Buchvorstellung einmal anders
Nach dem Autoreninterview drückt mir Frederike ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Solang du nicht vergisst zu leben“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen? Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Letztendlich geht es darum, wie eine junge Frau nicht mit ihrem Leben zurechtkommt und in einem Loch versinkt, aus dem sie allein nicht mehr herauskommt. Im Grunde hat sie sich aufgegeben, bis sie auf einen Jungen trifft, der sie in gewisser Weise an die Hand nimmt.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Die schwierigen Szenen sind für mich emotional herausfordernder, aber da fliegen mir die Worte meistens nur so zu. Gerade die emotional aufgeladenen Szenen, schreibe ich sehr gerne und fließend.Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Mmh…, es gibt keine absolute Lieblingsstelle, aber u.a. mag ich die Szene, in der Jannis Tara mit seinen Worten herausfordert. Und eigentlich alle Szenen mit Marvin haben mir Spaß gemacht. Ich mag diesen absolut nervigen Typen, dem man aber schnell anmerkt, dass auch das nur eine Fassade ist.Weißt du wie viel Frederike tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
"Solang du nicht vergisst zu leben" habe vor vielen Jahren geschrieben. Ich denke, dass ich damals ähnlich emotional war wie Tara.Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Tara steht nach dem Unfall einer komplett neuen Situation gegenüber und ist überfordert. Sie ist sehr zielstrebig, diszipliniert und die Emotionalität, die plötzlich aus ihr herausbricht, ist neu für sie.Jannis ist dagegen sehr besonnen, künstlerisch und eher introvertiert, aber trotzdem nicht schüchtern. Er würde für seine engsten Freunde alles machen, hat aber eine hohe moralische Überzeugung und damit ist auch er nicht immer einfach.Mein Lieblingscharakter ist eigentlich Marvin, der beste Freund von Jannis. Er ist fröhlich, extrovertiert. Selbstbewusst und furchtbar nervig. Zumindest am Anfang. Denn hinter ihm steckt so viel mehr als das, was er anderen zeigt.
Während ich das Buch geschrieben habe, hatte ich nicht ein einziges Mal eine Idee für einen Titel. Erst als ich den Epilog schrieb und den letzten Absatz tippte, fiel der Satz: "Vergiss nicht zu leben!" Da es diesen Titel aber schon gibt, musste ich ihn dann ein wenig anpassen.Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Frag mich in einem Jahr noch mal. :D Ich habe das Cover ja gerade erst geändert, weil ich mit dem aus der ersten Auflage nicht mehr zufrieden war. Außerdem habe ich den Anbieter gewechselt und da dachte ich mir, dass ich auch gleich ein neues Cover machen kann. Also ja, aktuell gefällt es mir sehr gut.Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
«Das Gefühl macht dich kaputt, Jannis, das zerstört dich. Wenn du jemanden nicht sagen kannst, dass du ihn liebst, macht dich das kaputt.»Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
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