich davon geträumt, ebenso mitreißende Geschichten zu schreiben und Leser*innen in fremde Welten mitzunehmen, wie meine Autorenidole. Diese Idee hat mich nie losgelassen und ich habe als Jugendliche auch ein paar Versuche gewagt, aus denen aber nie etwas geworden ist. Tatsächlich habe ich erst viel später, nämlich während des Lockdowns, wirklich angefangen zu schreiben. Dann aber richtig! Ich habe eine alte Idee wieder hervorgekramt und los ging es. Von da an stürzten die Geschichten nur so aus mir heraus.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Bisher habe ich fünf Bände der HerzLiebeGlück-Geschichten aus Duncan’s Hill veröffentlicht. Das sind turbulente, humorvolle New Adult-Romane, die aber auch ernste Themen beinhalten. Meine Heldinnen haben alle eine mehr oder weniger schwierige Vorgeschichte, ebenso wie die männlichen Charaktere, mit denen sie es zu tun bekommen, das schafft Hürden, die es zu überwinden gilt.„Das Knirschen von Schnee“ ist mein erster Roman aus der Reihe „Destiny & Love“. Das sind berührende, tiefgründige Liebesgeschichten mit Heldinnen, die nach einem Schicksalsschlag ihre eigene(n) Stärke(n) neu entdecken.
Ja klar! An irgendeinem Manuskript sitze ich eigentlich immer. Während des Urlaubs habe ich das erste Kapitel eines weiteren Duncan’s Hill-Romans geschrieben, aber erst nach der Veröffentlichung von „Das Knirschen von Schnee“ werde ich dafür wirklich den Kopf frei haben und richtig in die Geschichte abtauchen. Ich freue mich darauf!Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben. *grins* Aber vor allem Zeit mit meiner Familie verbringen und in die Natur gehen und die Gedanken schweifen lassen. Außerdem koche und backe ich sehr gern, das ist kreativ und lässt Ideen wachsen. Bei mir jedenfalls. 😉Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Tatsächlich lese ich sehr gern die Romane von Susanna Kearsley, am liebsten „Mariana“, das habe ich schon zigmal verschlungen. Romantik gepaart mit einem übersinnlichen Geheimnis – einfach nur schön.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Meinen Arbeitsplatz? Äh ... na ja, also die beste Beschreibung lautet vermutlich „Chaos“. 😊 Eigentlich bin ich ein strukturierter Mensch, ich arbeite meine To-Dos immer feinsäuberlich ab. Aber die Arbeit als Autorin hat so viel mehr Facetten als „nur“ das Schreiben und Überarbeiten. Meistens laufen parallel mehrere Projekte, also Schreiben, etwas anderes überarbeiten und nebenher zum Beispiel noch die Hörbuch-Produktion mit dem Korrekturhören etc. Dazu kommen das Marketing und die Social Media-Arbeit, die viel Zeit beansprucht, und nicht zuletzt ist da ja auch noch die lästige Buchhaltung ... *verdreht die Augen*. Außerdem habe ich noch einen Brotjob, den ich am selben Schreibtisch erledige. Da türmt sich dann schon mal das Papier. Aber: Ich weiß immer, wo ich was finde, wenn ich es brauche. Kein Problem also. 😊Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?Ziemlich langweilig, fürchte ich. *lacht* Also: Nach dem Aufstehen wird natürlich als erstes Kaffee gekocht, ohne Koffein geht gar nichts! Wenn die Kinder aus dem Haus sind, mache ich mich an die Arbeit. Zuerst erledige ich normalerweise die Dinge, die im Brotjob anfallen. Ich arbeite in der Firma meines Mannes, dort bin ich für die die kaufmännische Arbeit zuständig. Unser Büro befindet sich im selben Gebäude wie unsere Wohnung, ich muss nur die Treppe runtersteigen und schon sitze ich am Schreibtisch. Das ist seeehr praktisch. Es hat zwar auch Nachteile, aber dadurch erspare ich mir viel Fahrerei und kann mir meine Zeit einteilen, wie ich will.Sobald ich in der Firma Leerlauf habe, tritt die Schriftstellerin in Aktion. 😊 Jetzt schreibe ich – meist mit Noise-Cancelling-Kopfhörern, um ungestört zu sein – oder erledige andere Dinge, die Autor*innen so machen: Ich plane Postings, erstelle Bilder für Beiträge mit CorelDraw oder Canva, notiere neue Ideen usw.Nach dem Mittagessen lege ich meistens eine längere Pause ein. Powernapping, Zeit für die Familie, einen Spaziergang machen, einkaufen gehen usw. – derlei Dinge sind dann wichtig. Am späteren Nachmittag setze ich mich wieder an den Schreibtisch. Abends klappt das Schreiben am besten, da habe ich die nötige Ruhe. Diese Zeit genieße ich sehr, vor allem in der dunkleren Zeit des Jahres. Nur ich und meine Geschichte im Schein der Schreibtischlampe. 😊Am späteren Abend steht dann die gemeinsame Zeit mit meinem Mann im Vordergrund. Wir unterhalten uns (vorzugsweise nicht über die Arbeit), sehen gemeinsam fern etc., bevor ich irgendwann ziemlich spät schlafen gehe.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?Romance, bei beidem, aber ohne Dark o. ä. Bei Liebesgeschichten kann ich mich am besten entspannen und fortträumen.Früher habe ich auch viele Krimis und Thriller gelesen, aber die werden gefühlt immer brutaler, das belastet mich nur, und Fantasy war noch nie mein Ding. Einzige Ausnahme: „Der Herr der Ringe“.
Hast du ein Lieblingsland und warum?„Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“ und „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitermachen“. Aufgeben ist keine Option.Meine Lieblingsfigur Sam Carpenter lasse ich in Band 3 über sich und seine Familie einmal Folgendes sagen: „Glauben Sie mir, diese Meute kann sich kein normaler Mensch ausdenken.“Ich habs mir ausgedacht. Das sagt wahrscheinlich einiges über mich und meine Arbeit aus. 😊 Aber was ist schon normal?
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?Schweden, ganz eindeutig. Ich habe mich auf meiner ersten Urlaubsreise in dieses Land verliebt, da war ich ungefähr sechs Jahre alt. *lacht* Woher das genau kam, kann ich nicht sagen. Ich schätze, ich hatte einfach eine tolle Zeit dort. Seitdem wollte ich vor allem eins: Schwedisch lernen und zurück nach Schweden. Ich bin quasi rettungslos „infiziert“.Heute schätze ich vor allem die ursprüngliche Natur dort, die wohltuende Stille und Ruhe sowie das, was ich „die schwedische Gelassenheit“ nenne: Nur kein Stress und immer schön freundlich bleiben. Das würde so manchem hier auch nicht schaden.
Das kommt natürlich immer darauf an, wie die Kritik geäußert wird. Ist sie konstruktiv, ist es zwar trotzdem hart, aber ich kann sie annehmen und versuche, etwas daraus zu lernen und besser zu werden. Unsachliche Kritik oder gar beleidigende Kommentare interessieren mich nicht weiter. Meiner Meinung nach sagen derlei Äußerungen mehr über diejenigen aus, die so etwas schreiben oder aussprechen, als über mich oder meine Bücher.Warum hast du dich entschieden, Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?Dafür gibt es eine Menge Gründe. Vor allem habe ich für die Verlags- bzw. Agentursuche keine Geduld, geschweige denn für das schwerfällige langwierige Procedere in Verlagen, bis ein Buch endlich auf dem Markt ist. Ich habe keine Lust, als unbedeutende Neuautorin nur irgendjemandes Portfolio zu füllen, massentaugliche Texte abliefern zu müssen, die man so oder so ähnlich schon x-mal gesehen bzw. gelesen hat, und obendrein abhängig zu sein und keinen Einblick in meine Zahlen zu haben. Deshalb habe ich es gar nicht erst versucht. Ich bin eine Macherin, ich will vorankommen und gleichzeitig individuell bleiben und aus der Masse herausstechen.Außerdem bin ich keine Team-Playerin, was meine Bücher betrifft. Für Coverdesign und Lektorat habe ich mir zuverlässige und kompetente Partnerinnen gesucht, doch den Rest mache ich selbst. Am Ende sind meine Bücher so, wie ich sie haben will: In jeder Hinsicht professionell gemacht und unverwechselbar.
Gebt niemals auf! Fasst euer Ziel ins Auge und macht eure Träume wahr. Das Leben wird euch Steine in den Weg legen, doch – so abgedroschen es auch klingt – mit einem starken Willen und einer positiven Einstellung könnt ihr euch selbst übertreffen und mehr erreichen, als ihr euch je zugetraut hättet. Ich habs erlebt. 😊
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